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Wenige Tage nach seiner Amtsübernahme verkündet Boris Pistorius ambitionierte Pläne für die Zukunft der Bundeswehr. Um diese zu erreichen, stünden drei zentrale Aufgaben an. Zudem will der neue Verteidigungsminister in den nächsten Wochen die Ukraine besuchen. (via)

Vor ca. einer Woche hat Christine Lambrecht den Posten als deutsche Verteidigungsministerin aufgegeben. Wenige Tage später wurde offiziell verkündet, dass es sich bei dem neuen Verteidigungsminister für Deutschland um Boris Pistorius handeln soll, der zuvor als Innenminister für Niedersachsen fungierte. Da Lambrecht in dieser Position stark kritisiert wurde und die aktuelle Zeit recht problematisch ist, fragten sich in den vergangenen Tagen viele Deutsche, wie den wohl Boris Pistorius mit seinem neuen Amt umgehen wird.

Einen ersten Eindruck von seinen Zielen gab es in der vergangenen Woche durch einige Interviews und Pressekonferenzen. Laut den Aussagen von Pistorius möchte er die Bundeswehr unter ihm als Minister in die stärkste Armee der gesamten EU verwandeln. Deutschland hat die größte Volkswirtschaft der europäischen Länder, weshalb es seinen Vorstellungen zufolge natürlich auch die stärkste und am besten ausgestattete Arme dieses Teils der Erde haben sollte.

„Deutschland ist die größte Volkswirtschaft in Europa, deswegen sollte es auch unser Ziel sein, die stärkste und am besten ausgestattete Armee in der EU zu haben.“ Pistorius

Um dieses Ziel zu erreichen, sieht der neue Verteidigungsminister erst einmal drei zentrale Aufgaben vor sich. Diese Punkte muss man alle rasch angehen und kompetent in die Tat umsetzen. Erst einmal muss man Waffen und Ausrüstung für die vorhandenen Truppen anschaffen, um auf alle möglichen Situationen vorbereitet zu sein. Des Weiteren ist eine Modernisierung der Kasernen und der vorhandenen Einrichtungen dringend notwendig. Die dritte Aufgabe ist die Personalgewinnung und die Aufstockung der verfügbaren Truppen. Gleichzeitig betonte der Verteidigungsminister, dass die Truppen unbedingt spüren müssen, wie dankbar man ihnen für ihre Arbeit ist und wie viel Vertrauen man ihnen entgegenbringt. Was für konkrete Pläne der Politiker vor Augen hat, steht aktuell noch nicht fest.

Allerdings scheint Boris Pistorius natürlich bereits bewusst zu sein, dass sich seine Pläne nicht unbedingt in drei Jahren bis zu der nächsten Bundestagswahl erfüllen lassen. Dafür braucht es etwas mehr Zeit und Arbeit. Daher läuft sein Job aktuell wohl auch eher darauf hinaus, die Weichen für die Zukunft zu stellen und die Vorbereitungen für die von Olaf Scholf vor einem Jahr angekündigte Zeitenwende zu treffen. Das Ende dieser Ziele dürfte dann aber wohl erst sein Nachfolger nach der nächsten Wahl wirklich erleben.

Der Plan für die kommenden Wochen scheint wohl erst einmal auf eine möglichst baldige Reise in die Ukraine hinauszulaufen. Dem Politiker zufolge ist dieser Plan ziemlich sicher und er möchte auf jeden Fall innerhalb der nächsten vier Wochen an diesen Ort reisen. Auf diese Weise kann er sich selbst ein Bild von der Situation in der Ukraine machen, die notwendigen Ressourcen erkennen und mit den Verantwortlichen vor Ort kommunizieren. Wie das Ganze seine Pläne beeinflussen wird, erfahren wir vermutlich in einigen Wochen.

Vor dem Jahr 2022 war ich der Meinung, dass eine Armee so langsam unnötig wird und man in einer so friedlichen Welt eigentlich mehr Geld in andere Bereiche wie beispielsweise Schulen stecken sollte. Dann hat sich in 2022 aber gezeigt, dass diese Annahme komplett falsch war und vorhandene Truppen vermutlich eine gute Sache wären. Daher finde ich die Pläne unseren neuen Verteidigungsministers auch erst einmal vernünftig. Mit Blick auf die aktuelle Weltlage sind solche Aufgaben vermutlich eine gute Sache. Zumindest ist man dann vorbereitet, wenn es den nächsten Konflikt dieser Art gibt oder der aktuelle Konflikt komplett aus dem Ruder läuft.


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11 KOMMENTARE

  1. Es wäre vermutlich billiger und besser von grundauf eine neue Armee aufzubauen als diesen Bürokratenhaufen zu sanieren…ansonsten dont sing it,bring it..

  2. Er wird am Ende an den Ergebnissen gemessen. Im Vergleich zu den üblichen SPD Pfeifen halte ich ihn für durchaus fähig Dinge anzupacken. Hatte vor 10 Jahren mal das Glück ein paar Worte mit Ihm wechseln zu dürfen, als er noch Oberbürgermeister in Osnabrück war. Durchaus symphytisch.

    Es sollte aber auch jedem klar wie Umfangreich die Reform der Bundeswehr werden muss. Ich zitiere da gerne den mittlerweile doch recht populären Militärexperten und Historiker Sönke Neitzel. Der sprach erst kürzlich von einer defacto „Neugründung“ der deutschen Streitkräfte.

  3. Wenn Deutschland die stärkste Armee der EU haben soll, dann würde ich bei der Frage nach der Realität dieser Ambitionen einfach mal ganz oben anfangen: Soll die Bundeswehr tatsächlich atomar bewaffnet werden? Denn die Alternative zu einem „ja“ würde schonmal voraussetzen, Frankreich aus der EU rauszuschmeißen, und das halte ich nicht für realistisch.

    Oder geht es bei der Aussage nur darum: „Deutschland soll von allen EU-Ländern am meisten Geld für die Armee verpulvern“? Dann können die 100 Milliarden ja guten Gewissens in Umstandsuniformen investiert werden.

    Mal ernsthaft: ich höre die Worte, allein mir fehlt der Glaube. Alleine das aufzuholen, was im letzten Jahrzehnt schiefgelaufen ist, wird Jahrzehnte dauern, selbst wenn wir jetzt das Verteidigungsbudget ordentlich aufstocken. Und dann bleibt noch die Frage, wo das Geld herkommen soll; ich denke nicht, dass Steuererhöhungen für Waffen und Kampfflugzeuge politisch durchsetzbar sind. Die einzelnen Punkte klingen ja durchaus brauchbar; alleine schon für jeden Soldaten eine funktionierende Waffe (samt Munition) zu beschaffen, wäre schon ein guter Anfang. Bis man mit der deutschen Armee einen Krieg führen kann, dürfte allerdings Putin längst eine Fußnote in den Geschichtsbüchern sein.

  4. Diese Aufgaben können eigentlich nur untergeordnet sein. Wenn nicht vorher dieses geldverbrennende ineffiziente Bürokratiemonster in der BW beseitigt wird, tut sich da gar nichts.

  5. Da frag ich mich eher: Wo will er
    a) die Soldaten hernehmen?
    b) die mehreren hundert Milliarden, die erst mal in die Bundeswehr gesteckt werden müsste, damit diese wieder einigermaßen Kampffähig ist.
    und c) wie er das alles durchbringen will in der Regierung.

  6. möchte oder muss er die stärkste Armee in der EU stellen. Können die anderen Staaten nicht auch mal was auf die Kette bekommen. Immer wieder werden die Deutschen als erste in den Ring geworfen. Kernkraftabschaltung, Klima, Armee kann das mal aufhören. Diese Sprüche gab es schon zu Grossvaters Zeiten.
    Am Ende werden auch noch Rauschmittel wieder frei verkäuflich werden, wie zu Grossvaters Zeiten, zur Verbesserung der Stimmung und Leistungssteigerung im Militär und Befölkerung.

    • Deutschland ist mit großem Abstand die größte Volkswirtschaft in Europa. Wir stellen außerdem ebenfalls mit großem Abstand die meisten Menschen in der EU. Da ist es nicht so verwunderlich, dass wir auch eine entsprechende Armee unterhalten könnten.
      Aktuell bildet das Rückgrat der EU-Armeen halt vorallem Polen (konventionell) und Frankreich (atomar und Luftstreitkräfte). Die Bundeswehr kriegt ja nichtmal ihre Fallschirmjäger irgendwohin ohne zwei Verbündete…

    • Naja Deutschland kommt schon allein aus 3. Gründen eine besondere Rolle in Europa zu. Erstens ist es das mit Abstand wirtschaftlich stärkste Land. Zweitens hat es Geostrategisch die wichtigste geographische Lage (Verbindung von Nord nach Süd, wie auch von Ost nach West). Drittens stellt es die größte Bevölkerung in der EU wie auch in Europa wenn man mal die Russen außen vor lässt.
      Dass das industrielle Herz dieses Kontinentes eine signifikant größere Verantwortung trägt als die Agrarwüste am Rand der Peripherie sollte klar sein.

    • lol??? Deutschland ist hier der Versagerstaat, der ständig das 2% Ziel der NATO verfehlt. Hier gibt es nichts rumzuheulen, alle anderen machen ihre Hausaufgaben, nur Deutschland versagt weil mimimi Militär blöd, ich will Frieden mimimi.

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