TEILEN

Dungeons & Dragons publisher Wizards of the Coast will abandon attempts to alter the Open Gaming License (OGL). The announcement, made Friday, comes after weeks of virulent anger from fans and third-party publishers caused the story to make international headlines (via)

Das beliebte Tabletop RPG Dungeons & Dragons verwendet schon seit Jahrzehnten eine Open Gaming License (OGL). Dadurch können daran interessierte Menschen die grundlegenden Elemente des Spiels kostenlos nehmen und eigenen Content dazu verkaufen, ohne sich mit dem Rechtehalter Wizards of the Coast auseinanderzusetzen. Bedauerlicherweise hat WotC zu Beginn des aktuellen Jahres allerdings versucht, die alte OGL durch eine neue OGL 2.0 auszutauschen. Das neue Dokument hätte die Reche von Nutzern eingeschränkt, WotC das Stehlen von Inhalten erlaubt und eine Reihe von weiteren Problemen verursacht.

Das Leak von OGL 2.0 entfachte einen gewaltigen Shitstorm in der Fangemeinde von Dungeons & Dragons, der in den letzten Wochen permanent wütete. Viele Spieler kritisierten die Pläne von WotC und sie zeugten ihre Verärgerung in dieser Sache auf viele verschiedene Weisen. Manche Fans beschwerten sich tagelang in den sozialen Medien über diese Änderungen, massenweise Nutzer kündigten ihre Abos von kostenpflichtigen D&D Angeboten, andere Menschen wechselten zu komplett anderen Spielen und erste Fans organisierten einen Protest gegen den bald kommenden D&D Film Honor among Thieves. Das Ganze sorgte unter anderem dafür, dass die Firma Paizo von ihrem RPG Pathfinder in nur zwei Wochen eine auf acht Monate ausgelegte Menge an Büchern verkaufte.

Zu Beginn des Shitstorms wehrte sich WotC noch kräftig gegen den Ansturm der Fans. Sie verbreiteten falsche Entschuldigungen, Ausreden und Lügen zu ihren Absichten und sie versuchten die Fans durch Halbwahrheiten und Kleinigkeiten zum Umdenken zu überreden. Die Community stand allerdings geschlossen hinter dieser Sache und sie konnte durch die Hilfe von Leakern und Insidern jegliches Einknicken vermeiden. Am gestrigen Freitag wurde nun verkündet, dass die Fans gewonnen haben und WotC in dieser Sache eine komplette Niederlage hinnehmen musste.

Einem offiziellen Tweet von WotC zufolge hat sich die Firma jetzt offiziell dazu entschieden. Keine Änderungen in dieser Sache durchzuführen. Die ursprüngliche OGL für D&D wird nicht verändert und sie wird dauerhaft bestehen bleiben. Zusätzlich dazu wechselt das gesamte davon betroffene Material von D&D (SRD 5.1) zu einer Creative-Commons-Lizenz, die die kostenlose Verbreitung dieser Materialien erlauben soll. Die Fans und Nutzer dürfen sich entscheiden, welche Lizenz sie für ihre Projekte anwenden möchten.

WotC hat versucht eine wirklich unfaire und miese Anpassung durchzudrücken, um ihre Einnahmen auf Kosten der Spieler zu erhöhen. Die Fans haben reagiert und gemeinsam dafür gesorgt, dass das Unternehmen ihre Pläne einstellen muss. Wichtig dabei sind natürlich die Gründe für dieses Umdenken. WotC hat sich nicht dafür entschieden, weil sie ihre Fehler erkannt und sich eines Besseren belehrt haben. Die gesamte Aktion hat einfach zu viele Nutzer von kostenpflichtigen Diensten vertrieben und die Konkurrenz zu stark angekurbelt. Zusätzlich dazu wurde auch noch der Film in Gefahr gebracht, was sich das Unternehmen nicht leisten kann. Es blieb ihnen also einfach keine andere Wahl, als einzuknicken und ihre Pläne zu stoppen.

Ansonsten wird sich die allgemeine Situation natürlich auch erst einmal nicht ändern. Abgesprungene Fans dürften erst einmal andere Systeme testen und vertriebene Kunden sollten auch nicht direkt zurückkehren. Diese problematische Situation hat sich WotC aber selbst eingebrockt und sie dürfen jetzt einige Zeit lang darauf hinarbeiten ihren Ruf wieder zu verbessern. Ich selbst werde natürlich weiterhin D&D 5e spielen und mich an dem Tabletop RPG erfreuen. Allerdings verzichte ich vermutlich erst einmal auf den Kauf von offiziellen Produkten von WotC. Es gibt ja genug gelungene Alternativen.


Anzeige

4 KOMMENTARE

  1. Es gibt halt kein prinzipielles Hindernis irgendwann die Lizenz zu ändern. Daher kanns gut sein, dass sie in 1-2 Jahren nochmal damit aus den Löchern kommen.

  2. D&D-Fans sind eben keine Blizzard/Hearthstonefanboys, die sich jeden Mist andrehen lassen und das wortlos hinnehmen, wenn etwas einfach nur kaputt gemacht wird. Mit den falschen Ausreden etc kennt man sich ja bei Blizzard aus. Die Aussagen bei HS zum Belohnungswegfiasko waren schon erbärmlich. Da wurde das ganze auf „schlechte Kommunikation“ geschoben, obwohl eindeutig gelogen worden war. Das Schlimme daran ist, dass viele Fanboys anscheinend ein schlechtes Gedächtnis dahin haben und das auch nicht vor Youtubechanneln halt macht, wo das falsche Narrativ der „schlechten Kommunikation“ weitergetragen wird.
    Zusammengefasst kann man sagen, dass es schön ist, dass es noch richtige Communities gibt, die für ihre Sachen einstehen.

    • Wenn dir ein Spiel nicht mehr gefällt, spiel es nicht, wenn du mit den unliebsamen Änderungen leben kannst, spiel es weiter. Aber heul nicht rum und schimpf über die ach so dumme Community.

      • Ist halt trotzdem schön wenn es eine Community gibt, die etwas zusammen erreichen kann und sich nicht alles gefallen lässt. Oder die Leute eben überhaupt Wert auf eine Community legen.

        Bei Hearthstone gibt es das halt nicht. Liegt zum einen daran, dass es kein wirkliches Community-Game ist und der Großteil eben auch keinen Wert auf eine, oder „die“ Community legt. Da ist es als verantwortliches Unternehmen natürlich leichter unliebsame Entscheidungen durchzusetzen oder auszusitzen.

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

Please enter your comment!
Please enter your name here