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„Bakterien neigen von Natur aus dazu, sich zu gruppieren und an Oberflächen zu haften. Dadurch entsteht eine klebrige Substanz, die „Biofilm“ genannt wird – wir sehen sie jeden Morgen, wenn wir uns die Zähne putzen und zum Beispiel Zahnbelag entfernen. Forscher an der Polytechnischen Universität Hongkong (PolyU) wollen diese Eigenschaft der klebrigen Bakterien nutzen und bandartige Mikrobennetze schaffen, die Mikroplastik in verschmutztem Wasser einfangen können, um einen leicht zu entsorgenden und wiederverwertbaren Klecks zu bilden.

Obwohl diese Ergebnisse, die am Mittwoch auf der Jahrestagung der Microbiology Society vorgestellt wurden, noch vorläufig sind, könnte diese Erfindung den Weg ebnen, um die Plastikverschmutzung auf lange Sicht nachhaltig zu senken, indem man einfach etwas nutzt, das in der Natur vorkommt.“

Heute scheint der Tag der tollen Umwelt-Nachrichten zu sein: Jeder, der sich schon mal näher mit dem Thema „Plastik in den Weltmeeren“ beschäftigt hat, weiß wie dringend hier eine Lösung gebraucht wird. Und dass man dieses Problem jetzt mit eine „natürlichen Lösung“ bewältigt, ist eigentlich zu schön, um wahr zu sein. Warten wir also lieber nochmal ein bisschen ab, bevor wir uns zu sehr freuen. In der Quelle ist die Rede davon, dass die Sache noch einiges an Forschungsarbeit benötigt, bevor sie halbwegs ausgereift ist…




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6 KOMMENTARE

  1. Ja, es klingt schon gut. Es klingt auch gut, das CO2 mittels technischem Gerät aus der Luft zu holen. Aber, aber. Ob das ausreichend ist? Ob da nicht wieder eine Gegenlobby kommt? Ob der Maßstab ausreichen wird, um all unser CO2, unseren Plastikmüll „verschwinden“ zu lassen? Dann gibt es wieder so Sachen, dass wir es nicht mal schaffen die Ernährungsampel auf die Verpackung zu bekommen. Da frage ich mich, ob wir es hinbekommen, diese Sachen in Angriff zu nehmen. Der – inzwischen nicht mehr ganz so junge – Holländer, rackert sich auch schon seit Jahren mit seinem Ocean Cleanup Projekt ab. Er macht Fortschritte, aber es dauert. Und ob es dann über Nacht weltweit eingesetzt wird kann bezweifelt werden.

    Es erscheint mir der falsche Ansatz zu sein, auf Teufel komm raus zu produzieren und die entstandenen Schulden mit Technik aus der Zukunft lösen zu wollen. In der Pandemie sehen wir, wie die Welt ein akutes, vielleicht sogar das akutest mögliche Problem löst und was dabei alles schief geht, falsch und ungerecht läuft, welche Folgeprobleme geschaffen werden, welche Kollateralschäden entstehen und in Kauf genommen werden.

    Aus meiner Sicht muss der Schuldenabbau meiner Produkte, oder meiner Unternehmungen schon vor Produktion geregelt sein. Wenn Sie das seit dem 19 Jahrhundert gleich gemacht hätten, hätten wir heute keine Probleme.

  2. Das ist der richtige Weg, den unsere Zivilisation gehen sollte: Nicht einfach alles verbieten, was zwar einerseits umweltschädlich ist, andererseits aber unbestreitbare zivilisatorische Vorteile bietet, sondern Lösungen dafür zu suchen, die Schädlichkeit zu reduzieren oder zu beseitigen.

    Das gilt, liebe Grüne, für Plastiktüten genauso wie für Atomenergie.

    • Nein, das ist nicht der „Weg, den unsere Zivilisation gehen sollte“.

      Probleme müssen am Kern bekämpft werden, damit sie komplett beseitigt werden können. Nur die Folgen einzudämmen ist die leichte, aber ineffektive Lösung und zumeist ein Kampf gegen Windmühlen.

      Ob man Plastik verbieten muss ist eine andere Frage. Fakt ist aber, dass Plastik gar nicht erst in die Natur gelangen sollte und spätestens da angesetzt werden muss und nicht erst dort, wo der Schaden schon angerichtet ist

      • Jetzt mal unabhängig davon, ob Plastik im Meer schwimmt, im Wald oder auf der Mülldeponie liegt, das Entsorgungsproblem ist im wesentlichen dasselbe, weil das Zeug halt in 2 Millionen Jahren oder so verrottet.

        Aber ohne Plastik stünden wir genau wo? Ich schau zwar gerade auf meine Tastatur, aber mein erster Gedanke sind eigentlich die Lebensmittel. Ohne Plastikverpackungen könnte es so etwas wie Supermärkte gar nicht geben. Wir könnten keinen Wocheneinkauf machen, weil die Hälfte davon nach zwei Tagen vergammelt wäre. Wir müssten praktisch jeden Tag Lebensmittel einkaufen, das würde nicht nur unser Leben stark verändern, sondern das ginge weiter mit dem Schadstoffausstoß für die ganzen Einkaufsfahrten. Die wenigsten haben einen Lebensmittelhändler in Laufweite. Und bleiben wir gleich bei den Fahrzeugen: Plastik ist robust, Plastik ist Leichtbau. Ohne Plastik würde jeder Twingo 3 Tonnen wiegen und 15 Liter Sprit fressen. Und so weiter.

        Und das meine ich: Die Vorteile sind derart groß und unbestreitbar, dass wir auf Plastik nicht verzichten können. Einsparen geht natürlich immer, aber die Frage ist immer: zu welchem Preis? Null Plastik ist genauso realistisch wie Null CO2. Also fahren wir mit der Suche nach Entsorgungs- bzw. Verwertungskonzepten allemal besser als mit Verboten.

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