Es gab zu den beiden letzten Herrenspielzimmern extrem viel Feedback – vor allem zm Themenbereich Klimawandel. Ein Community-Mitglied verlinkte mir dazu die aktuelle Ausgabe des „Die Lage der Nation“-Podcasts, wo einer der weltweit renommiertesten Klimaforscher zu Gast war: Jochem Marotzke.
Die Ausgabe ist deshalb so interessant, weil es genau um die Fragen geht, die wir im Herrenspielzimmer angerissen haben: Golfstrom, Kipppunkte, menschengemachter Klimawandel?
Hört unbedingt mal rein, es lohnt sich!
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Ich habe 2 ganz pragmatische Gedanken zum Thema Konsum als einem Aspekt der Klimakrise:
1. Mach doch mal (mit einem Gast) einen Beitrag zum Thema Strom sparen als gamer. Beim Zusammenstellen eines PCs wird oft über Leistung gesprochen, aber selten über den Wirkungsgrad von Netzteilen oder dem Strombedarf verschiedener Grafikkarten.
2. Alles Gute für den Umzug. Versuche doch bei dem Restmüllcontainer vorher noch brauchbare Dinge zu verkaufen/verschenken, Müll zu trennen und verwertbar beim nächsten Recyclinghof vorbeizubringen und dann erst den Rest in den Restmüllcontainer zu bringen.
Super Tipp. Danke. Den Podcast kenne ich natürlich, aber ich höre schon so viel, dass ich meistens nicht dazu komme. Da kann ja nicht Stevinho Talks oder das Herrenspielzimmer auf der Strecke bleiben.
Sehr interessant auf jeden Fall, ich denke dass der Klimawandel durch den Menschen verursacht wurde ist jedem klar, der nicht auf Telegramm Atila Hildmann oder dem Wendler folgt. Aber ja, ich denke auch das Problem ist, dass die meisten es nicht ernst genug nehmen wegen der „kleinen“ Zahlen. Dazu kommt dann noch der „warum soll ich das nicht machen, wenn alle das die letzten 50 Jahre gemacht haben“-faktor.
Es bleibt abzuwarten wie es sich entwickelt.
Welchem Punkt der Diskussion ich noch kritisch gegenüber stehe, ist das „Hey, der wirtschaftet erfolgreich mit umweltfreundlichen Ideen und macht damit Geld, das will ich auch“. Solange die Emirate mit Öl um sich werfen und der Sprit in den USA 2,50$/ gal kostet wird das einfach schwer. Da sind andere wirtschaftsstandorte einfach attraktiver.
Ja, Strom aus erneuerbaren Energien ist günstiger geworden, die private Anschaffung für zb photovoltaik ist aber schweineteuer geworden. Mein Schwiegervater hat sich da bereits vor 3 Jahren für interessiert, eine Hausanlage mit glaube ich 14kW Nennleistung hatte damals ca 15k gekostet, heute 35k. Das wird leider uunattraktiv. Sowas sollte viel mehr gefördert werden.
Allgemein sehr guter Podcast. Höre ich seit Jahren gerne. Ein Jurist und ein Journalist verarbeiten die aktuellen Geschehnisse sehr faktentreu, verlinkten jede Quelle und sind sich auch nicht zu schade falsche Darstellungen zu korrigieren. Diskussion in deren Forum ist völlig willkommen. Sie selbst würden sich wahrscheinlich auch als eher links einordnen, aber ich kenne kein „konservatives“ Medium, was so qualitativ arbeiten.
War sehr interessant anzuhören.
Mein Problem beim Thema Klimawandel war immer die immense Desinformation, mit der man zu kämpfen hat. Kampfbegriffe wie „97% aller Wissenschaftler bestätigen menschengemachten Klimawandel“ (was grundsätzlich richtig ist, über das Ausmaß jedoch bei Weitem kein Konsens herrscht) und die Ankündigung von Weltuntergangsszenarien, wenn nicht dies und das gemacht wird, sind hier nicht wirklich hilfreich, sondern schüren eher Skepsis und Ängste.
Ich finde es auch gut, dass Herr Marotzke klar benennt, dass es unter einigen Kollegen nicht gewünscht ist, Studienergebnisse mit milden Prognosen groß zu kommunizieren. Das Ziel dahinter mag nobel sein (Klimawandel nicht verharmlosen, Aufmerksamkeit auf dem Thema erhalten), senkt aber letztenendes das Vertrauen in die Wissenschaft.
Auch die statistischen Ausreißer und die am Ende nicht eliminierbaren Unsicherheiten bei der Klimaforschung gehörten endlich mal klar benannt.
Bei dem ganzen Thema sehe ich eher ein großes Versagen der Wissenschaftskommunikation. Man kann nicht von jedem Menschen erwarten, dass er sich zig unterschiedliche, möglicherweise fremdsprachige Wissenschaftsberichte durchliest, Quellen prüft und dergleichen.
Insgesamt verdeutlicht er sehr gut, dass der Klimawandel ein menschengemachtes Problem ist, dem man auf jeden Fall entschlossen begegnen muss (und das möglichst zügig) und erläutert die wissenschaftlichen Erkenntnisse dazu. Dies tut er jedoch unaufgeregt und ohne das baldige Ende der Welt anzukündigen.
Eigentlich brauch man als interessierte sich nur den IPCC-Bericht anschauen. Der fasst den aktuellen Stand der Forschung zusammen. Den findet man zusammengefasst auch auf Deutsch hier: https://www.de-ipcc.de/media/content/Hauptaussagen_AR6-SYR.pdf
Das Problem ist ein anderes: die Leute werden mit unsinnigem, hetzerischem, absurdem, faktenverdrehendem, aber für Uninformierte glaubwürdigem Zeug überschüttet. So lange, bis auch normale Bürger nicht nur nicht mehr wissen, was die Fakten sind, sondern auch glauben, dass es prinzipiell gar keine gesicherten Fakten gibt. Oder überhaupt keine Wahrheit.
Darüber hinaus haben wir noch ein weiteres Phänomen. Lügen lassen sich schneller verbreiten. Als Beispiel für die klassische Behauptung von Skeptikern des menschengemachten Klimawandels: „Mehr CO2 fördert das Pflanzenwachstum.“ Die Richtigstellung bzw. Einordnung dieses banalen und schnell rausgefeuerten Satzes benötigt dann mehrere Seiten. Siehe: https://correctiv.org/faktencheck/2022/09/15/co2-kann-zwar-das-pflanzenwachstum-foerdern-ist-aber-auch-haupttreiber-des-klimawandels/
Nur um dann doch nicht beim Adressaten an zu kommen. Man führt also einen Informationskampf mit ungleichen Waffen.