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Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) fordert ein Ende der strikten Corona-Maßnahmen. «Es reicht jetzt», sagte er am Sonntagabend in der «Bild»-Sendung «Die richtigen Fragen». Anfang Februar müsse kontrolliert wieder geöffnet werden. Nach den Worten Palmers steigen die Schäden an der Wirtschaft und Gesellschaft exponentiell. (Via)

Ja und ich will, dass Palmer endlich bei den Grünen rausgeschmissen wird, weil er der Partei mit seinem rechtpopulistischem Gesülze schadet. Aber ich kriege meinen Willen hier ja offenbar auch nicht. Und wen interessiert das „so kontrovers wie möglich, damit die Medien berichten und ich im Mittelpunkt stehe“-Gebrabbel von irgendeinem Dulli-Politiker am Arsch der Welt? Das interessiert das Virus genauso wenig wie die Bundesregierung oder die Landesregierung von BW.

Die Zahlen gehen nicht runter, weil „niemand“ die Sache mehr ernst nimmt und „jeder“ versucht, sich irgendwie um die Maßnahmen rumzumogeln. Die Schule hat bei uns auch schon wieder geöffnet und die Abschlussklassen haben Unterricht. Was soll man dazu noch sagen? Dann kann man’s auch gleich ganz lassen. Da „die Leute“ offenbar unbelehrbar sind, hilft wohl nur noch ne Ausgangssperre…




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39 KOMMENTARE

  1. Ich mein, ich glaube wir wollen alle dass der Lockdown lieber heute als moegen vorbei ist oder? Das juckt halt nur keinen, am wenigsten das Virus.

    Was ich aber nicht verstehe ist diese immer wieder aufkommende Argumentation bezüglich wirtschaftlicher Schäden oder viel mehr, ich verstehe die zwar, denn das Konzept ist ja nicht besonders kompliziert, ich verstehe aber nicht, warum das ein Problem ist.
    WIESO wird darüber diskutiert wie viele Zahlen in einem Buch, zu denen es keinen realen Gegenwert gibt ein Menschenleben wert sind? Denn das ist doch der wirtschaftliche Schaden der moniert wird. Buchgeld. Ich bin kein Hippie oder sonst völlig weltfremd und finde Geld zu haben grundsätzlich auch ganz geil, aber das will mir einfach nicht in den Kopf.

  2. Boris Palmer ist ein Dampfplauderer. War er immer, wird er bleiben. Hat ja letztes Jahr auch schon quer geschossen.

    Mir ist es unverständlich, wie emotional, abgehoben und kenntnisfrei dieses Thema ständig diskutiert wird. Der Effekt von kontaktbeschränkenden Maßnahmen auf Infektionszahlen ist letztes Jahr in vielen Ländern in vielen Studien nachgewiesen worden. Sich damit tatsächlich en detail auseinanderzusetzen, ist als fachfremde (sprich: nicht akademisch-naturwissenschaftlich ausgebildete) Person natürlich schwierig. Was mir jedoch nicht einleuchtet, ist, warum dennoch jeder zu glauben scheint, er oder sie wisse es schlicht und ergreifend besser. Zahlen und Studien werden dabei seltenst bemüht, meistens reichen Hinweise auf den „gesunden Menschenverstand“, das „Bauchgefühl“ und die „Logik“. Wir haben eine Pandemie mit einer tödlichen Erkrankung.

    Der Nutzen kontaktbeschränkender Maßnahmen an sich ist in der Wissenschaft völlig unumstritten. Wer einzelne Maßnahmen für sinnvoll oder sinnlos erklären will, muss dies mit qualitativ hochwertigen Daten untermauern (wie es zum Beispiel Prof. Drosten bezüglich der Relevanz offener Schulen für das Infektionsgeschehen tut), sonst ist seine/ihre Meinung schlicht nicht hilfreich.

  3. Ich halte Boris Palmer für einen der fähigsten Grünen überhaupt. Der ist auch nicht von ungefähr damals mit großer Mehrheit als Oberbürgermeister wiedergewählt worden, sondern weil seine Realpolitik funktioniert hat.
    Der Gegenwind aus seiner eigenen Partei kommt nicht zuletzt daher, dass er ihnen öfter mal den Spiegel vorhält indem er es schafft über den ideologischen Schatten zu springen. Generell ein Problem von vielen linken Parteien, dass ihre moralischen Idealvorstellungen, so nobel sie in der Theorie auch sein mögen, selten 1zu1 zu tatsächlicher Regierungsverantwortung passen. Frag nach bei Joschka Fischer.

    Hätten alle Regionen Deutschlands ähnlich kreative lokal passende Lösungen zum Risikogruppenschutz implementiert wie Tübingen, würden wie momentan vielleicht mit deutlich weniger Beschränkungen hinkommen.

  4. Kein Plan mehr was ich von Lockdown halten soll.
    Komme ja aus Thüringen (nicht Tübinger) und hier zeigt der Lockdown seit 1.11.2020 null Wirkung. Jeden Tag gibt es neu Höchststände. Das einzige was der Lockdown nachweislich bringt, ist das er die kleinen Länden hier kaputt macht und das was. War auch schon nach dem ersten Lockdown so, das Geschäfte nie wieder auf gemacht haben.

    • Auch für dich. Es zeigt nicht null Wirkung. Wie kommt man auf diese völlig abwegige Idee?
      Ohne Lockdown würde wir über ganz andere Bilder und Zahlen reden. Ich bin zumindest davon absolut überzeugt.
      Klar sind die Zahlen bei uns in Thüringen alles andere als rosig, ich kapiere auch nicht, wo die sich alle anstecken. Nur eins ist zu 100% sicher, bei vollen Zentren, Gastronomie usw wäre die Zahlen noch höher.

      • Die Sache ist die: Ja, die Zahlen wären wahrscheinlich höher, aber niemand kann sagen, wie hoch. 5 Prozent, 10 Prozent, 100 Prozent, das sind alles Spekulationen. Wenn aber, obwohl die Maßnahmen seit November immer wieder verschärft werden und es auch kaum Berichte über schwere Verstöße gibt, die Zahlen aber nach wie vor stagnieren, muss man sich vielleicht mal fragen, ob der aktuelle Kurs wirklich der Optimale ist.
        Und ja, das Argument mit dem Risikogruppen gezielt schützen kam schon hundertmal, aber hier gibt es nach wie vor noch deutlichen Verbesserungsbedarf.
        In manchen Bundesländern entfallen zwischen 80 und 90 Prozent der Corona-Todesfälle auf Bewohner von Pflegeheimen, im Bundesdurchschnitt sieht es nicht viel besser aus. Es würde schon eine Menge helfen, konsequent jeden Besucher und Mitarbeiter Schnelltests zu unterziehen und Zutritt erst bei zwei negativen Ergebnissen zu erlauben. Dazu muss jeder, der in Kontakt mit den Bewohnern kommt, immer eine FFP-Maske tragen, damit könntest du schon mal 99 Prozent der Infektionen verhindern und die Todeszahlen insgesamt mindestens halbieren.

        • „Risikogruppen gezielt schützen“
          ..ist so ein Zauberwort was ich jetzt hier schon 100x gelesen habe und IMMER von Leuten die die Meinung sind man kann aktuelle Maßnahmen zurück fahren.
          Das ist doch kein entweder oder. Alles was nötig ist sollte man doch in dem Bereich eh tun.
          Denkt ihr allen Ernstes, man könnte besser „Risikogruppen gezielt schützen“, wenn die ohnehin am Limit arbeitenden Gesundheitsämter, Krankenhäuser, Pflegekräfte, Ordnungssämter, Polizei ect. dann völlig überlastet wären?

          Ja klar weiß keiner die genauen Zahlen. Ich tippe auf 200%-500%. Müssen wir es erst ausprobieren? Müssen meine Eltern und deren halbe Generation erst sterben, nur um es den Zweiflern zu beweisen?

          In einem Punkt hat Lauterbach zu 100% Recht. Wenn man sich die Diskussionen über Corona aktuell anschaut, kann man die Anstrengungen in Sachen Klima eigentlich gleich komplett streichen. Wird eh nie was.
          Selbst wenn der Planet unbewohnbar ist, wird es noch Leute geben, die dann sagen „man kann nicht zweifelsfrei sagen das der menschliche Anteil signifikant war“ Die genauen Zahlen kennt man nicht.
          gz uns

  5. Grundsätzlich „wollen“ ja die meisten Politiker, dass Anfang Februar wieder gelockert werden kann. Wie sich das dann in der Realität darstellt, ist wieder eine andere Sache.

    Aber mal ganz ehrlich, so völlig Unrecht hat er, zumindest was Schäden für Gesellschaft und Wirtschaft angeht, nicht. Die Gastronomen müssen sich doch mittlerweile völlig verarscht vorkommen. Im November werden ihre Geschäfte geschlossen, damit wir „ein normales Weihnachten feiern“ können. Hat jetzt nicht so gut geklappt. Dann im Dezember verschärfter Lockdown, trotzdem sinken die Zahlen nicht, steigen aber auch nicht.

    Schulen sind mittlerweile dicht, aber ohne funktionierendes Digitalkonzept – hatten die Kultusministerien ja auch nur 6 Monate Zeit dafür, sorry. Die Industrie läuft indessen munter weiter und Arbeitgeber dürfen nach wie vor selbst entscheiden, ob sie Home Office anbieten oder nicht und natürlich sind auch die Öffentlichen immer noch voll. Und aus irgendeinem Grund scheint es nicht möglich zu sein, das Virus aus den Pflegeheimen rauszuhalten, weil jedes Heim eine eigene Strategie fährt. Im einen kommt man nur mit zwei negativen Schnelltests und mit FFP2-Maske rein, im nächsten braucht man nur einen Termin ausmachen und der Stofflappen vorm Gesicht reicht auch.

    Natürlich ist Kontaktreduzierung das effektivste Mittel, aber es wird überhaupt nicht mehr überlegt, wie man denn zielgerichtet schützen könnte. Man kann gegen Palmer viel sagen, aber der hat wenigstens versucht, Risikogruppen zu schützen, indem er allen über 60 Zugang zu FFP-Masken verschafft hat, Seniorentaxis organisiert und gewisse Einkaufszeiten für ältere Menschen reserviert hat. Damals wurde er dafür als populistisch kritisiert, 4 Wochen später hat der Bund es ihm plötzlich gleichgetan.

    Ich hab das Gefühl, die Regierungen haben sich hier völlig verrannt. Was passiert denn, wenn Anfang Februar die Zahlen noch nicht gesunken sind? Also nicht nur nicht deutlich, sondern überhaupt nicht. Dann gäbe es als Verschärfung im Prinzip nur noch komplettes Kontaktverbot und/oder Ausgangssperre. Viel, was man schließen oder einschränken könnte, gibt es ja nicht mehr. Eine Inzidenzzahl von unter 50 oder sogar unter 25 wie es manche Epidemiologen fordern, ist doch vor Ostern vollkommen illusorisch, wir bewegen uns ja noch nicht mal in die richtige Richtung.

    Es ist im Übrigen auch eigentlich völlig egal, welche Maßnahmen als nächstes beschlossen werden, da sich mit jedem weiteren Tag der Einschränkungen irgendjemand sagen wird: „Mir reicht’s, die können mich alle mal.“ Und diese Menschen sind auch nicht zwangsläufig „dumm“ oder „asozial“, sondern verhalten sich, naja, menschlich. Das ist mit jeder Bedrohung so, wenn sie konstant andauert, ohne dass ein Ende in Sicht wäre, gewöhnen sich die Menschen irgendwann daran. In Kriegsgebieten sieht man z.B. auch Kinder, die in Häuserruinen spielen, obwohl man als Außenstehender meinen müsste, dass die sich 24/7 im Keller verstecken müssten.

    Nach Tschernobyl haben die Menschen auch irgendwann wieder angefangen, Wild oder Plize zu essen, obwohl Wissenschaftler dringendst davon abgeraten haben.

    Insofern finde ich Palmers Forderung auf einer gewissen Ebene durchaus verständlich.

  6. Einer Realität müssen wir uns wohl stellen: Jede Form von „wenn wir alle …“ führt zu keiner realpolitisch tragbaren Entscheidung. Mit 5 Leuten am Stammtisch geht ein „wenn wir alle …“, aber nicht mit 85 Millionen Bundesbürgern, 500 Millionen Europäern, aucn nicht mit 10 Millionen Österreichern und/oder Schweizern.

    Soll heißen: Jedwede Anti-Corona-Maßnahme ist auf ihre Wirksamkeit zu bewerten unter der Annahme, dass vielleicht die deutliche Mehrheit mitzieht, aber eben nicht alle. Egal ob Lockdown, Impfung oder Regentanz, niemals darf vorausgesetzt werden, dass ALLE dabei sind.

    Wieviel der Lockdown bringt, sehen wir: nada! Weil nicht alle mitziehen. Schimpft drüber, aber Tatsache bleibt Tatsache. Und sorry Steve, mach aus dem Lockdown ne Ausgangssperre, dann werden auch da nicht alle mitziehen. Jedenfalls solange nicht, wie du nicht bereit bist, die Ausgangssperre mit striktem Schießbefehl militärisch durchzusetzen.

    Immer mehr von der falschen Medizin HILFT NICHT. Lediglich die Nebenwirkungen der Medizin nehmen überhand, und das wäre in diesem Fall der Schaden für die Wirtschaft.

    Schlage bitte eine Maßnahme vor, die in der Theorie wirksam ist, sofern sich 90% der Bürger daran halten. Ich kenne eine solche Maßnahme: die Impfung!

    Langer Rede kurzer Sinn: Was die praktische Umsetzung angeht, hat Palmer absolut Recht. Eben weil man in der Praxis mit keiner Maßnahme 100% der Bevölkerung erreicht.

    • Du argumentierst ernsthaft mit „weil die Deutschen zu egoistisch sind“? Und deshalb sollen wir den Lockdown beenden, weil das ja „eine Tatsache“ sei? Bußgelder erhöhen, Ausgangssperre, etc. sind meiner Ansicht nach die richtigen Schritte jetzt. Ich möchte nicht, dass meine Mutter an einer Beatmungsmaschine endet, nur weil die „First World“-Arschlöcher nicht bereit sind, sich minimal einzuschränken.

      Wer sich lauthals beschwert, warum die Maßnahmen immer weiter verschärft werden, der sollte sich evtl. mal selbst fragen, ob er und sein Handeln nicht evtl. dafür mitverantwortlich sind…

      • Nein, ich argumentiere mit „weil wir Menschen sind“. In China funktioniert ein Lockdown nicht besser, weil Chinesen die besseren Menschen sind, sondern weil die persönlichen Freiheiten per se geringer sind, wie ich mit dem zarten Hinweis aufs Militär angedeutet habe.

        Wenn du so willst: Mord ist auch streng verboten, trotzdem passieren Morde. Es geht um den Human Factor, und der ist überall auf der Welt gleich.

        Was bringt eine Ausgangssperre, wenn sich 10% nicht daran halten? Oder meinetwegen auch nur 5%? Und zwar im Zweifel genau die „First World-Arschlöcher“, die du meinst.

        In der Theorie hat du ja durchaus recht. „Wenn wir alle …“ die Ausgangssperre einhalten würden. Die Realität, in der wir leben, kennt aber leider kein „alle“.

        Und nein, ich bin nicht mitverantwortlich, und ich brauche weder einen Lockdown noch eine Ausgangssperre, um mich so zu verhalten, dass ich möglichst niemanden anstecken könnte. Und (hoffentlich) im Unterschied zu Dir habe ich schon eine geliebte Person an dieses Drecksvirus verloren. Ich hätte also viel mehr Grund, mich über die Covidioten aufzuregen. Und ich rege mich auch über diese Typen auf, nur betrachte ich mögliche Maßnahmen eben mit Realismus.

      • Naja, als jemand, der sich an alle Maßnahmen hält, finde ich zum Beispiel absolut nicht, dass eine Ausgangssperre der richtige Schritt wäre, denn:
        – du musst gewisse Dinge, wie den Einkauf im Supermarkt, den Besuch beim Arzt etc. auch bei einer Ausgangssperre weiterhin erlauben, somit kann jeder einfach behaupten, z.B. auf dem Weg zum Einkaufen zu sein. Wenn die Leute also nicht selten dämlich sind, müssen sie keine Strafen fürchten, wenn sie z.B. unerlaubter Weise Spazierengehen.
        – Selbst wenn du diese Sperren strikt kontrollieren willst, mit welchem Personal willst du das machen? In meinem Ort kommen auf ca. 30.000 Einwohner vielleicht 30-40 Polizisten, so 10-12 pro Schicht. Wenn die Mehrheit der Menschen hier beschließt, sich nicht mehr an irgendwelche Maßnahmen zu halten, dann machen die das.

        Die wichtigste Ressource, die die Regierung hat, ist die Akzeptanz der Bevölkerung und die wird durch härtere Maßnahmen eher weniger als mehr. Wenn jetzt nach fast 3 Monaten Lockdown Light oder Lockdown normal auch noch allgemeine Ausgangssperren kommen, obwohl das ursprüngliche „Versprechen“ mal war, dass 4 Wochen im November ausreichen werden, garantiere ich dir, dass sich eine deutlich größere Anzahl an Menschen nicht mehr daran halten wird als bisher. Zumal ja eigentlich auch jeder Virologe Ausgangssperren für unnötig hält.
        Kontakbeschränkungen, ja, aber es bringt nichts, die Bewegungsfreiheit an sich einzuschränken.
        Nicht jeder hat eine große Wohnung mit Balkon oder Garten und kann es sich bei einem totalen Lockdown mal einfach so zuhause gemütlich machen, ohne irgendwann nen „Lagerkoller“ zu kriegen.

    • bin voll bei dir.
      Anfangs fand ich die Maßnahmen noch nachvollziehbar, mittlerweile kommt es mir einfach nur noch wie blinder Aktionismus vor.
      In meinem persöhnlichen Umfeld werden die Maßnahmen im großen und ganzen mit getragen, aber immer wenn etwas zu dumm erscheint ( wie diese komische 1 Personen Regel) dann werden die Hald im Notfall ignoriert.
      Wir Passen auf unsere Großeltern und Urgroßeltern so gut es geht auf (kontakt nur mit einer Person etc.)
      und wenn man die Statistiken befragt.
      https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1104173/umfrage/todesfaelle-aufgrund-des-coronavirus-in-deutschland-nach-geschlecht/
      ist das mMn auch das einzige das Sinn macht, nämlich da aufzupassen wo es wichtig ist. Dann könnte man sich nämlich einiges an völlig überflüssigen Diskussionen sparen.
      Und diese ständige Weltuntergangsstimmung geht mir schön langsam auf den Zeiger.

      • Beim Thema Weltuntergangsstimmung gebe ich dir völlig recht! Gerade auf Twitter wird das immer unerträglicher. Da behaupten jetzt die ersten, dass die Impfungen gegen die beiden Mutationen nicht mehr helfen würden und man dringend einen Total Lockdown für mindenstens 6 Wochen brauchen würde.

        Wir brauchen einen vernünftigen Mittelweg zwischen völlig unsinnigen Ausgangssperren und Corona Parties. Vor allem müssen wir endlich mal ein bißchen Pace beim Thema Impfen zulegen.

    • Der Trugschluss ist schonm das du denkt der Lockdown würde nicht helfen.
      Natürlich hilft er, Gott sei dank, hat er diese in meinen Augen riesige Wirkung.
      Sonst sähe es nämlich hier aus, wie im Frühjahr in Norditalien.
      Die medizinische Versorgung wäre ohne lockdown zusammengebrochen, an die Millionen tote ect. ect.

      Das der lockdown nicht noch bessere Wirkung zeigt, liegt an dem was du sagst, keine Frage. Aber man kann doch nicht im Umkehrschluss ein Ende des Lockdwon fordern. irre

      • Diese Behauptung solltest du belegen. Da wohl keiner von uns eine Zeitmaschine besitzt, können wir über „hätte was wenn“ ewig diskutieren. Und vorallem: „DER Lockdown“? Was gehört da dazu? Die Kontaktbeschränkungen für Großveranstaltungen bis hin zu Kinos? Natürlich bringen die was. Das Verbot, nach 19 Uhr einzukaufen? Oder die komplette Gastronomieschließung? Das bezweifle ich stark in seiner Wirksamkeit, insbesondere im Verhältnis zu den Großveranstaltungen.

        Keiner fordert das Ende des Lockdowns. Also im Sinne von „wir machen garnix mehr“. Natürlich sollten die Stadien vorläufig noch leer bleiben. Aber gebt dem Einzelhandel und den Wirten eine Überlebenschance. Und was eben völlig kontraproduktiv ist, ist Steves „Ausgangssperre“ noch oben drauf.

        • Ich bin ja selber in der Gastronomie und natürlich nicht glücklich mit der langen Schließung. Insbesondere weil es personell immer problematischer wird.

          Trotzdem glaube ich das es nötig war/ist.
          Hunderte Leute im Winter in geschlossenen oft nicht besonders gut belüfteten Räumen, das muss schief gehen.
          Klar du kannst starke Begrenzungen einführen mit riesigen Abständen und Lüftungen vorschreiben, aber ganz ehrlich dann lieber ganz zu.
          Für 20 Gäste die dann noch rein passen brauch ich kein Restaurant öffnen.

          Wichtiger für uns wäre wenn man es endlich mal gebacken bekäme die Novemberhilfe auszuzahlen, was immer noch nicht passiert ist, weil sie ihre Software nicht an den Start bekommen.

          • So wie du es beschreibst, bin ich im Grunde deiner Meinung. Wenn ich über die Öffnung der Gastronomie rede, dann meine ich natürlich unter Voraussetzung genau der Sorgfaltsmaßnahmen, die die Wirte im Sommer/Herbst ja eingeführt haben, ehe man ihnen wieder den Saft abgedreht hat.

            Ob sich das im Einzelfall lohnt, wenn „20 Gäste“ reinpassen, soll dann bitte jeder Wirt für sich selber entscheiden dürfen. Ich kann mir vorstellen, dass manche lieber wenig Umsatz machen als gar keinen.

            Und ja, selbstverständlich muss die Novemberhilfe endlich fließen. Es kann aber keine dauerhafte Lösung sein, eine Berufsgruppe bundesweit mit Steuermitteln durchzufüttern. Irgendwer muss diese Steuermittel ja auch verdienen.

          • Ja aber das funktioniert eben nicht.
            Es gibt gar nicht die Leute die das kontrollieren.
            Ich hab für 3 Restaurants ein Hygienekonzept erarbeitet und umgesetzt. Mit Biergarten im Sommer war es eh nicht so problematisch. Im Herbst dann schon eher.

            Seit der Öffnung Mitte Mai, bis Schließung Anfang November. Weißt du wieviele Kontrollen ich hatte, alle Restaurant zusammen?
            NULL nada nix.
            Im Oktober war ich noch bei der Konkurrenz, einem gut laufenen Griechen bei uns in der Stadt. Dort sah es Oktober20 genauso aus wie Oktober19. Komplett voll, dicht an dicht. Null Abstand, gar nix. Interessiert keinen.
            Es funktioniert einfach nicht.

            Na klar kann man die Branche nicht mit Steuermitteln endlos am Leben erhalten.
            Mit den angedachten Fixkostenerstattung und Kurzarbeitergeld am Januar, kommt man aber sowohl finanziell als auch gesamtwirtschaftlich sicher gut in den Frühjahr. Aber ich sehe keine Alternativen.

            Mit dem Impfstoff muss man jetzt mal in die Puschen kommen, das man nicht 110% hinterher ist, ob EU, Spahn oder die Länder, verstehe ich nicht.

    • Wegen solche Kommentaren „Wieviel der Lockdown bringt, sehen wir: nada!“ würde ich gerne mal ALLE Maßnahmen komplett streichen und die Pandemie richtig wüten lassen und wenn sich dann vor JEDEM Krankenhaus die Särge auf der Straße türmen weil es nichtmal mehr genügen Kühllaster dafür gibt, DANN werden leute wie du vieleicht begreifen das der Lockdown und alle Maßnahmen verhindern das die Zahlen expotentiell steigen!

      Nur mal zur Errinnerung: Die Krankenhäuser sind sehr hoch ausgelastet MIT den Maßnahmen, denkst du wirklich das sich nichts ändern würde wenn man alles wieder aufmacht?

      • Mal abgesehen von Stadien, Kinos, Theater, Schulen, als die Sachen, wo Leute typischerweise quadratmeterweise gestapelt werden, würde ich tatsächlich alles öffnen, insbesondere Gastro und Einzelhandel. Und natürlich die Ausgangssperre nach 19 Uhr aufheben. Netter Nebeneffekt: Die Leute können sich wieder im Freien verteilen, anstatt in der Wohnung aufeinanderzuhocken.

        • Wer zusammen wohnt hat sowieso fast 100% ansteckungsrisiko, das ist in diesem Bezug also vollkommen egal.

          Dennoch würde sich dann mehr menschen anstecken, Gastro sitzen die leute in einm raum (ja man kann Konzepte machen etc. das ist mir klar und die bringen dann sicher auch was, ein risiko bleibt) und beim Einzelhandel hast du den massiven durchgangsverkehr durch den ein superspreader nichtmehr nur eine Kirchengruppe ansteckt sondern gleich ein halbes stadtviertel mal so übertrieben gesagt.

          Gib mir mal ne ernsthafte Antwort:
          Wenn die Regierung es genau so machen würde wie du sagst (also von anfang an) und die zahlen würden sehr stark steigen.
          Würdest du dann sagen alles richtig gemacht oder wäre dann deine Aussage das nicht genug geschlossen wurde?

          • Also zunächstmal rede ich natürlich über Öfnnungen mit Auflagen (die die Gastro ja erfüllt hatte im Herbst). Und ein Restrisiko gibt es letztlich überall, auch das gehört irgendwie zum Human Factor, den ich oben erwähnt hatte.

            Es tst aber letztlich wie (ohne Corona) beim Straßenverkehr: Der Staat bzw. die Gesellschaft muss abwägen zwischen den Vorteilen des Transportsystems und dem Risiko, dass es Verkehrstote gibt. Es fordert ja keiner, Autos komplett zu verbieten, weil es Jahr für Jahr Tote gibt.

            Dieselbe Abwägung ist auch bei Corona zu treffen. Letztlich steht hier auf lange Sicht unser Sozialsystem auf dem Spiel, denn das kollabiert definitiv, wenn wir durch den Lockdown ein paar Millionen Beitragszahler verlieren und ein paar Millionen Leistungsempfänger dazugewinnen. Und wenn das Sozialsystem kollabiert, dann reden wir auch über Tote.

            Rein nach Bauchgefühl würde ich sagen, dass das Restrisiko in Gastro und Einzelhandel vertretbar ist. Und die Öffnungszeiten sowieso, denn je breiter die Öffnungszeiten sind, desto mehr verteilen sich die Kunden auf den Tag.

            Würde die Regierung mal derartige Abwägungen treffen und diese insbesondere auch mal kommunizieren, würde sie eher in meiner Achtung steigen. Denn ich hätte tatsächlich mal den Eindruck, dass dort nachgedacht wird, anstatt nur populistischen Aktionismus zu demonstrieren. Insbesondere die Kommunikation ist es, die ich seit Jahren vermisse. Wer weiß, vielleicht hätte mich die Regierung ja davon überzeugen können, welchen Sinn es macht, für 2% CO2-Ausstoß die Wirtschaft zu ruinieren, gegen Euro-Verträge zu verstoßen oder Millionen Sofortrentner ins Land zu holen. Nur mal so als Beispiele. Wurde da jemals was erklärt? Nö, „nun sind sie halt da“, oder „alternativlos“. Danke fürs Gespräch!

  7. Der Kerl schafft es doch immer wieder, dass die Medien auf ihn hören und ihm eine Plattform geben.. auch wenn er Unsinn erzählt (z.B. erst rumgetönt, dass es in seiner Stadt ja lange Zeit keine Corona-Fälle unter den Rentnern gab, später musste er kleinlaut zurückrudern)….

  8. „Die Schule hat bei uns auch schon wieder geöffnet“

    wtf?! bei uns haben alle Schulen diesen Monat geschlossen und eine Verlängerung über Februar ist dabei nicht ausgeschlossen.

  9. Solange ich ins Büro muss, dort mit zig Leuten sitze und in ner vollen S Bahn hinfahren muss, werde ich mich auch privat nicht einschränken.

    Natürlich bin ich privat eh nur daheim am zocken, aber da gehts ums Prinzip.

      • Sinnlos – ja.
        Menschlich nachvollziehbar – auch irgendwie.
        Ich halte mich an alle Beschränkungen und werde das auch weiterhin tun, aber man kommt sich gelegentlich schon verarscht vor, wenn man Bilder von vollen Bahnen, Büros etc. sieht, oder – die Nummer 1 im Heucheln – die CSU einfach mal einen Parteitag in Präsenz abhält, während König Söder noch einen Tag vorher zum Kontaktverzicht aufruft.

        • Ja aber es befreit einen doch keinen davon, den eigenen Menschenverstand einzusetzen, wenn noch nicht alles und jedes detailliert verboten ist, oder sich andere nicht daran halten.
          Dann such ich mir eben ein anderes Verkehrsmittel, spreche mit meinem Chef oder sonstwas.
          Und selbst wenn das alles keinen Erfolg hat, ist die Methode „dann scheiße ich privat halt einfach auch drauf, ätschibätsch das habt ihr nun davon“ das allerdümmste

          • Naja, je nachdem wo man lebt, ist halt nix mit anderen Verkehrsmitteln. In vielen Kleinstädten gibt es eine Bus- oder Bahnlinie, die aus dem Ort rein und wieder hinausführt und in Großstädten bekommst du mit dem Auto oft kaum einen Parkplatz, bist also auch wieder irgendwie auf die Öffis angewiesen.
            Mit dem Chef sprechen, kommt auch auf die Firma an. Bei mir hat es bis Ende Dezember gedauert, bis wir in der Firma alle Home Office machen durften. Technisch möglich wäre es gewesen, aber der Chef wollte noch bis Ende November eine Anwesenheit von mindestens 50 Prozent der Belegschaft haben, während er gemütlich von Zuhause aus gearbeitet hat.
            Es ist halt hier auch die Frage, was er mit „ich schränke mich privat nicht ein“ genau meint. Angeblich sitzt er ja trotzdem nur zuhause. Ich persönlich finde es z.B. auch nicht verwerflich, wenn jemand nachts noch einen Spaziergang durch den Park macht – ist bei mir in Bayern ja verboten. Damit verstößt man zwar gegen die Regeln, gefährdet aber effektiv niemanden.
            Anders sieht die Sache aus, wenn man eine Party mit 20 Leuten feiert, das ist derzeit definitiv inakzeptabel.

          • Mein Chef ist Papa Staat der sich weigert in meiner Behörde Homeoffice zu ermöglichen, obwohl es gehen würde.

            Also kann Papa Staat mich gepflegt am Arsch lecken 😉

    • Dann kündige halt, dann musst du nicht mehr zur Arbeit. Aber dann gibt’s ja kein Geld mehr ne, das hättest du ja wahrscheinlich schon gerne weiterhin..

    • Kauf dirn Auto oder nimm ein Taxi!

      Wer nicht schaut in dieser Zeit NICHT mit den Öffis zu fahren hat halt auch nix kapiert. Also red dich nicht raus.

      Jetzt ist eben nicht die Zeit für „fahrt Öffis weil das ist gut für die Umwelt“.

      • wtf jeden tag mit dem taxi zur arbeit 😀 wer soll das bezahlen? arme menschen müssen mit den öffis fahren und auch nicht jeder kann sich jetzt spontan ein auto samt versicherung leisten.

        • Das mag richtig sein, aber ich will damit sagen das es grundsätzlich alternativen gibt. Vorallem ist das nur ein kleiner Teil der Gesamtbevölkerung der jetzt mit den Öffis fahren muss. Es wird aber teils so dargestellt als würde quasi jeder Öffi fahren.

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