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The UK Competition and Markets Authority’s provisional report on the Microsoft-Activision Blizzard acquisition includes an admission from Microsoft that putting games into its Game Pass subscription service cannibalizes sales of those titles. (via)

Die schon seit 2022 laufende Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft hat der Gaming-Szene viele neue Details darüber verraten, wie diese Konzerne arbeiten und ihre Pläne vorantreiben. Eine neue interessante Information dieser Art wurde vor einigen Tagen ausfindig gemacht. Dieses Detail stammt dabei dann aus dem vorläufigen Bericht der UK Competition and Markets Authority, der bereits in einem anderen Beitrag erwähnt wurde und sich gegen die Übernahme ausspricht.

Die neue Information dreht sich dabei dann um den von Microsoft betriebenen Game Pass und der Auswirkung dieses Angebots auf die Verkäufe von Computerspielen. Scheinbar sorgt dieser Game Pass tatsächlich dafür, dass sich die dort angebotenen Spiele deutlich schlechter verkaufen. Eine Aufnahme eines Spiels in den Game Pass führt wohl zu schlechteren Verkaufen in dem darauf folgenden Jahr. Dieser Umstand wurde von Microsoft in den von der UK Competition and Markets Authority ausgewerteten Dokumenten eindeutig bestätigt.

Die Daten dafür hat Microsoft wohl selbst gesammelt. Der Bericht erwähnt allerdings auch, dass diese Ergebnisse einigen Einschränkungen und notwendigen Anmerkungen unterliegen. Besonders mit einem Blick darauf, wie lange die Daten gesammelt wurden und wie groß das Zeitfenster ausfällt. Trotzdem gibt Microsoft die sinkenden Verkaufszahlen eindeutig und überraschend offen zu.

Microsoft also submitted that its internal analysis shows a [redacted]% decline in base game sales twelve months following their addition on Game Pass.

Interessanterweise deckt sich diese Aussage zu dem Game Pass absolut nicht mit der bisher von Microsoft und Xbox gefahrenen Linie. In 2018 hat Xbox Chef Phil Spencer noch in mehreren Interviews betont, dass der Game Pass eine positive Bereicherung darstellt und die Verkäufe von Spielen angeblich ankurbeln würde. Als Beispiele dafür nannte er damals State of Decay 2 und Forza Horizon 4, die angeblich beide durch den Game Pass einen Aufschwung bei den Verkäufen erlebt haben.

Auch wenn eine dieser Aussagen jetzt erst einmal wie die reine Unwahrheit wirkt, so ist die Sache aber etwas komplizierter. Es gibt durchaus Spiele, die nachweisbar höhere Verkäufe erlebt haben, weil sie im Game Pass vorhanden waren. Freunde ohne Game Pass sehen die Spiele bei ihren Freunden mit dem Service und sie kaufen die Titel, weil sie mitspielen wollen. Allerdings sind solche Momente nicht immer gegeben und ohne diesen Faktor scheinen die Verkäufe zu sinken. Ansonsten können die in 2018 getroffenen Aussagen auch einfach nur auf alten Daten aus dem ersten Jahr des Angebots basiert haben. Mittlerweile sind fünf Jahre vergangenen und Microsoft hat möglicherweise neue Erkenntnisse erlangt. Diese Option gibt es natürlich auch noch.

“When you put a game like Forza Horizon 4 on Game Pass, you instantly have more players of the game, which is actually leading to more sales of the game,” Spencer said. “Some people have questioned that, but when State of Decay 2 launched, you saw—if you looked in the US at the NPD—this game selling really well the month it launched on GamePass.”

Ansonsten sollte auch noch erwähnt werden, dass der Bericht der UK Competition and Markets Authority auch noch erwähnt, wie Activision Blizzard zu dem Game Pass steht. Dieser Angabe zufolge möchte das Unternehmen gerne vermeiden, dass ihre Spiele in dem Game Pass oder einem anderen Abo-Angebot auftauchen. Der Grund dafür ist relativ simpel. Der Einschätzung von Activision zufolge wird sich das Hinzufügen eines Spiels zu solch einem Pass nämlich sehr negativ darauf auswirken, wie häufig ein Computerspiel verkauft wird und wie viel Gewinn man damit einfährt. Diese Sorge ist besonders bei größeren Projekten stark ausgeprägt. Diese Einschätzung wird nach der Übernahme natürlich keine Rolle mehr spielen, weil Microsoft die Spiele von Activision alle irgendwann zum Game Pass hinzufügen möchte.

Trotzdem zeigen die Sorgen von Activision und die internen Daten von Microsoft, dass der Game Pass nicht immer unbedingt eine gute Sache für Entwickler ist. Das Ganze erzeugt zwar Aufmerksamkeit und es kann die Verkäufe steigern, aber das Ganze basiert eher auf FOMO und dem Zusammenspiel mit Freunden. Daher ist das Ganze keine Garantie und viele Spiele haben Rückgänge bei ihren Verkäufen erlebt. Ob die Zahlungen aus dem Game Pass diese Verluste ausgleichen, müssen die Entwickler und/oder Publisher selbst abwägen.

Natürlich könnte diese Einschätzung von Microsoft auch einfach eine dreiste Lüge sein. Die Firma versucht aktuell gezielt alle ihre Erfolge herunterzuspielen und sich möglichst kleinzumachen. Auf diese Weise will man den Kauf von Activision durchdrücken und mögliche Sorgen über ein Monopol lindern. Die negativen Auswirkungen des Game Pass könnte nur ein Teil dieser Taktik sein. Nach den vergangenen Wochen und Monaten darf man sowohl Microsoft als auch dem gegen den Deal arbeitenden Sony alles Mögliche zutrauen.


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