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In a new and frankly embarrassing interview with Variety, Activision Blizzard CEO Bobby Kotick said there’s actually never been a problem with „systemic“ harassment at the company, and that reports of such things were mainly the result of unions trying to cause trouble. (via)

Vor ungefähr zwei Jahren wurde die Gaming-Branche dadurch erschüttert, dass plötzlich ziemlich unschöne Vorwürfe gegen Activision Blizzard und Blizzard Entertainment gemacht wurden. Mehrere ehemalige Mitarbeiter der Firma beschwerten sich über eine Frat-Boy-Kultur bei Blizzard, die immer wieder zu sexuellen Belästigungen, Benachteiligungen für Frauen und anderen Problemen führte. Ähnlich ging es laut Vorwürfen auch bei dem übergeordneten Activision Blizzard zu.

Kurz vor dem zweijährigen Jubiläum dieser Situation hat sich der noch immer als CEO von Activision Blizzard fungierende Bobby Kotick nun noch einmal zu dieser Situation geäußert. Das Ganze erfolgte in einem umfangreichen Interview mit der Plattform Variety, welches sich zu großen Teilen um diese Situation drehte. CEO Bobby Kotick wurde sogar für das Cover des Magazins ausgewählt, wo er in einer an COD anspielenden Grafik zu sehen ist.

Den Aussagen von Kotick in diesem Interview zufolge gab es kein systemisches Problem mit Belästigung bei Activision Blizzard. Solch eine Situation ist niemals vorgekommen. Die Firma hat angeblich jede mögliche Form der Untersuchung durchführen lassen. Dabei hat sich gezeigt, dass die Berichte in den Medien alle inkorrekt waren und die Umstände falsch dargestellt wurden. Er selbst hat ebenfalls keine problematische Atmosphäre dieser Art bemerkt und er wurde nicht über Probleme informiert.

Laut Kotick gab es aber wohl auch einen Grund dafür, warum die Medien so viele Lügen verbreitet haben. Angeblich wurde das Ganze durch eine sehr aggressive Arbeiterbewegung bzw. Gewerkschaft ausgelöst. Diese Gruppe hat wohl gezielt darauf hingearbeitet, die Firma zu destabilisieren und ihr Schaden zuzufügen. Warum eine Gewerkschaft auf diese Weise gegen die eigene Firma vorgehen sollte, hat Kotick allerdings nicht beschrieben.

Ansonsten betonte der CEO in dem Interview auch noch, dass viele Menschen ein falsches Bild von solch großes Firmen haben. Activision Blizzard beschäftigt mehr als 16.000 Leute und bei solch einer Größe passiert es schon gelegentlich, dass es Vorfälle mit sexueller Belästigung oder Diskriminierung gibt. Solche Situationen sind für große Firmen normal. Er ist aber wohl dankbar für die geringe Anzahl von Fällen, die in den vergangenen Jahren bei Activision Blizzard gemeldet wurden.

In dem Interview vergiss Kotick natürlich komplett zu erwähnen, dass es Beweise und Hinweise für das Fehlverhalten gibt. Neben den Aussagen der betroffenen Personen hat Activision Blizzard auch zwei Einigungen erzielen mussten. Die Firma zahlte wegen Vorwürfen an die 18 Millionen USD an die Equal Employment Opportunity Commission und die Securities and Exchange Commission verlangte eine Strafe in Höhe von 35 Millionen USD, weil es der Firma an den richtigen Kontrollen und Schutzmaßnahmen zum Entdecken von Problemfällen mangelte. Gleichzeitig sind eine Reihe von Leuten bei Blizzard Entertainment ausgetreten, die alle mit Belästigung, Diskriminierung etc. in Verbindung gebracht wurden. Kotick mag das Ganze ignorieren, aber diese Einstellung ändert nichts an der Realität.

Das Interview mit Bobby Kotick ist einfach nur unverschämt und verlogen. Die Probleme in dieser Firma lassen sich kaum abstreiten und das Ganze auf eine Gewerkschaft zu schieben, ist wirklich ein trauriger Versuch des Ausweichens. Mit diesem Interview beleidigt der CEO sowohl die Opfer der Vorfälle als auch alle Leute, die tatsächlich versucht haben, das Arbeitsumfeld in der Firma zu verbessern.

“We’ve had every possible form of investigation done. And we did not have a systemic issue with harassment — ever. We didn’t have any of what were mischaracterizations reported in the media.But what we did have was a very aggressive labor movement working hard to try and destabilize the company.”


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