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Auf Twitter meldete sich Jerrold Nadler, ein Mitglied des US-Kongresses, über die Akquisition Activision Blizzards von Microsoft zu Wort. Nadler erwartet, dass der Deal „genau geprüft wird, um sicherzustellen, dass er den amerikanischen Arbeitern oder der Konkurrenz nicht schadet.“ (via)

In der vergangenen Woche verkündete Microsoft überraschenderweise, dass es den Publisher Activision Blizzard komplett aufkaufen und zu einem Teil ihrer Firma machen möchte. Dieser Kauf sorgte in den vergangenen Tagen dafür, dass viele Menschen über die Auswirkungen dieser gewaltigen Fusion diskutierten und mögliche Probleme aufzeigten. Eine der Schwierigkeiten läuft wohl auf eine mögliche Monopolstellung hinaus, die Microsoft mit zu viel Tochtergesellschaften einnehmen könnte.

Auch wenn solche Probleme bisher nur von Fans und Experten diskutiert wurden, so hat sich vor einigen Tagen aber auch die Politik in das Thema eingeschaltet. US-Kongress-Mitglied Jerrold Nadler aus New York verkündete auf Twitter, dass die US-Regierung diesen Kauf in den nächsten Wochen genau überprüfen und kontrollieren wird. Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass die Übernahme weder den amerikanischen Mitarbeitern noch der Branche selbst schadet. Durch solch ein Kauf darf kein Monopol entstehen und der gesunde Wettbewerb muss weiterhin möglich sein.

Der Ankündigung von Microsoft und Activision zufolge wird der Kauf spätestens im Juni 2023 vollkommen abgeschlossen sein. Den Politikern steht also genug Zeit dafür zur Verfügung, um das Ganze zu kontrollieren und die notwendigen Maßnahmen durchzuführen. Laut den von David Hoppe (Managing-Partner der Anwaltskanzlei Gamma Law David Hoppe) in einem Interview mit IGN getroffenen Aussagen sollte es bei dieser Übernahme eigentlich keine Probleme oder Komplikationen geben. Auch wenn dieser Kauf gewaltig ist, so handelt es sich dabei aber um eine ‚vertikale Integration‘ in der Videospielbranche (Konsolenhersteller kauft Spielehersteller) und die US-Gerichte haben die restriktiven kartellrechtlichen Grundsätze bisher nicht in solchen Fällen zum Einsatz gebracht.

Es bleibt also abzuwarten, wie sich die Sache entwickelt und ob der Kauf möglicherweise durch die US-Regierung verzögert wird. Ein kompletter Abbruch ist zumindest laut den Experten aktuell sehr unwahrscheinlich. Allerdings scheint zumindest die negative Berichterstattung rund um die Probleme von Activision derzeit dafür zu sorgen, dass die Politiker das Ganze sehr ernst nehmen und den Kauf genau untersuchen. Schließlich hat das Unternehmen schon in der Vergangenheit gezeigt, wie oft es Entscheidungen trifft, die nicht unbedingt den Mitarbeitern selbst zugutekommen.

„Die Übernahme ist ein weiteres Beispiel für die sogenannte ‚vertikale Integration‘ in der Videospielbranche — ein Konsolenhersteller (Distributor) erwirbt einen Spieleentwickler (Produzenten). Natürlich ist dies der größte Deal dieser Art in der Geschichte der Spieleindustrie, aber US-Gerichte waren in der Vergangenheit nicht bereit, restriktive kartellrechtliche Grundsätze auf vertikale Transaktionen anzuwenden.“ (via)


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2 KOMMENTARE

  1. Sehe das mal so, Amerika will ja starke Firmen haben und Blizzard Activiosn ist imho stark angeschlagen. Ein Kauf von MS löst das Problem.

  2. MS wird das ganze sicher schon längst eingerechnet haben, das ist alles nur Säbelrasseln ohne wirkliche Substanz.
    MS wird sich auch noch 1-2 Größere Firmen einverleiben können bevor hier wirklich mit Problemen zu rechnen sein wird.

    Und am Ende wirkt die Universalausrede „der böse Chines“ (Tencent) dem man Paroli bieten muss, bei den Amis ja immer.

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