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Gestern hat Apple offiziell angekündigt, dass es bald fremde Shops und Browser auf dem iPhone erlauben wird. Auch wenn die Firma im Grunde einen Wunsch der Nutzer erfüllt, so hat die geplante Umsetzung von Apple in den vergangenen 24 Stunden viel Kritik erhalten. Betreiber von Browsern und Apps beschweren sich über die Notwendigkeit zum Verwalten von zwei Versionen ihrer Programme, die verpflichtenden Kontrollen durch Apple und die Limitierung der Anpassungen auf die EU.

“We are still reviewing the technical details but are extremely disappointed with Apple’s proposed plan to restrict the newly-announced BrowserEngineKit to EU-specific apps,” Sprecher für Firefox

Die aber vielleicht schlimmste Neuerung ist eine geplante Gebühr für Apps, die zwar außerhalb des App Stores verkauft werden, aber trotzdem sehr erfolgreich sind. Apple möchte nämlich dafür sorgen, dass jede über 1 Million Mal von Nutzern auf einem iPhone installierte App für jede Installation über diesem Limit genau 50 Euro Cent an Apple zahlen muss. Jede Gebühr wird für jeden Nutzer über 1 Million wohl einmal pro Jahr fällig. Updates von Apps zählen dabei als neue Installation, was die Kosten für viele Entwickler schnell in die Höhe treiben dürfte.

Entwickler werden also vor die Wahl gestellt, ob sie weiterhin 30% ihrer Einnahmen im App Store an Apple zahlen wollen oder ob diese neue Gebühr eine bessere Option darstellt. Für wirklich gewaltige Apps wie Spotify könnte sich ein Umstieg wirklich lohnen, sofern sie die Kosten durch Abos oder andere Optionen auf ihre Nutzer abwälzen können. Für alle anderen Entwickler ist das Ganze ein Schlag ins Gesicht und es zeigt erneut, dass Apple einfach keinen fairen Wettkampf auf iOS dulden kann. Mit solch einem Verhalten bietet man Nutzer nicht wirklich Alternativen.

Zu den größten Kritikern an der neuen Gebühr gehört beispielsweise Epic CEO Tim Sweeney, der schon seit Jahren mit Apple kämpft und das Ganze als junk fees bezeichnete. Spotify CEO Daniel Ek spekulierte auf X bereits darüber, ob sich das Ganze für seine App lohnt und wie die Kosten am Ende ausfallen würden.


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3 KOMMENTARE

  1. Bitte liebes Apple, stell mir gefälligst kostenlos eine perfekte Infrastruktur bereit, die ich natürlich ohne jede Gebühr nutzen möchte. Danke!

    Im Ernst Leute: jeder weiß, dass iOS ein geschlossenes System ist. Wer das nicht will, der hat doch ca 12.000 Android Handys mit 23.009 Stores zur Auswahl. Da ist doch für jeden was dabei.

    Es wäre cool, wenn die EU sich mal um richtige Probleme kümmern würde, anstatt sich zum Büttel von Spotify, Epic und anderen Schmarotzer Firmen zu machen, die eine perfekte Infrastruktur am besten für umsonst haben wollen um die eigenen Gewinne zu erhöhen.

    • Du hast absolut nicht verstanden worum es geht. iOS ist eine Platform um die man als Entwickler quasi nicht herum kommt. In EU sind es 35% in den USA über 50%.
      Ich will auch nicht, dass mir Apple irgendwelche Infrastruktur bereitstellt. Apple ZWINGT mich, die Infra zu nutzen. Ich will eigentlich nur, dass Leute die mein Produkt nutzen wollen, dieses auf ihrem Handy installieren können. Die haben dieses Handy ja schließlich gekauft oder?

      Dazu kommt, dass Apple Konkurrenten stark benachteiligt. Apples hat einen eig. Streamingdienst, Musikdienst, Clouddienst, … Die Konkurrenz hat prinzipiell auf iOS 30% mehr kosten. Das kann doch auch nicht in deinem Sinne als Applekunde sein oder?

      Ich finde die Verhinderung von (quasi) Monopolstellungen ist eins der richtigen Probleme deren sich die EU zum Glück annimmt.

  2. Eigentlich hat die EU nichts erreicht. Es wird weiterhin keine „freien“ Community Appstores geben, wie z.b. F-Droid unter Android. Auch kann Apple weiterhin gegen jede App – auch die in anderen Stores – veto einlegen und die Veröffentlichung verhindern.
    Für Entwickler wird dank Plattformgebühr noch alles teurer.

    Ich kann nicht verstehen, wieso die EU nicht auf echtes Sideloading besteht und diesen Quatsch mitmacht.

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