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Sein umstrittenes Verhalten während der Siegerehrung in Brasilien hat eine Privatperson dazu veranlasst, Anzeige gegen den Angehörigen der Bundespolizei zu erstatten. Das bestätigte Jochen Maron, Leiter der Bundespolizeisportschule in Kienbaum und Vorgesetzter von Harting […] Darüber hinaus soll auch ein internes Verfahren bei der Bundespolizei eingeleitet werden. Maron wollte das auf Nachfrage zwar nicht bestätigen, sagte aber auch: „Ich stehe dem Verhalten von Christoph Harting sehr kritisch gegenüber. Dieser Vorfall wird auch in jedem Fall noch nachbereitet.“

Also mal vorweg: Wie bereits bekannt sein dürfte, fand ich das Verhalten von Harting während seiner Siegerehrung unter aller Sau. Auf der anderen Seite finde ich, dass man es auch nicht übertreiben muss. Eine Anzeige, weil er sich nicht angemessen bei der Medaillen-Übergabe verhalten hat? Also bitte! Und ein internes Verfahren bei der Bundespolizei? Ich bin mir sicher, dass dies nur dazu dient, der Öffentlichkeit ihre „Genugtuung“ zu geben. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass er irgendwelche Sanktionen zu befürchten hat – schließlich gibt es keinen juristisch festgelegten Verhaltenskodex, was man bei einer Siegerehrung zu tun hat. Schon alles ein bisschen affig!

Ich finde, man muss heutzutage auch mal Verhalten kritisieren dürfen, ohne dass gleich juristische Schritte eingeleitet werden. Was meint Ihr?

Quelle: DerWesten.de

Danke an Vadyr für den Link!


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16 KOMMENTARE

  1. Öhm, nachdem ich jetzt diesen ‚Skandal‘ auch mal habe betrachten dürfen… Worüber wird sich da aufgeregt? Der Mann hat grade Gold bei Olympia gewonnen. Der freut sich halt. Absolut nicht nachvollziehbar und eigentlich schon dreist ihm deswegen einen Vorwurf zu machen.

  2. Ich bin froh das „die Bürger“ sich um die wirklich wichtigen Dingen kümmern. So wird das wieder was mit Deutschland.

    *Kopfschüttelmode*

  3. Ich habe mir die Siegerehrung eben noch mal angesehen, weil ich davon medial noch garnichts mitbekommen habe (Also dass es da wohl einen „Skandal“ gab). Ich bin war zwar nicht beim Bund, bin also nur normaler Zivilist, und die ganze Zeit, bis zum Abspann, habe ich gedacht: Na, wo bleibt denn nun der Ausrutscher?

    Ganz ehrlich? Ich fand das einfach nur eine normale Siegerehrung, bei der er sich freute, gewonnen zu haben. Ich würde mich wahrscheinlich auch nicht sehr viel anders verhalten bzw sehe absolut nirgends ein Fehlverhalten. Bitte klärt mich mal dazu auf, wo der was Schlimmes gemacht haben soll? 🙁

  4. Wegen welchen Strafbestand ist er angezeigt worden?
    Auch ein internes Diziplinarverfahren ist albern.

    btw. wegen mir kann die Spitzensportförderung abgeschafft werden. Brauchen wir nicht….

  5. Aus streng philosophischer Sicht:

    „Ich bin mir sicher, dass dies nur dazu dient, der Öffentlichkeit ihre “Genugtuung” zu geben.“

    Dafür ist jede Strafverfolgung gedacht.

    • Von welchem Philosophen soll diese Erkenntnis kommen? Ich wüsste jetzt spontan keinen, der Strafverfolgung als bloße Genugtuung für das Volk sieht.

        • Wer glaubt philosophische Bücher seien „Lehrbücher“ erlebt eine bitte Enttäuschung. Lehrbücher sollen dir was beibringen, nicht deine Existenz anzweifeln 😛
          Davon ab: War müde, deswegen klang der Kommentar etwas schnippisch, aber eigentlich war es eine reine Interessensfrage. Hätte ja sein können, dass er gerade Philosoph xy zur Hand hat, der genau darüber mal geschrieben hat. Wäre ein interessanter Gegenentwurf zu so ziemlich jedem meiner favorisierten Ethikern gewesen.

  6. Unglaublich was man für ein Fass wegen der Geschichte aufmacht, bei anderen Sportveranstaltung sieht man regelmäßig irgendwelche richtigen Entgleisungen und da wird es mehr gefeiert als kritisiert. Gut das wir sonst keine Probleme haben.

  7. Er ist aber nicht nur „normaler Zivilist“ sondern Angehöriger der Bundespolizei. Als solcher hat er sowohl in-als auch außer Dienst das Ansehen der Bundespolizei zu wahren. Über die Anzeige kann man ja denken was man will, aber auch die interne Ermittlung kann ich nachvollziehen. Die Sorge ist wohl das Außenstehende sein Verhalten sehen und das auf alle Bundespolizisten übertragen.

  8. Mir erschließt sich nicht ganz, wofür er angezeigt werden soll.Aber eine Interne Untersuchung kann ich schon verstehen.Hätte ich damals bei der Bundeswehr bei irgendeinem Auftritt eines Generals/Innenministers den Hampelmann gemacht, hät man mich wahrscheinlich auch an beiden Ohren durch die Kaserne geschleift und am Fahnenmast aufgehangen. Wer von der Sportförderung als Soldat oder Polizist profitiert, sollte unser Land auch entsprechend vertreten.

    • Keine uniform, keine verpflichtung. Wenn ich in Zivil aus der kaserene raus bin war es scheiß egal ob mich da jemand gegrüßt hat und ich den gruß nicht erwiedert habe. es bleibt bei der geschichte nur zu klären ob ein sportanzug des dosb als uniform der bundespolizei gilt, was zu bezweifeln sei. von daher seh ich nicht mal n grund für interne ermittlungen…

      • Sorry, das ist Quatsch. Mit Uniformen oder Dienstzeiten hat das nichts zu tun, lies mal § 61 I Bundesbeamtengesetz:

        „Beamtinnen und Beamte haben sich mit vollem persönlichem Einsatz ihrem Beruf zu widmen. […] Ihr Verhalten innerhalb und außerhalb des Dienstes muss der Achtung und dem Vertrauen gerecht werden, die ihr Beruf erfordert.“

        Auch das Soldatengesetz sieht eine solche „Wohlverhaltenspflicht“ in § 17 vor:

        (1) Der Soldat hat Disziplin zu wahren und die dienstliche Stellung des Vorgesetzten in seiner Person auch außerhalb des Dienstes zu achten.
        (2) Sein Verhalten muss dem Ansehen der Bundeswehr sowie der Achtung und dem Vertrauen gerecht werden, die sein Dienst als Soldat erfordert. Außer Dienst hat sich der Soldat außerhalb der dienstlichen Unterkünfte und Anlagen so zu verhalten, dass er das Ansehen der Bundeswehr oder die Achtung und das Vertrauen, die seine dienstliche Stellung erfordert, nicht ernsthaft beeinträchtigt.“

        Fraglich finde ich höchstens, ob man seinem Verhalten eine Missachtung bzw. Verunglimpfung (siehe § 90a StGB) der Hymne sehen kann. Das wird man hier wohl kaum annehmen können, wenn man sich mal die Fälle anguckt, in denen wegen § 90a StGB verurteilt wurde.
        Ich gehe auch entgegen Steves Ansicht nicht davon aus, dass er mit der Hampelei überhaupt irgendetwas (staatsfeindliches) ausdrücken wollte.
        Dass das Disziplinarverfahren überhaupt eingeleitet wurde, finde ich aber überhaupt nicht befremdlich, schließlich ist er nicht irgendein Soldat in der Grundausbildung, der in Zivil nach Hause fährt, sondern ein Vertreter der deutschen Sportdelegation, von dem jeder weiß, dass er Bundespolizist ist.

  9. Was die „interne Untersuchung“ angeht: Scheinbar geht es dabei eher darum ein Exempel zu statuieren, weil aktuell ein heftiger politischer Kampf zwischen Innenministerium und Bundespolizei/Sportförderung tobt, wer demnächst mehr in Sachen Sport zu sagen haben soll. Harting ist da nur der arme Bauer.

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