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„Googles Quantencomputer soll ein Problem innerhalb von 200 Sekunden gelöst haben, für das der schnellste Superrechner der Welt ungefähr 10.000 Jahre benötigen würde. Seit Wochen gab es Gerüchte. Jetzt ist es offiziell. Google verkündete die Quantenüberlegenheit, „Quantum Supremacy“ genannt. Dieser Begriff bezeichnet den Moment, in dem ein Quantencomputer erstmals herkömmlichen Rechnern bei einer bestimmten Aufgabe überlegen ist. Der Nachweis gilt als Meilenstein und wurde nun in der Fachzeitschrift „Nature“ veröffentlicht. Quantencomputer sollen bestimmte Rechenaufgaben viel schneller erledigen können als heute die besten Superrechner. Grundlage ist ein Prinzip, das ganz anders ist als bei einem gewöhnlichen PC. Der rechnet mit Bits – mit Schalteinheiten, die entweder auf 0 oder auf 1 stehen. Der Quantencomputer dagegen basiert auf dem sogenannten Qubit. Dieses kann 1 und 0 gleichzeitig sein und kann damit sämtliche Werte dazwischen annehmen. Damit vermag ein Quantenrechner unzählige Befehle parallel auszuführen, statt nacheinander wie ein normaler Computer – was ihm einen enormen Geschwindigkeitsvorteil bescheren sollte.“

Wahnsinnig interessant. Den Begriff Quantencomputer hat man ja immer mal irgendwie gehört. Für mich ist dieser Beitrag das erste Mal, dass ich mich intensiver mit der Sache beschäftige. Wie schätzen die Experten hier in der Community die Sache ein? Ist das wirklich so ein großer Durchbruch? Steht uns ein neues Computer-Zeitalter bevor? Was hat das für uns private Anwender für Auswirkungen? Werden in den nächsten 10-15 Jahren Quantencomputer auch für uns Heimanwender relevant sein? Was meint Ihr?




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16 KOMMENTARE

  1. Unabhängig was IBM zu der Sache sagt, zeigt sich das am Konzept Quantencomputer etwas dran ist.
    Effektiv ist die Message „es lohnt sich mehr Geld reinzupumpen, weil man vermutlich später exponentiell mehr Geld draus machen kann, wenn die Technolgie reif ist“.
    Man kann theoretisch als tatsächlich bessere Leistungen erreichen und es zeichnet sich ein bisschen mehr ab, dass es sich daraus was machen läst.
    Es ist also auf dem Weg, wobei auf dem Weg ungleich „da“ ist. Noch müssen wir den Chip auf wenige Grad Kelvin runter kühlen, das System ist recht delikat zu bedienen und die gelösten Probleme sind praktisch eher uninteressant.
    Die Leistung um bis hierhin zu kommen ist enorm und hat aufmerksamkeit verdient. Man darf nur nicht direkt zur Schlussfolgerung springen, dass in 3 Jahren World of WarCraft II Revenge of the Murlocs auf Quantenservern laufen wird, während die NSA deine verschlüsselte Pornosammlung durch die Hilfe von Quantenentschlüsselung sichtet.

  2. Ich hatte quantencomputer / reversible algorithmen in der uni.. an die schreier, dass unsere krypto dann hinfällig ist. ja richtig, aber dann gibt es eben kryto auf basis von quantenalgorithmen 😉

    • Ist doch selbstverständlich dass man dann neue Verschlüsselungstechniken nutzen wird… aber alles, was wir heute haben, ist dann unbrauchbar. Das Problem ist halt die Umstellungs-/Übergangsphase (und die wird wahrscheinlich Jahre dauern)

  3. Wie im Artikel ja schon erklärt wird geht’s bei “Quantum Supremacy” lediglich darum das der neue Rechner EINE SPEZIEFISCHE AUFGABE schneller erledigt als ein handelsüblicher Supercomputer. Letzterer kann aber direkt im Anschluss was anderes machen. Die ganze Art der Datenverarbeitung ist so dermaßen neu und anders das ich mich frage was schwerer war: das Teil zu bauen oder die Fragestellung zu programmieren.
    Interessant sind allerdings die Relationen. Supercomputer haben tausende von Prozessoren mit jeweils millionen von Transistoren. Der Quantenchip hat 53 funktionierende Qubits! google zielt ein Modell mit 1000 Qubits an. Das wäre dann schon Leistung jenseits von Gut und Böse. Zumal die Rechenleistung nicht wie bei Mikroprozessoren linear sondern exponentiell zu nimmt, wenn ich das richtig verstanden habe.
    Zum knacken aktueller Verschlüsselung bräuchte man laut Fachleuten jedoch 100mio Qubits.
    Für den Hausgebrauch wird der Quantencomputer also sicherlich nicht kommen. Schon allein weil der Kern hin zum absoluten Nullpunkt gekühlt werden muss und die Meisten von uns noch n 1-Pfund-Kühler auf der CPU haben statt flüssigem Stickstoff obwohl es den Rechner klar boosten könnte.

    ps: Wofür will google die Technik nutzen? Richtig. KI und Bilderkennung. gg wp

  4. Alles ein bisschen sehr stark für die Außenwirkung aufgepeppt. IBM hat schon gesagt, sie schaffen das in 2,5 Tagen ohne Quantencomputer. Relevant wird das in Zukunft für kryptographische Anwendungen, also auch für den Privatanwender. Quantencomputer sind nämlich extrem gut, die aktuellen Verschlüsselungsverfahren zu knacken.

  5. Wird noch ein paar Jahrzehnte dauern… aber wenn sie da sind haben wir echt Probleme. Kaum ein Verschlüsselungsverfahren, das aktuell genutzt wird, ist quantencomputersicher. Alle Passwörter usw könnten innerhalb kürzester Zeit geknackt werden. Und wenn Googles Ding schon richtig funktioniert können die das auch jetzt schon

    • Nein, weil man einfach die menge der eingaben beschränken kann und das wird eh schon sogut wie überall gemacht im Internet.

      • Es geht nicht darum in irgendeine Eingabemaske Passwörter auszuprobieren. Es geht darum, dass die verschlüsselten Passwörter abgeschöpft und dann offline einen Klartext zu finden der dem verschlüsselten Passwort entspricht

  6. Ich hatte den Vergleich zu den wright Brüder gelesen und fand den ganz passend.
    Durch deren erstes Flugzeug hat sich auch nicht sofort alles verändert, allerdings war es ein Meilenstein. Was man jedoch sagen muss, dass das Experiment total auf den Rechner zugeschnitten war(fast alle Schwächen waren irrelevant und die Stärken wurden gut genutzt) und es wohl noch etwas dauern wird, bis ein Quantencomputer wirklich etwas „leisten“ wird. Ich verfolge das immer als Laie mit und freue mich immer über solche Meldungen. Alleine die Möglichkeiten, kann man als Normalo wohl noch gar nicht absehen(außer von der immer gefürchteten Nutzlosigkeit heutiger Verschlüsselung gegen Quantencomputer).

  7. Also der Beitrag dazu ist ja an Lächerlichkeit kaum zu überbieten, „Software“ dafür Schreiben und „Firmen die vor Quantenangriffen Schützen“

    Wir sprechen hier von einem Absoluten Prototyp und damit ist kein Erlkönig von Mercedes der iwo in Norwegen rumfährt gemeint, sondern um ein Stück Technik das so erst einmal einzigartig ist.

    Bis damit irgendwas Produktives gemacht werden kann müssen noch so viele offene Fragen gelöst werden, das wird noch Jahre bzw. Jahrzehnte dauern.

    • Sei dir da mal nicht so sicher, als der Computer erfunden wurde war er auch riesig und niemand konnte sich vorstellen das diese Technologie irgendwann mal in die Hand passt. Und das war vor nichtmal 100 Jahren mittlerweile sind wir deutlich weiter und nachdem ein paar Jahre dran gearbeitet wurde und ein Fertigungsprozess entwickelt wurde kann es ganz schnell gehen. Ich persönlich geb dem ganzen 10-15 Jahre maximal.

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