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Es ist keine große Überraschung, dass es auch in der deutschen Evangelischen Kirche (EKD) gelegentlich zu sexuellen Missbrauchsfällen kommt. Schließlich fördern solche Machtstrukturen für gewöhnlich Missbrauch der einen oder anderen Art. Wie groß das Ausmaß dieser Probleme in Deutschland jetzt aber tatsächlich ausfällt, wurde heute durch einem von der EKD beauftragten unabhängigen Forscherteam enthüllt.

Der Studie dieses Teams zufolge gab es in den letzten Jahren mindestens 2.225 Betroffene und 1.259 mutmaßliche Tätern in der Kirche. Diese Werte sind aber wohl nur die Spitze des Eisbergs, weil man viele Fälle nicht ausreichend beweisen oder untersuchen konnte. In einer Hochrechnung schätzen die Forscher darauf, dass über den entsprechenden Zeitraum wohl bis zu 9.355 Menschen ein Opfer von Missbrauch wurden. Die Anzahl der Täter liegt in der Schätzung bei 3.497 Beschuldigten.

Aufgrund der Veröffentlichung der Studie hat sich die EKD-Ratsvorsitzende Kirsten Fehrs heute öffentlich zu Wort gemeldet. In einer Rede entschuldigte sich die Dame ganz offiziell bei allen Opfern dieser Vorfälle und sie versprach weitere Veränderungsmaßnahmen in der Kirche. Da die Kirche selbst die Studie in Auftrag gegeben hat, wirken diese Worte durchaus ernst gemeint.

„Wir haben uns auch als Institution an unzählig vielen Menschen schuldig gemacht. Und ich kann sie, die sie so verletzt wurden, nur von ganzem Herzen um Entschuldigung bitten.“

Betroffene fordern aktuell, dass die Aufarbeitung von Fällen und die Untersuchung von Strukturen noch stärker vorangetrieben wird. Dabei wünschen sich die Opfer nicht nur ein Umdenken in der Kirsche, sondern man möchte auch den Staat direkt in dieses Vorhaben involvieren. Betroffene Personen können sich alleine nämlich nur schwer gegen die Kirche als Gesamtheit stellen und der Kirche selbst darf man nicht die Untersuchung ihrer eigenen Probleme erlauben.

„Wir brauchen hier eine Verantwortungsübernahme des Staates. Denn es zeigt sich immer wieder, die Kirche ist für die Betroffene kein Gegenüber“ Katharina Kracht, Vertreterin der Betroffenen


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