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Die zu der Gewerkschaft SAG-AFTRA gehörenden amerikanischen Schauspieler streiken mittlerweile seit mehr als 53 Tagen. Auch wenn die Gewerkschaft selbst eigentlich positiv an diese Sache herangegangen ist und auf Verhandlungen mit den verantwortlichen Studios pochte, so scheint die andere Seite das Ganze aber etwas anders zu sehen. Laut dem als Unterhändler fungierenden Duncan Crabtree-Ireland scheinen die Studios die Verhandlungen und Gespräche aktuell absichtlich zu verlangsamen und zu sabotieren.

Scheinbar vermeiden die Studios bisher ernste Gespräche über Änderungen und Verbesserungen, weil sie erst einmal intern einige Punkte klären müssen. Diese Ausrede wird aber wohl schon seit Wochen geliefert und für die Gewerkschaft zieht es ganz danach aus, als würden die Studios den Streik absichtlich in die Länge ziehen. Durch die Weigerung der Teilnahme an Gesprächen ist wohl bereits ein geschätzter Schaden in Höhe von 5 Milliarden USD entstanden.

The AMPTP’s intransigence and silence is irrational. The only way a strike is resolved is through the parties talking. Their refusal to even talk with us seems like a deliberate effort to prolong the strike and inflict maximum pain. Some economists are estimating approximately $5 billion in economic losses as a result. Or, perhaps their endgame is, as one anonymous studio executive told a news outlet, to let the strike “drag on until union members start losing their apartments and losing their houses.”

Der Grund für das Ausbleiben der Gespräche ist recht offensichtlich. Je länger der Streik dauert, desto schwerer haben es die etwas ärmeren Mitglieder der Gewerkschaft. Schließlich können diese Menschen nicht ewig von ihren Ersparnissen. Die Studios versuchen wohl diese Menschen möglichst stark aushungern zu lassen, um ihre eigene Position zu stärken und gewisse Forderungen durchzudrücken. Das Ganze ist natürlich eine ziemlich erbärmliche Taktik, die an Verhandlungen im guten Glauben zweifeln lässt.

Trotz der Hinhaltetaktik hält die SAG-AFTRA (zusammen mit den Autoren) weiterhin an ihrem Streik fest. Es wird wohl also noch einige Zeit dauern, bis in Hollywood wieder alles seinen gewohnten Weg geht.


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3 KOMMENTARE

  1. Bei einem Streik wollen die Arbeitnehmer zeigen, dass es ohne sie nicht geht. Der Arbeitgeber will zeigen, dass es ohne ihn nicht geht. Also eigentlich normals Verhalten.
    Interessant ob der „gemeine Michl“ mit der Zeit merkt, dass es ohne Hollywood geht.

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