TEILEN

Im Regierungsentwurf für den Bundeshaushalt 2020 sind entgegen den Erwartungen der Spielebranche keinerlei Mittel für eine weitere Förderung vorgesehen. Für 2019 stehen den Unternehmen rund 50 Millionen Euro zur Verfügung. Zwar könnten Mittel in ähnlicher Größenordnung für 2020 noch im weiteren parlamentarischen Verfahren eingebracht werden, sehr wahrscheinlich ist das nach aktuellem Stand aber nicht. (Via)

Wenn man sich den kompletten Artikel bei den Kollegen von Golem durchliest, ist darin die Rede davon, dass die deutsche Spielebranche davon ausgegangen ist, die 2019 gezahlten 50 Millionen jetzt jedes Jahr bezahlt zu bekommen. Da dies nicht der Fall ist bekommen wohl die ganzen kleinen Startups jetzt ein Problem. Der Chef von Daedalic geht sogar davon aus, dass „die besten Prototypen von internationalen Playern aufgesammelt und der Rest eingestampft“ werde. Er spricht dabei vom „digitalen Selbstmord“. Andere Länder wie Großbritannien, Frankreich oder Kanada fördern ihre Spielebranche übrigens regelmäßig und das sogar um 30% höher.

Sagen wir es mal so: Spätestens wenn der nächste Wahlkampf ansteht, und man sich bei den jungen Leuten anbiedern will, kommen die Fördergelder zurück 😉


Anzeige

8 KOMMENTARE

  1. So viel zu „Wir nehmen die junge Generation und den Digitalmarkt ernst“. Da sieht man mal, wie viel sich geändert hat nach dem Ergebnis der Europawahl.
    Die Förderung, die gezahlt wurde, war höchstens ein Anfang, auf dem hätte aufgebaut werden sollen bzw. in andere digitale Bereiche ausgeweitet. Danke für nichts, bleiben wir halt in der Steinzeit.

  2. Völlig zu Recht wird das eingestampft.
    Welche guten Games aus DE gibt es denn? Sicherlich einige (Elex und Crysis ).
    Aber im großen und ganzen kommt da nichts.
    Ich erinnere an den Blogeintrag zum Computerspielepreis: https://stevinho.justnetwork.eu/2019/04/10/deutscher-computerspielpreis-die-diesjaehrigen-preistraeger/

    Kennt man allesamt kaum, nie gehört. Da ist kein Triple AAA bei. Was es gibt sind große Mobile-Games Hersteller, Innogames oder Goodgame aus Hamburg beispielsweise. Die finanzieren sich sicher aber selbst.

    Warum also 50 Millionen versenken? Kommt doch eh großteils Müll bei raus. Ist wie mit den deutschen Filmen – da wird alles mögliche gefördert und das Ergebnis ist meist grottig.

    • Wie soll es jemals Spiele aus Deutschland geben, wenn die Rahmenbedingungen so schlecht sind? AAA-Titel? Deine Ansprüche möcht ich haben (oder lieber nicht)! 50 Mio reicht nicht mal für ein solches Spiel. Es geht ja gerade darum eine Grundlage zu legen (die trockne Erde zu düngen wenn du so willst) das hier etwas eigenständig wachsen kann. Die Gründe? Jobs, Technologie und Know how, die sonst ins Ausland verschwinden oder gar nicht erst aufgebaut werden können. Der Betrag ist echt kicki. Solche Summen werden bei den Landesbanken in einer Woche in den Sand gesetzt oder für Mautpläne rausgeblasen von denen von Anfang an klar war das sie EU Recht brechen. Vielleicht sollte man mal überlegen ob man so was wie den deutschen Computerspielpreis und ähnlichen Shit braucht und einfach nur ganz trocken einen Fördertopf auflegen und gut is.

    • Wie man an Dark (Staffel 1 zumindest) und How to Sell Drugs Online (Fast) sieht, kann auch in Deutschland geiler Scheiß produziert werden – wenn denn jemand das Geld und das KnowHow in die Hand nimmt. Und das ist das Problem: In Deutschland gibt es dieses KnowHow nicht, weder in Film und Fernsehen, noch im Computerspielbereich. Wobei bei Film/Serie natürlich auch das Ding ist, das Deutschland selbst ein recht interessanter Markt ist, weswegen Filme eben nur für diesen produziert werden.
      Der „Deutsche Markt“ und der international-amerikanische Markt haben aber gänzlich andere Ansprüche.

    • Lol, weil bisher kaum was kam, sollte kein Geld fließen? Was ein Blödsinn. Dir schon klar, dass Förderungen grade dafür sind? Dir ist auch nicht klar, was AAA bedeutet. Das bezieht sich nicht auf die Güte(!) des Spiels, sondern auf die Kosten und wenn kein Geld da ist, gibts keine AAA Games.

      BTT: Nun die 50 Mio kamen vom Verkehrsministerium, ist leider dort und nicht bei Kultur angesiedelt, ebenso wie die digitale Infrastruktur. Solange das so bleibt, kann man wohl leider länger auf eine anständige Förderung warten, so waren die Bedingungen auch recht bescheiden. Fun Fact: Das Ministerium darf grade 50 Mio an Entschädigungszahlen wegen des Mautfiaskos zahlen, woher das Geld wohl kommt…

    • Rofl. Das sind FÖRDERgelder. Du weißt wozu die dienen sollen? Genau – um schwache Branchen zu stärken und wettbewerbsfähig zu machen. Kein Preisgelder für tolle Leistungen. Und selbst 50 Mio sind da schon lächerlich wenn man das mit den Mitteln, die US-Firmen zur Verfügung stehen, vergleicht. Die Fördergelder zu streichen bedeutet die Branche aufzugeben. Und das kann der in Deutschland ohnehin schon schwachen Branche den Rest geben. Es gibt auch schon jetzt sau viele ausgebildere/studierte Spieleentwickler die keine Jobs finden oder für Hungerlöhne arbeiten müssen, weil die Branche in Deutschland einfach ein Witz ist. Das wurde hier verschlafen. Genauso wie wir es in anderen digitalen oder E-Branchen gerade tun

      • Nein, das sind Lobbygelder.
        Meine Firmat hat von solchen Förderungen noch nie was gesehen, während ich u.A. aus erster Hand weiß, dass der Chef von Flaregames einige Milliönchen zugesteckt bekam, welche er nicht-Deutschen mobile games als Investition in den Rachen geworfen hat.
        Die Sache ist ein absoluter Witz und an Wettbewerbsverzerrung kaum zu überbieten.

        • Solche harten Anschuldigungen kann man und sollte man entsprechend zur Anzeige bringen wenn sie so wie hier angedeutet, nachweisbar sind. Ansonsten sollte man mit derartigen Rufmord Anschuldigungen sehr vorsichtig sein… dafür leben wir in einem Rechtsstaat.

          Fördergelder haben Restriktionen und der Missbrauch jener ist kein Zuckerschlecken.

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

Please enter your comment!
Please enter your name here