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Wieder einmal Wirbel um Äußerungen von Jens Spahn. In einem Interview sprach der Gesundheitsminister über den Pflegenotstand in Deutschland. Vor allem eine seiner Aussagen sorgte in den sozialen Netzwerken für Aufregung. Nur: Im Gesamtkontext des Gesprächs betrachtet, taugt diese nicht wirklich zum Skandal – und der Fall beweist, welche Macht Überschriften in den sozialen Netzwerken haben.

In einem Zeitalter, in dem es nur noch um Klicks und Verkäufe geht, scheint „den Medien“ wirklich jedes Mittel recht zu sein. Hier ein perfektes Beispiel dafür: Es wird ein Zitat aus dem Kontext gerissen, um möglichst viel Entrüstung und Klicks zu generieren…

Liest man sich mal Spahns Zitat in vollem Umfang durch, klingt alles plötzlich ganz anders:

“Außerdem haben viele Beschäftigte in Heimen und ambulanten Diensten ihre Stundenzahl reduziert, sodass wir auch ein Auge auf die Arbeitsbedingungen werfen müssen. Wenn von einer Million Pflegekräften 100.000 nur drei, vier Stunden mehr pro Woche arbeiten würden, wäre schon viel gewonnen. Vieles ist auch eine Frage der Organisation: faire Schichtpläne, verlässliche Arbeitszeiten, auch mal drei, vier freie Tage am Stück. Derzeit ist die Pflege der am wenigsten planbare Beruf, den es gibt. Die meisten Menschen, die in der Pflege arbeiten, arbeiten dort gerne, sie schöpfen viel Kraft aus ihrem Beruf, hadern aber mit den Umständen, die er mit sich bringt. Deshalb müssen wir auch an den Rahmenbedingungen arbeiten.“

Und dann wundern sich „die Medien“ in unserer Zeit, dass sie einen durchaus fragwürdigen Ruf haben? Ich würde sie nicht als Lügenpresse, sondern als Sensationspresse betiteln. Und nein, diese Masche ist definitiv nicht mehr nur auf die Bild-Zeitung beschränkt…

Quelle: Meedia.de


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28 KOMMENTARE

  1. Naja, ich finde es nicht ganz so kritisch bzw. ist der Spahn ein ganz ganz schlechtes Beispiel mit dem Thema Klickzahlen auf der Sau durchs Dorf treiben. Bisher hat er sich nämlich nicht mit feingeistigem Ruhm bekleckert, er ist eine Machtmaschine, die noch ein wenig mehr wie andere heraus stechen will. Im besten Fall polarisiert er, wie man so schön sagt. Also Spahn, da bleibt niemand sitzen wenn was kommt.
    Zu seinem Text: Er erwähnt die Rahmenbedingen, das mit denen „auch“ etwas gemacht werden muss. Daran gearbeitet werden muss. Aber in welche Richtung, das lässt er offen. Die Frage der Organisation, die ist das Problem der Arbeitgeber, you don’t say, das ist es schon die ganze Zeit. Und wie das aussieht wissen wir 😉 Na und wer soll dann den Hauptteil leisten? Richtig, die Pfleger sollen doch bitte nicht so viele TZ Stellen machen.
    Es gibt bis heute keine einheitlichen Personalschlüssel in der Altenpflege, da pfuscht jedes Bundesland selbst iwas zusammen, und dann noch 0,2 Azubi als Vollzeitkraft hier und 0,5 Aushilfskraft da (ja Sie brauchen eine 6 wöchige Schulung, die machen wir noch irgendwann) und zack hast du 5 „Leute“ auf der Station die sich um 20 Menschen kümmern, und bestimmt alle nur in Pflegegrad 1, weil der Schlüssel dann passt. Ironie usw.

  2. Jens Spahn fehlt einfach jegliches Gespür dafür seine Aussagen so zu formulieren, dass sie nicht ganz oder teilweise nach Arschloch klingen. Klar ist das betreffende Zitat aus dem Kontext gerissen, aber man hätte es insgesamt trotzdem besser vermitteln können. Eine Aussage wie: „Wir müssen jetzt ein Auge auf die Arbeitsbedingungen in der Pflege werfen, um zu sehen warum so viele dort Beschäftigte ihre Arbeitszeiten verkürzt haben. Wenn wir die Rahmenbedingungen dahingehend verbessern können, dass sie wieder Vollzeit arbeiten können und wollen, wäre auch ohne zusätzliches Personal schon viel gewonnen.“ hätte niemals einen Shitstorm ausgelöst. Und nichts anderes wollte er ja eigentlich sagen. Es kam nur mal wieder nicht so durch seinen Großkotzfilter.

  3. Ich glaub ich kann mich der Meinung hier größtenteils anschließen. Die heutige Zeit ist leider viel zu schnelllebig. Und wenn man ehrlich ist liest man ja auch nur noch Schlagzeilen.. Ich schließe mich da jetzt mit ein.
    Ich denke jetzt auch noch aus aktuellem Anlass an den Fall Maaßen. Ich hab mich tatsächlich nie mit dem Fall beschäftig, mir das Video angekuckt und seinen ganzen Komentar gelesen. Sondern hab mich da eher mitreißen lassen.
    Vielleicht müssen wir erst lernen mit dem Internet und seiner schnelllebigkeit umzugehen. Am Ende sind wir hald doch nur Menschen und bis ins Mark Analog.

  4. Finds schon krass, wie hier und auch sonst im Netz immer wieder jeder drauf anspringt^^
    Die Politik ist nicht besser oder schlechter als früher, nur früher hat man seine Zeitung gelesen und nicht mit tausenden über jeden Artikel und jede Äußerung diskutiert…
    Auf der einen Seite wird von den Politikern gefordert,dass sie was für die tun, die sie gewählt hatten, dann wird wieder gemeckert das sie umfallen, weil sie auf einmal aufs „Volk“ hören, wie jetzt in der Maasen Geschichte…

    • Genau das ist der Unterschied zu früher: Damals hast du Tagesschau gesehen und vielleicht noch deine lokale Tageszeitung gelesen. Und daraus hast du dir deine Meinung gebildet.

      Und sind wir mal ehrlich: Hätten wir auch heute nur diese Quellen, wüssten wir so gut wie nichts über die großen Krisen unserer Zeit bzw. wir würden sie nicht als Krisen wahrnehmen. Klar, am Stammtisch würden wir über die hohe Steuern schimpfen, aber das haben wir in den 80ern auch schon getan.

      Das Netz hat es überhaupt erst möglich gemacht, dass eine Gegenöffentlichkeit entsteht, dass der einzelne feststellen kann, dass er mit seiner – abweichenden – Meinung alles andere als alleine ist.

      Ich erlaube mir kein Urteil darüber, ob die Politik in der jungen BRD besser oder schlechter war, hauptsächlich aber aus dem Grund, dass ich diese nicht hautnah miterlebt habe, sondern im wesentlichen nur aus den Geschichtsbüchern kenne.

      Ich glaube aber sofort, dass es derartige mediale „Zitatquetschen“ schon immer gegeben hat. Aber wo war die Quelle, um die Berichterstattung mit dem O-Ton zu vergleichen?

      Aber wenn du mich vor die Wahl stellst, so bilde ich mir lieber mit den Möglichkeiten des Internets meine eigene Meinung, auch auf die Gefahr hin, dass mich meine parlamentarischen Vertreter enttäuschen, anstatt dass ich „dumm aber glücklich“ gehalten werde.

      • ja mit dem „dumm aber glücklich“ ist nun das verbale Gegenstück.
        Keiner würde das wollen. Aber im Vergleich zu heute war es in Sachen Politik, Presse Information viele Jahrzehnte so.
        Wenn ich mit meinen Vater rede, schwärmt er immer für die Politiker der 60er 70er 80er und beklagt wie erbärmlich dagegen heutige Politiker Konflikte lösen oder das Land regieren.
        Ich glaube aber, dass es damals nicht anders war als heute.
        Wenn dann die Presse wieder mal die nächste Kuh durchs Dorf jagt, wünsche ich mir doch manchmal „dumm aber glücklich“ weiter zu leben.

        • Ich les mir kikis Sachen nicht durch, aber ich glaube auch nicht, dass wir heute „schlauer“ sind. Es gibt heute eine deutlich größere Medienvielfalt, aber darunter eben auch so viel Schwachsinn von Leuten, die nur auf Aufmerksamkeit und Klicks aus sind, dass dies sich eher nagativ auswirkt. Die Menschen werden mit so vielen Informationen überflutet, wovon die Hälfte falsch oder stark verzerrt ist, dass sie kaum noch in der Lage sind sich selbst ein qualifiziertes Bild zu machen. Zu glauben wir wären heute deshalb schlauer ist ein übler Trugschluss. Wahrscheinlich ist durch die geringe Qualität der Informationen eher das Gegenteil der Fall

        • Doch, es gibt schon Unterschiede. Vergleiche einfach mal den Umgang mit der RAF damals mit dem Islamterror heute. Oder noch spezifischer: Vergleiche die Statements von Bundeskanzler Schmidt mit Merkel.

          Merkel: „Wir werden mit dem Terror leben müssen.“
          Schmidt: „Der Terror hat auf Dauer in Deutschland keine Chance.“

          Wie gesagt: ein abschließendes Urteil über die früheren Regierungen maße ich mir nicht an. Aber unsere aktuelle Regierung ist entweder absolut inkompetent, oder sie arbeitet absichtlich gegen das eigene Volk.

          • Dir ist schon klar, das man mit der RAF einen Gegner hatte, der im selben Land saß und sich mit den selben Mitteln vernetzt und organisiert hat, wie die Strafverfolgungsbehörden, von denen sie gejagt wurden. Das war ein Kampf ohne Augenhöhe, denn früher oder später musste man sie kriegen (bei dauerhaft hochgehaltenem Fahndungsdruck). Der (islamistische) Terror heute arbeitet dezentral mit Zellen, die keine Sau kennt und kommuniziert auf Kanälen, die nicht mehr zu überwachen sind, oder kommuniziert einfach gar nicht. Bombe gezündet, Video mit IS Fahne auf YT veröffentlicht und anschließendes Bekenntnis aus dem nahen Osten (ohne die Vögel aus Europa überhaupt zu kennen). So oder so ähnlich läufts doch viel öfter, als das es die organisierte Variante wie bei Nine Eleven wäre. Das war also ein denkbar schlechtes Beispiel.

            Das Politiker früher ein anderes Format hatten als heute liegt einzig und allein an ihrem Selbstverständnis. Damals hat der Sozialdemokrat tatsächlich entsprechende Themen seiner Klientel vorangetrieben. Genau wie sein bürgerlicher Widersacher auf der anderen Seite des Kabinettischs. Heute haben wir nur noch verschiedenfarbige, neoliberale Handlanger des Kapitals zur Auswahl, die sich praktisch nur noch in so „wichtigen“ Fragen wie alle oder nur fast alle Ausländer raus unterscheiden und ansonsten den DAX-Firmen metertief im Arsch stecken. Die AfD, Trump, der Front National oder das eine Karikatur wie Silvio Berlusconi Italien 20 Jahre im Klammergriff halten kann, sind doch in aller erster Linie Zeichen wie überdrüssig der Wähler weltweit diesem ganzen Schmierentheater schon geworden ist. Ich bin nur gespannt wann der erste Politiker merkt was er tun müsste, um diesen Prozess zu stoppen. Es wäre doch so einfach….

  5. Ich lese immer dass die Bezahlung der Pfleger Rückschlüsse darauf zulässt wie sehr deren Arbeit wertgeschätzt wird.
    Und so fern es mir liegt diesen eine bessere Bezahlung abzusprechen, glaube ich trotzdem dass Fernfahrer, egal ob Bus oder LKW die bescheidenere Bezahlung bei mindestens gleich miesen Arbeitsbedingungen haben.
    Ich bin mit so nem Betrieb aufgewachsen und arbeite auch da und es ist nicht weit weg von moderner Sklaverei. Kunden feilschen um den letzten Cent, nehmen immer das billigste vom billigen und wundern sich dann wenn da ne Schrottkiste vorfährt. Mehrfach mit Subunternehmern erlebt. Allen sind ihre Bälger so wichtig, aber wenn die 1000+km nach Italien fahren darf das nur ja nichts kosten.
    Busfahrer die über Monate in gammligen Wohnwagen auf dem Betriebsgelände leben sind da nur die Spitze des Eisbergs.

    • Was hat das eine mit dem anderen zu tun?
      In der Pflege wandert SEHR viel Geld in die falschen Taschen.
      In der sonstigen Privatwirtschaft ist die Steuerbelastung so extrem, dass selbst Unternehmen, welche Millionen verdienen ins Minus rutschen.
      Ich war gestern bis 4 Uhr nachts bei einem Kunden für sein neues Kassensystem.
      Der verdient im Jahr 1.3 Millionen € bei 12 Mitarbeitern.
      Der sieht von dem Geld fast nix auf dem Konto. Bei über 65% Steuerabgaben, Wartungskosten im 6-stelligen Bereich für seine Maschinen und fairen Mitarbeitergehältern steht er kurz vor der Pleite, trotz eines extrem gut gehenden Geschäfts. Wäre sein Gelände nicht sein Eigentum, hätte er schon vor 10 Jahren zu machen können.
      Ohne Steuerbetrug, sei es Schwarzgeld oder holdings in Steuerparadisen (hallo Luxemburg), ist es kaum noch möglich, ein gutes Unternehmen in Deutschland aufzubauen. Das Lohn-dumping und die Arbeitsbelastung wird nur schlimmer werden. Nächstes Jahr kommem schon wieder erhöhte Sozialabgaben. Das kann ein fairer Arbeitgeber einfach nicht bezahlen.

  6. Meine Lebensgefährtin arbeitet in der Pflege. Meine Frau ist aufgrund der längeren Anfahrt 14h Schichten wovon man natürlich 1,5 h stunden fürs Autofahren abziehen kann. Aber wenn meine Frau zehn Tage am stück 14 h unterwegs ist hab ich von meiner Frau nur noch einen Menschen der auf Zahnfleisch geht. Wer wirklich in der Pflege tätig ist der weißt das 10-12h Schichten keine Seltenheit ist. Zudem gelten diese Überschriften nicht nur die sozialen Medien sondern auch für die normalen Nachrichten. Ich sage nur Beförderung von Maßen. Dabei ist bei seinem Gehalt vollkommen egal das er tausend Euro mehr verdient. Aber auch da wird von den normalen Medien suggeriert er hat angeblich misst gebaut wie kann es sein das er sogar eine Beförderung bekommt.

  7. Ich behaupte mal das Pflegende generell ein Problem mit dem Mann haben da er seit er im Amt ist einen Mist nach dem anderen Erzählt.
    Und wir haben echt miese Bedingungen, man kann einfach nichts planen! Und viele gehen in den Beruf die einfach nichts anderes finden. Und Leute die den Beruf gerne und gut machen, arbeiten sich ins Burnout. Und darum gehen sie auf weniger Prozent runter.
    Die Pflege ist ihm scheißegal darum macht der mann auch so unrealistische Äusserungen 8000 zuätzliche Pflegekräfte war da n Beispiel. Wenn wir jetzt noch erfahren das eine Pflegekraft nicht mal ein Pflegehelfer sein muss ( der schon eine sehr Minderwertige „Ausbildung“ von 3 Wochen ) sondern auch ungelernte „pfleger“ was eine Fachkraft ist werde ich hier mal nicht ausführen. Pflegende wissen sowas, und genau darum nehme ich den Mann keine 2 Meter ernst. Entweder weiß er das alles nicht, dann ist der mann unfähig oder er weiß es genau was er dann ist darf ich öffentlich nicht sagen.

    So long euere im 12 Std Dienst arbeitender von der Diskussion genervte Pflegefachkraft
    Ejnar

    • Leute, ihr seit nicht beim Spahn angestellt sondern habt jeder einen anderen Arbeitgeber…
      Und solange es jeder mit sich machen lässt und nicht auf die gesetzlichen Vorgaben pocht,die es schon gibt, wird sich auch nix ändern. Das kann auch kein Politiker machen. Natürlich müssen die so tun als ob sie unersätzlich sind und man sie deswegen wählen muss…
      Natürlich braucht ihr auch die ganzen ungelernten Kräfte, weil die Arbeit mit den wenigen gut Ausgebildeten einfach nicht funktioniert… Weil durch die ganze schlechte Presse über den Beruf kaum wer Interesse hat, sich überhaupt den Beruf mal anzuschauen.
      Und das Gejammer, dass man da zu wenig verdient, versteh ich auch nicht, klar als ungelernter bekommt man nicht viel, aber als gelernter gibt es gutes Geld und man kann sich ja nun echt überall bewerben und wird mit Kusshand genommen…
      Nur sind die meisten dazu zu faul und haben Angst das der neue Job doch nicht so toll/gut ist, weil so schlecht ist die Arbeit ja doch nicht^^

      • Stimmt, nur in der Pflege steckt man in der moralischen Zwickmühle das die Menschen auf einen angewiesen sind. Streiken geht nicht und mancher Arbeitgeber würde bei einer nicht Erscheinung zur Arbeit nicht einmal für Ersatz sorgen sondern einfach 2 oder 1 Person die Schicht alleine regeln lassen, worunter dann auch wieder die Bewohner leiden. Ein Menschenleben ist in unserer Konsum/wegwerf Gesellschaft einfach einen Dreck wert mittlerweile, sonst hätten wir auch diese Zustände nicht.

        Jeder der behauptet man soll dies einfach nicht mit sich machen lassen wegen den Arbeitsbedingungen soll mal 1 Tag in die Kranken/Altenpflege gehen und danach nochmal das selbe behaupten. Danach hat man eine andere Sichtweise da man viele Menschen sieht die ohne Pfleger eben nicht mehr selbstständig leben können, und das will doch jeder Mensch und sollte jedem Mensch gegönnt sein. Es ist eine Schande für unser Land, nichts anderes.

        • Streiken wegen schlechtem Gehalt?
          Dann verdienste eben mal 2 Monate garkein Gehalt mehr!
          Und wo gehen diese Gehaltsersparnisse hin? Sicher nicht aufs richtige Konto.

          Die Pflege darf nicht privatisiert bleiben, Ende der Geschichte. Es kann nicht sein, dass wir horrende Summen in die Pflegeversicherung einzahlen, im Pflegefall wird man trotzdem mit weiteren horrenden Summen zur Kasse gebeten (und verliert evtl. jedes Hab und Gut, wenn die Eltern krank werden.. trotz Versicherungen).
          Dann verdienen die Institute locker mal 6000€/Monat pro Pflegefall und setzen einen Pfleger für 1800€/Monat an 10 Patienten.
          Fällt was auf?

  8. Ich arbeite selbst in der Pflege und stimme auch zu das es ohne Kontext einfach nur ne Aussage zum klicks generieren ist. Nichts desto trotz muss man sehen das die Pfleger die ihre Stunden reduzieren dies tun um mehr Zeit für sich selbst, Freunde oder Familie zu haben. Menschen die im Pflege Bereich arbeiten werden immer als sehr sozial und selbstaufopfernd bezeichnet, was auch mit ein Grund ist das dieses System noch funktioniert.

    Ich selbst werde vermutlich auch Mitte oder Ende nächsten Jahres von 100 % auf 25 % reduzieren, da man auch mit guten Arbeitsbedingungen einfach zu wenig Zeit für sich selbst hat, was einfach das wichtigste im Leben eines jeden menschen sein sollte. Ich liebe meinen Beruf und die Menschen mit denen ich tag täglich zu tun habe, aber wenn man von 30 tagen im Monat 25 arbeitet, da der Schichtplan so zugeteilt ist das man häufiger kurze dienste leistet anstatt seine regulären 8h um zu gewährleisten das immer jmd vor ort ist, ist es kein Wunder das die durchschnittliche Beschäftigungszeit in diesem Beruf nur 7-8 Jahre ist.

    Es fängt ja auch schon bei den Azubis an das diese mehr als billige Hilfskraft fungieren und damit natürlich auch die Qualität der Ausbildung nicht zu 100 % gewährleistet werden kann. Klar gibt es Unterschiede von Einrichtung zu Einrichtung, grob gesagt ist dies aber gang und gebe wenn ich mich mit Pflegern aus anderen Einrichtungen quer über Deutschland verteilt unterhalte. Viele Pfleger hatten auch wirklich die Hoffnung das Spahn endlich mal was ändert, oder ins rollen bringt, getan hat sich nix, und wird sich auch nicht. Das Problem ist zu tief verankert mit dem Deutschen Gesundheitssystem, was einfach keine faire Bezahlung/Arbeitszeit zulässt, denn mal ganz ehrlich, wer will schon mehr steuern zahlen ?

    Jeder der in diesem Beruf arbeiten will, dem sollte klar sein, Privatleben hat man keines mehr.
    Und das ist auch aus meiner Sicht das viel größere Problem als die Bezahlung. Zeit kann man sich mit keinem Geld der Welt kaufen.

  9. Meiner Meinung nach läuft das Ganze aus dem Ruder. Es geht nur noch um Sensationen, um Aufmerksamkeit, um Klicks. Um die zu generieren wird auch gerne mal gelogen oder eben etwas so aus dem Kontext gerissen, dass es Klicks bringt. Unter dem Deckmantel der Information wird Stimmung gemacht. Es werden täglich 100 Bewegungen gestartet, Menschen gemobbed, Zukunft zerstört, gehetzt von allen Seiten. Es wider echt an zu Wissen, dass da (zumeist) echte Menschen hinter sitzen, die für all das verantwortlich sind.

    Obwohl ich mich von Twitter und Facebook fernhalte krieg ich bei dem Bisschen, was ich von da so mitkriege, echt einen Hals.

  10. Ich erinnere an Schießbefehle und ähnliche Schlagzeilen in den vergangenen Jahren … bei mir rennt Steve mit sowas offene Türen ein!

    Es ist keine Lügenpresse, denn sie lügen nicht, sie verzerren die Wahrheit.
    Es ist keine Sensationspresse, denn das wäre ein Pleonasmus.

    Es ist Gesinnungspresse. Links gut, rechts böse. Habe ich nicht vor ein paar Tagen erwähnt, dass Spahn ein geeigneter Merkel-Nachfolger wäre? Wenn ich das erkenne, erkennen das andere auch. Also höchste Zeit, ihn zu demontieren!

    • Gut das die AFD Presse nur ehrlich recherchierte Artikel verbreitet… Gut das die ganzen vergewaltigten Jungfrauen hinterher erzählen, dass doch nichts dran war an der Geschichte und nur wieder Unschuldige verfolgt wurden…
      Wie war denn die Stimmung als der eine Beschuldigte in Chemnitz entlassen wurde???
      Da war sich jeder sicher,dass der Typ es doch war, und nur die Polizei zu doof war die Spuren zu finden… Alle taten so, als ob sie bei der Tat dabei waren, nur komisch dass keiner mit seinem belastbaren wissen zur Polizei gegangen ist…
      Wie oft sagen AFD Anhänger, dass sie in diesem Land ja nix sagen dürfen, und was war die Tage in Dortmund, öffentlich wird wieder der Hitlergruß gezeigt und Judenfeindliche Gesänge angestimmt, aber die dürfen das ja nicht…

      • Ach je, wo soll ich da anfangen. Muss ich dir den Unterschied zwischen einer Partei und den Medien erklären? Und worauf willst du mit den vergewaltigten Jungfrauen anspielen?

        Dass ein Beschuldigter aus der U-Haft entlassen wird, kann auch daran liegen, dass keine Haftgründe (mehr) gesehen werden, insbesondere sind das Flucht- oder Verdunkelungsgefahr. Ich habe jedenfalls nicht gelesen, dass das Ermittlungsverfahren gegen die Person eingestellt worden wäre. Weißt du da mehr?

        Und wenn es um die Redefreiheit geht – bist du so doof oder tust du nur so? -, geht es weder darum, dass strafbare Meinungen (z.B. Hitlergruß) erlaubt werden sollen, noch geht es darum, dass du für die falsche Meinung sofort verhaftet oder erschossen wirst. Aber dir drohen heutzutage Repressalien (entglaste Fenster, zerstochene Reifen, „geht nicht zum AfD-Frisör“, keine AfD’ler bei Hannover 96, „wie mobbe ich einen AfD-Wähler aus der Firma?“ usw.), nicht von Gesetzes wegen, sondern durch eine hirntote und dadurch lenkbare Gutmenschenmeute und natürlich die linke Sturmabteilung, genannt Antifa.

        Wir haben aus der Weimarer Zeit dazugelernt. Das gilt aber auch für die Repressoren. Die Juden und Kommunisten von damals werden heute eben nicht mehr von der Straße weg verhaftet. Die Methoden sind viel subtiler geworden.

        • Also noch vor 2 Jahren habe Kommentare von kinki gar nicht erst gelesen. Heute suche ich gezielt seine Kommentare um sie zu lesen. Erst ist einfach einer der wenigen Realisten hier. Und nein, ich bin kein AfDler. Ich habe bei allen bisherigen Wahlen (bin seit 10 Jahren wahlberechtigt) die Linke gewählt.

          Zum Artikel: Bald kann man die Bildzeitung als die glaubwürdigste aller Zeitungen sehen, weil die wenigstens von Anfang an so war und das nicht abstreitet.

          • Glaubwürdigkeit würde ich das eher nicht nennen; was das angeht, war die BILD eigentlich schon immer Rotz. Vielleicht meinst du eher Verlässlichkeit, und zwar in dem Sinne dass die BILD ihr Fähnchen verlässlich nach dem Wind – der Stimmung in der Bevölkerung – richtet!

        • Respekt mal übrigens. Ich teile deine politische Position nicht, aber kann viele deiner Argumente nachvollziehen und finde es toll, dass es dich noch hier gibt und wehre mich genauso gegen Schubladendenken, Vorverurteilungen und Lügen- auch wenn ich mich nicht immer mit jedem Fall auseinandergesetzt habe, den du kommentierst.

  11. Ich finde das Zitat auch ohne Kontext nicht schlimm. Es ist ja nicht so, dass er zu massiven Mehrstudenten aufruft…

    Das mit der Pflege verstehe ich eh nur zum Teil. Die Pfleger in den Krankenhäusern verdienen wirklich nicht so schlecht. Klar es geht immer besser, aber die sind meist sehr sehr weit vom Mindestlohn weg. Da gibt es ganz andere Branchen.
    Ich finde eher die ganze ambulante Pflege problematischer. In den kleinen Klitschen werden oft irrwitzige Überstunden geschoben, die zum Teil nicht mal ausbezahlt werden…

    • Es geht den meisten Pflegern weniger um die geringe Bezahlung (wobei die ja deutlich macht, wieviel die Arbeit in der Gesellschaft wert zu sein scheint) sondern um die Verbesserung der Arbeitsumstände (Personalschlüssel, ständiger Wechsel zwischen den Arbeitsschichten, plötzliches Einspringen als Krankheitsvertretung). Aber das sagt Herr Spahn ja auch, wie er das umsetzen will, wird sich noch zeigen müssen.
      Des Weiteren ist der Pflegebereich sehr breit gefächert und nicht nur auf die Krankenhauspflege zu reduzieren. Hierbei denke ich an die ganzen Wohnpflegeheime für Menschen, die sich nicht aktiv äußern können. Das sind die größten Leidtragenden des beschissenen Systems in Deutschland. Der Effizienzgedanke darf NICHT 1zu1 in den Pflegebreich übernommen werden, sondern muss sich mehr an den Bedürfnissen des Einzelnen orientieren. Aber davon entfernt man sich immer mehr und nennt den Vorgang dann „Professionalisierung“.

  12. Ich bin eh der Meinung, dass viele Probleme erst durch die Medien zu welchen werden.
    Jeder Furz wird überdamatisiert, gefühlt rennt jedem bekannten Politiker ein Journallistentrupp hinterher, um jede Regung zu kommentieren, je kontroverser desto besser. Irgendwelche Schreihälse wie der Kühnert werden gepusht nur um quote zu machen. ect

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