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Steve Twitch

Community-Mitglied Tim schrieb mir heute folgende eMail:

Moin Steve,
heute hat ein Twitch Streamer etwas interessantes herausgefunden was auch dich betrifft. Es geht um einen Dienst der seit 1.9. bei Twitch aktiv ist und die Gebühren für diverse Zahlungsarten in die höhe treibt. Habe gerade selbst bei deinem Twitch Channel geschaut um mich davon zu überzeugen. Bei Paypal wird einem nicht wie bisher 4,99 Dollar pro Monar berechnet sondern 6,01 Dollar (Screenshot im Anhang). Bitte schau dir das Video unbedingt an, da wird alles nochmal erklärt.

Wie kann sowas passieren? Das muss den Leuten da doch auffallen?


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27 KOMMENTARE

  1. Oh Jesus Maria, das kommt dabei raus, wenn Leute entdecken das sie eigentlich auf ihre einkaufe, auch im Internet (No shit!) Mehrwertsteuer entrichten müssen.

    Man aber in vielen fällen, wie auch bei twitch davon profitiert, das es ein Drittlandanbieter ist und dieser somit nicht selbst die Mehrwertsteuer an den Deutschen staat oder einen anderen EU Staat entrichten muss.

    Das ändert aber rechtlich theoretisch nichts daran das man bei solchen Käufen selbst dazu verpflichtet ist die Mehrwertsteuer zu entrichten.

    Letztendlich ist es natürlich, wo klein Kläger da kein Richter, aber im Prinzip ruft der Typ im video dazu auf steuern zu hinterziehen.

  2. Oh man der Typ hat echt nen Lattenschuss….

    Es ist tatsächlich eine Schweinerei, dass man da unterschiedliche Preide erhält, wenn man mit dem soma oder ohne.

    Allerdings ist in meinen Augen Twitch der „Böse“. Denn der Verkäufer müsste bei allen Kunden die entsprechend in seinem Staat/Land gültige Umsatzsteuer draufschalagen. Aber das ist ja in USA so üblich, dass auch im Einzelhandel die Preise netto angegeben werden.

    • All Drittland-Anbieter müsste Twitch rein rechtlich nichtmal die UST abführen. Die UST wird auch vom Zahlungsdienstleister direkt abgeführt und nicht von Twitch.
      Aber: der Anbieter macht da was falsch, er muss die nämlich laut §4 Nr.8d) UStG nicht abführen.

      P.S.:
      Jede nicht abgeführte Umsatzsteuer fällt in deinen Verantwortungsbereich.
      Rein rechtlich gesehen müsstest du solche Käufe in deiner Steuererklärung angeben und nachzahlen (dazu gehören i.d.R. auch Käufe von jedem keyseller außerhalb der EU.. also jedem).

  3. Krass. Die Zusatzgebühren müssen mindestens beim Abonnieren-Button mit angezeigt werden (Stichwort Irreführung).

    Die Steuern im Verkauf von Europa wurden gesetzlich geändert. Seit 1.1.2015 müssen die MWST immer dort bezahlt werden wo der Kunde kauft.
    Ziel war die Eindämmung von Steuertricks, weil sonst Firmen immer die Steuern im günstigsten EU-Land bezahlt haben.

    http://europa.eu/youreurope/citizens/shopping/shopping-abroad/vat/index_de.htm

    Wenn nun ein deutscher Nutzer Xsolla nutzt ergibt sich folgendes:

    4,99$(Twitch-Sub) + 0,05$(Xsolla Dienstleistungsgebühr) = 5,05$
    19% MWST von 5,05$ = 0,9595 aufgerunget (bei 5 wird aufgerundet) 0,96$

    Gesamtpreis: 5,05$ + 0,96$ = 6,01$

    Xsolla lässt sich also 6 US-Cent für die Weiterleitung der 4,99$ an Twicht bezahlen und auf die Gesamtsumme muss die deutsche MWST von 19% erhoben werden.

    Steuertechnisch macht Xsolla alles richtig. Bei Paypal muss der Preis 4,99$ inkl. Steuern sein (Aber wer weiß was die für Steuertricks nutzen).

    4,99$ (Summe inkl. MWST) – 0,80$ (MWST 19%) = 4,19$
    Also erhält Twitch 4,19$ von jeden Paypal Sub? Ich weiß es leider nciht genau.

    VG Xenforce

    • „Seit 1.1.2015 müssen die MWST immer dort bezahlt werden wo der Kunde kauft.“
      Tatsächlich war das schon immer so. Es gibt sogar eine Extraregelung, welche Ausgleichszahlungen verteilt.
      Aber: Twitch ist in den USA und somit ein Drittland. Die müssen rein rechtlich garnix abführen oder angeben.
      Dafür bist du ganz alleine verantwortlich.

  4. Xsolla führt einfach nur die Mehrwertsteuer (VAT) ab, was eben Paypal nicht macht. So einfach ist das.

    Bei machen Keyseller kann man die VAT auch bei Zahlvorgang auswählen. z.b. Deutschland mit 19% aber wer das auswählt ist selber schuld 😀

      • Glaubst du ernsthaft, eine Seite wie G2A, mit Sitz in Hongkong, treibt dir gegenüber nicht beglichene Steuern ein? Denn genau G2A sind es, die auf der Website selbst die VAT in korrekter Weise einfordern und diese auch an das entsprechende Land abdrücken müssen.

        Angenommen die VAT betrüge 25% in dem Land, von dem aus du bestellst. Ein Game kostet 20 Euro ohne und 25 Euro mit VAT.
        G2A kann ohne Probleme per IP dein Herkunftsland bestimmen (MMOGA und andere Seller machen das auch) und anhand dieser Informationen den VAT Satz festlegen und das im Bestellvorgang so auch ausweisen, tun sie das nicht, dann ist das nicht Problem des Käufers und auch keine Steuerhinterziehung, denn die Kette der MwSt funktioniert so: Käufer -> Verkäufer -> Staat und dementsprechend müssen auch die Steuern geltend gemacht werden also Staat -> Verkäufer -> Käufer.

        Sonst wäre jeder Sale, bei dem Läden Events fahren ala „eine Woche lang keine Mehrwertsteuer auf jeden Einkauf“ (z.B. MediaMarkt) ja höchst illegal. Sind sie aber nicht, weil der _Veranstalter/Verkäufer_ die MwSt zwar nicht einfordert, sie aber am Ende trotzdem abführen muss…wenn er sich verspekuliert und am Ende Verlust macht, ist das sein Pech, aber solange der Staat seine Steuern bekommt, ist alles in Ordnung!

        Du bezahlst also deine 20 Euro und G2A muss die 5 Euro MwSt (abzüglich etwaig geleisteter „Vorsteuern“) dann „aus eigener Tasche“ bezahlen. Dadurch entsteht G2A rein theoretisch ein Verlust, der für dich als Käufer höchstens moralische Relevanz hat, weil G2A das Geld nicht korrekt eingefordert hat…und ganz ehrlich…90% der Einkaufenden klicken nach dem Warenkorb einfach auf weiter und übersehen das Auswahlmenü ala 0% oder 19% schlichtweg, weil in jeder anderen Situation die VAT eben vom Verkäufer abgerechnet und ausgewiesen wird. Stehen da 0% gehe ich schlichtweg davon aus, dass alles in Ordnung ist und das von G2A so gewollt ist!

        Um auf die Frage zurück zu kommen, ob G2A das „eintreiben“ würde: nein, mit großer Sicherheit nicht, denn ich wage mal zu behaupten, dass die sowieso nicht auf korrekte Weise Steuern abführen…in diesem Sinne gilt, wo kein Kläger da kein Richter…

      • Da für die Ämter in Deutschland Internet immer noch ein Fremdwort ist werden die wohl kaum, einen in Asien oder Polen ansässigen, Keyhändler nach genau abgeführen Steuern abfragen.
        Die Händler interessiert das ganze doch nicht. selbst wenn ich für 2000€ Keys kaufe und keine Steuern angebe wird da nie was kommen, wie auch.

  5. Wie gesagt, der Dienst ist erst seit 1.9. aktiv und betrifft alle die twitch nutzen. Man kann den Dienst deaktivieren und somit seine Abos wieder für 4,99 Dollar anbieten allerdings fallen dann ein paar Zahlungsarten raus. Twitch hat es ganz schön verkackt weil allen Streamern gesagt wurde, diese Gebühr wäre unausweichlich (bullshit). Du musst halt jetzt überlegen ob du A) den Dienst aktiv lässt, dafür mehr Zahlungsarten zur Verfügung hast aber das Abo 6,01 Dollar kostet oder B) Den Dienst deaktivierst, weniger Zahlungsarten zur verfügung hast (glaube nur Paypal und Kredikarte) aber daüfür das Abo nur 4,99 kostet… Wie ich mitbekommen habe boykottiert fast jeder Streamer dieses System und deaktiviert das ganze.

  6. So viel Halbwissen…. unglaublich, dass der soetwas veröffentlicht!
    VAT sind KEINE Gebühren. Es ist Value Added Tax, nix anderes als Umsatzsteuer.
    Und da wäre ich als Person der Öffentlichkeit sehr vorsichtig, irgendwelche Mutmaßungen und Vorwürfe aufzustellen.

    Diese Änderung kommt durch die Gleichschaltung der USt in Europa. Hier gibt es jedes Jahr div. Änderungen, die es einfacher machen sollten, aber leider doch immer komplizierter werden. Daraus resultieren viele Streitigkeiten vor dem EU-Gericht, das sich grade im Bezug auf Geschäfte innerhalb des „Gemeinschaftsgebiet“ selbst auch uneinig ist. Jedes Jahr darf ich daher an Seminare im mittleren dreistelligen EUR Betrag für meine Firma teilnehmen.
    Dies ist wohl auch einer der Gründe, warum der Keyseller g2a von Polen nach Hongkong gezogen ist. Weil er nunmal USt auf seine Waren aufschlagen musste.
    So einfach innerhalb von einen kleinen Comment unter einem Blog ist dies nicht zu beantworten. Aber da nun so einen Hype gegenüber einer Firma draus machen ist meiner Meinung nach auch nicht der richtige Weg.

    An Stelle von Xsolla ist dies einfach nur eine Sicherstellung, dass sie nicht selbst die 19% USt aus ihren Einnahmen abführen müssen und schlagen sie daher einfach oben drauf.
    Diese ganze Sache mit den international agierenden Firmen ist halt alles noch nicht endgültig geregelt, da vor allem die USA ein besonderes USt Recht haben. Und da gibts dann auch noch von Staat zu Staat viele Unterschiede, die zu beachten sind.

    Fakt ist allerdings: dass es wohl sinnig ist, diesen Dienst, sofern er nicht viele Einnahmen bringt, an Deiner Stelle zu deaktivieren. So ersparst Du Deinen Subs die erhöhten Kosten.
    Den Rest werden in den nächsten Jahr(zehnten) die Gerichte klären. Anders gehts leider nicht, Gesetzesmühlen mahlen halt langsam. Aber hey, so ist mein Job sichergestellt… 😀

      • Wo wurden Twitch User belogen? – Da steht eindeutig, was in Rechnung gestellt wird, zzgl. VAT. Und da kann man immer noch auf Abbrechen klicken, oder?

      • Sie werden überhaut nicht belogen, denn es steht DA und wer lesen kann ist und war schon immer im Vorteil 😛

        PS: lesen ist wichtiger wie doof Rechtschreibung 😀

  7. Haben wir das nicht unserem ach so tollem EU Recht seit diesem Jahr zu verdanken? Ich muss z.b. bei Gamekeys nun auch 19% VAT drauflatzen solange ich es in einem nicht EU Land erwerben sollte und das dürfte bei Twitch so ähnlich gehandhabt werden.

  8. Seit dem 1.1.2015 gilt für Anbieter digitaler Dienstleistungen eine neue Form der Abfuhr von Umsatzsteuer. Bisher war es so, dass die VAT sich am Verkäufer orientiert hat. Saß dieser z.B. in Luxemburg, wurden 15% VAT fällig, ganz egal von wo aus du die Leistungen bezogen hast. Seit Januar richtet sich die VAT nun nach der Location des Käufers, also wo die Dienstleistungen bezogen werden. Sitzt der Verkäufer in Luxemburg, der Käufer aber in Deutschland, fallen nicht wie bisher 15% VAT an, sondern die in Deutschland geltenden 19%. Sinn des ganzen? Steuereinnahmen und nochmals Steuereinnahmen.

    Ich hab mir Xsolla jetzt nicht ganz genau angeschaut, eben nur, dass sie als Dienstleistung (und das ist hier das Zauberwort) zusätzliche Bezahlmethoden anbieten. Da dies eben als Onlinedienstleistung gilt, ist das für die Angebotenen Zahlungsmethoden schon „legitim“. Was jetzt aber interessant ist, ist die Paypal Sache. Vermutlich geht die Zahlung mit Paypal dann nicht mehr direkt an Twitch, sondern per User->Xsolla->Twitch und da Xsolla in den Ländern der Kunden die VAT abtreten muss, kassieren sie die dann natürlich auch von Kunden ab, die per Paypal bezahlen. Das nirgends drauf hingewiesen wird, dass sich durch den Einsatz von Xsolla dann auch Paypal verändert, ist dann natürlich mindestens „fragwürdig“, da man ja davon ausgeht, dass man per PP direkt an Twitch bezahlt. Sollte letzteres (trotz Xsolla!) immernoch zutreffen, ist es mindestens eine riesen Frechheit, da abzuschöpfen und vermutlich sogar nicht rechtens, aber da müsste man sich eben die AGBs näher anschauen…

  9. …ja man, ich hab jetzt mal nachgeschaut, selbst der Supermarkt um die Ecke hat diesen Dienst! Bei uns hier in Schland nennen sie ihn aber mwst…steht auch ganz tricky und versteckt am Ende des Kassenzettels…

    • Nur das die märchensteuer bereits im Kaufpreis drin ist, was der stehenden Rechtsprechung entspricht, dass der endgültige Kaufpreis angezeigt werden muss.

      Das die Steuer am Ende nochmal gesamt angezeigt wird. Muss hält auch sein.

      Geht mal in einem metro oder vergleichbarem einkaufen, da hat man dann richtig spass. Ist fast wie bei den Amis dann *EG*

  10. Nunja VAT ist nichts anderes als Mehrwertsteuer. Bei den Amis ist es üblich, dass diese erst am Ende zuaddiert wird. Kann also sein, dass twitch dies nun für Europa übernimmt.

    • was allerdings bei privatpersonen per gesetz verboten ist. netto darf man nur bei firmenkunden ausweisen…
      twitch sollte man daher abmahnen. auch wenn die bude in den usa sitzt, so haben sie sich doch an europäisches recht zu halten, wenn sie europäer bespielen wollen.

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