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Das Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum (Euipo) hat am 19. September eine neue Statistik dazu veröffentlicht, wie viele digitale Urheberrechtsverletzungen es eigentlich in den letzten Jahren in der EU gab. Dafür wurden alle 27 EU-Mitgliedstaaten in Bezug auf Fernsehen, Musik und Film im Zeitraum 2017–2022 untersucht.

Auch wenn Deutschland im Vergleich der Länder bei Urheberrechtsverletzungen noch immer auf dem letzten Platz liegt und somit am wenigsten dadurch auffällt, so wurde aber wohl doch eine Steigerung gemessen. Die Nutzung illegaler Kopien ist in 2022 im Vergleich zu 2021 wohl um insgesamt 3,3 Prozent angestiegen. Damit wurde ein Trend unterbrochen, der seit 2017 einen eindeutigen Rückgang in diesem Bereich vermittelte. Scheinbar nutzen wieder mehr Deutschland illegale Optionen für den Konsum ihrer Medien.

Der Anstieg in 2022 geht dabei dann wohl hauptsächlich auf die Zunahme der Fernsehpiraterie zurück, die in dem Jahr an die 48 Prozent aller digitalen Urheberrechtsverletzungen ausmachte. Ein wichtiger Punkt ist dabei dann scheinbar die zunehmende Anzahl von Zugriffen auf illegal bereitgestellte Live-Sportveranstaltungen. Dort ist der Wert im Vergleich zu 2021 nämlich um 75% gestiegen. Dieser Punkt überrascht nicht, wenn man bedenkt, wie umständlich es teilweise ist, diese Livestreams legal anzuschauen.

Ansonsten sind Urheberrechtsverletzungen in der EU im Bereich von Film/TV in 2022 in beinahe allen Ländern angestiegen. Die sinkende Qualität von Streaming-Diensten und die hohe Anzahl dieser Angebote sorgt wohl dafür, dass Kunden wieder vermehrt zu illegalen Optionen greifen.


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10 KOMMENTARE

  1. Sind pornographie drnn auch illegal wenn man sie im Internet abruft? Soll da ja jede Menge Seiten geben und ein Freund hat mir erzählt das man da so ziemlich jeden hochwertigen film sehen kann frü den man woanders zahlen müsste. Selber schau ich mir das zwar nicht an aber ich finde die rechtliche Situation interessant?

  2. Gsanz ehrlich, wundert das irgendjemanden?
    Netflix hat die Piraterie runtergedreht, weil man viel aus einer Hand bekommen konnte, ohne groß zu suchen und Angst vor Viren haben zu müssen.
    Und dann kam Disney Plus, Paramout Plus, HBO etc. pp. Und alles war wieder aufgeteilt, fragmentiert und unzuverlässig.

    • Es war klar das der Streaming Markt breiter wird, Marktanteile sind halt Geld,aber rechtfertigt das Piraterie?nein,da jeder Dienst Gratiszeiträume oder vergünstugtes Schauen immer wieder im Angebot hat,und dann auch noch monatlich kündbar.Die Möglichkeiten sind also sehr gut um Serie oder Film zu schauen und was für ein Armutszeugnis stell ich mir selbst aus so konsumgeil zu sein das ich es nicht ertragen kann etwas nicht direkt zu schauen oder schlichtweg zu verzichten?

      • Ein Armutszeugnis ist deine Rechtschreibung und Interpunktion.

        Wenn die Wahrscheinlichkeit, beim Ladenklau erwischt zu werden, gegen 0% ginge, würden es auch viele machen, auch wenn es nicht rechtens ist. Ist halt so.
        Die Sache ist: Bei Medien wie Film und Musik ist das der Fall, und man hat es geschafft, die Urheberrechtsverletzungen dennoch stark zu reduzieren, eben indem man ein einfaches System geschaffen hat.
        Auch für den ehrlichen Kunden ist es einfacher, eine App zu haben, als 5, wovon 2 wieder nicht auf dem Handy ordentlich funktionieren, eins nicht auf Linux und eins nur auf Edge.

        • Da das ja sonst ins Leere läuft,und „ist so“ein starkes Argument ist,hätte ich folgende Frage: Was würdest Du vorschlagen, was verhindert Urheberrechtsverletzung aus Nutzersicht,was bräuchtest Du alles?Hau mal einfach raus.

          • Das hat er doch geschrieben bzw. man hat es doch gesehen:
            Es braucht für den Kunden einfach zu handhabende und günstige Lösungen. Konkret heisst das: Eine(!) Plattform auf der alles(!) läuft und deren Service nicht zuviel kostet (wobei ganz ehrlich: wenn Netflix oder ein anderer Dienstleister wirklich nahezu ALLES hätte würde ich dafür auch ordentlich was hinlegen – zumindest deutlich mehr als jetzt). Dazu keine zeitlichen oder geographischen Beschränkungen.

            Steam hat es bei Spielen eigentlich super vorgemacht. Seitdem es das System in der jetzigen Form gibt, hab ich nicht mal mehr daran gedacht, mir irgendein Spiel auf alternativen Wegen zu besorgen und das, obwohl ich für Spiele deutlich mehr Geld ausgebe als für andere Medien.

      • Lebst du auf ner anderen Erde als der Rest von uns? Bist du neu dazu gezogen?
        Die Menschheit, zumindest die westliche Welt, ist so. Ich nehme mich da auch nicht raus. Das kann – und sollte – man kritisch sehen, aber das ist einfach so.
        Und das wissen die Anbietet dieser Streamingdienste übrigens auch – eher noch besser – und darauf bauen die auch, wenn sie ihre Angebote immer weiter zersplittern.

      • Dem Gesetz nach mag das sicher stimmen, aber ganz ehrlich: Wenn große Konzerne das recht haben, für Millionen Euro Lobbyisten zu beschäftigen um die Gesetzgebung in ihrem Sinne zu gestalten, nehm ich mir einfach das (moralische) Recht heraus, ein paar Euro im Monat durch die Nutzung nicht-offizieller Streaming Kanäle zu sparen. Man mag das anders sehen – ist jedermanns gutes Recht – aber so empfinde ich. Und wenn das jeder so machen würde, wäre das halt so – dann würde vielleicht endlich mal gemerkt werden, dass das aktuelle Rechtesystem für digitale Medien nicht funktioniert und auch nicht wirklich sinnvoll ist.

    • Wir können uns doch sicher darauf einigen, dass wir die Kampfbegriffe und die Übertreibungen der DRM Industrie nicht weitertragen müssen. Urheberrechtsverletzungen haben gar nichts mit Piraterie zu tun. Die Gebühren auf Speichermedien jeglicher Art um sie den DRM Verwaltern zuzuschieben, kommt einem Diebstahl deutlich näher, als das Ansehen oder Hören von Inhalten dessen Rechte man vermeintlich nicht hat.

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