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Gestern veröffentlichte die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Melon ein interessantes Status-Update zu dem im Juni 2024 anstehenden G7-Gipfel in Form einer Videobotschaft. In dieser Aufnahme verkündete die Politikerin offiziell, dass Papst Franziskus sie auf diesen Gipfel begleiten wird, um dort an einer Sitzung über Künstliche Intelligenz teilzunehmen. Dieser Auftritt wäre das erste Mal, dass ein aktiver Papst auf diese Weise an einem G7-Gipfel teilnimmt und sich in diese Besprechungen einmischt.

Das Ziel der Sitzung zum Thema AI ist es wohl, weltweite Mechanismen zur Kontrolle und Überwachung von AI auszuarbeiten. Die G7-Länder wollen gemeinsam sicherstellen, dass diese Technologie menschenzentriert und vom Menschen kontrolliert ist. Der Papst möchte sich in diese Diskussion einschalten, um auf die Gefahren von AI aufmerksam zu machen und Bedenken zu gewissen Einsatzmöglichkeiten zu äußern. Laut Meloni soll seine Anwesenheit einen positiven ethischen Beitrag zu den festgelegten Richtlinien leisten.

Auch wenn solch ein Auftritt erst einmal überraschend wirkt, so passt das Ganze aber perfekt zu der bisherigen Vorgehensweise von Papst Franziskus. In 2020 haben der Vatikan und einige Tech-Firmen bereits gemeinsam für einen ethischen Umgang mit KI plädiert. Beim letzten Weltfriedenstag hielt der Papst dann eine öffentliche Rede über die Gefahren von AI und gewisse problematische Verwendungszwecke. Das Thema scheint dem Papst selbst oder zumindest einigen Teilen der Kirche sehr wichtig zu sein.

Das Kirchenoberhaupt wolle verhindern, dass sich bei Entwicklung und Gebrauch von KI-Systemen eine „Logik der Gewalt und Diskriminierung“ festsetze. Es müsse verantwortlich mit den neuen Technologien umgegangen werden, um sie zum Wohle der Menschheit einzusetzen. (via)

Die Einmischung der Kirsche in dieses Thema wirkt zwar erst einmal etwas sonderbar, aber ich halte sie trotzdem für angemessen. Schließlich beschäftigt sie sich in dem Fall nicht wirklich damit, wie man AI-Technologie umsetzen kann und wo die technischen Herausforderungen liegen. Ihr Schwerpunkt ist eher die simple Frage danach, ob die Verwendung dieser Technologie überhaupt eine gute Idee ist und wo die Gefahren liegen. In diesem rein ethischen Bereich könnte die Meinung der Kirche durchaus interessant sein.


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4 KOMMENTARE

  1. Ach ja, ich entsinne mich genau. Matthäus 29:12-13: „Und Jesus sprach zu den Jüngern in Galiläa. Und wahrlich ich sage euch, wer auch immer KI und Datamining nutzt um wider seinen Nächsten zu handeln, wird niemals in das Reich meines Vaters einkehren.“

    Glaubt irgendwer wirklich, dass gerade die Kirche, der in fast allen Bereichen der Nachwuchs und die „Kunden“ weglaufen, einen ethischen und aufrechten Umgang mit diesen neuen Technologien betreiben wird oder dass sie vielmehr alle Möglichkeiten nutzen wird, die Big Data und KI bieten, um ihre „Werbung“, Propaganda, Merchandise und Spendenaufrufe an die gewünschte Zielgruppe zu bringen.

    Und nebenbei: Wie viel ethische Aussagen der katholischen Kirche und des Papstes wert sind, hat man in den vergangenen Jahren und speziell vor einigen Wochen zu genüge gesehen.

    Es gibt ohne Zweifel ethische und viel wichtiger sozioökonomische Fragen, die sich stellen, aber die schwierigen und vielschichtigen Antworten, die wir brauchen, werden wir nicht in den Doktrinen einer Institution finden, die moralisch gerade mal im 20. Jahrhundert angekommen ist.

  2. Kurz oder Lang wird es freie KI Modelle geben, das kann niemand verhindern. Die Energie und das Geld sollte man lieber in Aufklärung und Bildung der Menschen verwenden, dann ist KI auch nicht mehr so das große Problem.

    • Es gibt Menschen die haben keine Zeit für Bildung und/oder wollen nicht aufgeklärt werden. Viele Menschen suchen lediglich Bestätigung für ihre eigene vorgefasste Meinung. Das ist die traurige Erfahrung die ich hier auf dem Blog oder anderen Foren in Diskussion sammeln musste.

      KI wird hier dann nur noch ein weiterer Faktor dafür sein, die eigene vorgefasste Meinung zu bestätigen. Ausgenutzt von Menschen die kein Interesse an der Wahrheit haben. Wenn auf Tiktok dir Harald Lesch plötzlich erzählt das die Erde flach ist dann ist die bittere Wahrheit, dass Menschen geben wir die das glauben. Und dann kommen wir zu Brandolinis Gesetz. Das Tiktok hat dann 10 Mio. Aufrufe während die Richtigstellung vielleicht 500.000 Aufrufe hat.

      Am Beispiel der flachen Erde ist das noch ziemlich harmlos. In anderen Bereichen kann dies jedoch enormen gesellschaftlichen Schaden anrichten.

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