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Gestern habe ich die ganze Sache noch im Podcast besprochen und heute lese ich dazu ein Statement vom bekanntesten und erfolgreichsten Let’s Player der Welt: Felix Kjellberg aka PewDiePie hat sich auf seiner Tumblr-Seite zu Wort gemeldet. Die Kollegen von GetGaming haben die ganze Sache mal übersetzt und zusammengefasst:

– Prinzipiell ist es Nintendos gutes Recht mit ihrem Content das zu machen worauf sie Lust haben.

– Nintendo sollte dankbar für die kostenlose Publicity sein.

– Spiele wie Minecraft beweisen, wie enorm die Werbewirksamkeit von Lets Plays ist. 2.5 Milliarden Dollar Wert, größtenteils erreicht durch die Verbreitung über Youtube Lets Plays.

– Wenn PewDiePie ein Nintendo-Spiel spielt, schauen Leute zu weil sie PewDiePie sehen wollen und ihn abonniert haben und nicht weil sie unbedingt ein Nintendo Gameplay sehen wollen.
– Es gibt Ausnahmen die sich zum Release an einem Spiel „hochziehen“ und zig Parts uploaden. Das sei jedoch eher ein Problem von Youtube.

– Besonders enttäuschend sei die Situation für Youtuber die hauptsächlich Nintendo Spiele zeigen. Obwohl sie in Vergangenheit einen großen Beitrag für die Nintendo Community geleistet haben, trifft es sie letztendlich am härtesten.

– Es gibt Unmengen von Spielen die für ein Lets Play geeignet sind. Nintendo wandert mit ihren Plänen auf der Liste ganz nach unten. Ziehen weitere Publisher nach, landen auch diese unten auf der Liste. Es wird immer genug Spiele geben die „das nächste Minecraft“ werden wollen.

– PewDiePie spielt weiterhin Nintendo Spiele auf seinem Kanal, da es bei seiner Reichweite (~35 Millionen Abonnenten) keinen großen Unterschied macht, ob nun 1-2 Videos weniger Geld einbringen. Viele Lets Player sind jedoch nicht in dieser Glücklichen Situation.

Gute Punkte, die er da anspricht. Ich sehe einen Großteil genauso. Beim letzten Punkt würde ich mir wünschen, dass er für diese „kleinen Leute“ eintritt und eben keine Nintendo-Spiele mehr zockt…


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17 KOMMENTARE

  1. Schwierige Sache. Einerseits verstehe ich Nintendo, dass sie was abhaben wollen. Es kann ja nicht sein, dass einige Leute reich werden, indem sie die Werke anderer nutzen. Da sollte ein Teil schon an Nintendo gehen. Andererseits ist es für kleinere Leute blöd, wenn sie von dem wenigen Geld auch schon etwas abgeben müssen.
    Die Firmen sollten irgendwo eine Grenze setzen und nur von den richtig erfolgreichen Leuten Geld verlangen. Das z.B. Pewdiepie ohne eigene Leistungen ein Spiel von jemand anderen zockt und damit reich wird ist in meinen Augen auch nicht fair. Klar kann er von mir aus so viel verdienen, damit er damit als Hauptberuf überleben kann, aber bei diesen Summen?

  2. Ich werde diese Letsplays nie verstehen. Ich glaub ich bin
    einfach zu alt um diese Modeerscheinung noch mitzunehmen.

    Früher als Kind hatte ich durch meine Eltern die Gamestar abonniert.
    Die habe ich immer gern gelesen und halt entsprechende Gametests geschaut.

    Da wurde aber auch richtige Arbeit abgeliefert. Feedbacks / Vor und Nachteile usw. Bei Letsplays schau ich einfach nur einen Typen zu der es zockt und nervtötende Kommentare gibt o0

    Natürlich kann man sich damit ein Bild vom Spiel machen, aber da muss man teilweise etwas länger zusehen und wird im Prinzip gespoilert.
    Ich denke es ist höchstens für Jüngere interessant, weil Sie sich die Spiele nicht kaufen können oder gar spielen dürfen und so können Sie dran teilhaben.

    Damit würde der Werbeaspekt aber völlig wegfallen, weil Sie die Spiele ja nur sehen wollen und nicht kaufen!

    Ich hab mit einmal aktiv Letsplays angesehen zu Bioshock infinite.
    Als ich es 2 mal durch hatte, aber keiner meine Freunde es gespielt hatte war ich etwas hibbelig und wollte Feedback. Ich fand das Spiel großartig und wollte wissen wie andere darauf reagiert haben.

    Muss sagen da waren die Letsplayer die ich gesehen habe auch keine Hilfe. Ich konnte mir ansehen wie Sie Dinge mal blindlinks übersehen und eher durchs Spiel rushen und der Youtuber Gronk der wohl recht bekannt ist kann noch nichtmal richtig zocken. Es war schon grausam ihm bei einem Egoshooter zuzusehen.

    Ums kurz zu machen. Ich kann keinen Gametitel mehr eingeben, nur um mal Kontent zu sehen ohne gebrabbel und das nervt mich. Die Zeiten wo witzige Spielscenen oder Riesige Schlachten mit Rammstein mukke gezeigt wurden waren mir einfach lieber. Da wurde das Spiel halt richtig abgefeiert und geliebt in den Videos. Sowas hat man dann geguckt wenn man das Spiel verstanden hat und sich gefeiert.

    Solche Videos gibts noch, aber sind schwerer zu finden. Daher unterstütze ich Nintendos vorhaben und hoffe, dass andere mitziehen. Dann bleiben nur die „Profis“ über die damit richtig Knete machen und die 12jährigen Nacharmer die ins Micro plärren werden erstmal stillgelegt.

    Just my 2 Cents-

  3. War Minecraft nicht schon vor den ganzen LPs erfolgreich? Man könnte da eher argumentieren, dass einige LPer ihren Ruhm Minecraft verdanken als umgekehrt.

    Ansonsten zählt nur der erste Punkt und damit ist die ganze Sache erledigt.

    • Ja, Minecraft ist explodiert als damals jemand von Valve auf dem offiziellen Team Fortress 2 Blog darüber geschrieben hat.

      Und zum Blog: Das mit den Let’s Plays ist eine schwierige Sache. Erfolgreiche LPler leben nun mal von den gespielten Spielen. Dass LPs auch Werbung sind, trifft natürlich auch zu. Andersherum ist ein gutes Spiel aber ein großer Faktor ob ein Zuschauer überhaupt auf das Video klickt.
      Aber Videospiele wurde halt schon vor LPs millionenfach verkauft. Daher haben Firmen wie MS und Nintendo eine etwas andere Sicht auf solche Dinge.
      LPs sind zudem auch ein absoluter Ausnahmefall. Bei allen anderen Unterhaltungsmedien bestimmen die Verleger und Produzenten was gezeigt werden darf. Selbst Videospielmagazine waren bisher immer eingeschränkt.

      Letztendlich leben LPler von Fremdcontent. Da finde ich es nur fair, dass die schaffende Kraft hinter diesem Content auch ein Stück vom Kuchen abbekommt, wenn ein Spiel einfach nur von Anfang bis Ende durchgespielt und kommentiert wird. Man darf froh sein, dass das überhaupt so geduldet wird.

      • “ Man darf froh sein, dass das überhaupt so geduldet wird.“

        Das ist halt der Punkt. Eigentlich könnte intendo die Videos auch komplett verbieten – und dann hätte der LPer nicht 60%, sondern 0% der Einnahmen.

  4. “ Es gibt Ausnahmen die sich zum Release an einem Spiel “hochziehen” und zig Parts uploaden. Das sei jedoch eher ein Problem von Youtube “

    Das finde ich immer so furchtbar. in deutschland gehören dazu hirnsturz zockt und beam. total unsympathische typen aber nur „viele“ views und abos weil sie am release 10 parts hochladen und dann nie wieder

  5. Der letzte Punkt wirkt vorgeschoben. Es ist wohl eher so, das PewDiePie einer der wenigen sein wird die Nintento-Spiele noch anbieten und das mehr Leute anzieht (Angebot & Nachfrage – Gesetz). Denke das sich das für ihn dann erst recht lohnen wird. Wenn es keinen unterschied vom Geld macht, kann er sie auch boykottieren und damit ein Zeichen setzen – dies macht er nicht. Der letze punkt ist widersprüchlich und vorgeschoben.

  6. „kostenlose Publicity“
    „Spiele wie Minecraft“

    Bei indiegames die quasi null werbung haben und die sonst auch niemand kennt, ist das werbeargument ja sinnvoll.
    Aber braucht nintendo publicity? Jeder kennt Nintendo doch schon.

    • Nur weil man Nintendo kennt muss man ja nicht das neue Mario XYZ kennen.
      Ich glaube gerade die große Masse an Spielern (Casuals), die sich nicht auf diversen Gammingportalen herumtreiben,
      werden in ihrer Kaufentscheidung sehr viel stärker von Youtubern beeinflusst.
      Youtuber Y spielt gerade das neue Spiel X, das muss ich auch haben.
      Da gerade Nintendo auf diese Zielgruppe abziehlt,
      sollten sie sich diesen Schritt noch mal genau überlegen.

      • Ich sehe es genauso. Natürlich gibt es kein „Es ist so!“, da gerade die Wirksamkeit von Werbung, von vielen Faktoren beeinflusst wird. Jedenfalls ist zu sagen, dass nur weil eine Person Nintendo kennt, nicht jedes Game kennen muss und sich auch eben nicht für diese interessieren.

        Die Wirksamkeit von sogenannten Let’s Plays oder Spieletest mal erläutert an meiner Person. Ich kenne Nintendo, interessiere mich aber wenig dafür, was dieses Unternehmen auf den Markt bringt. Nun kam es aber eines Tages, dass ein (ehemaliges?) Mitglied aus dem Team des Justnetwork in Review zu „Fire Emblem Awakeing“ gemacht hat. Dieses hat mich angesprochen und so habe ich ein Game gekauft (beste Entscheidung), was ich sonst niemals gekauft hätte. Genauso verhält es sich auch bei anderen Spielen/Unternehmen. Ich hätte niemals Saints Row The Third gekauft (GTA Kind), wenn ich nicht ein total gestörtes, nievauloses (postiv) Coop-Lets’Play von der HomerJ Crew gesehn hätte.

        Somit hat diese angeblich nicht vorhandene Werbewirkung doch Unternehmen ein kleinen Zusatzverdienst gebracht. Diese Werbung kann aber, genauso in die andere Richtung gehn. Meine Kaufentscheidung war unsicher. Durch LPs wurde ich bestärkt diese Spiele doch nicht zu kaufen, oder es wurde klar das dieses Spiel eben nicht zu mir passt.

    • Das Problem das ich dabei noch sehe, ist das die Nintendo – community dadurch zerstört wird, die noch die alten Spiele spielt.

      Smash Bros z.B. hatte grade ihre „WM“ auf Twitch mit 100k Viewern! Ähnlich ist es mit anderen Titeln von Nintendo und diese WM hat bspw. eine Riesenpublicity gebracht, einfach weil ein Stream mit so vielen Vieweren andere Viewer anzieht (Ich bin ein Paradebeispiel)

      Grade diese Events und die Streamer brauchen aber die Monetarisierung durch Werbung…

      Natürlich ist dabei nicht sicher, ob dieser „LP – Ban“ auch für Twitch gilt

  7. also letzter punkt ist aber mehr als scheinheilig. als wenn nofriendo an den kleinen fischen interessiert wäre…

    vermutlich endet das alles genauso wie die DLC’s…zuerst verhasst aber trotzdem kaufts jeder und schlussendlich ist es salonfähig. einfach nur arm.

    wir werden unseren enkel erzählen das wir noch das freie internet gekannt haben und in den frühen 2000ern alles nach neuer freiheit gerochen hat…

    • Das Internet war noch nie frei, selbst am Anfang nicht. Regeln gabs immer, und schon damals gabs Konsequenzen wenn sich Leute nicht daran gehalten haben.

      Was du ansprichst ist die Wildwest Zeit als all die Leute die keinen Schimmer von Computern hatten langsam dazu kamen, weils für sie und ihre missratene Nachkommenschaft endlich bezahlbar wurde.

      Damit kam die entsprechende Anarchie die son „Goldrausch“ nach sich zieht, jetzt wo Recht & Ordnung langsam hinterher kommen und man sich nicht mehr jede Scheiße erlauben kann wird halt wieder gemurrt.

      Die Verlierer sind am Ende die Leute die davor da waren, weil sie noch nen relativ unschuldiges Internet kennengelernt haben, das jetzt wie fast alle Bastionen der Nerdkultur zu ner lächerlichen Perversion verkommen ist.

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