As nationwide protests over the deaths of George Floyd and Breonna Taylor are met with police brutality, John Oliver discusses how the histories of policing and white supremacy are intertwined, the roadblocks to fixing things, and some potential paths forward.
Wie immer extrem gut und unterhaltsam. Schaut unbedingt mal rein, es lohnt sich!
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Ich sehe das größte Problem der US Polizei ist, dass es da viele tausend unabhängige Polizeibehörden gibt. Jede Gemeinde hat ihre eigene unabhängige Polizeibehörde mit eigenen Richtlinien und Ausbildungen.
Zum Vergleich: In Deutschland gibt es 18 unabhängige Polizeibehörden und 17 unabhängige Kriminalämter:
– Bundespolizei
– Polizei des Deutschen Bundestag
– 16 Landespolizeibehörden
– Bundeskriminalamt
– 16 Landeskriminalämter
Die USA haben vermutlich schon mehr unabhängige Bundespolizeibehörden, als es überhaupt Polizeibehörden in Deutschland gibt.
Das zweite Problem ist, dass Sheriffs und Polizeichefs, sowie Staatsanwälte und Richter zu einem großen Teil gewälte Personen sind. Dies macht diese Exekutiv-Ämter zu politischen Ämtern, denn ein Sheriff, ein Polizeichef, ein Staatsanwalt oder ein Richter ist auch immer an seiner Wiederwahl interessiert. Wie gut diese ihren Job machen wird dann an deren Zahlen über Verhaftungen und Verurteilungen gemessen. Da geht es dann häufig um Quantität, statt um Qualität.
Jeder Staatsanwalt und Richter steigt dir kräftig aufs Dach, wenn du ihn als Mitglied der Exekutive bezeichnest! Aber ich weiß, was gemeint ist, und stimme zu: diese Punkte sind sicherlich Teil des Gesamtproblems.
Habe mich unklar ausgedrückt: Ich wollte weder Staatsanwälte noch Richter als Teil der Exekutive bezeichnen. Exekutiv meinte ich ausführende Ämter und nicht gestaltene (politische) Ämter. Sry dafür!
Fühlt sich auch mal nett an, mit Dir einer Meinung zu sein.
John Oliver stellt die US-Polizei extrem negativ dar. Ist es wirklich so schlimm?
Natürlich nicht. Sieheb hier: https://ideasanddata.wordpress.com/2019/08/10/on-racial-bias-in-police-shootings/amp/
Leider spielt die Wahrheit heute oftmals wirklich keine Rolle mehr. Ich hab langsam aber sicher das Gefühl, dass wir aus irgendwelchen Gründen den Irren den Schlüssel für die Irrenanstalt gegeben haben.
Ich kenne diese Statistiken. Aber auch die geben keine wirkliche Antwort. Schwarze sind häufiger kriminell? Liegt das an der Hautfarbe oder an anderen Faktoren wie z. B. dem wirtschaftlichen und sozialen Status?
Hier in Europa gibt es einleuchtende Gründe dafür, dass Zuwanderer abgehängt werden: die kulturelle und die Sprachbarriere. Beides lässt sich aber auf die USA nicht übertragen. Oder allenfalls in abgeschwächter Form. Offene Frage, ich weiß es nicht: Kann man „schwarze Kultur“ von „weißer Kultur“ dort drüben unterscheiden? Und ich rede jetzt nicht von Jazzmusik in New Orleans! Es geht um Unterschiede, die das Potential haben, sich auf den wirtschaftlichen oder gesellschaftlichen Erfolg auszuwirken. Ich bin da etwas ratlos.
Natürlich gibt es schwarze Kultur, die gibt es aber nur weil Schwarze in den USA über Jahrzehnte und Jahrhunderte nicht an der Kultur der weißen Partizipieren durften.
Kriminalität ist quasi überall auf der Welt dort am höchsten, wo die meisten Menschen in Armut leben. Und das sind in den USA fast immer die Viertel in den proportional viele Afroamerikaner und Latinos leben. Das ganze hat historische Gründe die ich gerne erklären kann:
1. Sklaverei. Das ist auch Jahrhunderte später der entscheidenste Punkt, denn die Befreiung der Sklaven war keine Neuverteilung der Besitzverhältnisse. Weiße Sklavenhalter haben zwar ihre Sklaven verloren, aber den Wohlstand den diese erarbeitet haben behalten. Die nun freien Sklaven hingegegen starteten mit absolut gar nichts.
2. Jim Crow. In den Südstaaten hatten die nun freien Sklaven bis in die 60er Jahre des letzten Jahrhunderts quasi keine Rechte. Das ist so ungefähr die Hälfte der Vereinigten Staaten in denen die Afroamerikaner erst seit 50-60 Jahren überhaupt in der Lage sind auf dem Arbeitsmarkt mit weißen zu konkurrieren, das sind vielleicht 2 Generationen und definitiv zu wenig Zeit aufzuholen.
3. Racial Segregation und Redlining. Redlining bezeichnet Gesetze und Verordnungen die es Afroamerikanern verboten haben Grund in weißen Nachbarschaften zu erwerben. Das ist deswegen ein Problem, weil z.B. Schulen hauptsächlich durch Community Gelder finanziert werden. Man stellt sich nun also vor es gibt ein Wohlhabendes (überwiegend weißes) und ein Armes (überwiegend schwarzes) Viertel mit den entsprechend guten und schlechten Schulen.
Nun schafft es ein Afroamerikaner tatsächlich nach dem Besuch einer der schlechten Schulen einen Platz an einer Elite-Uni zu bekommen, wird beruflich erfolgreich und möchte ins Wohlhabende Viertel ziehen um seinen Kindern bessere Bildung zu ermöglichen. Redlining hat dies über Jahrzehnte verhindert und damit sowohl für faktische Rassentrennung gesorgt als auch die Reproduktion der bestehenden gesellschaftlichen Verhältnisse erzwungen.
Dieses Problem ist weitreichender als nur Bildung, in überwiegend schwarzen Vierteln gibt es auch weniger Zugang zu Nahverkehr (was nach Studien einer der wichtigsten Faktoren gegen Armut und Arbeitslosigkeit ist), weniger Zugang zu frischen Nahrungsmitteln (food desserts), eine Überproportional große Verwendung von Bleirohren für öffentliche Trinkwasserversorgung (ja immer noch), welche dann wieder zu neurologischen Schäden durch Bleivergiftung führen die effektiv verhindern dass diese Kinder ihr akademisches Potential verwirklichen können.
Ich könnte jetzt hier noch auf den weniger expliziten Rassimus wie die Southern Strategy usw. eingehen, aber ich glaube es ist klar worauf ich hinaus will. Die USA haben Jahrhunderte lang wirklich viel dafür getan dass Schwarze dort nicht die gleichen Rechte und Möglichkeiten haben wie Weiße. Oder erst gar nicht mit diesen Kontakt kommen können.
Die Schwarze Kultur hat sich aus diesem Fakt der Rassentrennung heraus gebildet, Jazzmusik (ich weiß) hat sich gebildet weil schwarze Musiker keine klassische Musikausbildung genießen durften und deshalb ihre eigene musikalische Logik gefunden haben. Black Comedy Clubs sind entstanden weil kein weißer Comedy Club diese Künstler buchen wollte.
Allerdings, Kultur hat wenig mit der aktuellen Kriminalitätsstatistik zu tun. Kriminalität ist fast immer ein Resultat von Armut und ich glaube ich habe ganz gut erklärt warum diese Armut immer noch überwiegend Afroamerikaner betrifft. Wenn nicht fragt nach, ich kann gerne noch weiter ausholen.
Tatsächlich mal ein ansatzweise vernünftiger Beitrag von kinki.
Das Schwarze in den USA häufiger kriminell zu sein scheint liegt in der Tat an derem sozialen Status, aber auch sehr stark am strukturellen Rassismus.
Gerade soziale Probleme sind ein großes Problem in den USA. Schlecht bezahlt oder arbeitslos zu sein kann man nicht mit einer ähnlichen Situation in Deutschland vergleichen, denn diese Menschen werden da meistens gar nicht von einem Sozialsystem aufgefangen.
In der Menschheitsgeschichte war Armut immer schon eine treibende Kraft für Kriminalität. Im Verhältnis verhalten sich arme Menschen eher kriminell, weil sie sich in einem Überlebenskampf befinden. Nicht Weiße sind in den USA häufiger arm. Unter den kriminellen Weißen befinden sich viel mehr arme Weiße als reiche Weiße.
Zwischen Armut und Kriminalität besteht eine Korellation und häufig auch eine Kausalität.
Zur Kultur kann ich nichts sagen, da ich mich damit bisher nicht beschäftigt habe.
Wir scheinen hier ziemlich deckungsgleich zu denken, aber dein „struktureller Rassismus“ hängt jetzt etwas in der Luft. Wenn wir von der Gegenwart reden, reden wir eher von schwarzen Privilegien, garantierte Studienplätze, niedrigere Zugangsvoraussetzungen u. ä. So ähnlich wie die Frauenquote bei uns! Meinst du also das, was vom vergangenen Rassismus an Auswirkungen bis heute rüberschwappt?
Ich sehe eben keinen auffälligen gegenwärtigen Rassismus. Ja, Einzelfälle natürlich immer und überall, aber nichts strukturelles oder geplantes. Gerade der Mythos Polizeirassismus wird ja durch die Statistiken eindeutig widerlegt. Böse ausgedrückt: Die Polizei tötet statistisch viel zu wenige schwarze Straftäter! Das Gegenteil des allgemeinen Narrativs ist richtig. Was sich auch erklären lässt: Dem Cop ist bekannt, dass jedes schwarze Opfer einen Shitstorm nach sich zieht, also ist die Polizei umso vorsichtiger. Was natürlich nur eine statistische Betrachtung ist; den Einzelfall George Floyd soll das in keiner Weise relativieren oder gar rechtfertigen.
Systematischer struktureller Rassismus kann man als Soziologe dann sehr gut feststellen, wenn man Statistiken bereinigt betrachtet.
Die einfache Kriminalitätsstatistik muss z.B. von dem Missverhältnis der Bevölkerungsanteile bereinigt werden. Tut man dies, kann man diverse strukturelle Probleme feststellen.
Das grundlegende Problem: Statistiken werden von der Politik nur dann bereinigt betrachtet, wenn ihnen dies nützt. Nützen einem die unbereinigten Statistiken, dann nutzt man die – denn wer prüft schon selbst ob eine Statistik bereinigt wurde.
Beispiel: Schwedens Corona-Politik. Die Statistiken zeigen, dass Schweden weniger Tote hat als Deutschland. Bereinigt man diese Statustik und vergleicht beide Länder im gleichen Bevölkerungsverhältnis, stellt man fest, dass Schweden mehr Tote hat als Deutschland.
1 von 1000 Schwarzen in den USA wird irgendwann in seinem Leben von einem Polizisten getötet werden. Das sind statistische Fakten.
@TheMan: Die bereinigte Statistik ist aber genau das, was ich betrachte. Allerdings nicht bereinigt nach Bevölkerungsanteil, sondern nach Kriminalitätsanteil. Und dafür gibts m. E. gute Argumente, da Verhaftungssituationen ja eben typischerweise Kriminelle betreffen, nicht 80jährige weiße Omas!
Wenn ich die Zahlen einigermaßen richtig im Kopf habe, begehen Schwarze so um die 50% der Gewaltverbrechen, von Raub bis Tötung. Sie machen aber „nur“ 26% der Opfer von Polizeiübergriffen aus.
Dagegen begnügen sich die Medien damit, dass Schwarze 13% der Bevölkerung ausmachen, also „doppelt so oft“ der Polizei zum Opfer fallen. Sorry, aber da halte ich die Relation zur Kriminalität für weniger schief.
Am Rande: Cop kills Black kommt weit seltener vor als Black kills Black. Jetzt schreien sie, die Polizei solle entwaffnet werden. Wäre es nicht sinnvoller, die Schwarzen zu entwaffnen?! Klar, aus europäischer Sicht wäre es am besten, die ganze Bevölkerung zu entwaffnen, aber das steht da drüber nicht zur Debatte. Ich will damit nur sagen: Schwarze haben viele Probleme in den USA, soziale und wirtschaftliche. Aber Polizeigewalt sollte da sehr weit hinten auf der Liste stehen.
Und da ist er wieder, der Link zu dem Blog, dass auch den Artikel „Jewish Influence on American Politics“ enthält, in dem derselbe Autor schreibt:
„In this post, I will argue that Jewish people have become highly represented among circles of American elites, that this has shifted the political ideology of American elites towards leftism and Zionism, and that the leftist and Zionist ideology of Jewish elites is partially explained by ethnocentrism on the part of Jews“
Das ist für Whiskiie „die Wahrheit“. Ein Passus, der so auch im American Nazi Party-Programm stehen könnte. Sei so nett und gibt den Schlüssel für die Irrenanstalt bitte zurück.
Wie man halt sofort merkt, dass du rein gar nichts von den Artikeln und Quellen gelesen hast und deswegen sofort die Nazikeule auspacken musst. Stay classy, Agarack.
Ich hab tatsächlich was davon gelesen, scheint eine ganz normale Seite zu sein. Nehmen wir mal den Artikel „Racial Ancestry and IQ“. Ich meine einen Haufen Studien aus den 20ern-40ern zu nehmen und dann daraus zu schließen, dass Schwarze generell dummer sind als braune und braune dummer als weiße und umso mehr Europäer du im Genpool hast umso schlauer biste. Ganz normales und total wissenschaftliches Gedankengut, ich kann hier nix Nazimäßiges sehen.
@Rollewurst
Und das Katholiken und Juden die US-Gesellschaft unterwandern und nach links ziehen, obwohl sie doch minderintelligent seien. Das bewerkstelligen sie angeblich, indem sie unter sich bleiben und eine geschlossene Gegenkultur gegen die Weißen darstellen. Total seriös.
@ Whiskiie
Wenn man sich lange genug mit den Internetauftritten von Neonazis beschäftigt hat, erkennt man eine Dogwhistle. Die Unterwanderung der Gesellschaft durch Juden und Katholiken ist eine klassische Verschwörungstheorie der amerikanischen Rechten, und die angeblich inhärente Minderintelligenz von Schwarzen schon seit Jahren in der Szene ein alter Hut. Ich muss jemandem, der sich nicht mal die Mühe macht, seine Ideologie besser zu verstecken, nicht den Gefallen tun, seinen geistigen Durchfall bis zum Ende zu lesen.
Jupp, ich find die Darstellung von John Oliver, wie immer eigentlich, extrem einseitig und ganz klar in eine Richtung biased.
Die Daten zeigen ganz klar ein Problem mit einer schiesswütigen Polizei in den USA – sie lassen allerdings keinen Schluss auf eine aus rassistischen Gründen schiesswütige Polizei zu. Es stimmt, dass Schwarze nur 13% der Bevölkerung ausmachen, allerdings 26% der von der Polizei Getöteten. Dazu muss man aber wissen, dass Schwarze extrem überproportional Verbrechen begehen. Jeder zweite Mord (!) in den USA wird von Schwarzen begangen, OBWOHL sie gerade mal 13% der Bevölkerung ausmachen. Die Daten zeigen schlichtweg, dass man bei jedem Kontakt mit der Polizei in den USA Gefahr läuft erschossen zu werden. Dass dabei eine Bevölkerungsgruppe die deutlich häufiger kriminell wird auch deutlich häufiger erschossen wird, ist innerhalb dieses Systems logisch.
Wie gesagt, das Problem ist die katastrophal schelchte Ausbildung und Militarisierung der Polizei, die natürlich im Einzelfall durch Rassismus verstärkt wird. Jetzt aber dieses einseitige Fass aufzumachen, als ob nur Schwarze darunter leiden würden, ist einfach faktisch falsch.
Das passt aber zu der extremistischen Realitätsverdrehung, die heute fast Mainstream ist – Rassismus gibt es nur in eine Richtung, Schwarze oder andere PoC können per moderner Definition nicht rassistisch sein (kein Witz, das ist die herrschende Meinung!), alle Weißen sind priviligiert und alle Defizite die schwarze Communities weltweit haben, sind die Schuld der bösen Weißen, während in der afroamerikansichen Kultur nichts schief läuft. Dass sie die höchste Rate von alleinerziehenden Müttern überhaupt haben, die höchste Kriminalitätsrate, die höchste Gefängnisrate, die schlechtesten Ausbildungsstandards, die meisten Arbeitslosen usw. usf. alles Schuld „des Systems“. Dabei sind die Statistiken absolut eindeutig: die größte Gefahr für das Leben eines schwarzen Mannes geht ganz sicher nicht von der Polizei aus, sondern von einem anderen schwarzen Mann. Tupac war echt vor 25 Jahren weiter und klüger als die heutige Generation, als er gerappt hat „They are telling me its the white man I should fear – but it’s my own kind doing all the killing here.“
Auch wie es in diese Logik reinpasst, dass andere PoC, wie etwa asiatische Einwanderer, die exakt denselben Rassismus als äußerlich sichtbare Minderheit erleben müssten, in fast allen Kategorien nicht nur besser abschneiden als Afroamerikaner, sondern auch als europäische Amerikaner, muss man einfach ignorieren. Sonst geht das schöne Narrativ der einseitigen Unterdrückung kaputt.
„Auch wie es in diese Logik reinpasst, dass andere PoC, wie etwa asiatische Einwanderer, die exakt denselben Rassismus als äußerlich sichtbare Minderheit erleben müssten, in fast allen Kategorien nicht nur besser abschneiden als Afroamerikaner, sondern auch als europäische Amerikaner, muss man einfach ignorieren. Sonst geht das schöne Narrativ der einseitigen Unterdrückung kaputt.“
Nein, muss man nicht, das ist ein häufiges Argument, das auf historischer Unkenntnis basiert.
Die Immigration von Asiaten (insbesondere, aber nicht ausschließlich Chinesen) in die USA wurde lange Zeit durch rassistische Gesetze (z.B. https://en.wikipedia.org/wiki/Chinese_Exclusion_Act ) stark eingeschränkt. Ausnahmen gab es vor allem für Menschen, die hochgebildet oder reich waren (z.B. Händler, Lehrer oder Diplomaten) und den oberen gesellschaftlichen Schichten zuzuordnen.
Wir wissen nun aber auch, dass die Nachfahren von Leuten, die wirtschaftlich und vom Bildungsniveau her privilegiert sind, erheblich bessere Erfolgsaussichten haben. Das die Nachfahren der Leute, die es trotz der extrem rassistischen Einwanderungsgesetze in die USA geschafft haben, insofern oft sehr erfolgreich abschneiden, ist die logische Folge – paradoxerweise nicht trotz, sondern aufgrund der Diskriminierung gegen ihre Bevölkerungsgruppen.
“ Schwarze oder andere PoC können per moderner Definition nicht rassistisch sein (kein Witz, das ist die herrschende Meinung!)“ CITATION NEEDED!
„Auch wie es in diese Logik reinpasst, dass andere PoC, wie etwa asiatische Einwanderer, die exakt denselben Rassismus als äußerlich sichtbare Minderheit erleben müssten, in fast allen Kategorien nicht nur besser abschneiden als Afroamerikaner, sondern auch als europäische Amerikaner, muss man einfach ignorieren“
Ehm bitte erkläre mir mal wann genau Asiaten in den USA als Sklaven gelebt haben. Und wann genau diese der Rassentrennung unterworfen waren die ihnen Verboten hat mit weißen zur Schule zu gehen. Und wann genau diese Einwanderer den gleichen Redlining Gesetzen wie Schwarze unterworfen waren die Verhindert haben dass sie in weiße Nachbarschaften ziehen. Und wann waren eigentlich die ganzen Lynchmorde an Asiaten die es gewagt haben mit einer weißen Frau zu verkehren. Der Vergleich hinkt nicht nur, der robbt.
Wann Asiaten Rassimus unterworfen waren? Du hast aber schon mal vom zweiten Weltkrieg gehört, von Peal Harbour, von Internierungslagern für Japaner in den USA? Die waren nämlich nicht vom Chinese Execution Act betroffen, sondern durften ab 1907 wieder regulär einwandern und wurden nach Pearl Harbour im ganzen Land extrem diskriminiert und angefeindet, entrechtet und eingesperrt.
Wenn die Asiaten nicht passen, nimm Ureinwohner. Wurden die schlecht genug behandelt? Trotzdem schneiden sie in kaum einer Statistik so schlecht ab wie Afroamerikaner (mE nur beim Alkoholkonsum, nicht aber in der Kriminalität).
Und citation needed? Ernhaft? Fünf Sekunden Google hätten geholfen -> https://www.tagesspiegel.de/kultur/der-grosse-unterschied-es-gibt-keinen-rassismus-gegen-weisse/25893440.html Wie gesagt, das ist in der sog. „Rassismusforschung“ leider die herrschende Meinung. Rassismus gibt es deren Meinung nach nur von „oben nach unten“, nie umgekehrt, per Definition.
Außerdem zeigt sich das Bild auch in Europa und überall sonst auf der Welt. Asiatische Migranten sind überall erfolgreich, afrikanische Migranten sind überall unerdurchschnittlich erfolgreich. Oder wurden sie in Deutschland auch versklavt? Das kann also kaum der Unterschied sein. Der Unterschied muss in der leistungsaffinen und erfolgsorientierten asiatischen Kultur liegen.
Was natürlich nicht bedeutet, dass Rassismus keinen Einfluss auf die soziale Situation der Afroamerikaner hatte. Natürlich hatte er den. Es ist aber keine monokausale Erklärung und sie ist in dieser Art gefährlich, weil sie dem Individuum jede Verantwortung abspricht und sein Versagen allein „dem System“ anlastet. Das führt wiederum, dass sich das Individuum frustriert von der Gesellschaft abwendet (ich hab ja eh keine Chance, weil die mich diskriminieren) und zur Befriedigung seiner Konsumwünsche dann eher der Kriminalität zuwendet. Und genau deshalb halte ich diese Erzählung für gefährlich.
@Sinatra:
„The rate of assault (homicide) among American Indians and Alaska Natives is more than double the rate for the country as a whole among all races: American Indians and Alaska Natives have a rate of 11.4%, while all races have a rate of 5.4%.17“
„• 84.3% of American Indian and Alaska Native women, or four in five, will experience violence in their lifetime. In addition, 56.1% of American Indian and Alaska Native women have experience sexual violence in their lifetime.19“
Das sind wörtliche Zitate von „http://www.ncai.org/about-tribes/demographics“, der Website des amerikanischen „National Congress of American Indians“, lohnt sich zu lesen (auch der Bereich „Education“ ist interessant). Warum Asiaten nicht als Vergleich taugen, habe ich ja oben schon erklärt. Dass Ureinwohner aber in der US-Gesellschaft teilweise ähnlich beschissen dastehen wie Schwarze, ist nach Lektüre dieser Daten offensichtlich – und diese Gruppe wurde ebenso massiv unterdrückt.
Deine Meinung hast du also offensichtlich ohne weitere Kenntnis dieser Daten geformt, basierend auf dem Bias, dass niemand so schlecht dastünde wie die Schwarzen. Ohne dich zum Rassisten stempeln zu wollen: Kann es sein, dass in deine Ansicht zu dem Thema eigene Vorurteile entscheidend mit eingeflossen sind?
Ich habe konkrete Fragen nach Systemen gestellt, nicht nach allgemeinem Rassismus. Und diese Systeme betrafen eben keine Asiaten. Zum Beispiel Deutschland gilt ähnliches wie in den USA: Die meisten Asiaten in Deutschland sind als Studenten oder Doktoranten nach Deutschland gekommen, natürlich sind die erfolgreicher als der Durchschnitt da eben nur hochgebildete Menschen hier einreisen. Gleiches gilt für die USA, die meisten Asiaten (v.a Chinesen) sind dort über Visa für studierte Menschen eingereist. Die meisten schwarzen in den USA sind als Sklaven eingereist, viele schwarze in Deutschland als Flüchtlinge. Das sind komplett unterschiedliche Startbedingungen und keine kulturellen Phänomene. Von einer asiatischen Kultur zu sprechen finde ich btw auch spannend, Asien beherbergt mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung. Das ist definitiv alles die selbe leistungsorientierte Kultur.
Um den Artikel den du verlinkt hast mal zusammenzufassen: Der Autor geht hier von einer Definition von Rassismus aus die die systematische, staatliche Diskriminierung von Minderheiten meint. Das ist eine logische, wenn auch sehr enge Definition von Rassismus. Wenn du hier eine breitere Definition von Rassismus anlegst die jegliche Diskriminierung einer Person aufgrund ihrer biologischen, äußerlich sichtbaren Merkmale meint so sagt ja auch der Artikel, dass diese Erfahrung nicht exklusiv für POC ist. Zu sagen weiße können keine Opfer von Rassismus sein ist zu kurz gegriffen, sie können es sei oder nicht sein je nachdem welche Definition von Rassismus Grundlage der Diskussion ist.
@Agarack
Erstmal würde ich empfehlen vom hohen Ross runterzukommen. Ich äußere mich nie zu Themen, von denen ich keine Ahnung habe oder deren Daten ich nicht kennen würde. Wenn du also eine meiner Aussagen nicht nachvollziehen kannst, frag lieber mal nach.
Zweitens hast du meine Aussage falsch verstanden. Ich habe gesagt, dass Schwarze stärker vertreten sind als Natives, nicht, dass Natives genau so wenig vertrten wären wie European Americans (Caucasians).
Drittens ist der zweite Datensatz für die Diskussion irrelevant. Dass Native Americans mehr Gewalt erleben ist richtig und trifft auch auf Schwarze zu. Das ist aber nicht der Punkt. Der Punkt ist, dsas die Gewalt fast ausschließlich von der eigenen Community ausgeht. Deshalb meine statistisch absolut korrekte Aussage, dass die größte Gefahr für das Leben eines schwarzen Mannes in den USA ein anderer schwarzer Mann ist. Black on Black crime ist um ein zigfaches höher als White on Black.
Also: weniger Schaum vor dem Mund und mal versuchen nachzuvollziehen, was ich wirklich gesagt habe. Du scheinst gelesen zu haben, dass Native Americans nicht diskriminiert würden/wurden. Die Aussage war, dass sie OBWOHL sie ähnlich schlimm wie African Americans diskriminiert wurden, ihre Rate bei Kapitaldelikten trotzdem proportional nicht so hoch ist wie bei African Americans.
Native Americans haben zwar eine doppelt so hohe Mordrate wie der DURCHSCHNITT, African Americans haben aber eine zigfach höhere Quote. Natives machen 1% der Bevölkerung aus und sind für 2,5% aller Morde verantwortlich (also etwa doppelt überproportioniert). African Americans machen 13% der Bevölkerung aus, sind aber für 53% aller Morde verantwortlich (also etwa vierfach (!) überproportioniert). DAS ist der Punkt. Also glaub mir mal, ich weiß sehr genau wovon ich hier spreche, ich habe zu dem Thema meine Doktorarbeit verfasst (in einem Vergleich zu marginalisierten Gruppen in der deutschen PKS). Du könntest etwas lernen, wenn du nicht direkt so aggressiv jeden Standpunkt abwehrst, der deinem Gefühl oder dem was du meinst zu wissen widerspricht.
@Sinatra:
Ok, an dieser Stelle möchte ich mich zunächst einmal entschuldigen: Ich habe überspitzt formuliert und bin über das Ziel hinausgeschossen. Von der Analyse von Verbrechensstatistiken hast du – aufgrund deiner Qualifikationen – mit Sicherheit erheblich mehr Ahnung als ich, das wollte ich tatsächlich auch nicht in Abrede stellen, auch wenn das sicherlich so rüberkam.
Allerdings möchte ich trotzdem darauf hinweisen, dass du die Stoßrichtung meiner Kritik etwas missverstanden hast, vielleicht auch wegen unglücklicher Formulierung. Mein Hauptkritikpunkt bezog sich auf die Aussage: „Trotzdem schneiden sie in kaum einer Statistik so schlecht ab wie Afroamerikaner (mE nur beim Alkoholkonsum, nicht aber in der Kriminalität)“, was ich so nicht teile. Bei einzelnen Straftaten (vor allem Morden) mag es sein, dass Ureinwohner nicht im gleichen Maße überrepräsentiert sind wie Afroamerikaner, aber ich persönlich halte es für bemerkenswerter, dass beide erheblich überrepräsentiert sind. Außerdem halte ich es für etwas selektiv, wenn man sich nur die Morde anschaut, wenn man bedenkt, dass die Diskrepanz zwischen Bevölkerungsanteil und Anteil an Verbrechen bei den häufigsten Gewaltverbrechen (hier als „Other Assaults“ zusammengefasst“) bei Schwarzen und Ureinwohnern tatsächlich sehr ähnlich zu sein scheint :
https://ucr.fbi.gov/crime-in-the-u.s/2017/crime-in-the-u.s.-2017/tables/table-43
Ich kann alles nachvollziehen, was du schreibst, aber was unterscheidet die Schwarzen von allen anderen? Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr erscheint mir Rassismus die einzig logische Antwort zu sein. Und ich meine damit den historischen Rassismus, die Sklaverei, die Rassentrennung usw. Letztere ist gerade einmal zwei, drei Generationen her. Das heißt aber auch, dass die Schwarzen nur zwei, drei Generationen Zeit hatten, sich von „ganz unten“ hochzuarbeiten, und zwar in einem Land, das noch deutlich tiefere soziale Gräben hat als Deutschland. Und schon hierzulande reden wir davon, dass der soziale Status vererbt wird.
Weiter denke ich, dass sich der soziale Status in den USA noch viel stärker auf die Kriminalität auswirkt, schon alleine aufgrund der dort fehlenden sozialen Absicherung. Hier muss niemand kriminell werden, um zu überleben; in den USA gilt dies nicht in dieser absoluten Form.
Ich komme zu dem Ergebnis, dass die Wahrheit in der Mitte liegt. Ja, die Schwarzen leiden in den USA unter Rassismus, und zwar unter dem, dem ihre Großeltern und Urgroßeltern ausgesetzt waren. Diese Auswirkungen sind heute noch spürbar, und vielleicht dauert es nochmal 100 oder 200 Jahre, bis die Schwarzen in toto wirtschaftlich wirklich in der Mitte der amerikanischen Gesellschaft angekommen sind.
Aber für den angeblichen Polizeirassismus geben die Statistiken einfach nichts her. Das schließt ihn im Einzelfall selbstverständlich nicht aus. Aber hier wird gerade etwas hochgekocht, was einfach eine grobe Verzerrung der Wirklichkeit ist.
Ich glaube, im amerikanischen System tragen sehr viele Faktoren dazu bei.
– Es existiert ein latenter Rassismus. Die Schwarzen hassen die Weißen für die Vergangenheit, die Weißen die Schwarzen für die Gegenwart. Ich glaube, wir als durchschnittliche Mitteleuropäer, die ohne Kolonialsklaven und im wesentlichen ohne Multikulti aufgewachsen sind, können die vielen feinen Probleme dieses Melting Pots gar nicht in Gänze erfassen oder verstehen.
– Das amerikanische Waffenrecht und die exzessive Gewaltkriminalität … muss ich wohl nix dazu ausführen!
– Die militaristische Polizeiausbildung. Das oberste Ziel der hiesigen Polizei ist die Deeskalation, bei der amerikanischen Polizei steht der Selbstschutz im Vordergrund. Jede Verkehrskontrolle ist dort eine potentiell lebensbedrohliche Situation. Und so verhält sich dann eben auch die Polizei. Das führt u. a. zu Dauerstress, Burnout usw.
– Die gespaltene Gesellschaft. Je tiefer die Gräben politisch werden, desto radikaler wird die Politik. Auch hier trägt das amerikanische System dazu bei, das viel personalisierter ist als hier: Dort vertritt jeder Politiker praktisch sein eigenes Programm, während unsere Politiker nahezu unsichtbar in der Parteieinheitsgrütze versinken. Jeder US-Politiker muss sich mit den ganz konkreten Problemen seiner lokalen Wählerschaft auseinandersetzen. Und „guck doch mal, wie toll die Demokraten California regieren“ ist auch keine zulässige Antwort auf die Frage, warum NYC so ein Shithole ist … das sind im wesentlichen 50 selbständige Staaten mit eigenen Polizei-, Justiz-, Sozial- und Schulsystemen. Somit muss jeder Politiker mit dem Holzhammer auf seine Wählerschichten eindreschen, je radikaler die Aussage, desto eher erinnert man sich im Ballot Booth an ihn.
Sicher gibt es noch zig andere Punkte, die zum Gesamtergebnis „USA“ beitragen. Dabei spielt der momentane POTUS wohl noch eine untergeordnete Rolle; dieselbe Explosion hätte es dieser Tage auch dann gegeben, wenn immer noch der Friedensnobelpreisträger im weißen Haus säße. Nur das Handling wäre wohl ein anderes.
Wenn du also fragst, wie schlimm die Polizei wirklich ist, dann kannst du das nur anhand der gesellschaftlichen Zustände beurteilen, auf die die Polizei trifft. Einer Gesellschaft, die praktisch seit Jahrzehnten am Bürgerkrieg entlangschrammt, kannst du als Polizist nicht mit Liebe und Freundschaft begegnen. Der freundliche Schutzmann von der Polizeiinspektion 1 hätte in Harlem wohl eine Lebenserwartung im Minutenbereich!
Hier übrigens das gesamte Video von der Frau (Kimberly Jones) am Ende: https://www.youtube.com/watch?v=sb9_qGOa9Go&feature=emb_title
Und wenn sie über Tulsa und Rosewood redet:
https://en.wikipedia.org/wiki/Tulsa_race_massacre
https://en.wikipedia.org/wiki/Rosewood_massacre
Hast du das Video überhaupt gesehen? Vermutlich die ersten 60 Sekunden, sonst würdest du so ein Bullshit nicht schreiben…
Sorry, war eigentlich als Kommentar für Vin gedacht.