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Die Europäische Kommission sieht in Apples Finanzdiensten einen Wettbewerbsverstoß. Weil die NFC-Schnittstelle nicht offen ist, droht eine Milliardenstrafe. (via)

Aktuell laufen bei der EU-Kommission direkt mehrere Verfahren gegen den amerikanischen Hard- und Softwareentwickler Apple. Eines der problematischeren Verfahren dreht sich dabei dann um die in Apple-Produkten vorhandene NFC-Schnittstelle. Dieses Feature steht aktuell nur dem zu Apple gehörenden Payment-Dienst Apple Pay zur Verfügung. Andere Dienste wie beispielsweise Banken dürfen das Ganze nicht dafür nutzen, um sichere Kredit- und Debitkartenzahlungen anzubieten.

Diese Einschränkung sorgt schon seit Mitte 2022 bei der EU-Kommission für ziemlich viel Unzufriedenheit. Deshalb wurde damals auch schon eine offizielle Beschwerde bei Apple eingereicht, die allerdings zu keinen Änderungen führte. Die EU-Kommission stuft das Vorgehen von Apple in dieser Sache als einen eindeutigen Missbrauch von Marktmacht ein. Apple schränkt den Wettbewerb in diesem Bereich aktiv ein und verhindere dadurch die Entwicklung von konkurrenzfähigen Alternativen zu ihrem eigenen Angebot.

Einem Bericht von reuters.com zufolge hatte Apple am gestrigen Dienstag die Gelegenheit dazu, sich offiziell zu diesen Anschuldigungen zu äußern und sich zu verteidigen. Das Ganze passiert gestern wohl in einer nicht öffentlichen Sitzung mit einigen Vertretern der EU-Kommission. Deshalb kann man aktuell bedauerlicherweise noch nicht mit Sicherheit sagen, was genau bei dieser Sitzung herausgekommen ist und was für eine Verteidigung Apple angestrebt hat. Weitere Details dürfe es in den nächsten Tagen/Wochen geben.

Allerdings hat Apple sich schon in der Vergangenheit recht eindeutig zu dieser Sache geäußert. Laut Apple ist das Ganze eine Frage der Sicherheit. Ein unkontrollierter Zugriff auf die Schnittstelle könnte Apple zufolge missbraucht werden und zu problematischen Situationen führen. Diese Argumentation konnte die Kommission in der Vergangenheit aber wohl nicht wirklich überzeugen. Daher ist fraglich, ob Apple diese Linie auch bei dem Gespräch am Dienstag gefahren ist.

Sollte Apple bei der Verteidigung ihrer Vorgehensweise scheitern, dann darf die EU-Kommission dem Unternehmen eine weitere Strafzahlung auferlegen. Die erforderliche Summe könnte dabei dann bis zu 10% des weltweiten Umsatzes von Apple entsprechen. Dann müsste das Unternehmen eine Strafe in Höhe von beinahe 40 Milliarden USD zahlen, was dem Unternehmen sicherlich nicht gefallen würde. Besonders, wenn die anderen Verfahren gegen Apple ebenfalls schlecht für die Firma ausgehen.

„Durch Beschränkung des Zugangs zu einer Standardtechnologie für kontaktlose Zahlungen mit mobilen Geräten in Geschäften schränkt Apple den Wettbewerb im Bereich der mobilen Geldbörsen auf iOS-Geräten ein“ Amt von Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager


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3 KOMMENTARE

  1. Wird endlich Zeit das Apple sich öffnet. Sollten Sie Sideload erlauben oder dritte Appstores bin ich gern bereit wieder ein iPhone zu kaufen.

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