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Bereits im Januar des aktuellen Jahres gab Microsoft seine Absicht bekannt, den Publisher Activision Blizzard für den Preis von ca. 69 Milliarden USD übernehmen zu wollen. Seit dieser ersten Ankündigung bereitet Microsoft den Kauf vor und viele offizielle Stellen in den USA und Europa untersuchen, ob man diese Übernahme erlauben darf. Auch wenn Microsoft bereits einige Sorgen in diesem Bereich beschwichtigte, so ist die Federal Trade Commission in dieser Woche aber trotzdem gegen die Übernahme vorgegangen.

Scheinbar hat die Federal Trade Commission in dieser Woche darüber abgestimmt, ob man eine Klage gegen die geplante Übernahme einreichen sollte. Solch eine Klage könnte den Kauf von Activision komplett blockieren, wenn sie den erfolgreich ist. Das Ergebnis der Abstimmung ging gestern Abend wohl mit 3 Stimmen für solch eine Klage und eine einzige Stimme gegen die Klasse aus. Basierend auf diesem Ergebnis hat die FTC kurz darauf dann wohl auch offiziell eine Klage gegen den Verkauf eingereicht.

Damit wird die Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft vor einen Bundesrichter ziehen. In der Verhandlung müssen die FTC und Microsoft dann ihre jeweiligen Sichtweisen schildern und Argumente vor und gegen die geplante Übernahme vorbringen. Der Richter entscheidet dann, ob die Klage berechtigt ist und ob man den Kauf der Firma unterbinden sollte. Das Ganze stellt also eine ernste Gefahr für die Absichten von Microsoft dar.

Der Grund für die Klage der Federal Trade Commission wurde netterweise in einer offiziellen Stellungnahme betont. Laut Holly Vedova in ihrer Funktion als Leiter des Wettbewerbsbüros der FTC hat Microsoft in der Vergangenheit bereits häufiger gezeigt, dass die Firma durchaus gewillt ist, den von ihr produzierten Content der Konkurrenz vorzuenthalten und sich dadurch Vorteile zu verschaffen. Mit der Klage soll eine Situation verhindert werden, in der Microsoft die alleinige Kontrolle über ein unabhängiges Entwicklerstudio erhält und diese Anschaffung dafür verwendet, um dem Spielemarkt selbst zu schaden.

“Microsoft has already shown that it can and will withhold content from its gaming rivals,”

Der derzeit noch immer als CEO von Activision Blizzard fungierende Bobby Kotick veröffentlichte in der vergangenen Nacht ebenfalls eine Stellungnahme zu dieser Situation. In diesem Schreiben erinnerte Kotick noch einmal, dass diese Klage nicht das Ende der Übernahme darstellt. Das Ganze zieht jetzt einfach vor Gericht und der Richter muss dann eine Entscheidung treffen. Kotick hat wohl volles Vertrauen in die Übernahme und die Argumente von Microsoft. Seiner Meinung nach wird die Klage auf jeden Fall am Ende dem Kauf zustimmen.

Die Reaktionen auf diese Klage fallen bisher recht extrem aus. Die New York Times bezeichnete die Maßnahme der FTC beispielsweise als eine der aggressivsten Reaktionen von offiziellen Kontrolleinheiten in den letzten Jahrzehnten. Andere Berichte bewegen sich in ähnlichen Bereichen. Gleichzeitig wird auch noch häufig betont, dass Microsoft bereits versucht hat, der Konkurrenz ein wenig entgegenzukommen und gewisse Versprechungen abzuliefern. Die FTC scheint diese Maßnahmen von Microsoft aber nicht wirklich bei ihrem Urteil zu berücksichtigen.

Die nächsten Wochen und Monate werden zeigen, was für Auswirkungen diese Klage tatsächlich hat. Aktuell kann man nur spekulieren und Vermutungen anstellen. Ich persönlich tippe darauf, dass der Richter sich für die Übernahme entscheidet und das Ganze durchwinkt. Man erwartet bei so viel Geld im Spiel einfach keinen plötzlichen Abbruch des Kaufs.

The Federal Trade Commission is seeking to block technology giant Microsoft Corp. from acquiring leading video game developer Activision Blizzard, Inc. and its blockbuster gaming franchises such as Call of Duty, alleging that the $69 billion deal, Microsoft’s largest ever and the largest ever in the video gaming industry, would enable Microsoft to suppress competitors to its Xbox gaming consoles and its rapidly growing subscription content and cloud-gaming business.

In a complaint issued today, the FTC pointed to Microsoft’s record of acquiring and using valuable gaming content to suppress competition from rival consoles, including its acquisition of ZeniMax, parent company of Bethesda Softworks (a well-known game developer). Microsoft decided to make several of Bethesda’s titles including Starfield and Redfall Microsoft exclusives despite assurances it had given to European antitrust authorities that it had no incentive to withhold games from rival consoles.

“Microsoft has already shown that it can and will withhold content from its gaming rivals,” said Holly Vedova, Director of the FTC’s Bureau of Competition. “Today we seek to stop Microsoft from gaining control over a leading independent game studio and using it to harm competition in multiple dynamic and fast-growing gaming markets.”

Microsoft’s Xbox Series S and Series X are one of only two types of high performance video game consoles. Importantly, Microsoft also offers a leading video game content subscription service called Xbox Game Pass, as well as a cutting-edge cloud-based video game streaming service, according to the complaint.

Activision is one of only a very small number of top video game developers in the world that create and publish high-quality video games for multiple devices, including video game consoles, PCs, and mobile devices. It produces some of the most iconic and popular video game titles, including Call of Duty, World of Warcraft, Diablo, and Overwatch, and has millions of monthly active users around the world, according to the FTC’s complaint. Activision currently has a strategy of offering its games on many devices regardless of producer.

But that could change if the deal is allowed to proceed. With control over Activision’s blockbuster franchises, Microsoft would have both the means and motive to harm competition by manipulating Activision’s pricing, degrading Activision’s game quality or player experience on rival consoles and gaming services, changing the terms and timing of access to Activision’s content, or withholding content from competitors entirely, resulting in harm to consumers.

The Commission vote to issue the complaint was 3-1, with Commissioner Christine S. Wilson voting no. A copy of the administrative complaint will be available shortly.

(via)


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