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Mit einem düsteren Rocksong gewinnt die Band Lord Of The Lost den deutschen Vorentscheid zum ESC. Die Band aus Hamburg setzt sich am Ende gegen Musiker wie Ikke Hüftgold und Will Church durch und reist damit für Deutschland am 13. Mai nach Liverpool. (via)

In den vergangenen Jahren hat Deutschland bei dem jährlich veranstalteten Eurovision Song Contest nicht unbedingt gut abgeschnitten. Wir landeten seit 2015 hauptsächlich auf dem letzten oder der vorletzten Position der finalen Ringliste. Diese niedrige Position lag hauptsächlich an den von Deutschland zu dem Wettbewerb geschickten seichten Pop-Songs und Balladen, die sich zwar für das Radio eigneten, aber nie wirklich überzeugen konnten.

Gestern Abend fand nun der Vorentscheid für den am 13. Mai in Großbritannien anstehenden Eurovision Song Contest des Jahres 2023 statt. Dort traten mehrere deutsche Bands gegeneinander an, um festzulegen, wer dieses Mal zum ESC reisen darf. Interessanterweise hat sich dabei herausgestellt, dass Deutschland in diesem Jahr scheinbar einen etwas anderen Weg einschlägt und von der üblichen seichten Musik abweicht.

Als Sieger des Vorausscheids wurde nämlich die Band Lord of The Lost ausgewählt. Bei dieser Gruppe handelt es sich um Gothic-Rocker, die eher laute und düstere Musik spielen und somit gar nicht zu den bisherigen deutschen Angeboten passen. Der Song der Band trägt den Namen Blood & Glitter und bei ihm handelt es sich natürlich um eine düstere Rocknummer. Die Band selbst unterstreicht diesen Ton noch durch Kostüme und passende Schminke.

Der Sieg von Lord of The Lost wurde dabei dann wohl hauptsächlich durch die Publikumsabstimmung entschieden. Nach der Abstimmung der Jury aus acht Ländern lag diese Gruppe nämlich gerade einmal auf Platz 5 der Teilnehmer. Allerdings hat der Auftritt die Zuschauer so stark begeistern können, um am Ende dann das Ruder rumzureißen und die Band zu dem Sieger des Abends zu machen.

Ich bin voll und ganz zufrieden mit der Auswahl dieser Band. Mit solch einer Gruppe könnte Deutschland tatsächlich mal wieder einen höheren Platz erreichen und nicht wieder am Ende der Tabelle landen. Das Ganze ist auf jeden Fall deutlich interessanter als die einfachen und sicheren Songs der vergangenen Jahre.


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17 KOMMENTARE

  1. Zumindest werden wir damit nicht letzter. Skandinavien und die Niederlande stehen dafür z usehr auf diese Art Mukke 😀

  2. Schade der Song von Patty war auch super. Das LotL gewonnen haben dürfte auch an der starken Fanbase gelegen haben. Auf jeden Fall brauchbare Musik.

  3. Finds gut, dass endlich mal ne Truppe hinfährt, die halbwegs Namen und Bock auf die Show hat. Wenn ich mal daran denke, dass sich einmal Unheilig und Santiano beworben hatten – letztere ne richtig schön tanzbare Nummer hatten – und wir so ne unbekannte Swing-Nummer hinschicken, die nach dem ersten Hören bereits langweilig war, wahrscheinlich einfach, weil die Bands noch mehr Hater als Fans haben, wird’s einfach Zeit, dass wir auch so einen Beitrag zum ESC schicken.

    • Was für ein beschissener Geschmack von dir.

      Ich würde sagen, unsere beiden Aussagen sind ungefähr gleichwertig in ihrer Aussagekraft, provokant und so nützlich wie ein zweites Loch zum Kacken. Auch interessiert sie niemand und eigentlich hätten wir sie beide für uns behalten sollen, mhm?

  4. Der ESC ist in meinen Augen seit Jahren schon Lost.
    Es geht schon lange nicht mehr um Musik, wenn es das vielleicht jemals ging. Politik und Diversität ist alles was zählt. Sei es Lordi 2006, die nur Gewonnen haben weil das Konzept der Abgefahrenen Kostüme mal was ganz anderes war, Conchita Wurst mag keine Schlechte stimme gehabt haben, aber hätte als Frau mit Bart auch gewonnen wenn sie Alle meine Entchen gesungen hätte. Gleiches Gilt für den Sieg der Ukraine 22.
    Versteht mich nicht Falsch ich gönne jedem seinen Sieg und grade Musik bleibt am Ende oft immer noch auch Geschmacksache (ich fand Satterlite zB auch nie gut). Aber dieses Politische Punkte zugeschiebe unter „freunden“ oder eben das Länder gewinnen weil sie etwas möglichst „abgefahrenes“ ausgegraben haben hat für mich wenig mit einem Musik Wettbewerb zu tun.

    Aber hey, die. Jungs passen da immerhin rein.
    Frag mich aber immer wieso nicht mal was großes Namenhaftes. Aber vermutlich haben alle großen Künstler darauf kein Bock

  5. höre Chris Harms und seine Band seid einigen Jahren.freue mich das sie gewonnen haben,interessanter,wenn auch nicht ihr bester Song..aber allemal verdient und die Chance nicht letzter zu werden ist sehr sehr hoch..

    • Habe mir auch heute noch ihre anderen Lieder angehört, und ja, der Mann hat echt was drauf. Das Lied finde ich sehr mittelmäßig im Vergleich zu vielen anderen, aber ist wohl gleichzeitig auch eines der mehr radiotauglichen von ihnen. Die Chancen stehen dennoch gut nicht letzter zu werden und PR bekommt die Band dadurch auch.

    • Eine echte Noname Gruppe da hast du recht. Die spielen nur auf weltweit auf Hauptslots riesiger Festivals und waren gerade mit Iron Maiden gemeinsam auf Tour. Absolute unbekannte, vor allem im Ausland.

  6. Der ESC wird immer eine politische Veranstaltung bleiben, bei der die Musik eher eine Nebenrolle spielt. Zu 100% wird dieses Jahr wieder die Ukraine gewinnen und England Platz 2 belegen. Dieses Jahr sollten wir aber, aufgrund diverser Faktoren, durchaus eine realistische Chance auf einen der höheren Plätze haben, was auch immer das aussagen mag.

  7. Holt mich überhaupt nicht ab, auch wenn er natürlich um Längen besser ist, als unsere Beiträge der letzten Jahre.

  8. Wow, wer hätte das Gedacht. Das Publikum wählt einen tatsächlich hörbaren Song. Nicht falsch verstehen, ich finde es großartig, an Pump it von Electric Callboy kommt er aber nicht im Ansatz ran. Aber ja, ich denke auch, dass wir endlich mal nicht um den letzten Platz spielen werden, leider aber wohl auch nicht um den Ersten. Dennoch werde ich den EC dieses Jahr wieder schauen, das gibt zumindest etwas Hoffnung.

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