Im Verlauf des heutigen Tages hat Gesundheitsminister Karl Lauterbach endlich die bereits vor einiger Zeit angekündigte Start des Klinik-Atlas für Deutschland eingeleitet. Diese neue Plattform soll Patienten auf eine verständliche und transparente Weise über die Angebote von deutschen Krankenhäusern informieren. Insgesamt listet die Seite mehr als 1700 Krankenhäuser auf, deren Informationen zu Behandlungen, Mitarbeitern und Patienten in Form eines Tachos präsentiert werden. Das Ganze ist Teil einer seit Jahren laufenden Krankenhausreform, die zu mehr Spezialisierungen in Krankenhäusern führen soll.
Dieser Klinik-Atlas hat bereits im Vorfeld viel Kritik erhalten. Erst einmal sind Krankenhäuser unzufrieden damit, dass sie selbst die Plattform mti Daten versorgen müssen. Das Ganze führt zu deutlich mehr Verwaltungsaufwand und es könnte bei Verzögerungen einige falsche Informationen verbreiten. Zusätzlich dazu wird das Ganze von der Krankenhausgesellschaft als komplett „überflüssig und irreführend“ bezeichnet. Schließlich führt die Gruppe bereits seit Jahrzehnten ein Krankenhausverzeichnis, welches deutlich mehr Informationen als der Atlas auflistet. Der Mangel an vorhandenen Informationen ist ebenfalls ein oft angesprochener Kritikpunkt.
„Der neue Atlas bringt nach unserer Einschätzung keine neuen Erkenntnisse über unsere Daten hinaus“ DKG-Chef Gerald Gaß
Das Ganze wirkt jetzt erst einmal wie einer dieser Regierungspläne, der ein nicht vorhandenes Problem „löst“ und dabei einige neue reale Probleme erschafft. Ich habe in dem Atlas vorhin mal alle Krankenhäuser in meiner Region miteinander verglichen und die vorhandenen Angaben wirken etwas zu oberflächlich. Einen Vorteil gegenüber bereits vorhandenen Datenbanken sehe ich in dieser Form nicht und es gibt eher Potenzial zum Verbreiten von Missinformationen. So eine Datenbank kann für Patienten mit Krebs oder notwendigen Operationen zwar durchaus praktisch sein, aber in dem Fall sollte die Regierung etwas nachbessern.
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