Ein Grüner fordert: Verbraucher sollen mit 100 Euro/Tag entschädigt werden, wenn nach einem Anbieterwechsel das Internet ausfällt. (Via)
Warum eigentlich nicht? Die meisten von uns kennen diesen Fall doch, oder? Wenn man so wie ich beruflich vom Netz abhängig ist, bringt ein solcher Zustand doch starke finanzielle Einbußen. Warum hier nicht die teilweise schlampigen Anbieter in die Pflicht nehmen?
Und von mir aus kann man die Sache gerne auch noch auf Ausfall generell ausweiten: Ab einer Ausfallzeit von 12 Stunden (oder 24?) wäre ein solches Geld ebenfalls fällig. Klingt doch gut und angemessen, oder? Was meint Ihr?
Danke an Martin für den Link!
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Kurz gesagt: Lächerlicher Populismus, und zwar genau von der Sorte, die Grüne gerne einer gewissen anderen Partei vorwerfen.
In lang: Zunächst einmal widerspricht dieser Vorschlag völlig unserem Rechtssystem. Hierzulande gibt es keinen „Strafschadensersatz“ nach amerikanischem Vorbild. Der Vorschlag steht also rein rechtstechnisch betrachtet auf demselben Niveau wie „Scharia einführen“ … das ist einfach wie Öl und Wasser.
Weiterer Punkt: Wer derart vom Internet abhängig ist, dass er keinen Ausfall verkraften kann, der kann sich einen Business-Anschluss holen. In diesen Verträgen hat man a) eine Garantie, dass eine Störung in x Stunden behoben wird und b) Ansprüche auf Schadensersatz (z. B. Umsatzausfall), wenn die Störung doch länger dauert. Kleiner Pferdefuß: Businessanschlüsse gibts nicht für 4,99 Euro pro Monat.
Letzter Punkt: Was glaubt ihr denn, wo die 100 Euro herkommen? Aus der Kaffeekasse der Chefetage? Oder vielleicht doch eher aus den Kundenbeiträgen? Bei diesem Vorschlag freut sich der eine Kunde, dem mal das Internet ausfällt, und zwar zu Lasten aller anderen Kunden, die dafür höhere Kosten zu zahlen haben werden.
Populistische Forderung, die unserem Rechtssystem widerspricht und in letzter Konsequenz zu Lasten der Allgemeinheit geht. Eben typisch grünes Gedankengut!
Kannst du mal deine Querverweise auf den Islam bei wirklich jedem Thema weglassen?
90% deines Beitrags ist interessant und informativ. Warum musst du da immer dein politisches Gedankengut mit einarbeiten? Niemand braucht deine Einschätzung zur Scharia, wenn es um das Thema Entschädigung bei Internetausfall geht.
Jetzt mach mal halblang, ich brauchte ein Beispiel, was jeder kennt und was eindeutig unserem Recht widerspricht. Hast du da auf die Schnelle einen besseren Vorschlag?
Erscheint mir doch etwas undurchdacht. Für eine Strafe sollte zumindest Fahrlässigkeit oder etwas in der Richtung nachgewiesen werden müssen. Wenn ein Blitz irgendwo einschlägt oder ein Bagger die Leitung beschädigt kann ja der Provider nichts dafür.
Wird man für Strom Ausfälle entschädigt oder wenn das Wasser mal abgestellt wird für einen Tag.? Halte ich für eine dämliche Idee und wenn man ehrlich ist, fällt das Netz wirklich selten mal aus.
Wenn du wirklich des Berufes wegen vom Internet abhängig bist, holt man sich nen business Vertrag. Hauptberufliche Streamer werden sowas haben.
Du verkennst die Umstände. So wie ich es lese geht es um einen Ausfall nach Anbieterwechsel. Es ist leider gängige Praxis, das die Telekom Wechsler mit solchen Aktionen bestraft und sich gerne mit 1-20 Tagen offline rächt. Ist mir selbst passiert und eine Kompensation von 10GB Datenvolumen sieht die Telekom dann auch nur für Kunden vor, die ihren Mobilfunkvertrag bei ihnen abgeschlossen haben. Mir haben sie die Leitung mit der Umstellung auf 100 Mbit mit Vectoring für 6 Tage geschossen und die Kompensation mit Mobilfunkdatenvolumen hat nicht geklappt, weil ich Congstar Kunde bin. Ist halt nur eine 100% Telekom Tochter aber egal. Ich hab dann im Homeoffice für 8€ 1GB nachgekauft, als meine üblichen 2GB verbraucht waren. Möchte mir gar nicht vorstellen wie das bei Leuten reinhaut, die wirklich datenintensiv arbeiten.
Nach einem Beschwerdebrief habe ich übrigens einen Gratismonat Festnetz/Internet von der Telekom bekommen. Es ist also nicht so als würden sie nicht selbst sehen, das solche Aktionen entschädigt werden müssen, wenn man seine jungen Kunden behalten will.
Bei einer generellen Entschädigung bei Ausfällen miete ich mir mehrere Wohnungen an, statte sie mit Unitymedia-Anschlüssen aus und höre auf zu arbeiten.
100 Euro ist übertrieben. Lieber ein besseres Sonderkündigungsrecht
Es geht ja nur um den Anbieterwechsel.
Also von Anbieter A auf Anbieter B.
Wobei ja, meiner Erfahrung nach, meistens (Wenn es noch auf Kuperleitung läuft) die Telekom schuld ist. Und nicht Anbieter A oder B (Es sei den, einer von denen ist die Telekom).
Und bevor mir jetzt Leute vorwerfen ich würde die Telekom hassen: JA, das tue ich. Sowie die meisten, die bei einem InternetserviceProvider gearbeitet haben oder arbeiten, der noch Anschlüsse auf TAL-Basis verkauft.
„Und von mir aus kann man die Sache gerne auch noch auf Ausfall generell ausweiten“
Klingt für den Verbraucher schon net schlecht, nur muss man dann aber auch gucken in wieweit das Unternehmen schuld dran hat, zb: wenn irgendein Depp nen Kasten beschädigt auf der Straße oder bei Bauarbeiten nen Kabel schaden nimmt.
Der genervte Kunden (der net weiß ob es die Schuld vom Unternehmen ist) wird trotzdem wie nen Rohrspatz meckern und sein Geld fordern.
Und den Unternehmen wird sich schon das ein oder andere einfallen lassen um net zu zahlen.
Aber im Endeffekt müsste man die ganzen Telefon/Internet Unternehmen einfach mehr in die Verantwortung nehmen damit wir vll irgendwann mal aus dem „Neuland“ rauskommen.
Für sowas gibts Businessleitungen bzw. Verträge mit entsprechenden SLAs. Kosten natürlich deutlich mehr als ein normaler Anschluss. Wem das zu teuer ist, der muss sich halt mit dem normalen Support begnügen. Wer tatsächlich seinen Anschluss beruflich durchgehend braucht, sollte das Geld investieren bzw. eine Backupleitung an der Hand haben (z.B. LTE). Davon abgesehen würde so eine Regelung für Normalkunden den Preis massiv in die Höhe treiben. Die 100 € müssen ja irgendwo herkommen…
Und das Risiko wird dann vom Anbieter direkt auf die Tarife umgelegt.
100€ finde ich schon ein bisschen übertrieben. Verbraucherschutz ist wichtig und eine Handhabe gegen den Anbieter zu haben halte ich für sinnvoll, aber wenn mir ein Service für den ich, sagen wir mal 40€ im Monat bezahle, für einen Tag ausfällt kann ich doch nicht den Wert von 2.5 Monaten als Ersatz erwarten.
Finde ich fair da das Internet am laufenden Band ausfällt. Frage ist er in der Beweispflicht ist. Und ob es mindestens 24 h ausfallen muss oder ob es genügt wenn es innerhalb von 24h mal nicht funktioniert zB für 5 minuten
Du willst ernsthaft Entschädigung für 5 Minuten?
Verzichtest du bei ner Zigarettenpause oder einem Plausch mit einem Kollegen auch auf deinen Lohn?