TEILEN

In den vergangenen zwei Jahren wurden deutsche Autofahrer immer mal wieder mit den Protestaktionen der Letzten Generation konfrontiert. Diese Gruppe an Umweltschützern klebte sich für gewöhnlich auf Straßen fest, um dadurch den Verkehr zu blockieren und Aufmerksamkeit zu überzeugen. Nach jetzt zwei Jahren des Nervens haben die Klimakleber in der letzten Woche nun aber überraschenderweise verkündet, dass sie mit diesen Aktionen aufhören möchten.

Die Gründe für diese Aktion sind recht simpel. Laut Sprecherin Lea Rhein gehen der Letzten Generation derzeit einfach die Freiwilligen für Aktionen dieser Art aus. Wer sich einmal festgeklebt hat und mit den Folgen dieser Tat konfrontiert wurde, der möchte das Ganze wohl nur ungern wiederholen. Gleichzeitig sind solche Proteste immer mit einem gewaltigen Risiko verbunden, weil Autofahrer nicht unbedingt positiv auf sie reagieren. Daher entschied sich dei Gruppe für einen Strategiewechsel.

Als Vorlage für die neue Taktik fungieren offenbar die in den letzten Wochen durchgeführten Bauernproteste. Die Landwirte haben trotzt ihrer ebenfalls lästigen Blockaden nämlich tatsächlich etwas Rückhalt und der Bevölkerung. Die Klimakleber wollen einen ähnlichen Weg gehen und dadurch versuchen, nicht mehr die gesamte deutsche Bevölkerung gegen sich aufzubringen. Das Ganze wird wohl als ein Langzeitplan angesehen.

Es ist erschreckend, dass die gleiche Protestform so unterschiedlich bewertet wird. Es ist erstaunlich, dass die Landwirte – anders als wir – kaum strafrechtliche Konsequenzen für ihren Protest fürchten mussten. (via)

Ich für meinen Teil bin froh zu hören, dass das alberne Klimakleben endlich ein Ende gefunden hat. Gleichzeitig erwarte ich voller Spannung, was für eine alternative Vorgehensweise die Gruppe ausarbeitet und wie nervig dieser neue Plan sein wird.


Anzeige

14 KOMMENTARE

  1. Kommen halt einige drauf, wie sich so eine Vorstrafe im Lebenslauf anfühlt.
    Ich mein dem Protest und dem Ziel alle Ehre, aber sich dann dafür sein Leben zu verbauen, nur weil man gemeint hat, mit allen Mitteln die Regierung zu erpressen, ist halt auch so eine Sache.

    Wenn das jeder könnte, dann haben wir bald Anarchie.

  2. Seltsame Begründung, warum sagen die nicht einfach, dass denen das Geld ausgegangen ist und nicht mehr in dem Maße darüber berichtet wird, dass für diese Gruppe der Aufwand/Ertrag nicht mehr stimmt? Das war doch schon vor dem Winter klar (gab hier auch ne News), die Kassen waren leer und die Wintermonate haben ihnen den Rest gegeben. Naja immerhin hat man nun wieder Ruhe.

  3. Die „letzte Generation“ möchte halt ein globales Problem lösen, was für viele Menschen halt woanders gelöst werden sollte. Egal wie CO₂-neutral Deutschland wird, solange die anderen nicht mitmachen, bringt das gar nichts. Bedeutet btw. nicht, dass man es nicht trotzdem tun sollte, nur halt, dass das ganze auf einer größeren Ebene geklärt werden muss. Die Probleme der Landwirte sind dagegen leichter verständlich und auch lösbar auf Bundesebene.

    • Das Problem wurde bereits auf größerer Ebene geklärt. Das Ergebnis aus den Verhandlungen mit den größten Emittenten war das Pariser Klimaabkommen. Es verpflichtet alle Staaten zu Reduktion des CO2-Ausstoß. Warum alle gleichermaßen? Weil zum Beispiel historisch gesehen die USA fast doppelt so viel wie China emittiert hat. Um endlich tätig zu werden war dies der Kompromiss um nicht weiter Verantwortung herum zu reichen. Die letzte Generation erinnert lediglich die Bundesregierung die Einhaltung der eigenen Klimaschutzziele. Die stehen übrigens im Grundgesetz. Es ist also mitnichten so, dass die letzte Generation versuchen würde ein globales Problem zu lösen.

    • China hat in kurzer Zeit mehr in Solarenergie ausgebaut als Deutschland die letzten 30 Jahre zusammen, die Zeiten das Deutschland auf China und Co schimpfen konnte sind vorbei, Deutschland fällt in vielen belangen was Technologie und Klima angeht immer wieder ins Hintertreffen. Das Einzige Land das nahezu gar nichts in dem Bereich Klima tut ist unser liebes Russland und Russland alleine ist irrelevant, wenn alle anderen wie auch China mitziehen.

  4. Darf man sie dann überhaupt noch Klimakleber nennen?

    Ganz ehrlich: Ich hatte nichts gegen diese Aktionen. Die Leute nehmen sich alle zu wichtig, stehen sie halt einmal im Jahr mehr sinnlos 1h irgendwo im Stau.
    Das Thema hingegen hat eine Relevanz für uns alle.

  5. Wenn die letzte Generation von der deutschen Bevölkerung ernst genommen werden will, muss sie Klimaschutz mit Ausländerhass verbinden. Dann werden sie auch von den Blauen viel Unterstützung bekommen. /s

  6. Wer glaubt das durch eine Änderung der Protestform Klimaaktivisten beliebter werden, der sollte sich diese Reaktion von Carsten Linnemann anschauen: https://twitter.com/Storch_i/status/1752374669594734713

    Es geht nicht darum wofür protestiert wird sondern wer protestiert. Mir ist auch schleierhaft wie deutsche Bauern so vehement an einer klimaschädlichen Subvention festhalten können. Schließlich sind einige Bauern erst vor ein paar Wochen in Niedersachsen vom Hochwasser überschwemmt worden während in Spanien die Bauern auf Grund einer gewaltigen Dürre Wasser rationieren müssen.

    Ansonsten kann ich folgende Doku zum Thema sehr empfehlen: https://youtu.be/V0TOq8mXkzc?si=XEe5JVrG7F9TWCl_

    • Die Bauern wollen an Diesel festhalten weil es einfach derzeit keine Alternative gibt. Es gibt derzeit auf der Welt noch keinen Anbieter für Traktoren mit E-Antrieb, einfach weil die Leistung die benötigt wird (PS und Einsatzdauer) nicht mit den aktuell erhältlichen Batterien erreicht werden kann, bzw. ansonsten der Traktor zu schwer werden würde.
      Die Subvention wurde nicht abgeschafft um das Klima zu schonen (der Diesel Verbrauch wird wenn überhaupt nur minimal sinken), sondern um Geld zu sparen.

      • Wo sind denn die Forderungen der Bauern, dass die Ersparnisse in Klimaschutz gesteckt werden? Oder in Hilfspfonds wenn mal wieder wegen Flut, Hitze und Dürre die Ernten mau ausfallen. Nein, sie fordern eine vollständige Rücknahme der geplanten Steuererhöhung für Agrardiesel.

        Sollen sie doch an Diesel festhalten. Dann aber bitte ohne staatliche Förderung.

    • Um Zord hier noch zu ergänzen. Ein Vergleichbarer Traktor mit einer Batterie für 12h wiegt voraussichtlich derzeit das 2-3x. Sprich die Energie würde eigentlich vermutlich dann doch wieder nur 6-8h reichen. Dazu kommt, wo soll der Bauer den Laden? Tesla baut ja netterweise Diesel Aggregate zu den großen Charger Stationen, um den Bedarf zu decken. Das würde ja die Forderung ad absurdum bringen.
      Sollen dann Bauern noch 10%-20% der Anbaufläche für Solar/Windkraft und Pufferakkus verbrauchen? Wenn das passiert dann haben wir bald keine Rohstoffe mehr für die Akkus der Elektro Autos und keine Bauern mehr, denn die Kosten kann sich keiner mehr leisten.
      Man bedenke wieviel ein Traktor heute kostet. Wenn man den Vergleich Diesel-Auto vs. Elektro bedenkt, dazu noch was so eine Wallbox kostet… dafür kann sich ein Bauer 3 Traktoren kaufen (kann er eh nicht mehr, muss eh im Verbund geordert werden). Und das wo die Bauern wegen jedem Cent gedrückt werden.
      Von den Flächen die in anderen Ländern bearbeitet werden, red ich nichtmal. Dort sind die Anbauflächen für einen Bauern um ein vielfaches größer. Nur auf Deutschland gemünzt, könnte das klappen, aber man sehe sich andere und richtig große Anbauflächen an.

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

Please enter your comment!
Please enter your name here