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Entertainer Helge Schneider hat einen Auftritt in Augsburg unvermittelt beendet – offenbar haderte er mit dem Coronakonzept des Veranstalters […] Schneider legte nach: »Das macht wirklich keinen Spaß. Man kriegt keinerlei Kontakt zum Publikum, hier laufen auch andauernd Leute rum. Bitte habt Verständnis dafür – ich als Künstler kann unter diesen Umständen überhaupt nichts mehr machen.« Und dann sagte er noch einen Satz, aus dem eine Menge Verzweiflung herauszuhören ist – und der ihm später einen Querdenker-Verdacht in den sozialen Medien einbringen sollte: »Das System ist einfach fadenscheinig und dumm.« (Via)

Ich habe Verständnis dafür, dass es als Künstler nervig ist, wenn beim eigenen Konzert ständig Leute und Kellner an der eigenen Bühne vorbeilaufen. Ich frage mich nur, warum man sich dann auf so ein Konzept überhaupt einlässt? Oder weiß man nicht vorher, was da auf einen zukommt? Der Querdenker-Beißreflex in den sozialen Medien, der von so einem Verhalten getriggert wird, ist leider typisch für Twitter und co…


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7 KOMMENTARE

  1. Helge Schneider wusste nur zu genau, was da auf ihn zukommt und wie diese Strandkorb-Veranstaltungen laufen, denn er hat ja bereits eine solche Show erfolgreich durchgezogen.

    Wenn er jetzt plötzlich ein Problem damit hat und das etwa in der Mitte seines Auftritts passiert, dann hat das schon etwas „Geschmäckle“…

  2. Ich mag ihn nicht aber ich kann seine Aussage verstehen, nachdem was bei der WM abgelaufen ist in Sachen Corona Schutz und die ganzen „Urlauber“ auf Malle etc.

  3. Ich kann nachvollziehen, dass die Situation halt nicht optimal ist aber dann soll er es halt auch lassen.

    Mir stoßen da einige Punkte sauer auf:
    „»Als Künstler ist man da einfach das schwächste Glied in der Nahrungskette«, sagte Schneider im Oktober 2020 dem SPIEGEL. Er trete zwar noch live auf, »nur verdiene ich jetzt 50 Euro statt wie früher 10.000 Euro«“
    Es steht da zwar bei, dass es von letztem Jahr ist aber naja, ich denke mal die Zahlen sind (zumindest bei den 50€) etwas übertrieben, aber es wirkt halt irgendwie undankbar? Überhaupt auftreten können und zu verdienen ist was, dass viele Künstler sich momentan wünschen… also als Solidarisierung eher etwas …

    „Zuvor hatte er bereits in einer Videobotschaft auf Facebook erklärt, er trete nicht vor Autos auf oder vor Menschen, »die anderthalb Meter auseinandersitzen müssen und Mund-Nasen-Schutz tragen«“
    Pandemie? Es ist natürlich sein gutes Recht Auftritte nicht wahrzunehmen, aber dann muss er da klare Linien ziehen und sich informieren oder informieren lassen, ich glaube nicht, dass er (als mehrfacher Millionär laut Bild ;)) da nicht die Entscheidungskraft gegenüber seinem Management hat. Selbiges gilt fürs Streaming, muss er nicht machen aber er kann auch nicht jammern „DAS WAS GEHT UND AUCH NICHT BEI ALLEN SONDERN EHER GRÖßEREN KÜNSTLERN WO ES SICH LOHNT EIN HYGIENEKONZEPT UMZUSETZEN WILL ICH NICHT UND DAS WAS ICH WILL DARF ICH NICHT MACHEN WEGEN CORONA“, Kritik bei aller Liebe aber dann doch wenigstens konstruktiv. 🙂

    Ich bin mal gespannt ob am Konzept was geändert wird, da er die anderen Auftritte ja wahrnehmen will (bzw ob da was geändert werden kann) oder was dann halt kommt.
    Entweder es ändert sich was, er bleibt konsequent oder er spielt die Shows dann doch (weil es sonst vertraglich vielleicht doch teurer wird? ;)).

    Ob da jetzt zu irgendeinem Teil Querdenkergedanken hinter stecken kann ich nicht sagen, ich kann mir auch vorstellen, dass es einfach Frust ist, aber die Aussage ist halt so mittel, entweder hatte er halt keine Ahnung von dem Konzept oder hätte sonst sagen müssen „Wir haben beim Konzept geguckt und das am besten mögliche ausgearbeitet aber es klappt einfach nicht und das ist unsere und auch meine Schuld.“.

  4. Mit „das System“ kann ja auch das Hygienekonzept des Veranstalters gemeint sein. Würde da nicht zu viel reininterpretieren.

  5. So wie ich das bisher auf dem Schirm habe, ist Helge einfach ein absoluter Passions-Typ. Hat er Spaß, will er was machen, dann ist er großartig. Wenn es hakt, igelt er sich ein. Und das letztere war dann halt einfach der Fall. Doof für die Zuschauer, aber halt auch kein neuartiges Ereignis mit ihm.
    Klar kann man ein Organisationskonzept doof finden, was ich hier auch eindeutig gegeben sehe. Helge ist ein anständiger und grundgescheiter Typ, der würde sich mit Händen und Füßen gegen jegliche Querdenkerei wehren. Insofern liegt hier das Problem wahrscheinlich beim Management bzw. Booking. Dass er wegen des Publikumskontaktes nicht vor Autos auftreten will, war ja bekannt. So viel anders ist das tendenziell mit Strandkörben am Ende auch nicht.

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