Letzte Generation will stärker gegen Reiche vorgehen

Die Klebeaktionen der Letzten Generationen schüren Unmut in Teilen der Bevölkerung. Tausende Anzeigen werden gestellt, eine Razzia folgt. Die Klimaschützer wollen nun ihre Aktionen verändern und peilen bis zur Sommerpause ein neues Ziel an. (via)

In den vergangenen Monaten sind die Klimaaktivsten der sogenannten Letzten Generation durch viele lästige Aktionen aufgefallen. Diese Gruppe blockiert dabei dann für gewöhnlich viel befahrene Straßen mit ihren eigenen festgeklebten Körpern, was sich besonders in Berlin bemerkbar gemacht hat. Die Taten dieser Gruppe führten vor Kurzem zu einer umfangreichen Razzia der Polizei, weil diese angeblichen Aktivisten in Verdacht stehen, eine kriminelle Gruppierung zu organisieren.

Trotz dieses Rückschlags wollen diese Menschen wohl aber erst einmal nicht aufgeben. Aus diesem Grund wurde gestern auch ein Dokument im Netz veröffentlicht, welches den „Sommerplan“ der Organisation für das Jahr 2023 beinhaltet. Dieser Zeitplan soll die Öffentlichkeit und mögliche Unterstützer darüber informieren, wie die Gruppe in den nächsten Monaten vorgehen möchte.

Diesem Plan zufolge hat die Letzte Generation wohl ihre Ziele ein wenig geändert. Während bisher hauptsächlich der allgemeine Verkehr in deutschen Städten das Ziel der Aktivisten war, so möchte die Gruppe ihre Aktionen jetzt aber wohl erst einmal gegen „die Reichen“ richten. Bereits ab der nächsten Woche möchten diese Menschen „an die Symbole des modernen Reichtums gehen„ und die „Aufmerksamkeit auf die rücksichtslose Verschwendung der Reichen lenken„. Laut der Gruppe würden superreiche Menschen Tag für Tag die Lebensgrundlagen der normalen Bürger zerstören. Die anrückende Klimakatastrophe wird hauptsächlich von den Reichen vorangetrieben und die Organisation möchte dagegen vorgehen. Was genau geplant ist, wurde aber nicht enthüllt.

Die Klimakatastrophe kommt nicht einfach so. Sie wird gemacht – und zwar in erster Linie von den Reichen (via)

Zwischen dem 15. Juli und dem 06. August 2023 steht dann wohl eine Art von Sommerpause an. In dieser Zeit will die Letzte Generation ihre Angriffe vorübergehend einstellen. Der Grund dafür wurde nicht genannt. Ab dem 07. August ist dann scheinbar Bayern das Ziel der nächsten Kampagne. Dort hat die Gruppe die anstehende Landtagswahl im Blick. Vermutlich ist dieser Schritt ein wenig die Rache für die von München ausgehende Razzia. Im Herbst 2023 möchte man dann nach Berlin zurückkehren und weitere Proteste veranstalten.

Auf jeden Fall supernett von der Gruppe, dass sie ihre Pläne so offen mit Menschen, der Polizei und anderen möglichen Einsatzkräften teilen. Der Kampf gegen die Reichen ist ein interessantes Ziel. Schließlich ist es leicht, Menschen auf die eigene Seite zu ziehen, wenn man eine höher gestellte Gruppe von anderen Menschen als den Feind einstuft. Diese Taktik hat in der Vergangenheit schon häufig funktioniert, weil Neid und unverschämte Wut eine ziemlich gute Motivation darstellen. Gleichzeitig spielen die superreichen Menschen natürlich eine bedeutsame Rolle beim Klimawandel und notwendigen Änderungen. Dieser Fakt sollte nicht heruntergespielt werden und er gibt den Plänen der Organisation zumindest einen plausiblen Hintergrund.

Ansonsten fasziniert mich die Einplanung einer Sommerpause für die Proteste. Scheinbar brauchen selbst Klimaaktivsten gelegentlich eine Pause, um sich von den Aktionen zu erholen. Hoffentlich geht es dann aber nicht mit einem Flugzeug in das Ausland. Schließlich wäre es irgendwie komisch, wenn so stark an dem Klima interessierte Menschen ihre Emissionswerte auf diese Weise erhöhen würden. Aber zumindest dürfen die Deutschen auf diese Weise sicher sein, dass sie die eine oder andere Woche ohne lästige Proteste erleben können.

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