TEILEN

Der Digitalisierungsminister kündigt den Einsatz von ChatGPT an. Die Landesdatenschutzbeauftragte will mit ihm nun Datenschutz- und IT-Sicherheitsfragen klären. (via)

Die in den vergangenen 12 Monaten aufgekommenen Chat-Bots wie beispielsweise ChatGPT sind aktuell in aller Munde. Private Personen nutzen diese Systeme dafür, um sich selbst zu unterhalten, Content für das Netz zu erstellen oder kleine Betrügereien anzustellen. Nebenbei wollen Firmen diese Werkzeuge in ihren allgemeinen Arbeitsalltag integrieren, um sowohl Arbeit als auch Zeit zu sparen und effektiver zu arbeiten.

Vor diesem Huntergrund ist es wohl weniger überraschend, dass sich aktuell auch die Regierung in Schleswig-Holstein für ChatGPT und ähnliche Systeme interessiert. Laut Digitalisierungsminister Dirk Schrödter (CDU) arbeitet das Bundesland aktuell bereits daran, einen Nutzen für ChatGPT zu finden und das Ganze entsprechend der Regularien des IT-Einsatz-Gesetzes in die Arbeit der Regierung einzubauen. Der Politiker hofft darauf, dass diese technische Neuerung die Verwaltungsprozesse revolutionieren wird. Für ihn ist die Verwaltung der Zukunft automatisiert, algorithmisiert, cloudifiziert und datenbasiert.

Den Aussagen von Schrödter zufolge will das Bundesland in diesem Bereich eine „bundesweite Vorreiterrolle“ einnehmen und erst einmal klein anfangen. Zu Beginn wird man ChatGPT offiziell nur zur vorbereitenden Recherche für Reden, Sachverhaltsdarstellungen oder von Vermerken anwenden. In diesem Punkt seit das System wie eine Suchmaschine, die ebenfalls nur eine weitere Möglichkeit der Recherche darstellt und die Arbeit nicht komplett übernimmt. Gleichzeitig gibt es die Hoffnung darauf, das Ganze bald für eine effizientere Verwaltungsarbeit verwenden zu können. Diese Option ist besonders mit einem Blick auf den Fachkräftemangel interessant.

Chatbots wie Chat GPT sind besonders in den Bereichen praktisch und hilfreich, in denen große Mengen an Informationen zusammenkommen. Die Bots würden dort für eine deutliche Beschleunigung beim Erzeugen von Überblicksdokumenten sorgen. Die letzte Kontrolle der jeweiligen Dokumente soll laut Schrödter aber immer von Fachleuten übernommen werden. Niemand möchte automatisch erstellte Inhalte direkt in die Verwaltung übernehmen und sie keinen strengen Kontrollen unterziehen.

Digitalisierungsminister Schrödter gibt aber offen zu, dass ChatGPT ihm möglicherweise eine Rede schreiben wird. Solche Werke würde er vorher aber natürlich inhaltlich und politisch prüfen, bevor er sie der Öffentlichkeit vorführt. Dem Politiker zufolge könnten Bots dieser Art aufgrund ihrer enormen Informationsbasis zusätzliche wertvolle Hinweise zu Themen beisteuern, die ein Mensch nicht bemerken würde. Zeitgleich darf man Vorschläge zu inhaltlichen Verbindungen und Überleitungen zu anderen relevanten Themen erwarten.

Mit den Chat-Bots möchte die Regierung des Bundesland den „großen Schatz“ an Informationen öffnen, der in Akten und Informationssystemen ruht. Es ist schwer für Menschen, alle diese Daten zu sammeln und die korrekten Dokumente durchzugehen. Ein Bot hat keine Probleme damit, was die Arbeit des Ministers sehr vereinfachen würde. Weitere Anwendungsmöglichkeiten wie beispielsweise die besprochenen automatisierten Bußgeldbescheide zieht der Politiker aktuell noch nicht in Betracht.

Die Verwendung von Chat-Bots ist aktuell zwar ein heiß diskutiertes Thema in vielen Bereichen, aber Datenschützer sehen aktuell wohl kein großes Problem mit den Plänen des Politikers. Die schleswig-holsteinische Landesdatenschützerin Marit Hansen betonte, dass die Pläne des Politikers nur dann funktionieren können, wenn die Verwaltung auf einem verfassungsgemäßen, rechtskonformen, und fairen und gerechten Fundament basieren. Es ist in Ordnung, wenn man neue Wege geht und den Einsatz von ChatGPT testet. An der vordersten Stelle muss dabei dann allerdings das Beherrschen der möglichen Risiken stehen. Im Moment verzichten große IT-Unternehmen auf diese Bots, weil es keine Zustimmung der Risiko- und Compliance-Teams gibt. Die Regierung sollte diesen Punkt beachten.

„Der Einsatz von Sprachmodellen wie ChatGPT wird Verwaltungsprozesse revolutionieren. Die Zukunft der Verwaltung ist automatisiert, algorithmisiert, cloudifiziert und datenbasiert.“ Digitalisierungsminister Dirk Schrödter (


Anzeige

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

Please enter your comment!
Please enter your name here