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In dem in Seattle vorhandenen Museum of Pop Culture gibt es eine recht umfangreiche Ausstellung zu Harry Potter. Einem Blogeintrag von Project Manager Chris Moore zufolge wurde diese Ausstellung in dieser Woche aber etwas überarbeitet. Das Ziel dieser Anpassung war es wohl, jeglichen Vermerk auf J.K.Rowling zu entfernen. Weder das Bild noch der Name der Autorin sind aktuell noch in dieser Ausstellung vorhanden und ihre persönlichen Objekte sind verschwunden.

Laut Moore war dieser Schritt wegen der angeblich von Rowling an den Tag gelegten Trans-Feindlichkeit und ihrer toxischen Aussagen dringend notwendig. Das Museum möchte dieser Autorin aufgrund ihrer offen präsentierten Probleme mit Trans-Menschen keine Aufmerksamkeit mehr schenken und sie nicht namentlich erwähnen. Die Ausstellungsstücke zu der IP selbst werden aber erst einmal nicht aus dem Museum entfernt, um die Arbeit aller anderen Schauspieler, Entwickler, Designer etc. zu ehren. Das Museum denkt aktuell über seine nächsten Schritte nach.

“There’s a certain cold, heartless, joy-sucking entity in the world of Harry Potter and, this time, it is not actually a Dementor. We would love to go with the internet’s theory that these books were actually written without an author, but this certain person is a bit too vocal with her super hateful and divisive views to be ignored. For the time being, the curators decided to remove any of her artefacts from this gallery to reduce her impact. It’s not a perfect solution, but it’s what we were able to do in the short-term while determining long-term practices.”

Meiner Meinung nach ist die gesamte Aktion extrem geschmacklos, anmaßend und respektlos. Die angeblich von der Autorin getroffenen Aussagen haben nichts mit ihrer Arbeit oder diesem Franchise zu tun. Gleichzeitig hat sie ein Recht auf ihre Meinung und niemand ist dazu verpflichtet, gewisse Gruppen aktiv zu unterstützen. Das Museum kann zwar natürlich ihre Ausstellungsstücke frei bestimmen, aber der Blogeintrag klingt ein wenig so, als hätte der Manager eine perverse Freude daran, gegen die Autorin vorzugehen. Eine weniger alberne Vorgehensweise wäre angebracht gewesen, wenn das Thema doch angeblich so ernst genommen wird.


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19 KOMMENTARE

  1. Absolute Clownwelt.

    Wäre ich JK würde ich ein wenig von meinem Geld nehmen und mich da reinklagen oder die Ausstellung entfernen lassen.

    Bin selber Trans und ich frage mich wie man sich so hart von einer Aussage von anderen triggern lassen kann. Soll sie sagen was sie will, ist ihre Meinung, mit der sie auch sehr viel Wahrheit trifft… Juckt mich aber nicht. Liebe Harry Potter genau so sehr wie davor.

    • „Bin selber Trans…“
      Gut, dass es auch uninformierte Betroffene gibt das ist ja nichts neues.

      Wieso triggern andere Betroffene nun diese Aussagen? Deswegen:
      „Die Desinformationen verfangen allerdings in einer breiten Mitte der Gesellschaft und werden von ihnen beispielsweise über soziale Netzwerke weiter verbreitet. Das trägt zu einem gesamtgesellschaftlichen queerfeindlichen Nährboden bei, der auch zu Hassstraftaten gegen die LSBTIQ*-Community führen kann.“

      Was? Hass und Hetze gegen marginalisierte Gruppen führt zu Gewalt gegen jene? Was bedeutet das denn in Zahlen?

      „Die Zahlen der registrierten Fälle von Hasskriminalität gegen Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche sowie queere Menschen steigt seit Beginn ihrer Erfassung 2001 stetig an. Allein im vergangenen Jahr registrierte die Polizei mehr als 1400 Straftaten. Laut Bundesinnenministerium fallen 1005 Straftaten in die Kategorie „sexuelle Orientierung“, 227 davon seien Gewaltdelikte. 417 weitere Fälle wurden dem Themenfeld „geschlechtliche Diversität“ zugeordnet, wovon 82 Gewalttaten waren. Seit 2018 haben sich die Zahlen der erfassten Straftaten um fast 200 Prozent erhöht.“
      https://www.tagesschau.de/faktenfinder/queerfeindlichkeit-desinformation-100.html

      Wenn das gesellschaftliche Klima gegen trans Menschen weiter so vergiftet wird, wird dich das bald sehr wohl jucken. Ich wünsche dir zumindest, dass du nicht in dieser Gewaltstatistik auf Grund deiner Identität auftauchst.

      • Das Klima für Transpersonen wird nicht verbessert, indem man alle Gegenstimmen unterdrückt und Harry Potter verbietet. Es ist offensichtlich, dass dies nicht der richtige Ansatz ist. Mich würde außerdem interessieren, inwiefern Rowling Hass verbreitet, indem sie sich für Frauentoiletten einsetzt, die nur für biologische Frauen sind. Wo schürt das Hass? Klar, ihre Taten sind nicht transfreundlich, aber Hass ist eine zu starke Beschreibung.

        Deine Aussagen erinnern mich stark an Shurojka. Shurojka argumentiert gegen Transpersonen, die Hogwarts Legacy spielen, mit der Behauptung, dass sie ähnlich wie „Women For Trump“ nicht erkennen würden, dass sie sich selbst schaden. Schämen solltest du dich.

        • Die Idee, dass Cis-Männer sich als trans Frauen ausgeben könnten, um sich Zugang zu Frauentoiletten und anderen Schutzräumen zu verschaffen, um dort Frauen anzugreifen, ist beleidigend und schürt beziehungsweise aktiviert Ängste, die bereits in vielen Jahrzehnten durch Hollywood-Klischees (gerne zu diesem Thema mal „Disclosure“ auf Netflix anschauen) geprägt wurden. Diese eher unfundierte und recht irrationale Sorge steht zahlreichen realen, gewalttätigen und oftmals auch tödlichen Übergriffen gegenüber, die trans Menschen erleiden mussten und müssen, wenn sie sich im öffentlichen Raum bewegen.

          Dazu kommt ihr Protest gegen ein Selbstbestimmungsgesetz. Dies soll Trans Menschen erleichtern, ein würdiges Leben führen zu können. Die staatliche Anerkennung der Transidentität ist ein ziemlich entwürdigender Prozess.

          Inwiefern dieses Selbstbestimmungsrecht die Rechte von Frauen gefährdet, lässt sich unter anderem in Ländern wie Belgien, Dänemark, Norwegen oder Portugal nachprüfen. Insgesamt sind es bereits zehn Länder, in denen die Regelungen gelebt werden. Argentinien war 2012 Vorreiter. Die offizielle Bilanz nach zehn Jahren fällt unaufgeregt aus: keine nennenswerten oder aussagekräftige Vorfälle bekannt.

          Während du etwas von der Unterdrückung von Gegenstimmen faselst werden in den USA zum Beispiel traurige Rekorde geknackt.
          „Die US-Menschenrechtsorganisation ACLU zählt US-weit allein im laufenden Jahr 491 Gesetzesinitiativen, die die Rechte der LGBTQ-Community einschränken.“
          https://www.zdf.de/nachrichten/politik/usa-republikaner-anti-lgbtq-gesetze-100.html#:~:text=Anti%2DTransgender%2DGesetze%20in%20Texas%2C%20Florida%2C%20Tennessee&text=Und%20in%20Tennessee%20sollen%20Transgender,der%20Republikanischen%20Mehrheit%20verabschiedet%20worden.

          Warner Bros. Discovery hat übrigens bei Hogwarts Legacy vom bisher „größten Release“ der Videospiele-Sparte gesprochen. Da hat die Unterdrückung ja prima funktioniert. Da sind Rechte und TERFs irgendwie erfolgreicher dabei Gegenstimmen zu unterdrücken.

          Aber so richtig nachvollziehen kann man das erst wenn man Betroffen ist oder mal mit Betroffenen spricht und ihnen zuhört. Das habe ich getan, daher schäme ich mich für nichts.

          • Vielleicht hängt auch die steigende Zahl an Übergriffen damit zusammen, dass sich immer mehr Personen trauen, eine Geschlechtsumwandlung durchzuführen oder es öffentlich zu machen, was sich vor den 2020er Jahren nur wenige Transpersonen getraut haben? Außerdem redest du immer von absoluten Zahlen. Warum sind nirgendwo prozentuale Zahlen aufgeführt? Des Weiteren verstehe ich immer noch nicht den Zusammenhang mit Rowling. Nur weil sie eine „TERF“ ist, ist sie schuld an Tötungen von Transpersonen? Das ergibt keinen Sinn. Nach der Logik könnte man jeden und alles canceln.

            Ich habe mich wegen dir etwas näher mit „Nein zur Selbst-Identifizierung“ von Rowling auseinandergesetzt und muss zugestehen, dass das transfeindlicher ist, als ich gedacht hatte. Inwieweit sie das ernst gemeint hat oder nur „ihre“ Frauen schützen wollte, könnte man vermutlich stundenlang diskutieren. Aber letztendlich ist das ihre Meinung in einer Demokratie, und sie deswegen zu canceln, finde ich falsch.

            Ich fasel von Unterdrückung von Gegenstimmen? Aus der Trans-Bubble wird glasklar zum Boykott von Personen, Medien, Unternehmen etc. aufgerufen, weil eine Meinung ihnen nicht passt. Nur weil die Republikaner in den USA spinnen, stimmt meine Aussage nicht? Strohmann-Argument.

            Hat der Hogwarts Legacy Boykott also nur Hass zwischen den Fronten geschürt und sonst nichts bewirkt? Also gibst du mir recht?

          • Du hältst es also für wahrscheinlicher, dass die wachsende Anzahl von trans Menschen für die steigende Gewalt gegen eben jene verantwortlich als das schüren von Hass mit Hilfe von Desinformation?

            Ist dir das Konzept: „Worte werden zu Taten.“ völlig fremd? https://www.deutschlandfunkkultur.de/politische-gewalt-worte-die-taten-werden-100.html

            Ich mein Rechte & Terfs befeuern das Narrativ, dass queere Menschen eine Gefahr für die Sicherheit von Kindern cis-Frauen sind. Damit greifen sie direkt in die Rechte von trans Menschen ein und versuchen die medizinische Versorgung zum Beispiel in den USA einzuschränken.

            Die Präsidentin des Weltfachverband für Transgender-Gesundheit hat dazu übrigens folgende Meinung:
            „Anti-treatment bills will not protect children, and they will not help the medical community provide better care for patients in need. We should instead take anti-transgender legislation for what it is: thinly veiled cruelty to a specific minority population of the country. These bills are symptoms of a larger problem, where belittlement and bullying are reminders of what many trans people endure as children, teenagers and young adults. In a country where the murder of transgender people — specifically transgender women of color — is far too frequent, these bills feel as if they are part of a larger aim: to rid the world of transgender people.“
            https://www.nytimes.com/2023/04/01/opinion/trans-healthcare-law.html

            Was erwartest du denn von trans Menschen wenn ihre Rechte, unter dem Deckmantel angeblich cis-Frauen und Kinder damit zu schützen, direkt angegriffen werden? Klar wird eine Minderheit laut und unangenehm wenn ihre Rechte angegriffen werden. Merkst du die Dysbalance dazwischen und sich darüber zu echauffieren, dass eine Stimme angeblich unterdrückt wird. Am Ende hilft die Kritik an der Art der Diskussion bzw. am Tonfall nur einer Partei. Nämlich Rechten und Terfs die so ungehindert Menschenhass mittels Desinformation unter dem Deckmantel „Meinung“ kultivieren während die betroffene Minderheit verstummt.

        • Ist halt Schloos.
          Schloos behauptet auch, dass in den USA gerade ein Genozid (ja, genau, das Wort für eine zielgerichtete Auslöschung (Tötung) einer bestimmten Gruppe an Menschen) an Transpersonen stattfindet – nachzulesen in irgendeinem anderen Harry Potter Post hier auf der Seite.
          Und deswegen ist man hier in Deutschland ein schlechter Mensch wenn man Harry Potter konsumiert und Rowling nicht cancelt.
          Und Rowling ist sowieso der Teufel – die will ja tatsächlich, dass Frauengefängnisse und Frauentoiletten nur für Menschen sind, die als biologische Frauen gelten.
          In weiteren Kommentaren wird Schloos dir vermutlich irgendwelche wilden Studien von dubiosen Organisationen, Berichte irgendwelcher Einzelpersonen und etliche „Fachbegriffe“ aus seiner Bubble um die Ohren hauen, damit du entmutigt wirst, weiter mit ihm zu diskutieren, auch bekannt als Gish Gallopp – diesmal punkte ich mit Fachbegriffen, yeah.

          • Mal unabhängig davon, was Schloos sonst so schreibt (Dafür lese ich zu wenig in den Kommentaren) oder wie die Aktion mit der Ausstellung zu bewerten ist:
            Für einen Genozid / Völkermord braucht es nicht unbedingt eine Tötung von Menschen. Es reicht, wenn eine Gruppierung teilweise oder ganz „vernichtet“ werden soll. Transpersonen gehören jetzt keiner ethnischen oder religiösen Gruppe im Sinne des Völkermords an, was meine ich zu den großen Kritikpunkten an der Begrifflichkeit des transgender genocide gehört.
            Das gezielte Versuche, Transpersonen als Gruppierung zu schaden überall auf der Welt stattfinden, lässt sich aber denke ich auch nicht abstreiten.
            (Bin kein Anwalt, deshalb keine Gewähr für absolut korrekt Verwendete Definition vom Völkermord. Das Grundsätzliche sollte aber stimmen.)

      • Wird wohl daran liegen, dass man immer öfter auf a) solche Leute trifft und b) man diese Statistiken immer weiter in den Vordergrund prügelt und wohl auch mittlerweile öfter den Fokus auf solche Dinge wirft anstatt auf wirkliche Problem. Generell gehen ja Gewaltverbrechen stetig bergauf, nicht nur auf LGTBQ*****

  2. Ihre Aussagen kann man ja durchaus kritisch sehen, aber dann sollte man als Museum doch auch so konsequent sein, die gesamte Ausstellung zu streichen, wenn man ein Problem damit hat und nicht mit dem Harry Potter Franchise Besucher und damit Geld zu generieren, aber die Autorin von ihrem eigenen Werk ausschließen. Wirkt ziemlich scheinheilig.

    • nene, das ist wie bei Disney. Da steht irgendwo, dass der Film ja aus einer anderen Zeit ist, böse stereotypen beinhaltet bla bla bla, aber wie zeigen ihn dennoch, weil geld.

    • Seh ich ganz genauso. Ich halte auch absolut nichts von der Dame, aber sie hat die Bücher geschrieben und entweder ehre ich das in meiner Harry Potter Ausstellung oder ich entferne sie eben komplett. Unglaublich..

  3. „Wir wollen mit eine Harry Potter Austellung machen, aber JKR vertritt Kontroverse Positionen, kann man Sie da vllt rauskürzen?“
    „Hm, sie hat das gesammte Franchise überhaupt erst möglich gemacht, so wirklich trennen kann man sie also nicht davon. Vielleicht solltet ihr dann eine andere Austellung machen?“
    „LOL, nein. Wir wollen doch Geld verdienen. Wir tun einfach so, als wäre HP auch ohne JKR entstanden.“

  4. Das ist schon sehr weird. Entweder sagt man „der Autor und das Werk sind unzertrennbar und daher kann ich beides nicht ausstellen“ oder man sagt „ich trenne Autor und Werk“. Aber versuchen den Autor unter den Tisch zu kehren…das ist wirklich respektlos und auch kontraproduktiv.

    • Naja auf der Basis könnten wir doch weiter machen und alles was ausgestellt wird vom“Autor“ trennen und ihn aus den Ausstellungen verbannen.
      Bildquellen und Schriftquellen sowie Sachgegenstände weiter ausstellen aber Gott Canceln.

      Naja ich finde das Potter ding nur noch lustig.

  5. Wow krass. Dürfen sie das einfach? Wenn ich an Rowlings Stelle wäre würde ich ihnen jegliche Rechte entziehen. Die Arbeiten da mit den Werken von Frau Rowling und verdienen damit wahrscheinlich auch Geld. Egal wie man zu der Meinung von Frau Rowling sfeht; ohne Sie gäbe es die ganze Welt/das Franchise Harry Potter nicht. Jeglichen Bezug auf sie aus einer Ausstellung zu ihrem Werk zu entfernen finde ich extrem respektlos gegenüber ihr.
    Ein besserer Weg wäre imho gewesen sich offen mit ihreren Aussagen auseinander zu setzen und ggf. einen Raum der Ausstellung dafür zu widmen.

  6. Ich stimme dir da voll zu , ich verstehe das vorgehen nicht.
    Man kann sich von J.K Rowling gerne als person Distanzieren und ihre Aussagen Kontra geben etc pp.
    Aber mal sie ist nunmal die Autorin dieses Werks und sie nicht mal mehr Namentlich zu nennen finde ich einfach nur noch Lächerlich.

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