TEILEN

Sämtliche Bundesländer waren energisch gegen das neue Infektionsschutzgesetz. Doch Lauterbach musste sich der FDP beugen, und die Länder hatten keine Wahl […] Die Mehrheit der Koalition wollte auf den von der Ampel eingesetzten Expertenrat hören, der für die Maskenpflicht plädierte, doch es obsiegte das Bedürfnis der FDP, ein Freiheitszeichen zu setzen. Die Ampel paukte den „schweren Kompromiss“ (Lauterbach) durch. Dabei nahm sie es in Kauf, die Länder zu düpieren. (Via)

Ich persönlich finde es seltsam, hier der FDP allein den „schwarzen Peter“ zuzuschieben. Wenn es der SPD und den Grünen so wichtig gewesen wäre, hätte man hier jederzeit intervenieren können. Fakt ist, dass diese Entscheidung bedeutet, dass in den nächsten Wochen die Infektions- und Todeszahlen aller Wahrscheinlichkeit nach massiv steigen werden.

Jede Person, die in diesem Schuljahr als Lehrer gearbeitet hat, wird selbst mitbekommen haben, welch großen Anteil die Schulen und Kitas an der Verbreitung des Virus hatten und haben. Meine Klasse ist mittlerweile (unfreiwillig) komplett durchseucht worden. Alle Schüler haben das Virus mit nach Hause gebracht und dabei IMMER die gesamte Familie angesteckt (inkl. einiger schwerer Verläufe). Wir Lehrer haben das Virus mit Masken und Tests halbwegs unter Kontrolle gehalten. Wenn ich mir vorstelle, was passiert wäre, wenn wir diese Instrumente nicht gehabt hätten: Kinder hätten fast unbemerkt die ganze Klasse, den gesamten Jahrgang und die Lehrer angesteckt. Ich bin mir nicht sicher, ob Schule dann überhaupt noch möglich gewesen wäre…

Ich finde es extrem leichtsinnig, die Maskenpflicht (und Testpflicht) bei so hohen Infektionszahlen abzuschaffen – vor allem in Schulen und Kitas. In vielen Schulen hier im Umfeld werden die Masken und Tests weiterhin bis zu den Osterferien durchgezogen. Anschließend haben die Schüler zwei Wochen frei. Wir haben hier also noch vier Wochen Schonfrist. Meine Hoffnung ist, dass sich die Corona-Lage bis dahin wieder etwas beruhigt hat…


Anzeige

52 KOMMENTARE

  1. Mal zum rechtlichen Aspekt: Der Bereich der Gesundheitsfürsorge gehört zur sogenannten konkurrierenden Gesetzgebung. Das bedeutet, dass grundsätzlich die Länder die Gesetzgebungskompetenz haben, der Bund kann diese Kompetenz jedoch an sich ziehen.

    Der Bund hat dies in der Coronazeit getan. Und jetzt hebt der Bund die Maßnahmen auf, das bedeutet, dass die Länder wieder die Kompetenz haben. Was bedeutet das nun? Jedes Land kann aus eigener Kompetenz die Maskenpflicht und sonstige Schikanen fortsetzen. Warum schimpfen sie also über den Bund? Weil sie sich dann nicht mehr verstecken können, sondern selbst der Bevölkerung erklären müssten, warum sie den Leuten nach wie vor Grundrechte vorenthalten. Das ganze läuft wie so oft in der Politik: Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass.

    Oder einfach gesagt: Hier wollen 16 schwanzlose Länderchefs keine Verantwortung übernehmen.

    • Niemand will die Verantwortung tragen, das geht schon die letzten beiden Jahre so.
      Darum auch die Selbstentmachtung der Parlamente. Die Abgeordneten wollen ihrer Arbeit nicht nachkommen und geben deshalb gerne alles ab an die Exekutive.
      Unfassbar. Warum lassen sich diese Leute überhaupt erst aufstellen, wenn sie dann nicht da sind, wenn es drauf ankommt? Was die Bürgerinnen und Bürger die vergangenen 24 Monate miterleben durften war nichts weiter als ein Trauerspiel unserer Demokratie.

  2. Ich glaube was so ein wenig untergeht ist die Tatsache, dass wir uns doch eh alle anstecken werden. Jegliche Maßnahmen zögern es doch nur noch hinaus. Also können wir es auch „hinter uns bringen“, solange wir nicht wieder kurz vor der Triage sind, oder?

  3. Wären alle geimpft könnte man sofort alle Maßnahmen fallen lassen, ohne dass es zu Überlastungen im Gesundheitssystem kommt. Ich hab ehrlich keinen Bock auf weitere Einschrenkungen, nur weil 20-30 % der Bevölkerung dumme vollspassten sind.

    • Ich glaube ehrlich gesagt auch nicht, dass es jetzt während Omikron noch so einen großen Peak geben wird. So hoch wie die Zahlen trotz der sehr eingeschränkten PCR-Tests sind, hatte wahrscheinlich mittlerweile schon locker die Hälfte der Bevölkerung Corona. Mein Vater musste vor kurzem zwei Tage auf die Intensivstation (nicht wegen Corona) und dort lagen vier Coronapatienten. In den anderen Krankenhäusern der Stadt sieht es wohl ähnlich aus und das bei über 500.000 EInwohnern und einer Inzidenz von rund 2000. Die Pflegekräfte meinten auch, dass es in den letzten Wochen sehr entspannt zuging im Vergleich zur Delta-Welle oder selbst der ersten Welle, die ja recht klein war.

    • Warum? Die Krankenhäuser sind nicht überflüllt und stehen nicht vor einem Kollabs.
      Jeder, der sich impfen lassen will um sich selbst zu schützen, kann das tun.
      Die Impfquote ist laut RKI vermutlich eh höher als angegeben.
      Bei den ungeimpften haben wir wohl eine solide Genesenequote.
      Was würde eine 100 % Impfquote noch verbessern?
      Andere Länder mit höherer Quote haben auch hohe Inzidenzen.

      Und ungeimpfte als vollspasten zu bezeichnen ist sicher der richtige Weg. Wer pro impfen ist, darf beleidigen! Super Sache!

      Ach ja, O-Ton Dorsten: Es gibt keine Pandemie der ungeimpften. Auch wenn das einige Politiker gerne noch so darstellen.

    • Gut das du aufgepasst hast…
      Wenn du geimpft bist, erhöht sich dein Schutz nicht angesteckt zu werden. Theoretisch.
      Über die Praxistauglichkeit gibts ja unterschiedliche Ansichten.

      Also… Ob der Typ, oder das Mädel, neben dir jetzt geimpft ist oder nicht, kann dir, solange du geimpft bist, total egal sein. Denn das beeinflusst deinen Schutz durch die Impfung in keinster Weise.

  4. Mich würde interessieren, was in der Richtung für Diskussionen in unseren Nachbarländern gibt/gab? Die haben ja Großteils schon alles weg. Die kamen aber zum Ergebnis „passt scho“ irgendwie.

    • Österreich kam diese Woche zum Ergebnis „war doch keine so gute Idee, Maskenpflicht muss wieder her“ … irgendwie.

  5. Eine gute und überfällige Sache nach meiner Ansicht. Wer das freiwillig tragen will, bitte sehr. Aber die Politik/Kultur der Angst ist mittlerweile absurd.

    Man hat, wie bei der Grippe, alle Möglichkeiten sich impfen zu lassen. Ebenso hat man alle Möglichkeiten, beim nächstbesten Schnupfen erstmal zum Arzt zu gehen und nicht panisch zum Testzentrum zu eilen und es eben mit zwei, drei Tagen Ruhe gut sein zu lassen.

    LG

  6. Höhere Infektionszahlen? Who cares? Ist bei geimpften ein kleiner Schnupfen.

    Höhere Todeszahlen? Nur bei ungeimpfen… und auf die nehme ich keine Rücksicht mehr

    • Hmm trifft bei den meisten 2, ich kenne aber 2 geboosterte die ins künstliche Koma mussten und beatmet werden mussten….ganz so pauschal kann man es nicht sagen, aber überwiegend ja.
      (Waren unter 50)

      • Irgendjemanden gibt es immer, der durchs Raster fällt, das wird sich leider nicht ändern lassen. Auf die Gesamtzahl lässt sich aber schon sagen, dass in den Allermeisten Fällen nichts Schlimmes passiert, wenn man geboostert ist.

    • Niemand, der ungeimpft ist, will, dass du auf ihn Rücksicht nimmst.

      Und das mit dem Schnupfen bei geimpfte, da kenne ich auch andere Fälle…

  7. Früher hat man auch die ansteckenden Kinder zusammen spielen lassen, damit die sich gegenseitig anstecken und die Sache schnell zuende ist. Diesen Punkt haben wir nun mal erreicht wer das hören will oder nicht. Wer sich geimpft hat ok, wer nicht soll mit den Konsequenzen leben. Ich möchte gerne in die Pre-Corona Zeit zurück.

    • Das ist doch im Bezug auf Corona totaler Schwachsinn. Das sowas steif und fest immer wieder verbreitet wird.. was soll es denn positives mit sich bringen Kinder mit einem Virus zu infizieren, der schnell mutiert und hoch ansteckend ist?
      Gerade die Masken und Tests schützen doch sehr gut bei moderaten Einschränkungen. Wenn die Sache „schnell vorbei ist“ werden wir alleine aufgrund der pandemischen Lage eine Überlastung des Gesundheitspersonals sehen und haben nix gewonnen. Das Virus wird mit Sicherheit nochmals mutieren.

    • Wir werden mit einem Virus leben müssen, das sich immer wieder in Wellen durch die Bevölkerung frisst. Da wird in Zukunft eine zwei Wochen Krankschreibung halt die Regel sein. Allein in meiner Abteilung habe ich zwei Kollegen, die nach drei Monaten nach ihrer „Genesung“ noch mit den Folgen von Corona zu kämpfen haben. Kein Geschmacksinn bei der einen, verminderte Atemleistung bei dem anderen. Eine Pre-Corona-Zeit wird es leider nie wieder geben.

  8. Dieses ganze Thema ist so absurd. @Balnazza , @Stevinho ich kann euch empfehlen „Skin in the Game“ zu lesen: https://en.wikipedia.org/wiki/Skin_in_the_Game_(book)

    Es ist eines der besten Bücher die ich (mal abgesehen von der Arroganz des Authors) je gelesen habe. Und die meisten Entscheidungen die unsere Politiker Profis hier so machen, kann man sehr gut mit dem Ansatz begründen. Eine klare Empfehlung.

  9. Ich glaub eher das die Politik aufgegeben hat da eine ausreichende Anzahl unserer Mitbürger sich wie verwöhnte UngaBunga Affen verhalten.
    Und leider braucht man in Sachen Viren keine Mehrheit um großen Schaden anzurichten.
    Die Heilung dieser akuten Hirnkrankheit setzt meist erst am Ventilator im Krankenhaus ein oder wenn die Familie plötzlich kleiner wurde.
    Aber was solls. Es gibt schließlich nun eine neue und vielleicht größere Gefahr für unseren Gott Wirtschaft. Der Ukraine Konflikt und all der Schrecken der mit ihm kommt. Besonders auf dem Konto.
    Wenigstens kann man den sehen und auf ihnen schießen.
    Da ist der Mass Appeal vorprogrogrammiert und sicher.

  10. Ich habe noch die naive Meinung, dass in der Politik nicht nur die Meinungen der Politiker zählen, sondern auch Fakten. Ich behaupte mal, dass solch ein Schritt nicht gegangen wäre, wenn sämtliche wissenschaftliche Ausführungen und Meinungen zahlreicher Professoren etc. dagegen wäre.
    Als das der Fall war hat man in Deutschland einen Lockdown durchgeführt. Nun ist die Lage eine andere und man muss sich dann auch schlichtweg daran wieder anpassen.

    Corona ist ansteckend und kann tödlich ausgehen, das ist mir bewusst. Das war bei der Grippe und anderen Krankheiten davor auch der Fall, aber man musste einfach irgendwann mal damit leben.
    Einen vollständigen Schutz hat man scheinbar nie, siehe Israel, dort wo die Menschen teils schon 4x! geimpft sind. Man wird immerhin von den schweren Verläufen geschützt, aber soll man jetzt weiterhin das ganze Land im Lockdown halten, weil der Großteil davon dann Schnupfen und Halsweh bekommt?

    Ich gehe immer noch vorsichtig mit Corona um, aber aktuell mache ich mir weder um mich Sorgen, noch um die gefährdeten Personen in meinem Umkreis. Da geben mir aktuelle Studien ein deutlich angenehmeres Gefühl, als noch 2021.

    • Ich frage erneut:

      Muss man in einer modernen Gesellschaft mt Internet überhaupt noch raus gehen? Außer zum einkaufen ? Ich sage nein!
      Ihr könnt eure Freunde virtuell treffen! Und mit ihnen trinken. Wir brauchen keine Bärs , Kinos , Geschäfte.
      Es gibt immerhin Amazon , Amazon fresh und Amazon Prime

      Seit keine Neandertaler bleibt drinnen und gniesst den Fortschritt !

      • Ich bin seit über einem Jahr nicht einkaufen gegangen. Verschwendete Lebenszeit, Haarfarbe / verschwendeter Sprit. Wenn ihr nicht zu ländlich lebt gibt es da mittlerweile tolle Angebote.

        Es seidenn ihr findet es voll geil den Wocheneinkauf aktiv zu erledigen. Hab ich ganz oft zu hören bekommen. „Ich muss die Cornflakes-Packung anfassen bevor ich sie kaufe.“ Dann weiterhin viel Spaß. „Kann mal einer ne zweite Kasse aufmachen? Wasn los hier!!“

        Ich vermisse es kein bisschen 😉

  11. Ich bin mir aktuell unsicher wie schlimm die Lage wirklich ist. Ja, die Infizierten Zahlen sind auf Rekord Hoch, aber was bedeutet das jetzt? Wieiviel Prozent davon haben Symptome?
    In meiner Abteilung mit 30 Mitarbeitern gab es bislang mehr Krankheitstage wegen Impfnebenwirkungen (oft ein zwei Tage wegen Fieber und Unwohlsein) oder wegen der Quarantäne der Kinder als wegen Covid selber (da wurde meist trotz Erkrankung im Homeoffice weitergearbeitet).
    Wieviel Prozent der Krankenhauseinweisungen sind mit Covid und wieviele wegen Covid? Wie lange halten die Impfungen und wie gut wirken die bei den aktuellen Subtypen überhaupt noch? Die Intensivstation und Todeszahlen sind ja auch seit langer Zeit recht Stabil, wobei bei den Todeszahlen ja auch nur in den seltensten Fällen eindeutig geklärt ist ob die Todesursache Covid oder eine andere Erkrankung ist. Die Übersterblichkeit ist aktuell meines Wissens nach nicht meßbar erhöht.
    Müssen wir vielleicht einfach nur die Quarantäne Maßnahmen abschaffen um die Situation zu entspannen oder wird in ein paar Monaten das halbe Land an Long Covid leiden? Irgendwie wird akutell in den Medien nur die Infizierten Zahl behandelt, obwohl diese zehn mal so hoch ist wie zu Zeiten als wir einen Lockdown verhängen mussten und trotzdem das Gesundheitswesen nicht zur Triage greifen muss.
    Ja, mir ist klar das man einige Fragen im Internet beantwortet findet, aber mir geht es darum das gefühlt überhaupt keine öffentliche Diskussion darüber statt findet wie es langfristig weitergehen soll und wie ein Leben mit Covid ausehen kann. Eines ist doch inzwischen ziemlich klar, egal was wir machen, Covid geht nie mehr weg

    • Zum Thema Impfnebenwirkung können wir bei uns auch ein Lied singen.

      Ein Mitarbeiter, der seit über 40 Jahren bei uns nicht EINEN Fehltag krankheitsbedingt hatte, erleidet eine Woche nach seiner Boosterimpfung einen Herzschlag und ist jetzt erst mal eine lange Zeit arbeitsunfähig.
      Eine andere Kollegin ist auf einer Gesichtshälfte seit der 2. Biontech Impfung gelähmt. Sie muss abends, wenn sie einschlafen möchte, das Augenlied manuell per Hand runterziehen, weil es eigenständig nicht schließt. Das heftige daran war die Tatsache, dass ihr behandelnder Arzt gesagt hat, dass das gerade in regelmäßigen Abständen vorkommt und eine typische Impfnebenwirkung ist. „Nach einem halben Jahr sollte dann alles wieder funktionieren“ -> Das halbe Jahr ist rum und es hat sich immer noch nichts getan.

      • Ein Mitarbeiter der seit 40 Jahren in einer Firma arbeitet, also ungefähr 60 Jahre alt ist erleidet einen Herzschlag.
        Muss ja mit der Boosterimpfung zusammenhängen, klarer Fall../s

        • Klar kann es ein Zufall sein, aber hinterfragen darf man das doch oder?
          Finde es interessant, dass Impfnebenwirkungen immer so krass verschwiegen oder belächelt werden. Das waren jetzt Beispiele aus meinem Umfeld, gibt genug Statistiken, die die Sache noch deutlicher zeigen.
          Achja, ich kein Impfgegner 😉

          • In meiner Abteilung ist jemand nach der 2. Impfung an einem Herzinfarkt gestorben. Denke auch das sollte man mal hinterfragen, er hat ebenfalls nie einen Tag auf der Arbeit gefehlt. Denke auch nicht das es was mit Kettenraucher, Übergewicht und wenig Bewegung zu tun hatte… Was natürlich alles auf ihn zutrifft.

      • Die Großmutter meines Onkels dessen Tante hat gesagt … in meiner ganzen Firma von 300 Menschen hat niemand irgendwelche schweren Nachwirkungen der Impfung erlitten. Verringerte Atemkapazität, länger anhaltende Schmerzen und den Verlust des Geschmackssinn nach der Ansteckung mit Corona hingegen einige. Deckt sich auch etwas mehr mit der wissenschaftlichen Analyse, als dein Kauderwelsch.

        • Siehst du, du gehst doch auch mit eigenen Erfahrungen an die Sache ran.
          Ich kann dir jetzt sagen, dass ich in meinem Umfeld KEINEN kenne, der größere Probleme mit Corona hatte. (zum Glück)
          Husten, Schnupfen, Fieber – alles wie man’s kennt, mal mehr mal weniger. Deswegen sage ich hier ja auch nicht, dass das Virus nicht gefährlich ist, nur weil es bei mir im Umfeld keine „negativen“ Fälle gibt.
          Das ist hier oft die Weitsicht die mir fehlt. Was spricht denn dagegen, die Impfnebenwirkungen (nicht die Impfung an sich) in Frage zu stellen im Verhältnis zur Krankheit selbst? (vor allem bei jungen bzw. sogar ganz jungen Menschen) Ich habs hier ja auch mal erwähnt und wurde belächelt: unsere Ungeimpften in der Firma haben sich von allen erst jetzt vor Kurzem mit Corona infiziert, dabei haben die ~10 Personen Schnupfen und etwas Halsweh gehabt, haben aber im Homeoffice weiter arbeiten können.

          Kritisiert einer, der die Sache aus beiden Blickwinkeln objektiv betrachtet, wird er direkt angegriffen und als neudeutsch „Schwurbler“ dargestellt. Ist es nicht normaler Menschenverstand, sich alle Meinungen anzuhören, um sich dann ein fundiertes Bild zu schaffen?

          Wie gesagt, ich bin weder gegen Maßnahmen, noch gegen die Impfung.
          Aber oft höre ich die Aussage wie: „Die Schwurbler da draußen haben ja keine Ahnung und wollen nur auf sich aufmerksam machen / haben ja keine Ahnung“
          Ist dann derjenige, der sich meist nur aus der Tagesschau seine Informationen holt schlauer, als der „Schwurbler“ der sich mehr oder weniger intensiv mit der Materie beschäftigt hat? Ich will jetzt nicht den Vergleich mit russischem Staatsfernsehen bringen, aber ich glaube, ihr wisst worauf ich hinaus will.
          (dabei gibt es natürlich auch mehr als genug Schwurbler, die tatsächlich nur irgendwelche Stammtischparolen rausrotzen, das ist mir bewusst)

          • Anekdotische Evidenz ist nun mal ein ganz schlechter Ratgeber.

            Debunken wir doch einfach mal deine Geschichten:

            „Nach einer Impfung mit der BNT162b2-mRNA-Vakzine von BioNTech-Pfizer besteht kein erhöhtes Risiko, einen Herzinfarkt, Schlaganfall oder Lungenembolien zu erleiden. Die dahingehende Sicherheit des Impfstoffes hat sich in einer großen Studie aus Frankreich erneut bestätigt.“ https://www.kardiologie.org/covid-19/akutes-koronarsyndrom/kein-erhoehtes-herzinfarkt-risiko-nach-covid-19-impfung-/19918282

            „Bei der Nutzen-Risiko-Abwägung ließen viele Menschen zudem einen anderen wichtigen Aspekt völlig außer Acht. „Auch die Infektion mit SARS-CoV-2 kann Fazialisparesen auslösen, und zwar wahrscheinlich deutlich häufiger als die Impfung gegen das Virus“, erklärt Prof. Berlit.“
            https://dgn.org/presse/pressemitteilungen/gesichtslaehmung-in-folge-der-corona-impfung-ein-kausaler-zusammenhang-erscheint-derzeit-eher-unwahrscheinlich/

            Merkst du wie irrelevant deine persönlichen Erfahrungen nun sind? Das Nutzen-Risiko-Verhältnis bewerten intelligentere Menschen als irgendwelche Schwurbler oder die Tagesschau. Während die Tagesschau aber auf Experten setzt, setzen Schwurbler auf anekdotische Evidenz oder irgendwelche ausgedachten Geschichten.

          • „Kritisiert einer, der die Sache aus beiden Blickwinkeln objektiv betrachtet, wird er direkt angegriffen und als neudeutsch „Schwurbler“ dargestellt.“

            Genau das tust du doch gerade nicht (objektiv betrachten). Ein 60 jähriger Mann hat einen Herzinfarkt im besten Alter um Herzinfarkte zu haben, über andere Umstände (Saufen, Rauchen, Fettleibigkeit, Veranlagung etc.) wissen wir nichts, und vermutest sofort Impfnebenwirkungen obwohl selbst kleinere sehr selten sind und größere statistisch fast so selten sind wie der sprichwörtliche „Sechser im Lotto“.

            Wieso glaubst du, dass du in der Lage bist das objektiv bewerten zu können? Ich kann das nicht. Ich verstehe vielleicht die Statistiken, von der Medizin habe ich aber keine Ahnung. Viele kennen sich vermutlich mit beidem nicht aus, aber jeder meint sich eine eigene Meinung bilden zu können, die letztendlich nur das wiedergibt was man gerne glauben möchte. Mit objektiv hat das rein gar nichts zu tun.

      • Ich denke, das Thema der Impfnebenwirkungen wird noch aufzuarbeiten sein. Die BKKs haben neulich mal anhand der ärztlichen Abrechnungen hochgerechnet, dass 4-5% der Geimpften anschließend ärztlich wegen Nebenwirkungen behandelt worden sind. Da gibts wohl einen speziellen Abrechnungsschlüssel dafür. Selbst wenn da nicht zwischen Masern-, Zecken- und sonstigen Impfungen unterschieden wird, kann man wohl mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass die Covid-Impfungen wohl doch nicht ganz so nebenwirkungsfrei waren, wie der Klabauterbach immer behauptet hat. Wohlgemerkt: Wir sprechen über ärztliche Behandlungen; wieviele Leute werden dann erst Nebenwirkungen verspürt haben, ohne deshalb zum Arzt zu rennen?

        Die Coronasprachpolizei kann nun natürlich sagen, dass die Zahlen wachsweich sind. Vielleicht traten die Nebenwirkungen ja zufällig nur bei BKK-Versicherten auf. Vielleicht haben Millionen Ärzte betrügerisch abgerechnet. Vielleicht resultieren alle Nebenwirkungen aus Mumps-Behandlungen, die heimlich still und leise millionenfach verabreicht wurden … überzeugt mich nicht. Ich bleibe da lieber bei Ockhams Rasiermesser.

        • Die Geschichte geht ja noch ein bisschen weiter:
          Erstmal kam das ganze nicht von den BKKs sondern von der BKK Provita. Der BKK-Dachverband hat sich mittlerweile von der Mitteilung distanziert. Der Chef der BKK Provita, der die Meldung als Vorstand unterzeichnet hatte wurde auch mittlerweile entlassen.

          Insgesamt ist die ganze Sache im Gesundheitsbereich stark kritisiert worden, weil die Daten die Aussagen einfach nicht hergeben. Die ICD-Codes die da erfasst wurden können alles mögliche Enthalten. Wenn du nach der Impfung Fieber hast und deshalb bei deinem Hausarzt bist, landest du in der Statistik. Genauso wenn du nach der Impfung Schmerzen im Arm hattest und dich deshalb krank schreiben lässt. Schwere Nebenwirkungen (Herzmuskelentzündungen o.ä.) landen zwar auch da drin, aber es lässt sich so nicht differenzieren, was da eigentlich war. Gleichzeitig müssen Nebenwirkungen aber auch ans Paul-Ehrlich Institut gemeldet werden. Da werden dann die sinnvollen Statistiken aufgestellt. Das das ganze funktioniert haben wir bei der Astra-Zeneca Geschichte mit den Hirnvenenthrombosen gesehen, wo innerhalb kurzer Zeit nach Erfassung darauf Aufmerksam gemacht wurde und die Empfehlungen angepasst wurden.

          https://correctiv.org/faktencheck/2022/03/18/nein-eine-analyse-der-bkk-provita-belegt-nicht-dass-impfnebenwirkungen-vom-pei-untererfasst-werden/

          • Ja, es müssten Nebenwirkungen ans PEI gemeldet werden. Das entsprechende Formular auszufüllen dauert eine halbe Stunde und wird nicht vergütet. Das dürfte die Meldebereitschaft nicht gerade steigern.

            Ja, es wird nicht nach Nebenwirkungen differenziert. Aber wegen welchen Nebenwirkungen würdest du zum Arzt gehen? Schmerzen im Arm? Wohl eher nicht. Fieber? Vielleicht. Und alles, was gravierender ist.

            Sicher, das sind keine gesicherten Daten. Wenn du aber sagst, dass der „Whistleblower“ umgehend entlassen wurde, werte ich das fast schon als Bestätigung dafür, dass etwas dran ist. Schließlich muss das ja ein Corona-Leugner sein oder schlimmeres … Und dass Correctiv darüber schreibt, ist ebenfalls eine Bestätigung. Correctiv sind ja bekanntermaßen professionelle Relativierer!

            Nochmal: ich sage, dass hier etwas aufzuarbeiten sein wird. Was am Ende dabei rauskommt, weiß ich nicht. Aber man kann schon den Eindruck gewissen, dass hier Nebenwirkungen zugunsten der Durchsetzung der Impfquote unter den Tisch gekehrt werden sollen.

  12. Bei uns an der Uniklinik werden aktuell in manchen Fachbereichen ganze Stationen geschlossen weil sie nahezu komplett durchinfiziert sind (Personal und Patienten).
    Ich glaube an diesem Punkt ist es von der Politik sogar gewollt, dass sich die Bevölkerung nahezu vollständig mit der „harmloseren“ Omikron Variante ansteckt. Anders kann ich mir die jüngsten Entscheidungen nicht erklären.

  13. In NRW hat unser MP angekündigt, die Maskenpflicht verlängern zu wollen, die Option besteht also für Länder. Irgendwas Positives kommt also sogar mal von Wüst, bin richtig überrascht.

  14. Wenn es zwischen FDP, SPD und Grüne keine Einigung gegeben hätte, wären allle Regeln ausgelaufen. Daher saß die FDP an längeren Hebel und konnte ihre Forderungen durchsetzen, da wenn SPD und Grüne auf stärker Regeln bestanden hätte, hätte die FDP nicht zugestimmt und es gäbe keine Regeln mehr.

  15. Hier mal paar Zahlen aus meiner Schule, nach 3 Wochen Schule seit den Ferien:

    Schülerzahl: 167 -> davon aktuell 89 Schüler mit Corona in Quarantänen (ganz viele SuS schon zum zweiten Mal mit Corona infiziert

    Lehrer: 11 -> aktuell 7 mit Corona in Quarantäne.

    Handlungsempfehlung vom Landesamt für Bildung: einfach die restlichen Klassen zusammenlegen und weiter als wäre alles normal. Ohne Masken in den Klassen nur noch auf dem Gang.

    In meiner Klasse beschule ich gerade 15 Kinder zu Hause und habe noch 9 anwesend…

    LongCovid, Lehrpläne, Stoffvermittlung interessiert kein Schwein, Hauptsache der Schein von normalen Regelunterricht wird gewahrt…

    Viele Grüße von einem sehr ratlosen und frustrierten Lehrer…

    • Es wäre an der Zeit, das Test- und Quarantäneregime zu überdenken. Je höher die Zahlen sind, umso weniger Sinn ergibt das alles noch.
      Wer krank ist, bleibt zu Hause oder geht zum Arzt. Alle anderen machen normal weiter.

      • „Ja, aber SO krank ist mein Sohn ja nicht. Und gestern hat er auch schon gefehlt!“
        – Gefühlt 80% aller Mütter, immer.

        • Kenne das noch aus meine Kindheit, da wurden die Mitschüler selbst mit Fieber in die Schule geschickt. Hauptsache sie stecken die anderen Kinder an damit die dann auch noch Krank werden.

        • Und selbst wenn man diese Mütter kritisiert: mir wäre nicht bekannt, dass durch ihre Verantwortungslosigkeit ganze Schulen ausgerottet worden wären!

          Es hat auch niemand gefordert, dass sich Gesunde wochenlang in Quarantäne begeben sollten, weil sie sich ja vielleicht möglicherweise angesteckt haben könnten, zum Beispiel mit Influenza. Das ist es doch, was uns wirklich belastet: Hunderttausendfach werden gesunde Personen weggesperrt. Tatsächlich müssten nur die Kranken einen Tag ins Bett liegen, Kamillentee trinken, und dann hätte sich das Thema erledigt.

  16. Es ist immer richtig toll, wenn man dumme Entscheidungen trifft, damit einige Leute sich besser fühlen.. Selbst, wenn es keine Pflicht darstellt, setze ich auch weiterhin auf das Tragen einer Maske für mich und Familie.

    • Und für andere wäre es eine dumme Entscheidung die Maskenpflicht aufrecht zu erhalten, damit sich einige anderen Leute besser fühlen. Ich für meinen Teil werde nur noch ne Maske in der Bahn tragen, wenn diese Maßlos überfüllt ist (Berlin).

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

Please enter your comment!
Please enter your name here