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In dieser Woche hat Ubisoft eine weitere Umstrukturierung und Anpassung an ihrem kostenpflichtigen Abo-Dienst Ubisoft+ durchgeführt. Ein Teil dieser Maßnahme lief darauf hinaus, dass Ubisofts Director of Subscriptions, Philippe Tremblay, ein Interview mit GI.biz führte und dort etwas Werbung für das Angebot machte. Dabei betonte Tremblay, dass Ubisoft auf Dauer eine Änderung daran sehen möchte, wie Nutzer ihre Computerspiele verwenden und wie zufrieden diese Menschen mit dem „Ausleihen“ von Produkten sind.

Laut Tremblay ist es wichtig für die Branche, dass PC-Spiele einen ähnlichen Sprung wie DVDs oder CDs machen. Dabei soll sich der Markt noch stärker von einmal und permanent gekauften Waren distanzieren und noch stärker in Richtung von Abo-Modellen rücken. Der erste Schritt in diese Richtung soll wohl daraus bestehen, die Nutzer komfortabler mit dem Gedanken von „gemieteten Spielen“ zu machen. Spieler sollen sich wohlfühlen, wenn sie daran denken, dass ihre Spiele ihnen eigentlich gar nicht gehören und zumindest ihre Speicherstände selbst bei gestoppten Zahlungen nicht verloren gehen.

One of the things we saw is that gamers are used to, a little bit like DVD, having and owning their games. That’s the consumer shift that needs to happen. They got comfortable not owning their CD collection or DVD collection. That’s a transformation that’s been a bit slower to happen [in games]. As gamers grow comfortable in that aspect… you don’t lose your progress. If you resume your game at another time, your progress file is still there. That’s not been deleted. You don’t lose what you’ve built in the game or your engagement with the game. So it’s about feeling comfortable with not owning your game.

Tremblay macht einen Punkt daraus zu betonen, dass die Titel von Ubisoft vorhanden bleiben und niemand sich um das plötzliche Verschwinden von Spielen sorgen muss. Deshalb sind Abo-Angebote rund um Spiele wohl auch die Zukunft der Branche. Als aufmerksamer Nutzer erkannt man aber natürlich die Unwahrheit in dieser Aussage und die Probleme mit Abo-Diensten. Server werden nach einigen Jahren abgeschaltet, komplette Angebote verschwinden plötzlich und Publisher entfernen aufgrund von Lizenzproblemen über Nacht hunderte von Produkten. Sicherheit gibt es in diesem Bereich keine.

Ich persönlich bin daher auch strikt gegen eine Zukunft, in der „ausgeliehene Spiele“ zur Norm werden. Angebote wie der Game Pass sind vorteilhaft für Menschen, die keine 70 Euro in einen einzelnen Titel investieren möchten. Daher sollten sie auch immer eine Alternative sein. Trotzdem ist das Ganze einfach zu unsicher und mit zu vielen Problemen verbunden, um die normale Art der Spielabschaffung darzustellen. Menschen sollten sich nicht daran gewöhnen, dass sie keinen Besitz mehr haben und alle Dinge nur noch temporär verwenden. So etwas wirkt leicht dystopisch.


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9 KOMMENTARE

  1. Ich halte absolut nichts davon. Es ist doch jetzt schon beschissen das man viele alte Spiele nicht mehr „legal“ spielen kann weil es keine Ports auf neuere Konsolen Versionen gibt.

  2. Die Gaming Branche und Filmbranche werden sich mit ihrer Gier beide noch komplett ruinieren und das mehr als nur verdient.

    18€ für Ubisoft+ ? Ich fand 15€ waren schon eine maßlose Frechheit und ich hab mich gefragt, wann das endlich mal günstiger wird bzw. ein günstiges Jahresabo oder sowas kommt. Stattdessen erhöhen sie jetzt den Preis auf 18€ 😀

    Das einzige Abo das ich nutze ist hin und wieder der Gamepass, wenns da mal die 1€ Aktion gibt. Aber das ist ja wohl auch vorbei inzwischen und das 99€ EA Play Pro Jahresabo, weil sich das schon lohnt, wenn man mindestens zwei EA Games pro Jahr spielt und das ist bei mir im Moment der Fall. Sollte sich das aber ändern oder das Abo unverhältnismässig teurer werden, wird das auch gekündigt.

    So ein Abo ist nur attraktiv, wenn es einen echten Mehrwert bietet und das sehe ich bei Ubisoft+ überhaupt nicht. Das kostet mich jetzt im Jahr über 200€, wenn ich es ein Jahr lang nutzen möchte. Da müsste ich mindestens 3-4 (neue) Ubisoft Games im Jahr spielen. Kommen überhaupt so viele raus bei denen ? Es ist ja bei EA schon knappt mit den 2 Spielen die man im Jahr braucht, aber da ich deren Sport Games gerne mal zocke, lohnt sich das bei mir schon.

    Und ich werde niemals 18€ für einen Monat zahlen, um z.B. Avatar durchzuspielen. Da setz ich mir ja selbst nen Zeitdruck, dass ich das Spiel in 4 Wochen durch haben muss, um nicht nochmal zahlen zu müssen. Ne danke.

  3. Das Problem ist mittlerweile, dass dieses Modell bei normaler Software nun schon gang und gebe ist. Man kann heute kaum mehr Software kaufen, sondern immer nur mieten. Dieses Modell kommt somit für uns alle immer „normaler“ rüber und das ist nun das Ergebnis daraus.
    Andererseits – es kommt immer auf den Preis an. Bisher war der Gamepass bei allen Publishern eigentlich sein Geld wert, wenn man im Jahr 3-4 Spiele gefunden hat. Es bleibt nur zu befürchten, dass dem nicht mehr lange so sein wird, weil dann kommt Gold, Platin, Diamant Abo mit und ohne Werbung und dann erleben wir den Supergau was das betrifft.
    Und ja, UbiSoft kann es sich durch AC traurigerweise leisten…

  4. Ich fände ein „ausleihen“ ganz gut von Spielen.
    Also das ich zB für 2 3 Euro in in einer Videothek damals das Game über ein Wochenende Ausleihen kann oder 24h, um so richtig für mich zu merken „mag ich das“ um es mir dann zu kaufen.

    Das das Langfriste Modelle sein sollen ist totaler Bullshit.
    Und sie wissen ganz genau, wie bei allen abo modellen , das hier einfach mehr Geld winkt.

  5. Ich habe nie gecheckt, warum die Abo-Modell bei Games überhaupt funktionieren.
    Ich kaufe mir ein Spiel, ich spiele es durch, ich verkaufe es wieder für locker 80% vom Neupreis, oft sogar noch mehr. Ohne besonderen Aufwand.
    Wenn mir das Spiel besonders gut gefällt, behalte ich es und verkaufe es nicht wieder.

    Wenn ich also nicht alle 2 Stunden das Game wechseln und im Monat irgendwie 12 verschiedene Games zocke, warum Abo statt besitzen?

  6. Wie Anti-Konsument möchtest du sein? Und Ubisoft so – Ja!
    Vorteile für Ubisoft: Kopierschutz spielt keine Rolle mehr. Alles lässt sich auf der eigenen Plattform publishen. Es müssen keine DvDs mehr gedruckt werden.
    Vorteile für den Kunden: Abofalle.

    Ich liebe Anno. Aber sollte es das neue Abo in einigen Jahren nur noch als Abomodell geben, dann werde ich es einfach nicht spielen.

  7. Ganze Videospielbranche ist so kaputt – Ich weiß schon, warum ich bei Nintendo bin und bleibe. Vernünftige Spiele mit Wert. (Ja ich weiß, dass Nintendo nicht perfekt ist, bevor mich jemand als hinrloses Fangirl abstempelt) – jedoch kann ich bei Nintendo die Spiele mit wenig Verlust wieder verkaufen, wenn ich sie nicht mehr haben will.

    Ubisoft Müll ist ja nach 1-2 Monaten eh für n 1/3 des Preises im Store, weil die games halt keiner will.

    Dazu vermeide ich Digitale Spiele so gut es geht, einfach weil irgendwann die Server offline gehen und man sie (Was für Fällen auch immer) nicht erneut runterladen kann.

    Abos & Digitale Spiele sind kompletter Rotz. Mal sehen wie lange es dauert bis diese Industrie aufgrund von Gier kaputt geht. Lange wirds glaube ich nicht mehr dauern.

    • Nintendo ist bis auf die Sache mit ihren DMCA Claims und Copyright Strikes eigtl. eine der letzten Firmen die man ohne nachzudenken kaufen kann.

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