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Am gestrigen Montag veröffentlichte die katholische Kirche eine direkt in fünf Sprachen verfasste neue Grundsatzerklärung. Dieses Schreiben soll die Welt darauf aufmerksam machen, dass es allen katholischen Geistlichen nun erlaubt ist, unverheiratete und homosexuelle Paare zu segnen. Damit erfüllt diese Kirche einen besonders von deutschen Katholiken und Bischöfen oft geäußerten Wunsch.

Und gerade in diesem Zusammenhang wird es verständlich, Paare in irregulären Situationen und gleichgeschlechtliche Paare segnen zu können, ohne deren Status offiziell zu konvalidieren oder die beständige Lehre der Kirche über die Ehe in irgendeiner Weise zu verändern. (via)

Wie es aber nicht anders zu erwarten war, ist diese eigentlich positive Erlaubnis an eine Reihe von Einschränkungen und eher unschönen Limitierungen verbunden. Die Grundsatzerklärung betont nämlich ganz deutlich, dass solch eine Segnung auf keinem Fall mit einer Eheschließung verwechselt werden darf. Solch eine Maßnahme ist weiterhin streng verboten. Gleichzeitig darf dieser Segen auch nicht im Rahmen eines Gottesdienstes oder einer anderen offiziellen Tätigkeit erfolgen.

Segen für unverheiratete und homosexuelle Paare dürfen also nur in eher kleineren Kreisen oder im Vorbeigehen erfolgen. Diese Limitierungen machen das Ganze auf jeden Fall etwas stressiger für die betroffenen Personen und sie erwecken einen leicht albernen Eindruck. Aber vermutlich darf man bei der katholischen Kirche froh sein, wenn sie überhaupt solche Zugeständnisse macht und sich in ganz kleinen Schritten nach vorne bewegt. Auf diese Weise kann man in 100 Jahren möglicherweise von einem richtigen Fortschritt sprechen.


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