Vor dem Treffen der Länderchefs mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) gibt es heiße Diskussionen um eine Verlängerung oder sogar Verschärfung der geltenden Corona-Maßnahmen. Offenbar hat Merkel den Länderchefs einen Vorschlag gemacht, der für noch mehr Zündstoff gesorgt hat: eine Ausgangssperre in Kreisen ab einem Inzidenzwert von 100. (Via)
Finde ich einen total angemessenen Vorschlag. Die Zahlen gehen einfach nicht runter, weil viele Menschen sich nicht einschränken wollen: Es werden fette Silvester-Partys gefeiert und die Skigebiete überrollt. Wenn sich „keiner“ so richtig an die Maßnahmen hält, kann man sich den Lockdown auch gleich sparen. Wenn die Zahlen also massiv runtergehen soll, führt kein Weg an einer Ausgangssperre vorbei.
Natürlich geht dann wieder das „Mimimi, Freiheit“-Geheule los, allerdings sind genau diese „Pinguine mit dem Dagegen-Schild“ der Hauptgrund, warum die Zahlen nicht runtergehen. Also darf man das Geheule einfach mal ignorieren…
Alle die #Ausgangssperren für eine schlechte Idee halten, hätte am Wochenende die Eifel sehen sollen.
So viele Touristen sind sonst in einem Monat nicht hier.— Warte auf Beförderung (@Schnichel) January 5, 2021
Hab kein Problem mit #Ausgangssperren oder Einschränkung des #Bewegungsradius. Dann aber bitte mit entspr. Kontrollen u. hohen Bußgeldern bei Verstößen. Anders ist den Ignoranten scheinbar nicht beizukommen.
— Martina_bleibt_zuhause (@Martina0462) January 5, 2021
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Nochmal nachgelagert eine kleine Anekdote hierzu:
Wir haben gestern ein Schreiben von unserer Kita erhalten, dass das Ministerium in NRW keine eindeutige Kita Schließlung angeordnet hat und wir unsere Kinder wieder ganz regulär unter Einhaltung von Gesundheitsmaßnahmen ab sofort in die Kita bringen dürfen.
Soviel zum Thema „Wir machen jetzt richtig ernst mit dem Lockdown!“. Ich sage nur viel Spaß im Schnee, werde am Wochenende auch mal vorbei schauen =)
Kontakbeschränkungen, ja, ich treff eh praktisch niemanden mehr, aber was ist der Sinn von pauschalen Ausgangssperren? Dinge wie Einkaufen, zur Arbeit und zum Arzt gehen, also so ziemlich das, was jetzt auch erlaubt ist, wird man ja weiterhin dürfen müssen, insofern ändert sich da nichts.
Und gegen einen Spaziergang alleine oder mit dem eigenen Haushalt ist absolut nichts einzuwenden, solange man Abstand zu anderen hält. Jetzt könnte man natürlich mit dem Argument der Kontrollierbarkeit kommen, aber ich kann ja erstens immer behaupten, dass ich auf dem Weg zum Supermarkt bin, zweitens gibt es jetzt schon nicht genug Personal, um alle Maßnahmen zu kontrollieren. In meinem Ort (ca. 30.000 Einwohner) sind in der Regel 2-3 Streifenwagen unterwegs, also sage und schreibe 4-6 Polizisten. Jeder Verstoß, der dabei entdeckt wird, ist ein reiner Glückstreffer und oft interessiert es die Polizei auch nicht, die sind oft genug schon an Gruppen mit mehr als 5 Leuten vorbeigefahren/gelaufen, ohne zu kontrollieren, ob die jetzt alle aus einem Haushalt kommen.
Alle Maßnahmen bringen nichts, solange die Mehrheit nicht mitzieht und Ausgangssperren sind eine der extremsten Maßnahmen überhaupt, da wird die Akzeptanz in kurzer Zeit rapide abnehmen, zumal wir ja jetzt schon ein paar Wochen Lockdown hinter uns haben. Und, wie oben erwähnt, so viel Personal, um das zu kontrollieren, gibt es einfach nicht.
Das einzige, was funktioniert, ist weniger Kontakte zu haben, dazu braucht es keine Ausgangssperre. Außerdem, wie können wir einen bestimmten Wert als Limit festlegen, wenn wir keine Ahnung haben, wie die Zahlen eigentlich aussehen. Laut RKI geben die Zahlen frühestens am 17. Januar wieder zuverlässig Auskunft über die tatsächliche Situation, weil über die Feiertage Testergebnisse teilweise erst Tage später gemeldet wurden – ebenso übrigens wie Todesfälle, daher auch die sehr unterschiedlichen Zahlen, einen Tag über 1000, dann am nächsten „nur“ 300.
Logisch, Intensivpfleger und Ärzte dürfen durcharbeiten, aber die Gesundheitsämter mal über Feiertage und Wochenenden zu besetzen, damit wir endlich mal zuverlässige Infos haben, das ginge zu weit. Einen vernünftigen Satz hat Merkel heute gesagt: „Wir tappen im Dunkeln.“ Und das ist nicht die Schuld der Nörgler oder generell der Bevölkerung, das hat die Regierung verbockt, genauso wie es keinerlei Konzepte für die Schulen gab, ist es scheinbar unmöglich, gleichmäßig viel zu testen und auszuwerten.
welchen Sinn macht denn diese „ein Haushalt plus eine Person“-Regelung die jetzt die „5 Personen aus 2 Haushalten“-Regel ersetzt? Jetzt darf uns die Freundin meiner Frau besuchen, ihr Mann aber nicht? Wenn wir jetzt Covid19-positiv wären, würden wir dann also nur sie anstecken und bei ihr zuhause schafft es das Virus nicht in die Wohnung? Ist doch klar, dass immer mehr Leute mit diesen unsinnigen Regelungen nichts anfangen können…
Der Punkt ist das man eigentlich keine Leute treffen soll. Es muss endlich aufhören das sich Leute privat überall treffen und danach wundern das der Virus nicht weniger wird.
Da es aber immer häufiger notwendige Besuche gibt ist die Option mit der „einen Person“ eingebaut worden. Das ist aber nicht für den üblichen „Kaffee und Kuchen“ Besuch sondern für wichtige Angelegenheiten.
was der Punkt ist, ist mir schon klar – aber solange es solche „Ausnahmen“ gibt, wird es Leute geben, die diese auch wahr nehmen. Der übliche „Kaffee und Kuchen“ ist für manche auch mehr, als nur Kaffee und Kuchen, sondern tatsächlich wichtig – wenn du zB mit Depressionen allein vor dich hingammelst.
O-Ton meiner Therapeutin, gegen sie doch wieder Vollzeit zur Arbeit dann sind sie nicht mehr alleine Zuhause und haben wenigstens Kollegen und Kunden um sich.
Also, dass ich 15km von meinem Wohnort entfernt war ist schon ein paar Wochen her… (Abgesehen von 2-3 die Woche ins Büro)
Find ich gut, sollte sogar noch härter kommen, double like von mir.
Dann muss man aber auch die Arbeitgeber dazu zwingen HO dort durchzuführen wo es möglich ist.
Das wird nämlich nicht gemacht, das ganze läuft weiterhin auf freiwilliger Basis und das kann in dem Zusammenhang nicht mehr vertretbar sein.
Der Staat kann kein HO vorschreiben, das ist Arbeitsrechtlich nicht haltbar. Aber er kann sagen das der Arbeitgeber es machen soll wenn es irgendwie möglich. Wenn ein AG kein HO macht kann und sollte der Betriebsrad eingeschaltet werden.
Falls die Firma zu klein ist hat man wenig Chancen, außer man möchte vor Gericht ziehen.
Natürlich kann er das. Im Zweifelsfall muss man dann eben entsprechende Gesetze anpassen.
Belgien hats ja vorgemacht, dort gab es ebenfalls verpflichtendes Home-Office. Abweichungen davon mussten Arbeitgeber mit guter Begründung explizit beantragen und genehmigen lassen.
So etwas wäre hier auch sinnvoll. Dass der alleinige Appell an den gesunden Menschenverstand bei einigen Bevölkerungsgruppen hier nichts nutzt hat man in den letzten Wochen ja sehr anschaulich sehen können.
Werde ich mich nicht dran halten. Etwaige Bußgelder (wenn überhaupt genug Ordnungskräfte da sind um zu kontrollieren) können sie sich gerne vor Gericht holen.
Ich lasse mich doch von den Kaspern die zu blöd sind rechtzeitig Impfstoff zu bestellen jetzt nicht noch weiter verarschen.
Das gilt wieder nur privat oder ? Zur Arbeit darf ich weiterhin ja ? Ich lach mich kaputt.
Mit 50 Leuten dicht an dicht in der vollen Sbahn ist weiter ok. Volles Büro auf der Arbeit ist weiter ok. Aber 16km vom Wohnort weg ist nicht mehr ok ? Ahja, alles klar.
Und das in einer Zeit in der ich 95% meiner Arbeit ohne Probleme von Zuhause aus machen könnte, wenn der AG mir Homeoffice zur Verfügung stellen würde. Warum werden die Arbeitgeber nicht endlich gezwungen ? Achso ja, mein AG würde sich dann ja selbst gesetzlich zwingen 😀
Ich verstehe deinen Punkt total. Aber es nützt niemanden wenn die Wirtschaft zum Erliegen kommt… Aber mal was anderes: Corona-bedingtes Homeoffice ne Grauzone – da ist absolut nichts geregelt. Das kann dein AG gut und gerne so durchziehen – ist halt nur ne Kostenfrage. Die meisten AG machen das nicht, weil die mit dem Machtverlust nicht klarkommen. Anstatt mal ein bisschen Vertrauen in seine Mitarbeiter zu stecken, erwarten sie, dass man sich jeden Tag auf die Arbeit schwingt und lassen dabei die hohe Ansteckungsgefahr völlig außer Acht. Nur denkt da keiner so weit über den Tellerrand, dass ein einziger alle anderen anstecken kann. Da kann das Unternehmen mal ganz schnell lahmgelegt werden. Ätzend sowas.
Deshalb sollten die AG gezwungen werden.
Ich bin halt im öffentlichen Dienst, da isses nicht schlimm wenn mal alles lahmgelegt wird, man kann ja nicht pleite gehen oder irgendwie wirklich finanziellen Schaden nehmen. Auf die Gesundheit der Mitarbeiter wird halt geschissen.
Und wie soll man das bitte machen?
Mit welchem Gesetz soll man festlegen unter welchen Umständen jeder Arbeitgeber HO machen kann?
Das ist nicht machbar weil hunderte Variablen einbezogen werden müssen. Aber es gibt die klare Vorgabe HO zu ermöglichen wenn es machbar ist. Wenn dein AG das also nicht macht kannst du, falls vorhanden, den Betriebsrat einbinden.
Wenn es im öffentlichen Dienst ist dann wende dich an die Öffentlichkeit. Bei uns sind alle städtischen Angestellten auf ein Minimum runter gefahren, die Büros fast ausgestorben.
Was hat der Lockdown denn mit den Impfstoffen zu tun? Selbst wenn vorher mehr Impfstoffe bestellt worden wären, würde es recht lange dauern, bis wir eine vernünftige Impfquote haben! Gerade jetzt mit dem Impfen ist es aber wichtig, die Inzidenzen so schnell und effektiv wie möglich herunterzuziehen um mögliche Mutationen zu verhindern (Survival of the fittest und so.. Wenn viele Viren auf viele geimpfte treffen, ist die Chance auf Impfresistente Erreger höher). Von der B117-Variante mal ganz abgesehen.
Sehr gute Entscheidung! Sollte dann nur konsequenterweise auch für Buß/Straßenbahnen gelten. In der Straßenbahn bei uns quetschen sich zu Stoßzeiten 4 Menschen auf 1qm. Wenn da nichts unternommen wird, dann können wir uns Ausgangssperren auch schenken. Irgendwas halbgares werde ich auch nicht mitmachen.
Und Kitas/Schulen sollten auch weiterhin geschlossen sein. Aber der Zwang zum Präsenzunterricht soll ja wieder kommen.
Von daher sortiere ich den Plan erstmal als Wahlkampf-Gebrüll ein. Bin gespannt was am Ende wirklich kommt. Ein strenger echter Lockdown wird so langsam aber Zeit. Nach sovielen Versagen in der Politik wird uns leider nichts anderes mehr helfen.
Die Frage ist, was willst du bei Bus/Bahnen unternehmen?
Wenn ich mir hier die Bahnstrecke anschaue auf der jeden Morgen die Leute zur Arbeit pendeln, da ist jeder Zug brechend voll. Und wenn du halt zur Arbeit musst hast du keine Alternative. „Nehm ich halt die nächste“ klappt auch nicht, da die ebenfalls brechend voll ist.
Also was wäre dein Vorschlag?
– Die Bus/Bahnunternehmen verpflichten entsprechende Mehrkapazitäten bereitzustellen? Hier hieße das, dass man den Fahrtakt quasi verdoppeln müsste.
– Jedem Fahrgast der nicht mehr reinpasst einen Taxigutschein ausstellen? Vorrausgesetzt soviele Taxen stehen überhaupt zur Verfügung.
– Dem Arbeitnehmer ein Recht auf „komme heute nicht arbeiten, da Bahn voll“ einräumen?
Wie wärs mit „Arbeit schließen“ ?
So wie es in Italien gemacht wurde. Alle die nicht Systemrelevant sind müssen eben Zuhause bleiben. Würde die Arbeitgeber auch endlich mal zwingen Homeoffice anzubieten, bei den Hartnäckigen die sich immer noch weigern.
Schon wären wir 50%+ der Pendler los. Im gleichen Zug Tankgutscheine an alle Systemreleavanten verteilen, damit sie alle (wenn möglich) alleine mit dem Auto fahren. Die USA haben dieses Jahr 1800$ an jeden Bürger verschenkt, ein 100€ Tankgutschein für alle Systemrelevanten wäre für uns locker machbar.
Generell vielleicht endlich mal ein Recht auf Homeoffice (bei Bürojobs natürlich) einführen. Ja der Busfahrer und Bäcker kann das nicht, ist mir klar.
Aber der deutsche Michel muss gefälligst arbeiten gehen, denn das ist des deutschen Michel tugend und der deutsche Michel muss natürlich viel Geld erwirtschaften (ob Pandemie oder nicht), denn weil die Kasper da oben so hirnlos sind brauchen wir ganz ganz viel Geld in den nächsten Jahren hier.
Nunja in jeder funktionierenden Gemeinschaft muss es auch Plebs wie dich geben, die einfach nur für das Ausführen von Anweisungen zu gebrauchen sind. Fühl dich also ruhig weiter unheimlich „woke“, letztendlich wird dir nichts Schlimmes passieren können solange andere für dich mitdenken.
Ich würde mir an deiner Stelle eher mal die Frage stellen, wenn die „da oben“ tatsächlich so „hirnlos“ sind, warum du offenbar trotzdem nicht dazugehörst und „da unten“ bleibst.
Ich fühle mich durch „Pinguine mit dem Dagegen-Schild“ nicht angesprochen, trotzdem lehne ich pauschale Ausgangssperren ab. Ja, Sylvesterparties sind derzeit scheiße, ja, überfüllte Skigebiete sind derzeit scheiße, und sogar ja, selbst Demonstrationen sollte man sich derzeit dreimal überlegen.
Ich gehöre aber zu keiner dieser Gruppen, und trotzdem soll ich jetzt unter noch härteren Ausgangsbeschränkungen leiden? Sorry, aber das ganze erinnert mich an den Lehrer, der seiner Klasse eine Kollektivstrafe verpasst, weil sich die Klasse weigert, denjenigen zu verpetzen, der dem Lehrer die Reißzwecke auf den Stuhl gelegt hat!
Ich gebe mal ein plastisches Beispiel: Sowohl Heiligabend als auch Silvester habe ich im Kreise meiner Familie verbracht, was nichts anderes heißt, als dass ich bei meinem Vater zu Gast war. Und hätte ich mich an die bisherige Ausgangssperre gehalten, hätte ich entweder den jeweiligen Abend um 19 Uhr abbrechen oder erst ab 5 Uhr morgens in meine Wohnung zurückkehren können. Kann mir hier bitte jemand den Sinn dieser Maßnahme erklären?
Ich habe mich übrigens auf eine Kontrolle vorbereitet: Bevor ich meine Wohnung velassen habe, habe ich die Futternäpfe meiner Katzen geleert, damit ich dann den Heimweg zum Zwecke der „Tierpflege“ legalerweise antreten konnte.
Wenn schon in Grundrechte eingegriffen werden muss, dann aber bitte dort, wo es wirkt und nicht flächendeckend mit der Gießkanne, wo es zu 99% Leute trifft, die absolut keine Gefahr darstellen. Also holt Euch die Mobilfunkdaten aus dem Skigebiet oder aus der Funkzelle, wo die Partymusik bis auf die Straße dröhnt. Das Datenschutzrecht ist jedenfalls nicht mehr wert als die persönliche Bewegungsfreiheit.
Aber lasst uns unbescholtene und in Sachen Corona auch selbständig denkende, vorsichtige Bürger endlich mit Euren Nordkorea-Gelüsten in Ruhe. Keine Kollektivstrafen. Kümmert Euch um die wirklichen Gefährder, auch wenn die lauter murren als Oma Erna, die ihre Ausgangssperre klaglos hinnimmt.
Ich habe letztens gelesen, dass sich die Gastronomen derzeit organisieren, um ab dem 11. Januar den zivilen Ungehorsam zu proben. Also die Shutdown-Verlängerung nicht mehr zu akzeptieren, weil sie jetzt monatelang verarscht worden sind: Erst nehmen sie kräftig Geld in die Hand, um alle Hygieneauflagen zu erfüllen, und danach wird ihnen doch wieder der Saft abgedreht. Für die Umsatzeinbußen sollen sie entschädigt werden, aber seit zwei Monaten fließt kein Cent.
Ganz ehrlich: Ich stehe da voll auf der Seite der Gastronomen. Hätte ich die Wahl zwischen Insolvenz und Coronabußgeld, würde ich lächelnd das Bußgeld aufs Ordnungsamt tragen. Und zwar in bar und in möglichst vielen Münzen …
Tja… Sei sauer auf diejenigen, die auf alle Maßnahmen scheissen… Nicht auf die Regierung oder Kollektivstrafen.
Man hat es nun lange genug mit dem Finger und dem „Du du du!“ probiert. Es – klappt – nicht!
Ja natürlich ist ne Ausgangssperre recht hoch gegriffen… aber langsam sieht man kein Licht mehr am Ende des Tunnels.
Und, was deine Sache mit dem „Zivilen Ungehorsam“ angeht.
DAS ist eine von den Querdenkern geforderte und in Sozialen Netzwerken verbreitete Sache die grundsätzlich nicht fruchten wird.
Denn sollte es ein Laden / Gastronom wagen, gegen die Auflagen zu verstoßen… wäre ein Bußgeld wohl das geringere Problem.
Da steht der Verlust der Gewerbelizenz im Raum. Wer ist so doof und riskiert es, sein Gewerbe wirklich zu verlieren? Denn, Pleite machen die meisten sicherlich nicht… Schliesslich erhalten sie stellenweise vom Staat genug Ausgleichszahlungen
(75% vom Vorjahresumsatz, manche machen dadurch ja sogar Gewinn, da Stromkosten und manch andere laufende Kosten wegfallen, stellenweise sogar Kulanterweise Mieten und Pachten gekürzt / gestrichen wurden)
Die Regierung ist planlos, und das ist durchaus vorwerfbar. Das stellt die „Covidioten“ nicht von der Verantwortung frei, aber wenn wir wegen 1% Covidioten die Bevölkerung einsperren, dann müssten wir auch wegen 1% Islamisten … soll sich jeder selber ausmalen.
Seit einem Jahr fährt die Regierung auf Sicht. Angefangen damit, dass wir letztes Jahr noch fröhlich Karneval gefeiert haben, als andere Länder bereits dicht gemacht haben, über das planlose Hin und Her bei der Gastronomie bis hin dazu, dass wir derzeit einen Mangel an Impfstoff haben, der von Deutschland aus an die ganze Welt geliefert wird, aber offenbar nicht an die eigene Bevölkerung. Ich sage nicht, dass alles falsch wäre, was Berlin gemacht hat, aber so ziemlich alles war hochgradig dilletantisch. Und wir leiden jetzt unter diesem Dilletantismus.
Ich bin nicht bereit, für die Covidioten zu haften. Für die Regierung hafte ich zwangsläufig, solange ich meine Staatsbürgerschaft nicht aufgebe. Aber diese Regierung ist nicht mein Boss, sondern mein Angestellter. Und wenn mein Angestellter erkennbar planlos Scheißé baut, dann schmeiße ich in raus, jedenfalls aber bade ich nicht in dieser Scheiße.
Ich bleibe dabei: Dieser pauschale Lockdown bringt genau null. Entweder lässt er die Hotspots offen (ÖPNV) oder er lässt die Finger von ihnen (private Zusammenkünfte). Hier wird kein sinnvoller Weg beschritten, sondern der Weg des geringsten Widerstands.
Ich bin für wirksame Maßnahmen, inzwischen inklusive Grundrechtseingriffe. Aber die Betonung liegt auf „wirksam“, und da gehört die Verknastung der gesamten Bevölkerung nunmal nicht dazu.
Das politische Handling der Krise war im letzten Herbst und darüber hinaus schlecht, da stimme ich dir zu. Aber: Wer sagt, der „pauschale Lockdown“ würde nichts bringen, der sollte seine Angaben präzise belegen können. Ich hatte hier schon mal beispielhaft die Daten aus Israel gepostet, die gewisse Korrelationen zwischen einschränkenden Maßnahmen und den Infektionszahlen zeigen:
https://graphics.reuters.com/world-coronavirus-tracker-and-maps/countries-and-territories/israel/
Auch zeigen die REACT-1 Studie sowie die „Coronavirus Infection Survey“, dass z.B. Schulen, die ja bei einem verlängerten Lockdown entscheidend wären, durchaus als Hotspots für Infektionen dienen können:
https://spiral.imperial.ac.uk/bitstream/10044/1/84879/2/REACT1_r7_FINAL_14.12.20.pdf
https://www.ons.gov.uk/peoplepopulationandcommunity/healthandsocialcare/conditionsanddiseases/bulletins/coronaviruscovid19infectionsurveypilot/latest
Was wäre denn ein durch Daten gleichermaßen belegbarer, weniger pauschaler Eingriff, der die Pandemie ebenso in den Griff bekäme?
Ich habs ja weiter unten schon dargestellt. Im wesentlichen alles, was Menschenansammlungen insbesondere in geschlossenen Räumen vermeidet. Auch im privaten Bereich, und ja, da darf auch gerne die Polizei durch die Fenster schauen.
Um im Krankheitsbild zu bleiben: Eine Infektion bekämpft man mit einem möglichst spezifischen Antibiotikum, wenn man sie kennt. Breitbandkeulen benutzt man, wenn man keine Ahnung hat.
Wir wissen im Prinzip, was Hotspots sind, und insbesondere was nicht. Die Regeln müssten danach differenzieren, nicht pauschal alle treffen.
Momentan müssten wir den ÖPNV aussetzen und jedem auf Knien danken, der mit dem Auto zur Arbeit fährt. Wie machen wir das? Spritsteuern runter. Parkgebühren aussetzen. Busspuren zu Parkplätzen umwidmen. Alles natürlich erstmal temporär, wenn Corona überwunden ist, ist immer noch genug Zeit, die CO2-Apokalypse zu verhindern.
Schulen müssen geschlossen werden, und es muss konsequent auf Online-Unterricht gesetzt werden. Das bedeutet, einen Haufen Geld in die Hand zu nehmen. Für Infrastruktur und Endgeräte. Für entsprechende Schulungen der Lehrkräfte. Und natürlich müsste die heilige Kuh des Datenschutzes ein Stückweit geschlachtet werden.
Ich könnte hier vermutlich stundenlang erzählen, was alles möglich und hilfreich wäre, aber ich hoffe, es ist auch so klar, in welche Richtung ich denke.
„Tja… Sei sauer auf diejenigen, die auf alle Maßnahmen scheissen… Nicht auf die Regierung oder Kollektivstrafen.“
Nach der Logik könnte man nach einem Mord auch gleich alle anwesenden zu Lebenslangen Haftstrafen verurteilen.
Hat zwar nur einer was gemacht aber die anderen können dann ja auf denjenigen sauer sein und nicht auf die ausführenden Organe, dein ernst?
Du denkst in Kategorien von Schuld und Strafe. Bei einer Pandemie ist das irrelevant. Die Gastronomen werden nicht „verarscht“ oder „bestraft“. Es sind Maßnahmen notwendig, um herbeizuführen, dass möglichst viele Menschen möglichst wenige Kontakte haben. Wenn man nicht über Nacht den maximalen Überwachungsstaat einführen möchte (was man selbst dann nicht könnte, wenn man es wollte), bleibt einem nichts übrig, als möglichst eindeutige allgemeine Regeln aufzustellen.
Das dürfte der Knackpunkt sein: Nein, es bracht nicht allgemeine, sondern konkrete Regeln. Es nützt doch nichts, mir nach 19 Uhr eine Autofahrt zu verbieten, aber gleichzeitig dürfen sich den ganzen Tag lang Leute in vollgepferchten Bussen und Bahnen auf Nasenabstand anstecken. Es nützt nichts, den Gastronomen zu verbieten, auf 200 m² 20 Gäste zu bedienen, aber auf 100 m² 40 Grundschüler zusammenzustecken.
Eine allgemeine Ausgangssperre ist die einfachste Regelung, nicht die beste. Sie trifft zu 95% oder 99% diejenigen, die keine Gefahr darstellen. Wir bräuchten möglichst konkrete Regelungen, das heißt Basketball nein, Tennis ja. Das heißt Gastro (mit Regelungen) ja, Kinos nein. Das heißt, einen Zerberus an die Museumstüre zu stellen, der nach x Besuchern dicht macht, anstatt komplett dicht zu machen. Gleiches gilt für Skigebiete. Ja, das ist komplizierter und aufwändiger. Und sobald die Vorschriften in den privaten Bereich hineingehen und die Unverletzlichkeit der Wohnung einschränken u. ä., wirds auch rechtlich schwierig. Aber möglich, wenn das Gesetz gut begründet wird, und diese gute Begründung scheut die Regierung. Lieber flächendeckend auf alle draufhauen.
Ein detailierter, aufwändiger und durchdachter Katalog hätte auch den Vorteil größerer Akzeptanz. Selbst bei Querdenkern u. ä.: die meisten davon wehren sich doch nicht dagegen, dass eine Pandemie bekämpft wird, sondern sie sind mit den gewählten Mitteln nicht einverstanden. Und auch wenn die Demos natürlich kontraproduktiv sind, aber ihr Standpunkt ist nicht komplett falsch.
Und welches Land auf der Welt hat die Krise bisher mit solchen super-differenzierten Maßnahmen unter Kontrolle bekommen? Ich kenne keins. Dafür kenne ich einige, die sie mit sehr harten und wenig differenzierten Maßnahmen unter Kontrolle gebracht haben – und jetzt mit am besten da stehen (China, Australien, Neuseeland, …).
Also zwei Möglichkeiten: 1. Entweder alle Länder auf der Welt, inklusive Deutschland, hatten einfach noch nicht deine tolle Erleuchtung. 2. Oder was du vorbringst ist doch eher Stammtischgelaber und eben nicht so einfach umzusetzten wie es sich schreibt.
China ist ne Diktatur und Australien und Neuseeland liegen quasi am Ende der Welt. In Japan, Korea oder Finnland läuft es auch besser als in Deutschland. Die sind dort einfach deutlich schneller und im Alltag auch konsequenter bei den Hygieneregeln.
Du kommst z.B. in Südkorea in keinen Laden rein, ohne dass Fieber gemessen wird, wenn du einreist, wirst du direkt vom Flughafen in Quarantäne gebracht, wenn lokal die Inzidenz steigt, werden sofort harte Maßnahmen erlassen, diese werden aber dann auch schnell wieder gelockert, deutlich angenehmer als das, was wir hier treiben.
Ergänzend zu dem, was Renkin schon ausgeführt hat: Wenn wir schon über weltweite Vergleiche reden, dann sollten wir aber auch die Frage stellen, was wir von unserem Staat und unserem Gesundheitssystem erwarten sollten. Unsere Bürokratie ist allgegenwärtig, und wir haben eines der besten Gesundheitssysteme der Welt, und dennoch liegen wir bei den Fallzahlen pro EW so auf dem Level Lettland-Aserbaidschan-Belarus!
Und wir dürften so ziemlich das obrigkeitshörigste Volk der Welt sein. Wenn der Staat pfeift, springen wir bis zum Sehnenriss!
Bei diesen Voraussetzungen erwarte ich eigentlich einen Spitzenplatz bei der Coronabekämpfung und nicht hinteres Mittelfeld!
Ich halte es mittlerweile (entgegen meiner vorherigen Meinung) auch für vernünftig. Mein bisheriges Argument, dass bei Spaziergängen wohl wenig passieren kann ist ja eindrucksvoll in Winterberg widerlegt worden. Ebenso halte ich die Beschränkung, welche an einen Inzidenzwert gekoppelt ist für vernünftig. Warum sollen in Schleswig-Holstein im Dorf alle zu Hause bleiben, wenn in Leipzig die Hütte brennt. Aber ich glaube, wie hier ja auch schon einige schrieben, dass das Ganze an verschiedenen Länderchefs scheitern wird. Unser NRW-Armin wird da wohl wieder vorne dabei sein :/
Nur gibt es aktuell keinen vernünftigen Inzidenzwert. Was Winterberg angeht, Spazieren gehen bedeutet ja nicht, sich mit 1000 Leuten zusammen zu rotten. Wenn ich bei mir Abends am Fluss entlang gehe und mir dabei vielleicht ein Jogger und ein Fahrradfahrer auf dem drei Meter breiten Weg entgegen kommen, ist die Gefahr gleich Null.
Natürlich ist da keine Gefahr. Aber jede verdammte Regel wird doch ausgedehnt bis eben sowas wie in Winterberg passiert. „Ist das empfohlen oder verboten?“ ist die beknackteste Frage in der derzeitigen Lage, trotzdem eine der häufig gestellten. Es bringt doch alles nichts, die Maßnahmen werden nicht akzeptiert, also müssen welche getroffen werden, die man umsetzen -und damit meine ich vor allem DURCHsetzen – kann,
Ich bin inzwischen auch Anhänger des totalen Lockdowns für 2 Wochen. Wirklich alles zu, bis auf den Gesundheitsbereich und die Supermärkte. Wer raus geht, braucht einen trifftigen Grund. Absolute Kontaktbeschränkungen. Jeder Haussstand für sich. Keine Besuche in Alten/Pflegeheime, keine Schule, Kita etc. Jeder bleibt komplett daheim.
Wie gesagt: nur für zwei Wochen. Am besten die im Februar stattfinden Faschings/Karneval/Winerferien hierfür gleich nutzen.
Ich glaube, dass das mehr bringt als dieser quälende Lockdown, der uns ja im Endeffekt in ein Leben schickt „Work. Eat. Sleep. Repeat“. Auf die Art dauert es ja noch Wochen und Monate bis wir auf Inzidenzwerte unter 50 kommen.
Dann lieber zwei Wochen Hölle und dafür dann wieder ein paar Wochen Ruhe. Vielleicht bekommen wir es als eines der reichsten und angeblich best organisiertesten Länder der Welt auch mal mit dem Impfen hin, dass es ab März alles ein wenig entspannter wird.
Genau so sehe ich das auch. Ganz oder garnicht.
14 Tage ALLES komplett zumachen, außer eben wirklich absolut kritische Bereiche wie Gesundheitswesen, Feuerwehr, Polizei und Nahrungsmittelversorgung etc.
Eine Stunde Spazieren / Sport pro Tag wird erlaubt und diese Stunde muss man vorher mit seinen Personalien anmelden. Wer die Stunde überschreitet oder ohne Anmeldung draussen ist muss direkt 1000€ zahlen.
Und warum wird jetzt in deinem „Konzept“ Spazieren „rationiert“ und wie willst du kontrollieren, wer wie lange draußen unterwegs ist? Oder dürfen alle nur zur gleichen Zeit raus? Wäre aber abstandstechnisch auch eher unklug. Oder man meldet es vorher an, weil unsere ganzen Ämter ja nicht eh schon hochgradig überlastet sind?
Ihr stellt euch diesen totalen Lockdown immer sehr einfach vor. Nur steht und fällt der halt auch wieder mit der Akzeptanz der Bevölkerung.
„Direkt 1000 Euro zahlen“, klingt verlockend, bei Söder kämst du damit sicher gut an, aber die Leute sind kreativ, du könntest z.B, immer behaupten, auf dem Weg zur Apotheke zu sein, auch nachts (Notapotheke), was ja erlaubt sein muss und niemand könnte dir das Gegenteil beweisen, wenn du zumindest grob in der richtigen Richtung unterwegs bist.
Nächstes Problem, wenn nur 10-15 Prozent der Bevölkerung da nicht mitmachen, hast du draußen mehr als 10 Millionen Menschen, die du „unter Kontrolle“ bringen musst, wie willst du das anstellen?
Wir brauchen zielgerichtete und angemessene Maßnahmen. Ein totaler Lockdown, der danach wieder komplett gelockert wird, verpufft nach einigen Wochen. Wenn du ihn nur Stück für Stück lockerst, hast du die gleiche Situation wie jetzt, nämlich Wochen und Monate mit starken Einschränkungen und vielleicht ein paar Depressive mehr.
Der Effekt wird am Ende auf dasselbe hinauslaufen, aber mit noch mehr sozialen Schäden als ohnehin schon.
Diese Leute, die durch Demonstrationen „gegen Corona“ die Infektionen immer wieder anstossen, werden davon aber nicht abgehalten. Die Demos sind mehrfach durch Verfassungsgerichte bestätigt worden und ich schätze das wird so bleiben. Ist ja auch ein wichtiges freiheitlich-demokratisches Recht.
Bei der ganzen Diskussion um stärkere Beschränkungen (die meiner Meinung nach notwendig sind) werden Gegenmaßnahmen häufig vergessen. Maßnahmen in den Schulen und Betrieben, bei Märkten sind dringend notwendig und würden meiner Meinung nach auch stark helfen.
Find ich eine absolut richtige Idee.
Ich fürchte aber, dass es mal wieder an diesem Förderalismus-Bullsh*t scheitern wird, so dass am Ende entweder jedes Bundland wieder sein eigenes Süppchen kocht oder alternativ irgendein weichgespülter halbgarer Mist rauskommt alá „Nur Empfehlung, kein Verbot“.
Wie kleinkariert die Menschen da denken, haben wir in NRW erlebt:
Hier in der Nähe gibt es ein schönes Örtchen namens „Winterberg“, wo der Name den Nagel auf den Kopf trifft: Im Dezember ist das gefühlt der einzige Ort im Ruhrgebiet und dem Sauerland bzw. Bergischen Land, wo du rodeln kannst.
Winterberg war am Silvesterwochenende überrannt von Menschen. Aus Bonn, Leverkusen, den Ruhgebietsstädten, Wuppertal usw. Weil ist zwar zuhause verboten, aber das heißt ja nicht, dass es 100km weiter auch verboten ist. Und man will ja schließlich rodeln.
Der Ort war nachher so voll, dass man schon auf den Autobahnen drumherum die Leute zum umkehren bewegt hat. Auch alles sehr hygenisch, schließlich waren alle Restaurants etc. zu, man kann sich also denken, wo die Leute so „hingemacht“ haben. Schlussendlich musste die Polizei den kompletten Ort räumen, was Stunden gedauert hat.
Und das ist nur das Chaos auf der Ebene eines Bundeslandes. Man stelle sich das Tohuwabohu vor, wenn alle 16 Bundesländer wild durcheinander entscheiden und den Leuten nicht klar machen „Corona gibts auch 100km weiter in jede Himmelsrichtung“.
Aus meiner Sicht hat der Bund/Länderföderalismus in dieser Krise versagt. Sowohl kommunikativ, als auch inhaltlich. Wenn alle durcheinander (oder im schlimmsten Fall, quer) schießen, dann kommt einfach nichts kohärentes heraus.
Das ist das nervigste und zehrt auch sehr an meinen Nerven. Es werden Maßnahmen „beschlossen“ und dann kocht am Ende jedes Bundesland wieder sein eigenes Süppchen, wodurch man schnell den Überblick verliert, was für einen persönlich gilt…