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Netflix Inc. lost more than one million users in Spain in the first three months of 2023 according to market research group Kantar, a sign that the streaming giant’s crackdown on password-sharing could face pushback. (via)

Bereits seit über einem Jahr bereitet der Streaming-Dienst Netflix neue Maßnahmen vor, die das Account-Sharing auf der Plattform permanent unterbinden sollen. Nutzer dürfen dann mehr Geld dafür zahlen, um andere Nutzer zu ihrem Account hinzuzufügen. Diese Funktionen sind aktuell schon in einigen Teilen der Welt aktiv und im zweiten Quartal 2023 sollen sie auch in den USA und weiten Teilen von Europa in Kraft treten.

Eines der ersten europäischen Länder mit diesen neuen Einschränkungen für das Account-Sharing ist Spanien. Dort sind diese Anpassungen bereits seit Februar 2023 aktiv. Bisher betonte Netflix immer vehement, dass die durch die Maßnahmen vertriebenen Kunden bald wieder zu dem Dienst zurückkehren werden. Die bisher „Gäste“ auf anderen Accounts aktiv gewesenen Menschen würden schließlich weiterhin Netflix benötigen und daher eigene zahlende Accounts abschließen.

Wie es zu erwarten war, lag Netflix mit dieser Einschätzung aber wohl nicht unbedingt korrekt. Diese Information stammt von dem Marktforschungsunternehmens Kantar, welches einmal einen Blick darauf geworfen hat, was für Auswirkungen die Maßnahmen in Spanien eigentlich auf die Netflix-Nutzer in dem Land hatten. Laut der Untersuchung dieser Firma hat Netflix aufgrund ihrer Maßnahmen in den ersten drei Monaten von 2023 mindestens eine Million spanische Zuschauer verloren.

Laut dem für Kantar als Global Insight Director tätigen Dominic Sunnebo waren die meisten der abgerungenen Personen aber wohl keine zahlenden Zuschauer. Von den 1 Million abgesprungenen Nutzern sollen wohl zwei Drittel die Zugangsdaten von anderen Menschen benutzt haben. Gleichzeitig bedeutet diese Angabe, dass zumindest ein Drittel der Nutzer zahlende Kunden waren, die nur durch Frust über die Anpassungen abgesprungen sind.

Den Daten der Marktforscher zufolge hat die Abwanderungsrate von Netflix-Zuschauern in den letzten Monaten stark zugenommen. Im Vergleich zum vorherigen Quartal hat sich dieser Wert beinahe verdreifacht. Fast die Hälfte dieser Zuschauer gab an, dass sie aktuell nicht mehr länger für Netflix bezahlen. Ansonsten wollen wohl 10% der aktuell noch immer zahlenden spanischen Kunden bald ihr laufendes Abo beenden. Dieser Verlust liegt weit über dem Standard der Plattform. Die Streaming-Plattform geht wie erwähnt noch immer von einer baldigen Rückkehr dieser Zuschauer aus.

Ansonsten betonte Kantar auch noch, dass es einen weiteren wichtigen Faktor bei dieser Sache gibt, den Netflix vermutlich nicht bedenkt. Die abgesprungenen Kunden zahlen zwar nicht direkt für Netflix, aber sie wirken sich dennoch positiv auf die Plattform aus. Diese Menschen helfen Netflix durch kostenlose Werbung, in dem sie über die Produktionen der Plattform sprechen und sie anderen Menschen näher bringen. Dieser positive Effekt ist nicht nur durch die Abwanderung verloren gegangen, sondern er hat durch die Kritik an Netflix eine gegenteilige Wirkung erzeugt. Aktuell verbreiten die Menschen die Tendenz zu der Kündigung eines Abos.

Mein Abo bei Netflix habe ich schon vor einiger Zeit gekündigt. Die Qualität der Plattform sinkt immer weiter und mich ärgerte sehr, dass ich mir meinen Account nicht mehr teilen kann. Ich kann also komplett verstehen, warum so viele Menschen in Spanien abgesprungen sind und nicht zurückkommen wollen. Netflix begeht meiner Meinung nach mit dieser Aktion einen großen Fehler, der die Leute nur gegen die Plattform aufbringen wird. Es gibt aktuell genug gute Alternativen und niemand braucht Netflix, um Content im Netz zu sehen. Ich würde aktuell eher für einen Monat an Disney+ als für Netflix zahlen.


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12 KOMMENTARE

  1. Sehe es ähnlich wie du, Aze.

    Allerdings befürchte ich, dass die anderen Anbieter es Netflix gleich tun werden.
    Dann bleibt nur noch Hopping. In einem Monat Netflix abarbeiten, kündigen und im nächsten Monat zu Disney+ usw.

  2. Habe Netflix aus einem einzigen Grund und zwar weil es mit vier Leuten einfach sehr günstig ist und man das nebenher laufen lassen kann.

    Sobald das hier nicht mehr geht mit Sharing, werden wir den Account auch kündigen und dann sind 4 Nutzer + 1 Abo weg.

  3. „Die Qualität der Plattform sinkt immer weiter und mich ärgerte sehr, dass ich mir meinen Account nicht mehr teilen kann“ – Allgemein lohnt sich nur noch Streaming Platform hopping, kurz schauen was einen interessiert und wieder kündigen. Dafür sind alle Streamingdienste einfach zu teuer und von der Auswahl immer schlechter. Netflix läuft aber weiterhin bei mir, da ich es weiterhin zu dritt teile, bislang kam da nie was…

  4. Selbst Schuld wenn man heutzutage 4k nur im teuersten Abo zulässt und dann immer noch die schlechteste Bildqualität von allen hat..

  5. Ich war nie wirklich ein großer Freund von Netflix, da es mir dort zu sehr nach Quantität als Qualität ging. Fernsehen ist halt so eine Beschäftigung die man gerne einfach mal so eben nebenbei macht. Da ist ein breites Angebot zwar verlockend, aber die Qualität der Zeitgestaltung sehr stark abhängig vom Produkt.
    Es macht durchaus Sinn einfach länger zu warten und dann ab und zu für einen Monat die über längere Zeit angesammelten „Guten“ Filme zu sehen, anstatt wöchentlich jeden Dreck zu grinden, der einem so zufliegt.
    Ein Grund für mich warum ich Gaming immer interessanter fande: es ist interaktiv und ich steuere selber. Wobei auch in der Branche natürlich der Trend Masse statt Klasse eindeutig zu beobachten ist.

  6. Die Milchmädchenrechnung von Netflix war halt, dass die Leute ja quasi nur schnorren und wenn man sie vertreibt, sie ein eigenes Abo machen.
    In der Realität zahlen die Leute aber entweder so oder so nicht, oder aber, wie ich es z.B. lange gemacht habe, sie haben sich mit Freunden einen Account geteilt und den auch gemeinsam gezahlt. Wenn man einen Netflix-Account mit fünf Leuten zahlt, ist das halt echt Peanuts im Monat. Vertreibt man aber nun vier Leute von diesem Account, warum sollte der Fünfte plötzlich den ganzen Preis alleine stemmen?

    Jetzt nimmt Netflix weniger Geld ein UND hat weniger Nutzer…und ich glaub letzteres ist das eigentlich tragische für die Investoren. Das sind so Entscheidungen getroffen von Managern, die denken neun unterbezahlte Frauen können ein Baby in einem Monat zur Welt bringen…

    • Viele können sich vielleicht kein eigenes Abo leisten, ich finde es erschreckend wie aus einer Plattform so schnell eine Bruchbude werden kann.

  7. Netflix habe ich auch irgendwann 2022 gekündigt. Damals teilte ich es mir noch mit einem Freund, heute schauen wir es beide nicht mehr. Nebenbei noch eine doofe Frage, gab es in den letzten vier Monaten eigentlich eine erwähnenswerte Neuerscheinung auf Netflix? Falls nein, könnte auch das ein Grund sein. Aber da bin ich raus, aktuell teile ich mir mit besagtem Freund ein Disney+ Abo. Sharing ist kein Problem und bei der Menge an Serien aus meiner Kindheit bin ich da eh die nächsten Jahre bedient.

    • Nicht das ich wüsste, eine menge Serien die ich gut fand haben sie abgesägt. Ragnarök soll wohl noch Staffel3 bekommen. Wenn die Witcher Serie raus dann würde ich noch mal 4 Wochen buchen.

  8. Die bisher „Gäste“ auf anderen Accounts aktiv gewesenen Menschen würden schließlich weiterhin Netflix benötigen und daher eigene zahlende Accounts abschließen.

    Haha da sind man doch wieder wie abgehoben Manager sind und überhaupt keinen Plan mehr haben was in der eigenen Firma Sache ist.

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