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Einem Bericht der Bunte zufolge möchte der frühere BSI-Präsident Arne Schönbohm jetzt juristisch gegen den Fernsehsender ZDF vorgehen. Dem als Anwalt von Schönbohm fungierenden Medienrechtler Markus Hennig zufolge fordert diese geplante Klage eine Geldentschädigung in Höhe von 100.000 Euro. Dabei wirf der frühere BSI-Präsident dem ZDF schwere Persönlichkeitsverletzungen vor.

Die Klage basiert dabei dann auf einer im Oktober 2022 im ZDF zu sehen gewesenen Folge des ZDF-Magazins Royale. In dieser Show hatte Moderator Jan Böhmermann auf die Verbindungen zwischen dem von Schönbohm mitbegründeten Cyber-Sicherheitsrats Deutschland e.V. mit Russland hingewiesen. Kurz nach der Ausstrahlung der Sendung wurde Schönbohm durch Bundesinnenministerin Nancy Faeser offiziell von der Leitung des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) entbunden.

Der Anwalt bezeichne die Sendung in seinem Schreiben als „eine der schmutzigsten Denunzierungen“, die jemals ein öffentlich-rechtlicher Sender begangen habe. „Das ZDF hat durch das ‚Magazin Royale‘ die Reputation und die tadellose Karriere eines verdienten Staatsdieners zerstört“ (Via)

Irgendwie kann ich nicht nachvollziehen, warum diese Forderung gerade jetzt kommt. Schließlich hat Schönbohm durch die Sache keinen finanziellen Schaden erlitten und Böhmermann verbreitete in der Sendung auch keine Lügen. Im Grunde wiederholte er einfach nur die seit Jahren bekannten Fakten. In seiner Rolle als  Satiriker wurde das Ganze dann natürlich etwas überspitzt dargestellt, aber solche Aussagen können normalerweise nicht als Persönlichkeitsverletzung angesehen werden. Außerdem darf man sich fragen, warum sich diese Maßnahme nicht gegen Böhmermann direkt richtet.


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6 KOMMENTARE

  1. An der Sache ist ja offiziell nichts dran,deswegen wurde der Chef innerhalb des Innenministeriums auf einen anderen Chefposten gesetzt,und die Zusammenarbeit mit im Bericht erwähnten,zum aktuellen Zeitpunkt fragwürdigen Organisationen auch beendet.das wurde nun aber auch schon mehrfach eher von anderer Stelle berichtet,erst bei Böhmermann hat man reagiert, vermutlich zu spät,denn wenn der Gründer eines „Vereins“auf Empfehlung des bundesinnenministers einen Chefposten im Ministerium bekommt,und sein Verein mit teils fragwürdigen Organisationen zusammen arbeitet hat das,selbst für den Fall das dort alles mit rechten Dingen vor sich geht und kein Interessenkonflikt herrscht ein ordentliches Gschmäckle..und das sollte man sich in Deutschland Angesicht der vielen Ungereimtheiten,Skandale und skandälchen gerade mit Lobbyhintergrund nicht mehr erlauben,die Politikverdrossenheit und Unzufriedenheit ist auf einem Höchststand,das Vertrauen am Tiefpunkt..und das parteiübergreifend…

  2. Ahja da kommt der Schönbohm „jetzt“ mit um die Ecke wo die Kacke am brodeln ist.
    Da steckt bestimmt wieder dieser Rainer Zufall dahinter.

  3. Naja dass Herr Böhmermann seit geraumer Zeit bewusst Grenzen überschreitet und mit fraglichen Mitteln vor allem eines kreiert … Stimmung und politische Kampagnen, ist unlängst bekannt.

    Von seinem mehr als fragwürdigen Verständnis von Meinungsfreiheit fange ich gar nicht erst an. ( Am besten mal nach seinem kleinen Streitgespräch mit Lanz und di Lorenzo suchen )

    Seine ständigen Eskapaden in denen er Leute als Nazis beschimpft weil die irgendwie nicht auf seiner Linie sind. Merz, Nuhr usw. … brandaktuell Harald Schmidt. Wie so jemand der ne üble Psychose schiebt und mit Schaum vorm Mund so gar nichts mehr mitbekommt. Es ist so eine Platte die einen Sprung hat. Immer das Gleiche ohne irgendeinen nennenswerten Zugewinn an Erkenntnis.

    Man könnte das ganze dann einfach als persönliche Meinung abtuen und sagen, gut ists. Dafür ist seine Reichweite wie auch sein Einfluss aber einfach viel zu groß. Der Fall zeigt ja auch ganz gut was da einfach für ein Schaden angerichtet werden kann.
    Böhmermann kennt da Jemanden, davon die Tochter, der Schwager hat gehört dass der Nachbar eventuell etwas ganz böses getan hat, also ab aufs Schafott. Journalistisch unter aller sau. Unseriös und gefährlich.
    Das ich das „Konzept“ aus Investigativjournalismus und politischer Klamauksendung allgemein für ungeeignet halte ist meine persönliche Meinung.
    Ich kann nicht wahllos die Leute an die Wand stellen und mal drauflos schießen in der Hoffnung, dass es den richtigen trifft. Vor allem wenn man mehr und mehr das Gefühl hat, das Jan Böhmermann, Ankläger, Richter und Vollstrecker in einem ist.

    • Was hat er denn hier „kreiert“? Hat er irgendwelche der Vorwürfe, die etwa vom CCC kamen, erfunden? Oder hat das Magazin Royal nur einfach Vorwürfe, die im Raum standen, zusammengetragen – und ggf. einem größeren Publikum präsentiert? Ab wann darf denn ein Investigativjournalist anfangen, über etwas zu berichten? Wenn es ja gerade der Job ist, über etwas zu berichten und es zu ergründen, was eben noch nicht (groß) bekannt ist.
      Und das sage ich als jemand, der Böhmermann bewusst nicht mehr folgt. Sein Humor klickt mit mir einfach nicht und sein Twitteraccount war auf Dauer auch nicht zu ertragen. Aber mehr als „der bezeichnet alle als Nazis“ (tut er? Oder ist das nur eine Gegenübertreibung? Denn Merz z.B. als Rechtspopulisten zu bezeichnen…dafür muss man wirklich nicht Böhmermann sein) sollte man vllt. schon in diesem Fall auffahren.

      Übrigens: Einen direkten finanziellen Schaden hat Schönbohm wirklich nicht erlitten – er ist zwar in eine kleinere Behörde versetzt worden, ist aber immer noch in der gleichen Besoldungsstufe.
      Übrigens2: Da das Innenministerium nie erklärt hat, warum er abberufen wurde, kann man sich beim ZDF immer auf einen zeitlichen Zufall berufen (so ca.). Da wird also sicher nicht die große Summe bei rauskommen, außer er könnte nachweisen, dass er wirklich nur wegen dieser einen Sendung abberufen wurde…und das halte ich für extrem unwahrscheinlich.

  4. Gehen wir mal davon aus, dass an Vorwürfen von Böhmermann nichts dran ist. Dies ist zumindest die Einschätzung der Behörden.

    Wie kann man dann behaupten, Schönbohm hätte keinen (finanziellen) Schaden erlitten? Er wurde vor einem Millionenpublikum in den Öffentlich-rechtlichen schwer beschuldigt und daraufhin seines Amtes enthoben. Seine Karriere wurde massiv beeinflusst und vor allem wurde sein Ruf öffentlich und (wahrscheinlich) auch privat komplett ruiniert.

    Dass der nun klagt, ist nicht verwunderlich und für mich komplett nachvollziehbar.

    Wie gesagt, alles unter der Annahme, dass an den Vorwürfen nichts dran ist.

    • Davon brauchen wir nicht nur ausgehen, an den Vorwürfen ist nichts dran. Die entsprechenden Untersuchungen der Behörden dazu sind abgeschlossen und das Resultat so festgehalten.

      Folglich find ich es auch sehr seltsame, dass oben in der News von Wiedergabe von Fakten gesprochen wird.

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