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In den vergangenen Monaten hat das Anwaltsteam von Donald Trump alles nur Mögliche dafür getan, um die gegen den ehemaligen amerikanischen Präsidenten laufenden Gerichtsverfahren zu verzögern. Schließlich befindet sich Trump derzeit mitten im Wahlkampf und Probleme dieser Art sind dabei eine enorme Behinderung. Die Bemühungen der Anwälte sind aber kläglich gescheitert, weshalb heute in New York auch das erste Verfahren gegen Trump offiziell starten wird.

On Monday, jury selection for the first-ever criminal trial of a former US president begins in Manhattan. Former President Donald Trump, who has previously been found liable in civil trials, is now set to face charges that could land him in prison. (via)

Dem ehemaligen Präsidenten wird in diesem Verfahren die Fälschung einer Reihe von relevanten Geschäftsunterlagen in 34 Fällen vorgeworfen, was in Verbindung mit Schweigegeldzahlungen an einen Pornostar steht. Trump selbst plädiert in dem Fall natürlich auf unschuldig. Der Start des Verfahrens läuft jetzt wohl darauf hinaus, dass das Gericht die Jury für den Prozess auswählt. Insgesamt benötigt das Gericht 12 Geschworene und sechs Ersatzleute. Potenzielle Kandidaten müssen 42 Fragen beantworten, um zu überprüfen, ob sie in diesem Fall auch wirklich ein faires Urteil abgeben können.

Der gesamte Prozess könnte sich nach den Angaben des Gerichts bis zu acht Wochen lang ziehen. Im Fall einer Verurteilung muss Trump mit einer Gefängnisstrafe von mehreren Jahren rechnen. Das Ganze könnte zwar auf Bewährung ausgesprochen werden, aber die Staatsanwälte würden wohl eine tatsächliche Strafe bevorzugen. Zusätzlich zu dem heute startenden Verfahren laufen noch drei weitere Strafprozesse gegen Trump. Diese Prozesse befinden sich aber noch in der Vorbereitung und man darf gespannt darauf sein, wann sie tatsächlich vor Gericht landen.

Eine Verteilung hätte für den Wahlkampf von Trumps vermutlich so gut wie keine Folgen. Er darf trotzdem antreten und gewisse Menschen werden auch weiterhin für ihn wählen. Trotzdem würde ich persönlich es sehr unterhaltsam finden, wenn Trump für seine begangenen Straftaten verurteilt wird, ins Gefängnis muss und dann trotzdem Präsident wird. Das Ganze ist einfach zu absurd.


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6 KOMMENTARE

  1. Das ist doch dieselbe Inszenierung mit Trump in den USA wie bei uns mit Höcke. Ganz egal, was man von den Brüdern hält – ich mag beide nicht -, sind die Verhandlungstermine jeweils kurz vor wichtigen Wahlen einfach zu passend, um ein Zufall zu sein. Bei Trump weiß ich jetzt die Einzelheiten nicht, aber Höcke wird ein Ausspruch vorgeworfen aus dem Jahr 2021 (!), der genauso lang (!) für jedermann auf Youtube abrufbar ist. Ich will seinen Spruch auch nicht qualitativ bewerten, aber mir soll mal jemand erklären, was es angesichts dieser Tatsachenlage drei Jahre lang zu ermitteln gibt, bevor die Sache vor den Kadi geht.

    Nochmal: ich gestehe jedem seine ganz persönliche Meinung über Trump respektive Höcke zu. Aber ich finde es in beiden Fällen bedenklich, dass die Justiz scheinbar missbraucht wird, um den Wahlkampf und damit letztlich auch demokratische Wahlen zu beeinflussen. Und diese Bedenken hätte ich genauso, wenn in ähnlicher Weise ein Robert Habeck, eine Ricarda Lang oder meinethalben sogar ein Olaf Scholz vor Gericht stehen würden. Das „G’schmäckle“, dass hier zum passenden Zeitpunkt eine Smoking Gun aus dem Archiv gezogen wird, wäre in jedem Fall dasselbe.

    • Oh ja die Hohlerdeechsen haben wieder zugeschlagen. Kinki erklärt uns endlich wieder die gemeine Weltverschwörung.

      Wie wärs mit etwas Realitätssinn? Ermittlungen dauern eben, Prozesse werden von Trumps Team soweit verzögert dass es eben zur Wahl knapp wird weil er nach gewonnener Wahl Immunität hat.

      Ich warte übrigens noch auf den nie kommenden Tag an dem Kinki uns hier über Trumps juristische Winkelzüge und unmoralisches Ausnutzen des Rechtssystems belehrt. Ich glaube aber irgendwie dass das nie passieren wird 😉

      Und ich denke schon dass du beide magst. Auf deine ekelhaft schleimerische Art fällt hier keiner mehr rein.Wenn du nicht so begeistert von diesen wirren Gestalten der Weltgeschichte wärst, würdest du hier kaum so polarisierend argumentieren. Hast du schonmal die AFD, Trump, Puitin wirklich mehr als „eigentlich mag ich die ja nicht“ kritisiert? So mit Argumenten? Moral? Logik? Menschenverstand?

      Nein, weil du sie geil findest und dich einer der ekelhaftesten Strategien der neumodischen Dikatoren bedienst – Zweifel säen und spalten.

      • Lieber asdf (sehr kreativ übrigens),

        mach einfach mal die Augen auf und schau dir die Welt ohne weltanschaulich gefärbte Brille an. Alleine, dass ich gewisse Parallelen erkenne, führt keineswegs dazu, dass ich eine Weltverschwörung annehmen würde. Das sind deine Worte, nicht meine. Vielmehr würde ich lediglich den Schluss daraus ziehen, dass hin in zwei verschiedenen Rechtsstaaten gewisse politische Interessengruppen auf ähnliche Ideen zur Bekämpfung der jeweiligen Opposition gekommen sein könnten.

        Wobei ich die, was den Zeitfaktor angeht, sogar noch zugestehe, dass ich die amerikanische Justiz nicht gut genug beurteilen kann, um den langen Zeitraum zwischen angeblicher Tat und Anklage zu erklären. Im Falle Höcke maße ich mir jedoch an, dies beurteilen zu können, da dies nunmal mein Beruf ist.

        Wie dem auch sei, bloß weil zwei Leute auf ähnliche Ideen kommen, wird daraus keine Weltverschwörung. Damit disqualifizierst du dich letztlich nur selber.

        Ich gebe darüber hinaus gerne zu, dass ich zu dessen erster Amtszeit durchaus ein gewisser Fan von Trump war. Das hat sich jedoch aus verschiedenen Gründen deutlich abgekühlt, inzwischen halte ich ihn allenfalls noch für das geringere Übel gegenüber Sleepy Joe, wobei ich im Grunde fassungslos bin, dass eine Nation wie die USA nichts besseres als diese beiden Witzfiguren zu bieten hat. Und was Höcke angeht, so mag ich durchaus viele seiner Standpunkte, welche ich teile. Keineswegs alle. Aber überhaupt nicht mag ich seine Art zu reden. Alleine bei seiner Sprechweise kommen selbst mir gewisse Assoziationen zu dunklen Zeiten in den Sinn. Und selbst wenn ich glaube, dass darin mehr Provokation denn Überzeugung steckt, kann ich schon nachvollziehen, warum seine politischen Gegner ihn als Faschisten und schlimmeres bezeichnen. Und damit schadet Höcke m. E. der guten Sache, weshalb ich ihn im Ergebnis nicht mag.

        Das ändert aber im übrigen nichts an meiner Einschätzung des Sachverhaltes. Eine solche sollte man nämlich unabhängig davon treffen können, ob man Leute mag oder nicht. Tatsache bleibt Tatsache, egal wer sie ausspricht oder wen sie betrifft. Wobei ich aber auch weiß, dass mir da gewisse politische Kreise widersprechen werden, die eher der Meinung sind, dass sich die Realität ihrer Ideologie anzupassen hat, aber das wäre ein anderes Thema.

        Und was – abschließend – meine schleimerische Art angeht: Ich kann jederzeit Kritik an einer Vielzahl von Personen üben. Und zwar dann, wenn im konkreten Fall die Kritik berechtigt ist. Was ich ablehne, ist dieses Schwarz-Weiß-Denken: Man müsse Putin, Trump, Höcke usw. grundsätzlich immer und für alles kritisieren. Selbst ein Putin hat Grautöne, wobei mir zugegebenermaßen derzeit nur sehr wenige einfallen! Aber die Welt ist nunmal nicht nur schwarz und weiß. Es gibt nicht das rein Gute und absolut Böse. Aber das lernst du auch noch irgendwann.

        • „Selbst ein Putin hat Grautöne“ das neue „Unter Hitler war nicht alles schlecht!“, da hilft auch dein Nebensatz danach nichts. Unglaublich!

  2. Passt zum aktuellen Murica. Wirtschaftlich geht es ihnen so gut wie seit Jahren nicht mehr. Dennoch sieht es aktuell sehr gut für Trump aus. Ist schon irgendwie bescheuert, wie der Mann gewählt wird, nur weil er das Maul weiter aufreißen kann als seine Konkurrenz. Inhaltlich bringt er absolut nichts mit. Aber Hass zieht halt aktuell zu gut.

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