Die weltgrößte Kino-Website IMDB feiert heute ihren 25-jährigen Geburtstag. Interessant fand ich weiter unten im Artikel die 25 bestbewerteten Filme dieser 25 Jahre.
…schrieb gestern Community-Mitglied Mario. Interessant ist wie gesagt die Liste der von den IMDB-Usern bestbewerteten Filme des jeweiligen Jahres. Spannend ist, dass die dortigen „Filme des Jahres“ nur sehr selten bei der Oscars punkten konnten. Beispiel: Interstellar – ein unglaublich schöner und bewegender Film, der bei den Oscars nur eine Nebenrolle spielte (Oscar für die besten Visual Effects). Dies hier ist eine Liste der besten „Filme des Volkes“ – darin finde ich mich persönlich wesentlich mehr wieder, als bei der Oscar-Verleihung…
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Also gerade „Das Leben ist schön“ a k a „la vita e bella“ kann ich jedem nur empfehlen, der ihn noch nicht gesehen hat …
JAHR FILM Oscar Wins+ Nominierungen
1990 Goodfellas 1 Win +5 Nominierungen
1991 Schweigen der Lämmer 5 Wins +2 Noms
1992 Reservoir Dogs 0/0
1993 Schindlers List 7 Wins +5 Noms
1994 Die Verurteilten 0 +7 Noms
1995 Se7en 0 win +1 Nom
1996 Fargo 2 Wins +5 Noms
1997 La vita é bella 3 Wins +4 Noms
1999 Saving privat Ryan 5 Wins +6 Noms
2000 Memento 0 +2 Noms
2001 Herr der Ringe 1 4 Wins +9 Noms
2002 Herr der Ringe 2 2 Wins +4 Noms
2003 Herr der Ringe 3 11 Wins +0 Noms
2004 Eternal sunshine 1 Win +1 Nom
2005 BAtman Begins 0 wins +1 Nom
2006 The departed 4 Wins +1 Nom
2007 into the Wild 0 Wins +2 Noms
2008 the dark kinght 2 Wins +6 Noms
2009 inglorious bastards 1 Win +7 Noms
2010 Inception 4 Wins +4 Noms
2011 intouchables 0/0
(ziemlich beste Freunde)
2012 Django 2 Wins +3 Noms
2013 wolf of wall street 0 Wins +5 Noms
2014 interstellar 1 Win +4 Noms
Klar gibt es ein paar total Ausfälle aka Die Verurteilten und vielleicht Wolf of Wall street (maybe)
Reservoir Dogs wurde ja erst später zum richtigen Kultfilm bekommt daher seine hohe Wertung.
Batman auch Populär aber Oscarwürdig?
Man muss auch immer sehen wer die Oscars anstatt bekommen hat… kann ja nur einen Gewinner geben.
Ziemlich beste Freunde als französischer Film (?) spielt doch eh keine große Rolle war aber ein schöner Film hätte was verdient.
Aber allem in allem haben sie schon viel abbekommen.
Und der Oscar für visual effects is doch perfect für einen Film wie Interstellar, wenn der ihn bekommt bedeutet das auch was.
Die Academy setzt eben ganz andere Maßstäbe an ihre Nominierten als der durchschnittliche Kinogänger. Batman Begins oder Wolf of Wallstreet haben für mich in den renommierten Kategorien einfach nichts mit Oscarkino zu tun. Das ist gutes Popcorn-Kino, Tiefgang ist nichts, was da erwartet oder zu erreichen versucht wird.
Man muss einfach aufhören, die Oscars oder IMDB zu glorifizieren. Hinter beiden Institutionen stehen für die Ratings bzw. Nominierungen/Awards recht komplexe Systeme: Der Academy ist das egal, wie erfolgreich Jurassic World war und auf IMDB geben gehypte Fanboys direkt 10 Punkte oder Filmen, deren Schauspieler sie nicht mögen 1 Punkt, was die Endwertung wiederum beeinflusst.
Wer die obige Liste also besser nachvollziehen kann als die Oscargewinner, der weiß doch direkt, woran er ist. Bei IMDB kommen Mainstream- und Popculture-Filme besser an, die Oscars sind eher kunstorientiert, manche nennen das auch versnobbt oder artsyfartsy. Ich nutze beides, um Orientierung zu gewinnen, kann aber auch schlafen, wenn DiCaprio im Februar mal wieder leer ausgeht, weil es einfach keine Rolle spielt.
Das Ist so nicht ganz korrekt. Paradebeispiel: The Shawshank Redemption. Zu Deutsch: Die verurteilten. War zwar nominiert, aber hatte damals im Kino niemand gesehen und verlor jedes Duell gegen Forrest Gump, welcher ein Riesenerfolg war. Die Verurteilten wurde erst danach auf Video und durch Mundpropaganda und als eine der ersten DVDs ein Erfolg. und mittlerweile ist die überwiegende Meinung, dass er auch weit besser als der gute Forrest ist.
Genauso war es mit Russel Crowe und seinem Oscargewinn. The Insider war eine irre Leistung von ihm. Hat keiner gesehen also gab es nix. Gladiator ein Riesenerfolg und er bekam für diese nicht annähernd so gute Leistung den Goldjungen.
Fight Club hat auch wenig Leute interessiert, bis es über DVD/VHS zu einem Klassiker der Popkultur wurde und ist auch einer meiner Lieblingsfilme. Qualität schließt Unterhaltungswert ja nicht aus und die Academy ist auch nicht unfehlbar. Ich würde wetten, dass der Film über den Behinderten auch heutzutage noch den über den Gefängnisinsassen bei den Oscars schlagen würde. Welcher tatsächlich „besser“ ist, kann ja jeder selbst für sich entscheiden, „die überwiegende Meinung“ ist aber nicht immer unbedingt aussagekräftig.
Die Oskars sind auch nen politisches Instrument in der Branche, von daher ist das genauso wie Imdb auch mit Vorsicht zu geniessen.
Das ist halt leider der Unterschied zwischen irgendwelchen alten Typen die irgendwann mal irgendetwas intellektuelles studiert haben und deswegen der Meinung sind, „Kunst“ zu verstehen.
Das ist meiner Meinung nach das Gleiche wie es heutzutage in Schulen mit Lektüre praktiziert wird. Zumindest hier in Schleswig-Holstein mussten wir und durch arg langweilige „Meisterwerke“ wie „Die Ratten“, „Der Prozess“, „Die Leiden des jungen Werther“ etc. quälen, die irgendein großer Schriftsteller mal geschrieben hat. Die einzigen Leute in meinem Bekanntenkreis, die diese Bücher toll finden sind leider jene, die Deutsch studiert haben. Dabei sind Thematik, Rechtschreibung und Satzbau oft arg veraltet.
Der Unterschied ist, dass der Lehrer dich halb dazu zwingt, diese Bücher zu lesen. Die Oscars dagegen werden einfach an Leute vergeben, von denen die Academy denkt, dass sie es verdient haben. Deswegen ist man nicht verpflichtet, diese Filme zu sehen oder gut zu finden.
Allerdings finden sich ja doch sowohl bei den entsprechenden Filmen, wie auch Büchern Merkmale, die objektiv (!) eine Wertung über die Qualtität erlauben. Das heißt nicht, dass man mittels einer Formel errechnen kann, wie gut ein Werk ist, aber dennoch Vergleiche anstellen kann. Elemente wie Schnitt oder Kameraführung fallen einem Laien (, der nicht „irgendwann mal irgendetwas intellektuelles studiert“ hat) vielleicht nicht auf, weil er anders an einen Film herangeht.
Ein Deutschlehrer steht auch immer vor Dilemma eines jeden Regisseurs: Wenn er die Lektüre dem Publikum nicht schmackhaft machen kann, wird sie nicht gelesen; legt er zu viel Wert auf reine Unterhaltsamkeit, geht der Mehrwert verloren.
Ich wollte damit nicht ausdrücken, dass ich zu irgendetwas gezwungen wurde. Der Punkt, den ich eigentlich darlegen wollte war, dass jemand, nur weil er etwas studiert hat und etwas intellektueller an die Beurteilung eines Filmes/Buches herangeht, nicht automatisch den Unterhaltungswert (welcher für die große Mehrheit mit der Beurteilung einhergeht) einschätzen kann.
Den Mehrwert von stinklangweiligen aber dafür hochgelobten Meisterwerken kann ich trotzdem nicht ganz nachvollziehen. Das einzige, was ich aus den o.g. Büchern entnommen habe ist, dass die Autoren nicht ganz dicht im Kopf gewesen sein können (was nachweislich bei einigen ja auch stimmte).
Vielleicht bin ich auch einfach nicht „elitär“ genug um so etwas zu verstehen. – Das ist jetzt nicht als Angriff gegen jene gemeint, die derartige Werke mögen, sondern reine Selbsteinschätzung. –
Ich denke schon, dass besonders „studierte“ Filmexperten den Unterhaltungswert sehr gut einschätzen können, sie setzen diesen einfach nur nicht immer an oberste Stelle oder haben andere Aspekte, die sie unterhaltsam finden, weil sie andere Sehgewohnheiten entwickelt haben. Beispielsweise interessieren die sich dann vielleicht gar nicht unbedingt so sehr dafür, was erzählt wird, sondern wie es erzählt wird.
Es ist ja auch nichts, wofür man sich schämen muss, wenn man keinen Bock hat, einen Film von vorne bis hinten zu durchleuchten. Mir macht es schon Spaß, mich mehr mit so etwas zu befassen, aber ich bin weit davon entfernt, die Qualitäten von einem guten Film immer direkt zu erfassen.
Und es gibt ja auch immer Filme, die allen etwas zu bieten haben.
So zum Beispiel Whiplash: Der Film funktioniert durch einfache Mittel, wenige Darsteller, simple Handlung und hat trotzdem einen starken Effekt auf die meisten Zuschauer, ohne platt oder oberflächlich für die Kritiker rüber zu kommen.