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Am heutigen Freitag hat der Deutsche Bundestag sich offiziell dazu entschlossen, Cannabis zumindest teilweise in Deutschland zu legalisieren. Ab dem 01. April 2024 sollen sowohl der Besitz als auch der Anbau dieser Droge unter Voraussetzungen komplett legal für volljährige Personen sein. Das neue Gesetz muss im März zwar noch immer durch den Bundesrat, aber dieser Vorgang kann das Ganze maximal ausbremsen und nicht mehr wirklich stoppen.

Ab April dürfen Erwachsene ab 18 Jahren in Deutschland grundsätzlich 25 Gramm an Cannabis zum Eigenkonsum am Körper tragen. In der eigenen Wohnung sind jederzeit bis zu drei lebende Cannabispflanzen erlaubt und dort darf bis zu 50 Gramm Cannabis zum Eigenkonsum gelagert werden. Das Rauchen von Cannabis im öffentlichen Raum soll unter anderem in Schulen, Sportstätten und in Sichtweite davon verboten werden. Menschen dürfen sich aber zu nicht kommerziellen „Anbauvereinigungen“ zusammenschließen, um untereinander zu tauschen und zusammenzuarbeiten.

„Der Schwarzmarkt ist der Kern des Übels. Jeder Kampf gegen den Schwarzmarkt sei ein wichtiger Schritt zum Schutz junger Menschen“ Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach

Viele Politiker stimmten für die Legalisierung, weil man dadurch den Schwarzmarkt bekämpfen möchte. Wer Cannabis legal erhalten kann, der meidet vermutlich einen Dealer, der möglicherweise noch stärkere Drogen anbietet. Kritiker sehen bei dem Gesetz allerdings Probleme mit der Kontrolle und dem Jugendschutz. Für diese kritischen Stimmen kann man einfach nicht kontrollieren, wie viel Gramm eine Person zu Hause anbaut und ob nicht möglicherweise Kinder mit dem Mittel in Kontakt kommen.

Das Ganze wird in den kommenden Monaten also sicherlich noch die Grundlage von vielen politischen Diskussionen bilden.


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19 KOMMENTARE

  1. Ich bin nun kein Cannabis-Experte, ich sehe nur immer wieder in Strafakten, welcher Aufwand da für eine Plantage getrieben werden muss mit Licht, Feuchtigkeit, Temperatur usw. Wie lange dauert dann das Ernten und Trocknen, wie kompliziert ist das alles?

    Ich stelle diese Fragen, weil ich gewisse Zweifel an der These hege, dass ein legales Angebot in der Lage ist, das illegale Angebot auszutrocknen. Auch jede Form von Qualitätskontrolle bedeutet Aufwand, vielleicht kommt dann noch eine Steuer obendrauf, und am Ende rennt der Kunde doch wieder auf den Bahnhof, weil sein Dealer einfach günstiger ist.

    Schätze ich das komplett falsch ein?

    • Kommt ganz an ob du die super einfache Autoflower Variante anbaust, die einen deutlich niedrigeren Ertrag hat (zwischen 40-90g pro Pflanze ca.) aber dafür nach 3 Monaten fertig ist und von der Handhabung her absolut idiotensicher, oder ob du auf die klassische Variante zurückgreifst.

      Bei der klassichen Variante kannst du viel mehr Fehler machen, was aber für Grower die schon ein paar Pflanzen hinter sich haben, eher unwahrscheinlich ist.
      Im Grunde gilt, du benötigst ein Setup dafür, was schonmal nicht so billig ist. Tag/Nacht Zyklus kannst du automatisieren, Luftfeuchtigkeit lässt sich messen und entsprechend anpassen. Alles kein Hexenwerk und vom Aufwand her wirklich marginal.

      Ernten zusammen mit dem reife / trockenprozess dauert so um die 1 Woche ca. aber da streiten sich auch die Geister. Manche machens länger, andere kürzer.

  2. „Für diese kritischen Stimmen kann man einfach nicht kontrollieren, wie viel Gramm eine Person zu Hause anbaut und ob nicht möglicherweise Kinder mit dem Mittel in Kontakt kommen.“

    Ersetze Anbau durch Brennen. Würden diese „kritischen Stimmen“ genauso über Alkohol reden?

    • Dir ist schon klar, dass Alkohol sogar in unserem Körper selber hergestellt wird.
      Und das Alkohol in Medizin, Industrie unersetzlich ist als Lösungsmittel und in der Gastronomie als Geschmacksträger?
      Wir haben sogar Alkohol als Treibstoff.

      Versuch das mal mit Nikotin, Koffein oder THC.

        • Als in Frankreich der Ausschank von Alkohol an Kinder in Schulen verboten wurde, gab es erstmal wütende Proteste von Eltern 🙂

      • Der Koerper produziert ebenfalls Stoffe die strukturell dem THC sehr aehnlich sind.
        Dasselbe ist ueberigens auch fuer andere Drogen wie Opium der Fall.

        Um ganz genau zu sein: Viele Drogen berauschen, da sie Molekuele nachahmen, die unser Koerper als Botenstoffe einsetzt.

        Ebenfalls wurde noch anfang des 20. Jahrhunderts THC in der Medizin breitflaechig als mildes Schmerzmittel eingesetzt.

          • Achtung Geschichtsnerdism INC.

            Bier in der Antike und zb auch im Mittelalter war nicht gleich Bier,Das tägliche Bier was konsumiert wurde und als Nahrungsmittel galt kann man nicht mit dem heutigen Vollbier vergleichen. Eher ein Light Bier das nahrhaft war.
            Klar gab es auch Vollbiere und Starkbiere nur waren die nicht für den Häuslichen gebraucht.

            Die heutigen Biere haben sich ja erst in der Neuzeit entwickelt Hamburg hat ja heute noch sein Bockbier Anstich was auf die Hansezeit zurück geht weil Hamburg ein zentraler Ort des Bierhandels war,
            Nur ist HH heute ja eher für Pils bekannt in form von Holsten und Astra.

    • So wie in Kanada, einigen Bundesstaaten der USA, den Niederlande und sonstigen Ländern, die ich bisher nicht aufgezählt habe. Die brennenden Mülltonnen sehe ich bis zu meinem Haus. Kleiner unironischer Tipp zu dem Thema, such nach einer Doku zum Ursprung der Kampagne gegen Cannabis. Wenn einem klar wird, woher das ursprünglich kommt (kleiner Tipp, USA und einem ultraorthodoxen Priester und keinem Stück Wissenschaft), dann hat man plötzlich einen ganz anderen Blickwinkel auf die Sache.

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