Dass deutsche Autos US-Präsident Donald Trump ein Dorn im Auge sind, ist schon länger bekannt […] Bei Macrons Besuch in Washington im April sagte Trump, er werde seine Handelspolitik beibehalten, bis keine Mercedes-Modelle mehr auf der Fifth Avenue in New York rollten […] Trump hatte vergangene Woche seine Verwaltung angewiesen zu prüfen, ob Importe von Pkw die Sicherheit der USA gefährdeten.
Irgendwie verstehe ich Trump und die Amerikaner in diesem Fall: Wenn man ein amerikanisches Auto nach Deutschland importiert, wird es bei der Einfuhr mit zehn Prozent verzollt. Ein deutsches Auto wiederum wird in den USA mit nur drei Prozent verzollt. Das ist schlicht und einfach nicht gerecht. Vielleicht sollte die EU und auch wir Deutschen mal aus der Opferrolle rauskommen und einfach die Zölle angleichen, statt selbst mit Strafzöllen zu drohen und damit einen Handelskrieg anzuzetteln, bei dem es nur Verlierer gibt…
Quelle: Wirtschaftswoche.de
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sorry, aber dies ist ein perfektes beispiel für eine „meldung“ und keine „nachrichten“.
verrechnet man die absoluten zahlen zueinander, schrumpft die differenz auf 0,x% zusammen.
daher wurden die zölle auch gemeinsam in der WHO genau in der höhe beschlossen…
Der große Unterschied ist aber auch das „Deutsche Autos“ in den USA gebaut werden
„Ein deutsches Auto wiederum wird in den USA mit nur drei Prozent verzollt.“
Das gilt aber nicht für Autos, die in den USA hergestellt wurden. Und die meisten „deutschen“ Autos werden direkt in den USA hergestellt.
„wird es bei der Einfuhr mit zehn Prozent verzollt. Ein deutsches Auto wiederum wird in den USA mit nur drei Prozent verzollt.“
Andersherum werden dafür andere Modelle (z.B. Pick-Up Trucks) in Europa niedriger bezollt als in den USA. Die Aussage bezüglich Fairness kann man so trivial nur treffen, wenn man passende Zahlen hernimmt und unpassende ignoriert.
Germany First!!!
das wäre nur unfair, wenn irgendjemand pkw aus den usa importieren wollte.
Was mir zu denken gibt ist, dass ja auch einige namhafte Republikaner gegen dieses ganze Zollgewürfel sind. Wäre das wirklich alles so toll und gerecht für die USA, gäbe es da wohl mehr Einheit.
Neuer Eintrag auf der Bucket List:
Im benz um den Trump Tower drumherum fahren. E-Klasse oder S-Klasse bitte, werden beide noch in deutschland gebaut.
In der EU muss der Arbeitgeber auch zb Krankenversicherung, Rentenversicherung, Sozialabgaben zu erheblichem Teil mittragen etc pp. In den USA gibt es fast „nur“ den plumpen Lohn. Arbeitsschutz, Umwelt usw … ebenfalls niedrigere Standards. Das Zollverhältnis ist da schon gerechtfertigt. Aber als plumpe Headline schlägt das 3% bzw 10% Beispiel natürlich ein. Wie immer steckt bei allem etwas mehr dahinter.
Und jetzt mal im Ernst! Wird es irgendeinen Millionär oä abhalten wegen 20-bis was weiss ich wieviel % Aufschlag, auf seine Penisverlängerung a la Mercedes, BMW oder Porsche zu verzichten? Wohl kaum!
Der „normale“ Amerikaner besitzt diese Automarken eh nicht. Diese Marken sind im Gegensatz zu Deutschland(wo jeder Hansel sonen Wagen fährt) doch ganz klar der Oberschicht zuzuordnen.
Mit TTIP ist doch ein Freihandelsabkommen immer noch in Arbeit. Seit der Wahl von Donald Trump scheinen aber die Verhandlungen pausiert zu sein.
Gemäß (https://www.heise.de/tp/features/Was-wurde-aus-TTIP-Ceta-und-den-anderen-Freihandelsabkommen-3935971.html) stehen die Verhandlungen aber nur auf Eis, da Trump nicht auf Augenhöhe verhandeln will.
Vor einem Jahr kam doch das Thema auf, dass Trump mit Merkel ein Abkommen für Deutschland allein verhandeln wolle aber diese an die EU verwiesen hat.
Grundsätzlich kann ich Trump verstehen, dass er bessere Handelsbedingungen für die USA verhandeln möchte. Aber die Taktik ist halt völlig daneben. Wenn es Verhandlungen geben soll, dann auf Augenhöhe. Wofür haben wir die EU wenn nicht genau für solche Situationen?
Wieso kommst du jetzt mit TTIP als „positives“ Gegenbeispiel? Niemand wollte TTIP haben, da es von anfang an undemokratisch war und Konsumenten in der EU damit einfach verarscht werden.
Verhandlungen sind immer gut, aber TTIP sollte besser nicht wieder ausgegraben werden.
Das Problem an TTIP ist/war weniger der Abschnitt mit dem Freihandel. Was die Leute gestört hat, waren in erster Linie die Schiedsgerichte, die ggfs. ohne demokratische Legitimation über milliardenhohe Schadensersatzansprüche von Konzernen gegen Staaten entscheiden würden.
Freihandel ist im Prinzip eine gute Sache.
Hast du nicht ganz unrecht, aber ich war mir Sicher, dass der Verbraucherschutz darunter gelitten hätte, um die Amerikanischen Produkte überhaupt anbieten zu können.
Bin mir da aber auch nicht mehr 100% sicher.
Deutschland hat die souveränität Handelsabkommen abzuschließen vollkommen an der EU abgetreten. Wenn überhaupt dann darf Frau Dr. Merkel nur im Namen der EU über Handelsbeziehungen sprechen.
was ja auch sinn macht, da die EU (konkreter der EWR, mit EU + Norwegen, Island, Liechtenstein) eine riesen freihandelszone ist. wenn plötzlich jedes mitglied anfinge, eigene handelsabkommen mit dritten nationen abzuschließen, sind die anderen EU-Staaten ja automatisch mitbetroffen.
Die Mercedes-Modelle, die auf der Fifth Avenue fahren, werden in der USA, Mexico und Canada gebaut. Und das wollten die Amis auch so. Sie haben damals ausländische Auto-Hersteller gedrängt, in Amerika zu produzieren. Die Hersteller argumentierten, dass sie nicht alle Standorte in die USA verlegen können und Teile, die in vielen Modellen Verwendung finden, importiert werden müssen.
Und deshalb haben die Amis von sich aus die Importzölle für Autos reduziert und dafür viele neue Standorte bekommen, wo Autos gebaut werden und sogar Recht viele davon werden nach China exportiert. Dem amerikanischen Autoindustrie geht es gut, aber es sind halt nicht nur noch rein amerikanische Hersteller.
Aber das ist bei uns nicht anders. Im Informatiker Bereich gibts fast nur Amis (Apple, Google, Microsoft, Intel usw…) und soll die EU jetzt diese genauso verbannen, damit EU Firmen in dem Bereich mehr Chancen haben?
Das Problem bei Trump ist, dass er sich immer eine Wirftschafts-Zahl raussucht und ohne die Zusammenhänge zu kennen (zu wollen), darauf rumreitet.
Ich bin mir nicht sicher, ob Zölle da so viel verändern würden. Wer in den USA fährt denn tatsächlich einen Mercedes-Benz oder BMW. Sind diese Premivum Wagen nicht eher ein Statussyymbol? Ich kann mir schon vorstellen, dass Käufer von diesen Fahrzeugen sich durchaus auch höhere Preise leisten können. Benz und BMW werden doch bestimmt nicht gekauft, weil sie so billig sind, oder täusche ich mich da?
Habe seit 10 Jahren kein Auto und stecke da nicht so in der Materie.
Trump sieht in den Autos ein Risiko für die Sicherheit der USA…sowas sagst du auf der Straße und wirst dafür eingewiesen.
Der Unterschied ist das die Amis ihre Autos größtenteils komplett verschiffen und in der eu nur ausladen, während deutsche Autobauer ihre Auto in Einzelteilen in die USA schicken und sie dort zusammenbauen (mit einheimischen Arbeitskräften)
Man muss einfach mal klar zwei Dinge herausheben:
Punkt 1: Die EU erhebt deutlich höhere Zölle auf amerikanische Waren als umgekehrt.
Punkt 2: Die EU hat ein vitales Interesse an diesen Zöllen, da sie einen erheblichen Haushaltsposten ausmachen.
Der EU-Haushalt ist relativ klein; wir reden über „nur“ runde 140 Milliarden Euro in 2016. Um die Größenordnung einzuschätzen: Der deutsche Haushalt war mit 316 Milliarden für 2016 mehr als doppelt so groß.
Nun muss man wissen, dass die Zolleinnahmen direkt in den EU-Haushalt fließen, und in 2016 waren das ca. 20 Milliarden, etwa ein Siebtel oder 15% des gesamten Budgets. Wieviel davon die USA betreffen, geht aus meiner Quelle nicht hervor, aber wir können davon ausgehen, dass die USA ein sehr bedeutsamer Handelspartner sind.
Wie sieht die aktuelle Situation aus? Dank Brexit verliert die EU einen Nettozahler, und dennoch will sie ihre Ausgaben (auf Kosten des deutschen Steuerzahlers) deutlich erhöhen. In dieser Situation senkt man nicht einfach die Zölle, um sie denen der USA anzupassen. Nein, es ist vielmehr logisch, den Handelskrieg zu forcieren, denn wenn die USA Zölle erheben, kann man „zur Strafe“ die eigenen Zölle ausweiten und damit sein eigenes Budget direkt erhöhen. Zahlen tut es am Ende der doofe Verbraucher.
Denkt über Trump, was ihr wollt. Aber bitte macht Euch klar, dass die EU in diesem Fall der „böse Abzocker“ ist. Unsere Zölle liegen höher, und Trump sucht lediglich eine Angleichung. Das wird aber von unseren Merkelmedien geflissentlich verschwiegen: Wenn man denen zuhört, hat man den Eindruck, dass wir die letzten Jahrzehnte zollfrei mit den USA gehandelt hätten und jetzt auf einmal der böse Trump mit einem Wirtschaftskrieg daherkommt. Das ist genau die Art der tendentiösen und unehrlichen Berichterstattung, die ich seit Jahren an den Merkelmedien kritisiere.
Die rote Presse nennst du echt Merkel Presse? Wo ist da für dich der Zusammenhang? Ein Großteil der Deutschen Tagespresse gehört direkt der SPD, also warum sollten die für die Merkel arbeiten? Das ist die Polemik die hier viele gegen dich aufbringt…
Bitte Steve lass dich nicht von diesem plumpen 3% 10% Argument verrückt machen wie so manche neuerdings.
Die Zölle sind in einem riesigen Paket mal ZUSAMMEN ausgehandelt und GEMEINSAM beschlossen worden. Da gibt es xx Varianten und Abhängigkeiten, die da alle mal bedacht wurden.
Da kann man nicht ein einzelnes Produkt raus greifen und jetzt los legen mit mein Auto/dein Auto, wie Herr Trump nur weil er das Gesamtkonstrukt nicht begreift.
Dem kann man eigentlich nur wenig hinzufügen.
Es sollte einem eigentlich jedem zu Denken geben, dass gerade Trump derjenige ist, der sich an solchen Dingen auf einmal Stört.
Stimmt, die Unterschiede der Auto-Zölle sind höher als die Unterschiede aller Zölle im Durchschnitt. Aber vergleichen wir mal:
Einfuhrzölle auf Autos: USA 2,5%, EU 10%
Einfuhrzölle aller Handelssparten: USA 3,5%, EU 5,2%.
Anteil der zollfreien Importe: USA 48%, EU 26%.
Alles in allem: Die Zölle der EU gegenüber der USA sind etwa anderthalb Mal so hoch wie die der USA gegenüber der EU.
Quelle: https://de.statista.com/infografik/13195/us–und-eu-einfuhrzoelle-im-vergleich/
Weil die USA im Vergleich zur EU billig produzieren!!
Die Standards sind geringer. In JEDER HINSICHT.: arbeitnehmerrechte, produktqualität
Ohne die ungleichen Hölle wären die US produkte konkurrenzlos billig. Die Hölle dienen dazu den du Markt vor billigsten ja Produkten zu schützen.
Gegenposition: Die Europäer schützen ihre überregulierte Luxuswirtschaft vor dem Wettbewerb … so könnte man es aus amerikanischer Sicht ausdrücken.
Damit will ich keinesfalls Partei ergreifen, aber wer will festlegen, dass wir uns „richtig“ und die USA „falsch“ verhalten?
Aus Sicht der Arbeitnehmer (bzw. Arbeirdlosen/ obdachlosen) sollte die Antwort auf diese Frage simpel zu beantworten sein
Vielen Dank für den Kommentar. Selbst wenn man dann immer noch zu dem Schluss kommt, dass es unfair wäre, sollte man dies immer im Gesamtkontext diskutieren.
Als Beispiel mal: Da Du ja jetzt häufiger in den USA warst, wirst Du wissen wie viele Pick-ups da rumfahren. Ein riesiger Markt. Ein Grund warum kaum ein europäischer Hersteller diese anbietet ist der US-Zoll von 25% auf diese Fahrzeuge.
Bitte erleuchte uns!
Jo genau das!
Zum Beispielt (ausgedacht) wird Mais aus den USA hier mit 3% und Mais aus D in den USA mit 10% bestuert. Ist ein ewiges Geben und Nehmen. Das direkte Vergleichen von Steuern auf gleiche Ware funktioniert nicht.
Das einzige wo Deutschland was machen muss, ist der Handelsüberschuss.
„Scheiß auf Zahlen, hör dir lieber an, was ich dazu an rhetorik rausholen kann.“ verbunden mit „superkompliziert, verstehst du eh nicht“ und am Ende n schönen ad hominem gegen Trump. Geile Argumentation.
Wenn es wie du selbst sagst „ZUSAMMEN ausgehandelt und GEMEINSAM beschlossen worden“ ist, dann hat das nur solange Sinn, wie auch alle damit zufrieden sind, was hier ja scheinbar nicht der Fall ist. Also spricht doch nichts gegen eine Neuaushandlung oder?
Es findet aber keine Neuaushandlung statt. Ausser man definiert Handel um zu „Einseitig beschlossene Tatsache“.
Strafzölle haben nichts mit einer Neuverhandlung zu tun.
100% Agree!
Wollten die Amis fairen Handel, hätten sie TTIP
weiter voran bringen sollen und die die Zölle auf beiden Seiten wären größtenteils abgeschafft.