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Jeden Tag landen tonnenweise Lebensmittel im Müll. Wer sie aus den Abfallbehältern von Supermärkten nimmt, macht sich aber strafbar. Dieses Containern soll nun straffrei werden, fordert Hamburgs Justizsenator Steffen. (Via)

Ich finde das sinnvoll. Warum auch nicht? Ich denke auch, dass es bisher verboten war, weil die „Plünderer“ dann immer die halbe Mülltonne auf dem Platz vor der Tonne verteilt haben und so ein riesige Sauerei anrichteten, die man dann selbst wieder beseitigen durfte. Vielleicht findet sich ja eine sinnvolle Art und Weise, wie man die abgelaufenen Lebensmittel vernünftig „an den Mann“ bringen kann.

Was meint Ihr dazu?


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25 KOMMENTARE

  1. Ich finde es gut das so etwas mal zur Sprache gebracht wird.
    Nur weil auf irgend einer Plastikverpackung drauf steht, Produkt XYZ ist bis zum 01.01.2020 Mindestens Haltbar, muss es ja nicht am 02.01.2020 gleich verschimmelt und Schlecht sein.
    Wenn ich ich mich in den letzten 20 Jahren genau an das Mindesthaltbarkeitsdatum gehalten hätte, hätte ich bestimmt schon einige Kilos an Lebensmittel weggeschmissen, und wäre Tausende Tode gestorben.
    Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist eher nur eine Orientierungshilfe bis wann man die Lebensmittel Lagern und verbrauchen sollte. 2-3 Tage drüber sind da echt egal, wenn sie richtig gelagert werden.
    Nur weil ein Gesetz sagt der Laden darf es nicht mehr Verkaufen, aus Rechtlichen Gründen. Muss es noch lange nicht Verschimmelter Müll sein mit dem man die Leute die kein Geld haben vergiftet.
    Läden sollten die Möglichkeit bekommen Dinge die noch gut sind, aber nicht mehr Verkaufen können, zu Verschenken.

  2. Oder man macht es einfach so wie Frankreich und verbietet Gewerbebetrieben das Wegwerfen von Lebensmitteln nach Erreichen des Ablaufdatums. Supermärkte sind da verpflichtet diese Lebensmittel an Tafeln oder Food Sharing Organisationen abzugeben. Selbst viele Restaurants geben ihre Essensreste in der letzten Stunde der Öffnungszeit an Bedürftige kostenlos ab.

      • @Seacore wäre mir neu, dass sie das nicht raus geben dürfen. Und wenn schon: Wenn man ein entsprechenden Gesetz erlässt, dass Unternehmen zur Abgabe der Lebensmittel verpflichtet, kann man mit dem Gesetz auch regeln, dass die Tafeln das Essen raus geben dürfen.

  3. Bei uns im Edeka stehn seit neusten, an den Kassen Körbe, mit abgelaufenen Lebensmittel, die man kostenlos mitnehmen kann.. Also scheint es schon Raktionen darauf zu geben..

    • ja da darf man sich freuen wenn edaka auf schadenersatz verklakt wird weil jemand eine lschwere ebensmittelvergiftung davon bekommen hat.

      finde es nicht gut das abgelaufene lebensmittel angeboten werden, die sachen sind verschimmelt und gifitg!! auch wenn man es nicht auf den ersten blick sieht.

      • Sofern es sich nicht um zu kühlende Lebensmittel oder schnell verderbliche Lebensmittel wie Fleisch und Fisch handelt, kann man getrost über das MHD hinwegsehen, und das auch gut und gerne weit über ein Jahr. Viele meiner Lebensmittel, die schon 3 Monate drüber waren, konnte ich problemlos noch konsumieren. Wichtig ist immer – begutachten und riechen. Wenn dir etwas ungewöhnlich vorkommt, wirf es weg. Konservendosen können gut und gerne auch noch nach 10 Jahren über MHD verzehrt werden. Solch ein Spaß wie Schokolade und Co. setzt recht schnell einen weißen Schimmer an. Dabei handelt es sich zumeist aber nur um austretendes Fett. Ja, Lebensmittel verändern nach MHD teilweise ihre geschmacklichen Eigenschaften, werde vielleicht fader oder haben nicht mehr den bekannten Biss. Das heißt aber noch lange nicht, dass man sie nicht mehr essen kann.

      • Grow up plx, selten so einen Schmarn gelesen, ich bin glücklicherweise nicht auf diese Lebensmittel angewiesen, aber du beschäftige dich mal lieber mit dem Wort Mindesthaltbarkeit, dass einzige was giftig ist , ist dein sinnloser Kommentar…

  4. Ein Denkanstoß: Nehmen wir einfach mal an, der Supermarkt hat ein Rattenproblem, weshalb er im Hinterhof Giftköder auslegt. Darf er diese Köder – oder sogar die getöteten Ratten – dann nicht mehr im Biomüll entsorgen wie die abgelaufenen Kohlköpfe? Und was ist mit den nichtverkauften Tiefkühlfischen, die im warmen Abfallcontainer prima vor sich hin modern?

    Das Problem am Containern ist, dass einfach niemand mehr die Hygiene gewährleisten kann, sobald das Zeug in der Tonne liegt. Und selbst wenn du dann noch kontern kannst, dass das doch das Risiko des Containernden ist, was ist dann mit dem, der seinen Mitbewohner oder seine Familie auf diese Weise ernährt? Oder was ist mit der Milchpalette aus dem Container, die dann auf irgendeiner Wohltätigkeitsveranstaltung in deinem 1-Euro-Kaffebecher landet?

    Versteh mich bitte nicht falsch: Ich feiere jeden Supermarkt, der abgelaufene Lebensmittel unter kontrollierten Bedingungen an Bedürftige oder entsprechende Organisationen abgibt. Aber in dem Moment, in dem die Sachen in der Tonne landen, sind sie Müll, und bevor Müll als Lebensmittel wieder unters Volk gebracht wird, wäre ich dafür, den Flaschenpfand zu erhöhen, um die sammelnden Omas zu unterstützen!

    Es ist einfach eine Frage der Abwägung zwischen Gefahren und Nutzen.

    • Ich hoffe, dass du nicht grundsätzlich für das Erhöhen des Flaschenpfands bist wegen den von dir genannten Grund. Die in Altersarmut lebenden Menschen mit höheren Pfand zu unterstützen wäre einfach nur Armutszeugnis und Menschenunwürdig. In den anderen Punkten stimme ich aber zu. Containern zu erlauben ist keine Lösung.

    • Aber wäre das nicht das Problem des Plündernden? Es gibt ja auch kein Gesetz das ich keine Hundescheiße vom Gehsteig essen darf, oder das ich mir kein Messer ins Bein rammen darf. Ein deutlicher Warnhinweis und gut ist.

      • Lies nochmal: Was ist, wenn eine Mutter containert und ihre minderjährigen Kinder (versehentlich) mit etwas Verdorbenem füttert?

        @Dalenir: nein, eine Erhöhung des Flaschenpfandes wäre wie eine Wahlempfehlung für die SPD: immer noch besser als die Grünen! 😉

        • Ich verstehe worauf du hinaus willst, aber nicht wieso es deshalb verboten sein sollte. Eine Mutter kann auch anderweitig ihre Kinder massiv gefährden, z.b. nicht Impfen oder Säuglinge vegan ernähren. Beides keine gute Idee, aber beides nicht verboten.

      • LMHV
        § 3 Allgemeine Hygieneanforderungen
        Lebensmittel dürfen nur so hergestellt, behandelt oder in den Verkehr gebracht werden, dass sie bei Beachtung der im Verkehr erforderlichen Sorgfalt der Gefahr einer nachteiligen Beeinflussung nicht ausgesetzt sind.

        § 2 Begriffsbestimmungen
        (1) Im Sinne dieser Verordnung sind
        1. nachteilige Beeinflussung: eine Ekel erregende oder sonstige Beeinträchtigung der einwandfreien hygienischen Beschaffenheit von Lebensmitteln, wie durch Mikroorganismen, Verunreinigungen, Witterungseinflüsse, Gerüche, Temperaturen, Gase, Dämpfe, Rauch, Aerosole, tierische Schädlinge, menschliche und tierische Ausscheidungen sowie durch Abfälle, Abwässer, Reinigungsmittel, Pflanzenschutzmittel, Tierarzneimittel, Biozid-Produkte oder ungeeignete Behandlungs- und Zubereitungsverfahren,

        Basis VO (EG) 178/2002

        Artikel 2 8. „Inverkehrbringen“ das Bereithalten von Lebensmitteln oder Futtermitteln für Verkaufszwecke einschließlich des Anbietens zum Verkauf oder jeder anderen Form der Weitergabe, gleichgültig, ob unentgeltlich oder nicht, sowie den Verkauf, den Vertrieb oder andere Formen der Weitergabe selbst;

    • Ich bin heute mal mit Kinki einer Meinung.
      Man sollte unterscheiden zwischen „Müll“ und abgelaufenen Lebensmitteln.
      Momentan arbeite ich in einem großen Supermarkt, und ich kann euch versichern, dass es durchaus auch Lebensmittel gibt, die vollkommen zurecht weggeworfen werden.
      Z.B. weil sie vergammelt sind, oder weil sie von Nagern angefressen wurden, oder aber, weil die Verpackung kaput ist, und sie wer weiß wie lange schon offen waren.

      Am besten wäre es also am besten diese (noch essbaren) Lebensmittel irgendwo gesondert zu lagern. Die Frage ist nur: Wo & von Wem.
      Von dem was ich nämlich mitbekommen habe, gibt es unter unseren Mitarbeitern nur wenig begeisterung dafür, sich zusätzliche Arbeit aufzuhalsen.

      Ich meine außerdem mal gelesen zu haben, dass Supermärkte für etwaige verdorbene Mägen aufkommen müssten, sofern die Mülltonnen nicht verschlossen sind. (Vielleicht kann das ja ein Jurist unter uns erklären)

      p.s. Ich glaube ihr habt Kinkis Kommentar mit dem Pfand falsch verstanden.
      Er meinte nicht: „Ha ha, gebet dem gemeinen Pöbel mehr Pfand für die Flaschen die er sucht. Hauptsache wir zahlen nichts.“ Sondern stattdessen, dass es immernoch besser wäre den Pfandpreis zu erhöhen, als die Leute einer unkalkulierbaren Gefahr in den Mülltonnen auszusetzen

    • Tote Tiere sind kein Biomüll und gehören nicht in die Biotonne. Tote Tiere gelten in Deutschland als Sondermüll. Streng genommen darfst Du tote Tiere nicht einmal im Restmüll entsorgen! In der Regel wird Dir niemand einen Strick draus drehen, wenn Du mal eine tote Ratte im Restmüll entsorgst. Größere Mengen toter Ratten gehören aber wie alle anderen Wirbeltiere zum Abdecker.

      Abdecker verbrennen tote Tiere. Daher ist der Restmüll in Ausnahmefällen auch in Ordnung. Denn Restmüll wird in Deutschland immer verbrannt, da es ein Deponieverbot gibt. Biomüll hingegen wird häufig KOMPOSTIERT. Also gerade nicht verbrannt. Tote Tiere im Biomüll bedeuten eine Seuchengefahr.

    • Fun fact #1: Viele Supermärkte werfen Lebensmittel in der Regel orginalverpackt weg. Selbst bei abgelaufenen Lebensmitteln schützen Plastikverpackungen die Lebensmittel im Müll vor Verunreinigungen durch andere Lebensmittel oder Müll.
      Fun fact #2: Wasser eignet sich hervorragend um beispielsweise unverpacktes Obst und Gemüse zu reinigen.
      Fun fact #3: Schwerwiegende Lebensmittelvergiftungen werden in der Regel durch verdorbene Tierprodukte verursacht. Verdorbenenes Obst und Gemüse sind weniger gefährlich.
      Fun fact #4: Man kann bei Obst und Gemüse schlechte Stellen wegschneiden, ohne alles wegwerfen zu müssen.

      Ich persönlich bin ja für die Abschaffung des Mindesthalbarkeitsdatum. Jahrtausende ist die Menschheit ohne ein Mindesthalbarkeitsdatum ausgekommen und die Menschheit hat diese krasse Zeit sogar überlebt.
      Ich empfehle jedem einfach mal zu beobachten wie Menschen mit solchen Lebensmitteln umgehen, die im Krieg oder danach in Deutschland aufgewachsen sind. In der Regel sind es nicht die Omas und Opas, die einen Apfel wegen eine braunen Stelle wegwerfen.

    • Auch hier die Frage wer zur Hölle nimmt Fisch aus so einem Container, die Menschen die an solche Container gehen machen das aus Not oder aus Überzeugung, aber die sind doch nicht dumm, es wird mit Sicherheit keiner „frisches“ Fleisch, Fisch etc dort entnehmen!

      Aber ja man kann, wenn es jetzt von den Supermärkten unterstützt wird bestimmt andere Möglichkeiten finden um Ware die das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten hat an dem Mann/Frau zu bringen.Hier aber dierekt von Risiken und und und zu reden gleicht so ein bisschen Russia TV.

  5. Ich finde diesen Limbo, der da bei der Zweitverwertung von abgelaufenen Lebensmitteln herrscht, ziemlich interessant. Wenn man es ganz nüchtern und sachlich betrachtet, sollte es längst staatlich bzw professionell organisiert werden, um möglichst wenig Lebensmittel wegwerfen zu müssen. Allerdings wäre eine staatliche Verteilung dieser Lebensmittel ein direktes Eingeständnis des Versagens unserer Sozialsysteme.
    So überlässt man es einzelnen Personen oder ehrenamtlichen Organisationen, das irgendwie zu regeln. Und der Vorschlag geht ja auch in die Richtung. „Wir als Staat machen zwar nichts, aber nehmen alle Barrieren weg, dass irgendwer anders das machen kann.“

    • Das System dafür gibt es doch längst.

      http://www.tafel.de

      Die Tafeln bemühen sich um einen Ausgleich: Sie sammeln qualitativ einwandfreie Lebensmittel, die sonst im Müll landen würden, und verteilen diese kostenlos oder zu einem symbolischen Betrag an sozial und wirtschaftlich Benachteiligte – und verschaffen ihnen damit einen bescheidenen finanziellen Spielraum, um ihren Alltag zu bestreiten.

      • Ist halt ein gemeinnütziger Verein, also weder staatlich noch professionell und auf die Hilfe von freiwilligen Ehrenamtlichen angewiesen.
        Es ist ein Segen, dass es sie gibt aber eine Schande für das Land, dass es sie braucht.

  6. Das Problem ist auch, dass eine Vergiftung und eine daraus folgende Strafe dann auch sicher den Eigentümer trifft.

    Ich kann aus Erfahrung sagen, dass alte Ware zum Großteil an die Tafel geht.

    Wenn in meinen Lägern, welche bei einem großen Deutschen Einzelhändler den kompletten Osten abdecken, Ware „abläuft“ bzw. gesperrt wird, wandert die Ware immer an die Tafel/Tierheime usw. Außnahme wenn es ggf. noch veräußert werden kann. Die Tafeln nehmen aber auch nicht alles mit. Man kann ja nicht mehr mitnehmen als man auch los wird bzw. Lebensmittel mit Krankheiten gehen auch nicht unbedingt an das Lager zurück. Im Markt hat man leider nicht immer soviel Möglichkeiten. Aber überschüssige Waren kostenfrei loswerden ist für den EH immer gut.

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