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In vergangenen Monaten liefen in den USA die Vorwahlen, die entscheiden sollten, welche Kandidaten am 5. November 2024 vermutlich bei den richtigen Präsidentschaftswahlen antreten dürfen. In dieser Woche hat sich nun wohl herauskristallisiert, welche zwei Personen dieses Rennen für sich entscheiden konnten. Dabei ist es wohl mehr als eindeutig, dass US-Präsident Joe Biden (Demokraten) und der ehemalige Präsident Donald Trump (Republikaner) bei diesen Wahlen erneut aufeinandertreffen.

Biden konnte die benötigte Anzahl von 1.968 Wahlleuten in dieser Woche durch die ersten Vorwahlergebnisse aus dem US-Bundesstaat Georgia erreichen. Einige wenige Stunden später sprang Trump mit mehr als 1.215 Wahlleuten über die Hürde für die republikanische Präsidentschaftsnominierung. Die Wahlen im November sind das erste Mal seit fast 70 Jahren, dass zwei bereits zuvor gegeneinander angetretene Kandidaten erneut ins Rennen geschickt werden.

Sowohl Biden als auch Trump haben ihre Auswahl mittlerweile kommentiert:

„Die Wählerinnen und Wähler müssen jetzt über die Zukunft dieses Landes entscheiden: Werden wir aufstehen und unsere Demokratie verteidigen oder werden wir zulassen, dass sie von anderen zerstört wird? Werden wir das Recht auf freie Wahl wiederherstellen und unsere Freiheiten schützen oder werden wir zulassen, dass Extremisten sie uns nehmen?“ Biden

„Wir werden unsere Grenzen schließen. Wir werden Dinge tun, die niemand zuvor gesehen hat. Und wir werden die Wirtschaft unseres Landes zur besten der Welt machen“ Trump

Beide Kommentare passen erstaunlich gut zu den jeweiligen Kandidaten und ihrem bisher vermittelten Eindruck. Dabei kann ich wie üblich nicht verstehen, wie man als Land in solch eine Situation kommen kann und wieso Trump erneut an Wahlen teilnehmen darf. Seine aktuellen Rechtsprobleme dürften für rationale Menschen eigentlich bereits Grund genug sein, weder für ihn zu wählen noch ins Rennen zu schicken. Biden ist zwar eine eindeutig bessere Wahl, aber ich würde ihn auch nicht als guten Kandidaten einstufen. Muss es auch dieses Mal wieder die beste schlechte Option hinauslaufen?


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9 KOMMENTARE

  1. Was ich nicht so ganz verstehe – neben dem „Warum wählt jemand Trump?“ – Bidens Wirtschaftszahlen sind in nahezu allen Bereichen positiv. Zum Teil sogar insbesondere im internationalen Vergleich betrachtet, überwältigend positiv. Bidens Track Record spricht also eine sehr eindeutige Sprache.
    Trump…. Also rein neutral betrachtet war MAGA ökonomisch ein ziemlicher Schuss in den Ofen. Die Wirtschaft ist geschrumpft, Leute haben ihre Jobs verloren und die USA waren international deutlich isolierter (abgesehen davon, dass man Best Friends mit Putin war, was den Hardcore Reps aber logisch betrachtet doch auch ein Dorn im Auge sein sollte, oder?).
    Wenn jetzt genau DER Typ erzählt er wolle die amerikanische Wirtschaft zur besten der Welt machen… was geht im Kopf vor, dass man sagt „jo, der schafft das“.
    Und die ganzen spitzen Sprüche von Trump zum Alter von Biden betrachtet, frage ich mich ob Trump sich damit einen Gefallen tut. So viel jünger ist er auch nicht.

    • Du, da brauchst du nicht viel zu verstehen. Schau dir die ganzen Nasen an, die hier die AfD wählen. Das sind (häufig) von der Gesellschaft abgehängte Menschen, die ihre Hoffnung auf falsche Versprechen legen. Wer da nur zwei Gehirnzellen einsetzt sieht sofort, dass die AfD eine Partei für die Reichen ist und die sich einen Dreck für die Mittelschicht interessieren. Gleiches galt damals für den Brexit. Die Arbeiterschicht, darunter die Fischer, wählten für den Brexit in der Hoffnung bessere Fangquoten zu bekommen. Stellte sich heraus, die sind jetzt noch schlechter und sämtliche Fischer sind seit dem Brexit in einer noch schlimmeren Krise. Das lässt sich unendlich so fortführen. Viele Menschen wollen einfach nicht selbst denken und glauben lieber Märchen.

    • Man muss den Biden-Trump-Vergleich, wenn man an einem ehrlichen Ergebnis interessiert ist, aber auch in das Verhältnis zum jeweiligen wirtschaftlichen Umfeld setzen. Wenn man die ersten 3 Jahre Trump betrachtet, entwickelte sich die Wirtschaft gar nicht so schlecht – auch wenn sie defintiv nicht in den Himmel wuchs, den Trump versprochen hatte -, aber dann kam Corona, und das hat (auch) in den USA ziemlich reingeknallt. Umgekehrt hat Biden die Wirtschaft gerade in der Pandemie-Talsohle übernommen, dass die Zahlen jetzt wieder steigen, kann er sich ebenso wenig alleine zuschreiben.

      Aufgrund der unterschiedlichen Umfelder fällt der Vergleich einfach sehr schwer, und als neutraler Beobachter (ich schließe mich dem obigen „Not gegen Elend“ gerne an) erlaube ich mir da kein abschließendes Urteil.

  2. Trump wird es dieses Mal ohne größere Probleme machen. Ist eigentlich schon seit Monaten abzusehen und habe ich schon vor 2 Jahren erläutert aber gerade keine Lust rauszusuchen. Uns in Europa kann es eigentlich egal sein, denn weder Trump noch Biden sind/waren für Deutschland hilfreich. Die Zeiten sind auch einfach vorbei. Zumindest wird der Krieg dann beendet, wenn auch dann für Russland. Lichtblick ist, dass es dann endlich wieder günstiges Gas gibt und eine Chance besteht dieses Land noch mal wettbewerbsfähig zu machen.

    • Ich hoffe ja immer noch das die EU und insbesondere Deutschland mal den Stock aus dem Arsch bekommt und die Ukranie mit Langstreckenwaffen ausrüstet und Nato Soldaten in die Ukraine schickt.
      Wunsch in die andere Richtung wäre: Dass Russland nach einem Sieg Europa besetzt und uns mal einen wahren Politiker (Putin) als Führer einsetzt.

  3. Biden hat dieses Mal gegen Trump leider keine Chance. Der Rückhalt im eigenen demokratischen Lager ist verhältnismäßig schwach. Trump dagegen wird Biden mit seinem Basic Talk und dem Vorwurf, dement und senil zu sein, gnadenlos vor sich hertreiben. Im Gegensatz zur letzten Trumpkandidatur werden die Republikaner nicht von einem Wahlsieg überrascht sein und das Maßnahmenpaket schneller und stärker in das amerikanische System eingreifen, als es in Trumps erster Amtsperiode der Fall war.

    Wer mehr zu möglichen Auswirkungen wissen will, dem sei die aktuelle „Lage der Nation“-Folge ans Herz gelegt.

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