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„Flüchtlinge“ ist das Wort des Jahres 2015. Das hat die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) in Wiesbaden bekanntgegeben. Die Sprachforscher wählten den Gewinner-Begriff aus rund 2500 Vorschlägen aus. Das Wort „Flüchtlinge“ stehe für das beherrschende Thema schlechthin, begründeten die Sprachexperten ihre Entscheidung. Auf dem zweiten Platz landete „Je suis Charlie“, Platz drei belegt der Ausdruck „Grexit“. Dahinter folgen die Wörter „Selektorenliste“ und „Mogel-Motor“.

Hier mal zum Vergleich die Wörter der vergangenen Jahre:

2014 Lichtgrenze
2013 GroKo
2012 Rettungsroutine
2011 Stresstest
2010 Wutbürger

Quelle: T-Online.de


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12 KOMMENTARE

  1. Ich kann die Begründung nicht ganz verstehen. Flüchtlinge sind doch nicht das beherrschende Thema. Kritisiert irgendwer die Genfer Konvention? Stellt irgendwer das Asylrecht als solches in Frage? Beim Thema „wie gehen wir mit Flüchtlingen um?“ herrscht doch größte Einigkeit dahingehend, dass sie in Europa Schutz finden müssen.

    Da wäre ein Begriff wie „Armutszuwanderung“ oder „illegale Einreise“ schon geeigneter gewesen, denn das sind doch die wirklichen Streitthemen.

    Ja ja, ich weiß, ich bin ein böser Rechter.

    Es geht mir nur etwas gegen den Strich, wenn hier von „Sprachexperten“ die Rede ist, die aber mit unserer Sprache so schludrig und euphemistisch vorgehen, als würde ich „das Internet“ sagen, wenn ich eigentlich „Youtube“ meine.

    2/3 der Einreisenden SIND KEINE FLÜCHTLINGE.

          • „[…] aus der begründeten Furcht vor Verfolgung aus Gründen der Rasse, Religion, Nationalität, Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe oder wegen seiner politischen Überzeugung sich außerhalb des Landes befindet, dessen Staatsangehörigkeit er besitzt, und den Schutz dieses Landes nicht in Anspruch nehmen kann oder wegen dieser Befürchtungen nicht in Anspruch nehmen will; oder der sich als staatenlos infolge solcher Ereignisse außerhalb des Landes befindet, in welchem er seinen gewöhnlichen Aufenthalt hatte, und nicht dorthin zurückkehren kann oder wegen der erwähnten Befürchtungen nicht dorthin zurückkehren will.“

            Daraus würde ich folgern, dass ein Wirtschaftsflüchtling kein Flüchtling ist.

          • Mein Onkel ist vor ca 30 Jahren in die Schweiz gegangen, um dort zu arbeiten.

            Wenn es danach geht, dass es einem am Zielort wirtschaftlich besser geht als daheim, wäre er auch ein Flüchtling. Merkste selber, oder?

          • Hat er Asyl dafür beantragt?

            Oder kann er sich als Deutscher einfach Arbeit da suchen, denk mal scharf nach.

          • Jeder Somali kann sich Arbeit in Deutschland suchen, Stichwort: Bluecard. Problem ist nur, dass 99% nicht die Qualifikation haben, die wir suchen, und das restliche Prozent will sich den deutschen Amtsschimmel nicht antun.

            Es bleibt aber dabei: Bloß weil jemand beim Grenzübertritt „Asyl“ grunzen kann, wird er dadurch nicht zum Flüchtling.

    • Jungs und Mädels ich weiß nicht warum jetzt eine Diskussion über die Definition von „Flüchtling“ entbrannt ist, aber seis drum.
      Wenn ich mich nicht vollkommen irre, handelt es sich um das Wort des Jahres, nicht die richtige Definition des vorherrschenden Themas.
      Da das Wort „Flüchtling“ im vergehenden Jahr nahezu andauernd benutzt wurde hat es sich den Rang als „Wort des Jahres“ und nicht „richtig Tituliert“ verdient.
      Geht bitte woanders hin wenn ihr wieder über diese armen/bösen Flüchtlinge debattieren wollt.

      • Mit dem Argument könnte man auch Asylobergrenze, Merkel, Pegida, Grenzzaun o.ä. zum Wort des Jahres machen. Es lässt sich doch nicht bestreiten, dass die Wahl immer auch eine politische Dimension hat.

        Gleiches gilt auch für das Unwort, was ja wohl in ein paar Wochen folgt. Was wetten wir drauf, dass das Unwort irgendwas „politisch inkorrektes“ sein wird?

        Und was nun die Definition von Flüchtling angeht: Es birgt eine gewisse Ironie, dass ausgerechnet ein Wort zum Wort des Jahres gewählt wird, was ständig in objektiv falschem Zusammenhang verwendet wird.

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