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Schule

Gibt es in 15 Jahren 300.000 arbeitslose Lehrer in Deutschland? Eine aktuelle Studie des Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) und das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung legen das jedenfals nahe […] Fast 80 Prozent von ihnen bleiben der Branche auch nach ihrer Ausbildung erhalten (anders als eben Sozialwissenschaftler und Künstler) – ein Resultat des sehr spezifischen Lehramtsstudiums sowie der großen Jobsicherheit. Die hohe Verbleibsquote führe jedoch mit dazu, dass mehr Lehrer als nötig in den Beruf strömen.

Ich bin bei solchen Zahlen und Voraussagen immer äußerst skeptisch. Als ich mein Lehramt-Studium anfing, gab es ähnlich düstere Prognosen – als ich dann fertig war, hatte ich fast die freie Auswahl als Lehrer. Angeblich gibt es ja jetzt schon keine Lehrerstellen mehr – auch nicht ganz richtig: Es mag ja sein, dass es in bestimmten Bundesländern oder großen Städten wenig Stellen gibt, aber beispielsweise bei uns aufm Land werden händeringend Lehrer gesucht. Wenn man flexibel ist und nicht auf ein Bundesland fixiert, wird man bei der Stellensuche aktuell keine Probleme haben.

Quelle: news4teachers.de

Danke an Roland für den Link!


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14 KOMMENTARE

  1. Solche Prognosen finde ich immer sehr gewagt.
    Man muss abwarten wie sich das ganze Entwickelt und wie viele Kinder nun wirklich 2030 schulisch Ausgebildet werden müssen.

    Ich finde generell ist es mit allen Jobs so.
    Ich bin momentan gelernter Krankenpfleger, möchte allerdings aus dem Bereich raus und gehe ab 2015 in die Fachinformatik für Systemintegration.
    Ausbildungsstelle habe ich bekommen.
    Zwar auch nicht im schönen NRW (wo ich nun Wohne) sondern sehr weit im Norden.

    So ist es doch generell bei Stellen.
    Wenn man ein wenig flexibel ist bekommt man oft etwas.

    Allerdings ist es bei Studienberufe ja immer so eine Sache mit der Anerkennung.
    Hoffe das dort endlich mal etwas gemacht wird.

  2. keine angst in nordneukölln ist noch genug platz, gilt auch für ganz berlin. nur weil die lehrer alle in bayern bleiben wollen und dort starker überhang ist, täuscht das ein wenig

  3. „Wenn man flexibel ist und nicht auf ein Bundesland fixiert“ -> kann man in unserem wunderschönen bildungsföderalismus denn eigentlich einfach so das Bundesland wechseln?

    • Ja, kann man! Zwar bevorzugen die Länder natürlich ihre selbst ausgebildeten Lehrer, allerdings ist die Mangel an Lehrern in einigen Bundesländern so groß, dass man dort ohne Problem unterkommt.

      • Keine Ahnung, ob es noch so ist und ob das von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich ist, aber wenn meine Frau nach dem Referendariat in BaWü in ein anderes Bundesland hätte wechseln wollen, hätte sie einen Tauschpartner finden müssen, der/die im Gegenzug und idealerweise mit der gleichen Fächerkombination das Land wechselt.

        • Sowas habe ich noch nie gehört. Bist du sicher, dass Du das gerade nicht mit der Referendariat verwechselst? Weil es gegen europäisches Recht verstößt: Denn genauso wie beispielsweise beim Fußball, darf man als Individuum selbst entscheiden, wann und wo man seine Arbeitskraft anbietet.

          • Also entweder ging es um den Referendariatsplatz oder um die erste Stelle direkt nach dem Ref (an die man ja, zumindest in BaWü, 5 Jahre gebunden ist).
            Später ist es natürlich kein Problem, sich auf andere Stellen zu bewerben..

  4. Sehe ich auch so. Außerdem hat man in den letzten Jahren immer wieder festgestellt, dass solche Prognosen eher zu Lehrer-Mängel führen, weil einem dann jeder von diesem Studiengang abrät. Gerade wenn ein Mangel prognostiziert wird, sollte man im Grunde sein Lehrer-Studium beginnen.

  5. Naja beachtet man, dass die Lehramtsuabildung Ländersache ist, so wird das mit dem Bundeslandwechsel auch nicht so einfach machbar sein 😀 Außerdem gibt es auch bestimmte Fächer, die jeder Depp gerne studiert und da muss man sich auch Gedanken machen. Mit Deutsch und Geschichte kommt man nicht weit….

  6. Kann bestätigen, was du sagst. Meiner Erfahrung nach herrscht bei mir in der Gegend (Rheinland-Pfalz, auf dem Land) auch akuter Lehrermangel. Als ich noch im Gymnasium war, hatten wir vor allem in der Oberstufe sehr viel Stundenausfall und jetzt in der Berufsschule fehlt auch andauernd jemand, auch wenn da Ersatz schneller gefunden ist.

    • Berufsschule ist teils schon krass weil du für 3 Jahrgänge meist nur 1 Lehrer hast und vlt. 2 die Nebenfächer unterrichten. Bei uns war das so extrem das 4 Berufe im ersten Jahr zusammen Unterricht hatten.

      Seit ich das selbst erlebt hab kann ich gut verstehen wieso Arbeitnehmer sich immer mehr über die Qualität der Leute beschweren. Im Endeffekt gibts immer mehr Fächer für 1 Tag die Woche. Wir hatten 6 Fächer für 8 Stunden, was sollste da bitte grossartig lernen?

  7. Leider wird es sehr wahrscheinlich so kommen, auch aufgrund der demografischen Entwicklung: In D gibt es immer weniger Lebendgeborene pro Frau, aufgrund der medizinischen Weiterentwicklung sinkt auch die Todesrate nicht so rapide. Folglich erhöht sich das Renteneintrittsalter rapide, einfach weil die große Gruppe der älteren Menschen versicherungstechnisch nicht gestemmt werden kann.
    -> Junge Lehrer können nicht angestellt werden, weil die Alten länger arbeiten müssen.
    -> Junge Lehrer müssen nicht angestellt werden, weil es immer weniger Kinder gibt.
    Traurig aber wahr!

    • Weil die meisten heute zu Zweit grade so über die Runden kommen und Kinder nunmal teuer sind. Als kleiner Arbeiter oder Handwerker kannste das heute kaum noch stemmen 2 andere Personen zu ernähren, selbst als Meister wird das eng.

      Bei Studenten oder Leuten in Ausbildung ist es noch extremer, vmtl. mit nen Grund wieso die meisten Akademiker erst so in Steves Alter Kinder haben.

      Solange sich daran nichts ändert wird die traditionelle Familie eher bestraft als gefördert.

      • Ich find es in dem Zusammenhang immer bezeichnend, dass der Schutz und die Unterstützung von Familien immer nur dann hervorgekramt wird, wenn es gegen homosexuelle Partnerschaften geht.
        Dabei sind die wirtschaftlichen Gegebenheiten eine viel größere Bedrohung für die traditionelle Familie. Grad dieses ewige Gefasel von der Mobilität. Macht auch super Spaß eine Familie zu gründen, wenn man ständig umzieht oder nie daheim ist. Auch die Kinder freuen sich bestimmt darüber…

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